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THEMA: Wollen einige Hersteller keine guten Analogmodelle bauen?

THEMA: Wollen einige Hersteller keine guten Analogmodelle bauen?
Startbeitrag
Thomas - 26.09.15 05:20
Hallo zusammen,
die letzten Testberichte und Erfahrungen mit einigen Modellen wirft diese Frage zumindest auf.
Beispiel Piko: Die ansonsten gut gelungene E18 sprintet bei gerade 2 Volt los wie ein Rennwagen. Sanftes Anfahren wie beim Vorbild ist nicht möglich. Der Schienenbus aus gleichem Hause wird mit einer Mindestgeschwindigkeit von fast 30 km/h gemessen. Zum Vergleich : Der Schienenbus von Minitrix ( neu ) kann mit ca. 1,5 km/h anfahren, und sogar das alte Arnold - Modell kann langsamer anfahren . Ich bin froh , dass es das Minitrix - Modell gibt , denn der Piko-Schienenbus ist so schlicht für mich  unbrauchbar .
Beispiel Fleischmann : Da werden im aktuellen N-Bahn - Magazin Modelle der Re 4/4 II verglichen, und die Fleischmann-Lok von 2013 kommt auf eine ruckfreie Mindestgeschwindigkeit von sagenhaften 57 km/h! Das wäre selbst für ein Uraltmodell blamabel. Die neue E10 ist mit einer Mindestgeschwindigkeit von über 20 km/h auch nicht als gutes Beispiel für gute Langsamfahreigenschaften prädestiniert. Vielleicht sollte Fleischmann seinen Modellen endlich anstatt den Dreipolern vernünftige Motoren spendieren?
Beispiel Brawa : Hier sei ein Blick über den Tellerrand erlaubt . Die neue V100 in HO spurtet auch mit 36 km/h los.Somit sind wir N-Bahner nicht allein mit diesem Problem .Bei DSO freuen sich jetzt schon einige auf die neue V90 .....
Ich frage mich inzwischen, was wollen die Hersteller  damit bezwecken, uns Modelle anzubieten, deren Langsamfahreigenschaften schon in den 70er Jahren als miserabel gegolten hätten ?
Natürlich gibt es auch positive Beispiele, bei meinen letzten Anschaffungen von Arnold  (420), Minitrix  (217,E50) und Hobbytrain  (E10, V36) sind die Langsamfahreigenschaften sehr gut, und auch Piko hat mit dem 624 gezeigt dass sie es besser können.
Aber mir ist in der letzten Zeit dieser Trend aufgefallen. Dabei bin ich eigentlich davon ausgegangen , dass schlechte Langsamfahreigenschaften der Vergangenheit angehören. Aber die oben genannten Modelle zeigen leider das Gegenteil und sind ein Rückschritt in längst vergangene Zeiten.
Wie seht Ihr das ?
Gruß , Thomas

Hallo Thomas,

ein Schelm, wer böses dabei denkt. Grundsätzlich wird beim Entwickeln gespart. Etwa bei den Elektromotoren. Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, ob eine Eigenentwicklung teurer ist als ein China-Einwegmotor.

Darüber hinaus haben mit Billigteilen und in Billigländern profuzierte Artikel oft starke Streuungen. Der Test eines einzelnen Artikels ist damit nicht mehr aussagekräftig.

Sehr viele Modellbahner dürften Schachtel- und Vitrinenbahner sein. Auf dem Testkreis mit Standard-Mobatrafo tritt dieses Problem kaum zu Tage.

Schließlich und schlussendlich sind alle Dekoder PWM-Regler, die auch diesen Krücken Manieren einpulsen. Analog stirbt eh aus . So kann sich 'der ewig Gestrige' überlegen, ob er in jede Lok Dekoder im Analogmodus einsetzt, ob er sie auf SB umbaut oder ob er in Heisswölfe investiert....

Jens
Hallo Thomas,

Dein Beitrag bezieht sich auf Testberichte. Dort werden solche Parameter bestimmt. Allerdings ist wichtig, wie es bei Dir in der Praxis funktioniert. Das mit der Anfahrgeschwindigkeit ist wie mit den Auto-Verbrauchsmessungen: Eine Art Prüfstand, mit einem (vermutlich) Labornetzgerät wird eine geglättete Gleichspannung hochgefahren und die Anfahrgeschwindigkeit gemessen. Nur sind solche geglätteten Spannungen für die Modellbahn völlig ungeeignet (*) und die Meßergebnisse für die Praxis nicht aussagekräftig. Ich würde mir wünschen, dass in solchen Tests auch mit Impulsbreitensteuerung gemessen würde und dann Frequenz und Tastverhältnis angegeben würden. Das gäbe ein ganz anderes Bild. Ungeglättete Gleichspannungen sind für die Motoren gleich viel freundlicher, mit einer Impulsbreitensteuerung haben wir dieselben Fahreigenschaften wie unsere digitalisierten Kollegen.

