Allgemeine Informationen zur Digitaltechnik

Ein kurzer und einfach gehaltener Überblick über die digitale Welt der Modelleisenbahn.

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FKS-Modellbau Gerd Gehrmann

Wie funktioniert Digital?

Im Analogbetrieb bestimmt die Höhe der Spannung die Geschwindigkeit der Lokomotive - je höher die Spannung umso höher die Geschwindigkeit; keine Spannung am Gleis bedeutet Stillstand. Alle Leuchtmittel (Lokbeleuchtung, Wageninnenbeleuchtung) leichten je nach Spannung unterschiedlich stark (von verschiedenen Kunstschaltungen mal abgesehen). Man spricht hier von einer schienenbezogenen Steuerung.

Im Digitalbetrieb besteht kein direkter Zusammenhang zwischen Schienenspannung und der Lokgeschwindigkeit - es liegt an der Schiene immer die volle Schienenspannung an, wobei es sich hier um eine rechteckförmige Wechselspannung handelt, die ständig zwischen Plus und Minus wechselt - siehe auch Elektrik/Spannungsarten. Diese Wechselspannung ist an sich konstant, aber das Pulsmuster ändert sich und gibt so digitale Informationen weiter. Diese digitale Informationen werden von einer Zentrale generiert und enthalten Informationen über die anzusprechende Adresse, Geschwindigkeit, zu schaltende Sonderfunktionen etc. Jede Lokomotive auf dem Gleis benötigt einen Empfängerbaustein (Decoder), dem eine Adresse zugeordnet ist. Wird die beim Decoder eingestellte Adresse angesprochen, so werden alle zur Adresse gehörenden Informationen ausgeführt - z.B. beschleunigen der Lok oder das Licht einschalten. Man spricht hier von einer lokbezogenen Steuerung.

Der Vorteil liegt nun darin, dass jede Lokomotive für sich alleine angesprochen werden kann und völlig unabhängig von anderen Lokomotiven bewegt werden kann - es kann ein echter Mehrzugbetrieb stattfinden. Dadurch werden für das manuelle fahren auch keine Trennabschnitte zum Abstellen von Zügen benötigt - soll eine Anlage jedoch automatisiert werden, so sind Trennabschnitte, zumindest zum Rückmelden, wieder notwendig.

funktionsprinzip digital
Abbildung: Funktionsprinzip der Digitaltechnik

"Zwei Drähte und fertig ist die Verdrahtung"

Ein weiterer Vorteil von Digital ist, dass die Verdrahtung einfacher wird. Im einfachsten Fall kann man sogar mit 2 Drähten zum Anschließen der Gleise an die Zentrale auskommen - wer allerdings mehr als einen Kreis mit einem Abstellgleis baut, wird damit nicht auskommen.

Sobald die Anlage etwas größer wird, muss darauf geachtet werden, dass man mehrere Einspeisepunkte vorsieht, die nicht zu weit auseinanderliegen, um das Digitalsignal nicht durch den Widerstand der Schienenprofile zu verfälschen (die Empfehlung des oftmaligen Einspeisens gilt natürlich auch im Analogbetrieb - hier geschieht dies aber oftmals automatisch, da man Trennstellen vorsehen muss, die gezwungenermaßen mit eigenen Anspeisungen versehen werden). Wenn mehrere Züge auf der Anlage verkehren sollen, so muss man einen Booster (Verstärker) vorsehen - dieser muss dann einen Teil der Anlage speisen, der vom Rest der Anlage allpolig abgetrennt ist (z.B. Isolierverbinder an beiden Gleisprofilen an jeder Seite zur restlichen Anlage - also insgesamt mindestens vier Isolierstellen).

Wenn Schaltvorgänge auch über das Digitalsystem erledigt werden sollen (man kann selbstverständlich auch analog Schalten und digital Fahren bzw. umgekehrt), steigt der Verdrahtungsaufwand weiter. Für jedes Objekt (Weiche, Signal, Häuserbeleuchtung etc.) wird ein entsprechender Decoder benötigt. Dieser Decoder bekommt seine Informationen entweder von einem Signal-Bus oder direkt vom Gleissignal (abhängig vom Digitalsystem). Die zu schaltenden Verbraucher werden direkt an den Decoder angeschlossen. Die Vorteile des digitalen Schaltens sind zum einen die dezentrale Verkabelung (es müssen nicht alle Leitungen bis zu einem zentralen Stellpult gezogen werden) und die Möglichkeit, bei Verwendung eines Interfaces (Schnittstelle zum Computer), alle Schaltvorgänge über einen Computer zu steuern - Gleisbildstellwerke lassen sich am Computer wesentlich schneller und einfacher erstellen.

