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THEMA: Motorumbau, Soundeinbau und Stromabnahmeverbesserung Roco 44

THEMA: Motorumbau, Soundeinbau und Stromabnahmeverbesserung Roco 44
Startbeitrag
RF - 17.03.17 13:35
Hallo,

angeregt durch diesen Thread: http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=925144 habe ich bei meiner Roco 44 den originalen Motor durch einen Mashima 1015 ersetzt und in diesem Zug gleich Sound eingebaut. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden und möchte den Umbau hier beschreiben. Ich habe den Motor vor allem deshalb getauscht weil ich mit den (Langsam)fahreigenschaften des originalen Motors nicht zufrieden war und er digital arg "ningelte", die Geräuschkulisse war doch arg unschön. Vielleicht regt meine Beschreibung ja auch andere Besitzer dieser Lok zum Nachbau an :) Bilder habe ich fast keine, aber ich hoffe dass meine Beschreibung genau genug ist - die Digitalmeister unter uns finden sicher auch noch Möglichkeiten der Optimierung

Benötigtes/verwendetes Material:
- Mashima 1015
- LEDs 0603 + Widerstände
- Decoder MX648, Standardsoundprojekt
- großer Lautsprecher 15 x 11 mm
- optional: ganz kleine Schwungmasse
- Pufferkondensatoren + Ladeschaltung

Die Lok selbst wird zunächst "wie üblich" digitalisiert (z.B. http://mtkb.de/Umbau/Ro_BR44.htm). Im Tender wird der originale Motor ausgebaut, die Fassung der Glühbirne wird komplett entfernt und der Bereich leicht glatt geschliffen. Alle weiteren Bauteile und die Kontakte für den alten Motor werden ebenso entfernt und zusätzlich zu den Litzen die zur Lok führen zwei Litzen für Schiene Links/Rechts angelötet.

Vom originalen Motor wird die Kardanschale abgezogen, der Motor wird dann nicht weiter benötigt. Das hintere Drehgestell wird abgeschraubt und die Schraube des soweit gekürzt, dass sie mit der Mutter bündig abschließt. Die Wellen des Mashima müssen gekürzt werden. Auf Anschlussseite auf 6mm, auf der anderen Seite auf 1mm, oder 3mm wenn eine Schwungmasse aufgezogen werden soll. DIe Maße dafür habe ich nicht parat, die muss jeder selber ausmessen

Das Ballastgewicht entfällt ersatzlos. Im Kohlenkasten müssen seitlich die etwas hervorstehenden Streben abgeschliffen werden, sodass der Decoder (ohne Schrumpfschlauch) möglichst waagerecht in den Kohlekasten passt. Die Widerstände werden direkt an die LEDs angelötet und diese dann direkt auf die Lichtleiter aufgeklebt. Eine LED für die beiden unteren Lichter, eine LED für das Licht oben. Dieser Widerstand ist zweckmäßigerweise etwas größer um den Helligkeitsunterschied auszugleichen.

Der Motor wird mit der Flachen Seite eingebaut. Dazu wird zunächst ein kleines Stück Pappe oder ähnliches auf die Platine geklebt. Das Stück sollte etwas so dick wie die Muttern sein und etwa so groß wie der Motor. Kabel anlöten und dann wird der Motor mit der langen Welle zur Lok aufgeklebt, sodass die vordere Kante des Motors über der vorderen Mutter ist - der Motor also so weit vorne wie möglich ist.

Der Lautsprecher befindet sich quer hinter dem Motor über der Mutter des hinteren Drehgestells. Dazu muss die die Schallkapsel abgeschliffen werden und eine Nut in eine Seite geschliffen werden um eine Aussparung für die Mutter zu schaffen. Mit einem Stück Papier wird der Lautsprecher verschlossen Das sieht etwa so aus:
Dieses Bild
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Das schwarze Einlagestück das hinten zwischen Tendergehäuse und Fahrgestell als Lichtschutz eingelegt ist wird abgeschnitten. Die beiden seitlichen Zungen und die Zunge auf die Platine werden entfernt so dass das Stück seitlich gesehen L-förmig ist.

Der Decoder wird in zusammengebautem Zustand verlötet, dazu werden zunächst alle Kabel vom Decoder abgelötet. Dann wird das Tendergehäuse aufgesetzt und alle Kabel nach oben durch die Öffnung nach oben geführt. Die Kabel der LEDs werden an der Seite hinten nach oben geführt, die Kabel von Motor, Schiene und Licht vorne werden vorne nach oben geführt. Dann wird oben alles zusammengelötet, die LEDs an Decoder+ und nicht an der Schiene damit sie von einer (optionalen) Pufferung profitieren. Die Stege unter dem Kohlenimitat müssen bei Bedarf abgeschliffen werden, da diese eventuell in den Bereich des Decoders ragen und das Imitat somit nicht mehr passgenau aufgesetzt werden kann. (Oder man baut da gleich was anderes...)