Die Verkabelung einer digitalen Anlage erfordert wie auch die Verkabelung einer analogen Anlage ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Gewissenhaftigkeit. Es müssen ausreichend große Kabelquerschnitte verwendet werden, die der Leistung der Booster und Zentralen angepasst sein müssen, damit sie im Kurzschlussfall nicht abbrennen (Brandgefahr).
Es ist unbedint darauf zu achten, dass an die Transformatoren, die für die Speisung einer Leistungsstufe (Zentrale, Verstärker, Booster) dienen, keine weiteren Verbraucher angeschlossen werden sollten, um keine Geräte zu zerstören. Jede Leistungsstufe benötigt unbedingt eine eigene Spannungsversorgung (Transformator) - dies gilt oftmals auch für weitere digitale Geräte, die eine externe Spannungsversorgung benötigen - immer die Betriebsanleitungen genau betrachten! Die Leistung des Transformators soll mindestens dem des Boosters entsprechen oder höher sein - schwächere Transformatoren können im Kurzschlussfall Probleme bereiten.

anschluss-skizze digital
Abbildung: Prinzip-Anschluss-Skizze bei Digitalsystemen

Fahren und Steuern per Computer

Mittels eines Interfaces (in manchen Digitalzentralen inkludiert, ansonsten als externes Modul) kann die Verbindung zu einem Computer hergestellt werden. Durch die Verwendung eines geeigneten Programmes können sowohl Lokomotiven gesteuert werden als auch Steuerungsaufgaben (z.B. Gleisbildstellwerk) ausgeführt werden. Werden in der Anlage entsprechende Rückmeldebausteine eingebaut, so lassen sich damit ganze Anlagen automatisieren.

Nachteile von digitalen Systemen

Digital zu fahren ist nicht ganz billig - neben den Erstanschaffungskosten für die Zentrale und verschiedenen Eingabegeräten, Boostern und eventuell auch von Rückmeldern, Schaltbausteinen etc. dürfen auch die laufenden Kosten nicht vergessen werden, da für jedes neue Lokmodell auch ein Lokdecoder benötigt wird.

Das gesamte Gebiet der Digitaltechnik ist sehr komplex und kann einen mitunter vor Rätsel stellen und zum Verzweifeln bringen, wenn Komponente A mit B nicht zusammenspielen will und Komponente C plötzlich etwas ganz anderes tut, als es einen Tag zuvor noch getan hat, etc. Als Internet-User kann man aber mit Sicherheit auf die Hilfe einer ganzen Schar von Digitalanwendern zählen, die in den verschiedenen Internetforen und Newsgroups vertreten sind - unter anderem auch im Forum von 1zu160.


Das sagen User zu diesem Thema (die letzten 5 Beiträge, 9 Beiträge insgesamt):


Am: 30.03.2020 06:58

Hallo N-Bahn Freunde, eine Frage in die Runde.
Hat jemand von Ihnen/ Euch schon einmal eine Minitrixweiche (14955 mit Antrieb 14935; 14954 mit Antrieb 14934) vesucht digital an den Decoder m83 (60831) anzuschliessen.
Meine sämtlichen Suchen endeten immer bei Schnittzeichnungen mit Weichen die über blaue Anschlußkabel verfügen.
Meine sind aber gelb, grün und weiss.
Kennt jemand das Problem und hätte eine Lösung oder einen Hinweis zum Suchen für mich.
Vielen Dank im voraus
schaengel

Am: 23.01.2020 13:03

Kann mir bitte jemand erklären wie ich die blockstrecke mit dem m84 von märklin anschließen muss ich habe die cs3 von Märklin alles was beschrieben wird geht über das c gleis. Danke
Markus

Am: 10.11.2019 15:40

Hallo Ihr Fans der Digitaltechnik,
ich hätte eine Bitte:
Kann man mir eine Skizze zusenden, wo genau gezeichnet ist, wie ein Gleisbesetztmelder anzuschließen ist. Die Zentrale ist eine ECOS und der Gleisbesetztmelder ist auch von ESU.
ECoSDetector RailCom.
Würde mich sehr freuen, da ich schon ein Teil gelyncht habe.
L.G.
Heinz-Dieter

Von: Mike
Am: 12.02.2019 06:03

Wozu,wenn die Lok digitalisiert ist mit Oberleitung fahren der Strom kommt von der Schiene
Panto kann man ausfahren u.an der stromlosen Oberleitung anliegen lasse,ist nur wegen
der Optik.

Am: 14.01.2017 16:36

Ich hatte mehrere Jahre mit der DCC Zentrale von Fleischmann Probleme. Sie schaltete ab, Überhitzung. Ich habe hinten auf den Kühlkörpern zwei kleine Kühlgebläse montiert, geklebt. Das Problem war gelöst.
Fritz



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