Anschließend muss noch die Stromabnahme verbessert werden werden. Dazu kann zunächst die fünfte Kuppelachse mit einem beherzten Griff zur Vierkantfeile zur Pendelachse umgebaut werden. Zusätzlich werden alle Tenderräder zur Stromabnahme herangezogen. Dazu wird stärkere Litze abisoliert, U-förmig gebogen und in der Mitte verzinnt und daran ein Kabel angelötet. Diese Schleifer werden unter die Drehgestelle geklebt und die Litze an die Schraube des jeweils anderen Drehgestells angelötet. Die Stromabnahme verbessert sich dadurch merklich!

Ihre Jungfernfahrt hat die Lok gestern beim Leipziger Stammtisch absolviert, die Langsamfahreigenschaften überzeugen jetzt, die Lok ist leiser (oder lauter^^) geworden und die Kraft des Motors reicht aus um einen Güterzug zu ziehen. Eher drehten die Räder durch als dass der Motor schlapp macht. Nachteilig ist leider immer noch die schlechte Übersetzung des Getriebes, der Decoder muss immer noch sehr stark heruntergeregelt werden.

Viele Grüße,
Rico

P.S.: Irgendwas hab ich bestimmt vergessen zu erwähnen...

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Hallo,

ich habe gerade noch ein Video davon hochgeladen: https://youtu.be/xowFGGKeUJo

Grüße,
Rico
Moin,
schade dass es keine Bilder gibt. Mein Roco 44 eiert zum Glück nicht so, dafür wackelt der Tender. Gute Idee mit den Extra-Stromabnehmer am Tender, dürfte relativ einfach zu machen sein. To-do Liste... Die riesige Lampen vorn (Foto) müsste ich endlich ersetzen. Wer hat schon gemacht?
Wo bekommt man Mashima Motoren am besten?
cheers
Norman

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Hallo Norman,

Zitat

schade dass es keine Bilder gibt


Ist keine böse Absicht, sondern eine Mischung aus "Mist, jetzt hast Du zusammengebaut ohne zu photographieren" und "Wenn Du das jetzt nochmal auseinander baust brauchst Du nochmal 'ne Stunde..."

Zitat

Mein Roco 44 eiert zum Glück nicht so, dafür wackelt der Tender.


Das ist hauptsächlich auf dem Rollenprüfstand so und durch die Pendelachse bedingt. Da hab ich es mit dem Schnitt etwas übertrieben. Wegen deines Tenders: Hast Du die Schleifer "richtigrum" drin? Wackelt er auch ohne Ballastgewicht?
Zitat

Gute Idee mit den Extra-Stromabnehmer am Tender, dürfte relativ einfach zu machen sein. To-do Liste...


Hat knapp eine halbe Stunde gedauert, die Bastelei und die meiste Zeit davon war das Warten bis der Leim getrocknet ist.
Zitat

Wo bekommt man Mashima Motoren am besten?


Bei Fischer-Modell: https://www.fischer-modell.de/search?sSearch=m...USMZ35GxEQ5O35QTOk4z Und wie ich sehe sind Preise angezogen worden...

Grüße,
Rico
Moin,
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

"Mist, jetzt hast Du zusammengebaut ohne zu photographieren"


Ist schon OK, man ist nicht verpflichtet bei jeder Bastelei eine Foto-Anleitung für Andere zu machen.
Die Lok hat auch nur Stromaufnahme von der 2. und 5. Kuppelachsen. Ich habe mit Draht zusätzliche Stromabnehmer gebastelt und die Lok ist damit sehr zuverlässig. Auch ohne Motortausch fährt die Lok gut, Roco hat schon damals ein 5-Poler eingebaut, Fleischmann ist heute noch bei 3-Poler.

cheers
Norman
Hallo,
was hat die 44er für eine Artikelnummer ? Ist die nahezu baugleich wie die 43er Art. 02106A nur mit anderem Tender?
Hallo,

meine 44er hat die Artikelnummer 02106 B. Die 043er ist ja "nur" eine 44er mit Öltender, daher sollte im Tender sogar mehr Platz sein als in der 44er.

Einschub: Die Baureihen 43 und 44 wurden vor dem Krieg parallel entwickelt, die 43er erhielt ein Zweizylindertriebwerk, die 44er 3 Zylinder, nach den Vorserienlokomotiven wurde entschieden, nur die 44er zu beschaffen. Nach dem Krieg verblieben alle 43 in der SBZ, die 44er waren hingegen in Ost und West verblieben. Die Bundesbahn baute einige 44er von Kohle- auf Ölfeuerung um. Mit der Einführung der EDV-Nummern erhielten die Kohlegefeuerten 44er die Bezeichnung 044, die umgebauten Maschinen die Bezeichnung 043. Es ist dabei wichtig, dass 043 != 43!

Die Lok fährt vor allem viel zu schnell mit dem originalen Motor vor allem viel zu schnell was dazu führt dass der Motor beim Anfahren sehr, sehr langsam laufen muss. Ich hatte auch schon überlegt, vorne zusätzliche Schleifer anzubringen hab mich aber damit noch zurückgehalten weil ich befürchte, dass sie zu sichtbar sind.

Viele Grüße,
Rico
Hallo Rico@6
kannst Du mir noch schreiben, wie die Zugkraft deiner 44er ist und ob sie auch auf der vorderen von fünf Achsen die Haftreifen hat ?

Gruß Erwin
Hallo Rico,

heute wollte ich bei meiner Roco 44er mal ansehen, wie ich die Verbesserung der Stromabnahme an der 5. Kuppelachse durchführen kann, wie Du es mir in Radebeul erzählt hast.
Mein Problem ist, daß ich den Getriebedeckel nicht abbekomme. Hast Du einen Tip für mich, wie die 6 kleinen Metallhalterungen (Klemmen, Nieten?) lösen kann ohne, daß der Deckel Schaden nimmt.

Gruß Micha (der mit den sauberen Kohlezug in Radebeul)
Hallo Micha,

mmh, ich kann mich nicht an Metallhalterungen erinnern, ich hab unten die beiden Schrauben abgeschraubt und konnte - wenn ich mich jetzt richtig erinnere - dann den Getriebedeckel abnehmen.

Grüße,
Rico (der mit dem dreckigen Kohlezug)
Hallo Rico

Danke für die Antwort, dann hast Du wahrscheinlich eine andere Ausführung (Baujahr) als ich.

Gruß Micha
Hallo,

Ich habe mal bei dem Versuch die Bodenplatte abzunehmen, danach selbige in 3 Teilen​ in der Hand.
Es ist also Vorsicht geboten.

Viele Grüße

Stefan
Die Getriebeplatte ist meines Wissens laut Roco nicht zum Öffnen gedacht  !
Darum sind durch die komplette Serie die zusätzlichen kleinen "Metallhaken" zwischen beiden Schrauben zu finden. Bei Loks, wo es ohne Probleme zu öffnen geht, wurde mit großer Wahrscheinlichkeit schon einmal probiert. Klar kann man die Platte entfernen, aber laut Roco nicht nötig.

Grüße
Hallo,

Zitat

aber laut Roco nicht nötig.


Hersteller schreiben viel, das muss noch lange nicht stimmen - und bei der Lok war wohl auch eine gute Stromabnahme nicht nötig. Wenn ich eine Achse zur Pendelachse umbauen will dann muss ich irgendwie die Abdeckung öffnen, genauso zum Schmieren des Getriebes. Der Hinweis dürfte vor allem unbedarften Bastlern gelten die Probleme haben, die 5 Achsen wieder korrekt zu drehen damit das Getriebe nicht klemmt.

Grüße,
Rico
Rico, du hast es erfasst...
Damit Hobbbyschrauber die Finger davon lassen und das Zusammenspiel von Kuppelstange und Rädern nicht verstellen.
Obwohl die Roco Loks,zumindest die die ich habe, nur zwei bis maximal drei Achsen angetrieben haben. Mit Zahnrädern versteht sich.
Übrigens kann man auch oben am Deckel der Antriebsschnecke schmieren.  Da ist extra ein Loch und Fett verteilt sich .
Diese Rastnasen haben auch die Funktion, den langenGetriebedeckel in der Mitte zu stabilisieren, damit sich die Achsen nicht verstellen.

Grüße
Hallo,

Zitat

Damit Hobbbyschrauber die Finger davon lassen und das Zusammenspiel von Kuppelstange und Rädern nicht verstellen.


Richtig, wer da nicht vorsichtig ist darf dann erstmal "Flöhe hüten" und die Räder wieder richtig einsetzen - eine recht undankbare Aufgabe.

Zitat

Obwohl die Roco Loks,zumindest die die ich habe, nur zwei bis maximal drei Achsen angetrieben haben. Mit Zahnrädern versteht sich.


Der Waschzettel schweig sich leider darüber aus, wie viele Zahnräder angetrieben sind und ich schraube auch jetzt meine Lok nicht auf um nachzusehen^^

Grüße,
Rico
Rico,

du brauchst nicht deine Lok zerlegen, man braucht "nur" die Bolzen der Steuerung abziehen und schon stellt man das fest.
Fakt ist, dass Roco damals ein Öffnen verhindern wollte, evtl. aus Garantiegründen.
Auch wenn es für Schrauber keinen Sinn macht.

Grüße


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