Mit einem gescheiten Fahrpult wirst Du auch an den vermeintlich "schlechten" Modellen Deine Freude haben. Darf ich fragen, was Du einsetzt?

Viele Grüße
Zwengelmann

(*) Leider, leider haben wir aufgrund Sparzwangs bzw. irgendwelcher merkwürdiger technischer Vorschriften den Trend, dass aktuelle Analogfahrregler aus einem Gleichspannungs-Steckernetzteil gespeist werden und intern einen Linearregler enthalten, also genau so eine ungeeignete geglättete Gleichspannung abgeben. Einmotten und was gescheites kaufen. Z.B. Heißwolf.
Hallo Thomas

Wollen nicht, nur nicht mehr können.

Da ein Modellfahrwerk fast nur noch einen Motor Standardmotor bekommt, ist somit die Einstellung einer Endgeschwindigkeit nur über das Getriebe sehr schwer und extra für jedes Modell einen Motor zu Entwickeln ist in derzeitigen Kostenvorgaben wohl nicht mehr rentabel genug.
Getriebe auf Modul 0,2 um zustellen, um mehr Übersetzungsvariationen zu haben, ist auch nicht so ohne da hier eine höhere Präzision der Getriebebaugruppen erforderlich ist.

Ein weiterer Grund ist auch die Digitaltechnik, mit ihr ist es "ganz" einfach möglich aus einer schlechten Motor - Getriebeabstimmung doch noch eine "brauchbare" Abstimmung zu machen.
Somit können Entwicklung und Herstellkosten den Vorgaben entsprechen und der Hersteller ist  
schon zufrieden. Zumal sich hier noch derzeitig ein zusätzlicher Absatzmarkt bietet, in Form der bekannten Digital-Modelle der jeweiligen Hersteller.


Die Zeiten wo ein Hersteller für eine gewisse Philosophie stand sind aus meiner Sicht definitiv vorbei, da kann man nehmen wenn man will, jeder stellt nur schnell was um das Geschäft zu machen.
Qualität, Verlässlichkeit wie wir es bisher gekannt haben ist leider zu Marketing verkommen, Texte wie: " Aus Liebe zum Detail,Mit uns sind sie auf der richtigen Spur, German Excellence sind ohne jeglichen Inhalt.


Jedoch lass ich mir davon nicht unbedingt das Hobby vermiesen, wenn etwas mir Überhaupt nicht gefällt ( Arnold DR Ucs, OOr, Minitrix BR132 zB. ) dann bleibt es wo es ist, beim Händler und Hersteller und die als Beispiel genannten Fahrzeuge würde ich mir nicht mal für nur 0,01€ kaufen.

Und zum anderen habe ich eine Anlagensteuerung mit der ich für jedes Triebfahrzeug die Anfahr, Brems und Höchstgeschwindigkeit einstellen kann und wenn ich mich recht entsinne sind bis zu 99 Züge gleichzeitig einsetzbar, es können auch ein paar mehr sein.


Und dann gibt es zudem so viele "Modelleisenbahner" denen das Analoge fahr verhalten einfach egal ist, sie erfreuen sich wenn es schon auf den Gleisen entlang "fahren" kann.
Mich zwar nicht aber die Masse halt, mir sind auch gute Fahreigenschaften sehr wichtig und deshalb "arbeite" ich im "Raw Fürth" an Optimierungen für einige Fahrwerke, BR242, BR 110, 118, 119, 120, 132 )


Gruß Jens
Hallo alle zusammen,


hatte mich erst kürzlich auch mit dem Problem auseinandergesetzt und muß sagen, daß ich zum gleichen Ergebnis gekommen bin wie Thomas und zwengelmann.

Fakt ist, daß es analog nur noch mit Elektronik gut geht - Heißwolf u. ä. Glatte Gleispannung geht bei Standardmotoren wirklich schlecht und fördert noch sogar das Verhalten wie von Thomas in Nr. 0 geschildert. Alte Trafos schalten sehr oft erst bei ca. 2 Volt ein, was bei vielen Neukonstruktionen schon einiges höher als die Anfahrspannung ist. Da brauchts schon einen besonders guten Trafo.

Über kurz oder lang wird wohl so ein Schritt wie von zwengelmann gefolgert für uns Analogbahner nicht ausbleiben, außer eben noch der Umstieg auf Digital.

Wir müssen uns damit anfreunden, daß die Loks zunehmend auf digital abgestimmt werden, da das auch die Mehrheit der Kunden fahren (werden).


Viele Grüße
Christian Strecker
Moin im Forum,

sorry, wenn ich es so drastisch ausdrücke, aber als Kunde fühle ich mich bei dergleichen "Produktionsstandard" verarscht!
Vorab, ich denke nicht, daß es alleine ein Motorenproblem ist, selbst einem vergleichsweise minderwertigem Motor kann man mittels entsprechender Getriebeauslegung noch "Manieren" beibringen, umgekehrt kann man den besten Motor durch vermurkste Konstruktionen versauen, Minitrix hat es ja immer wieder "vorgemacht"...
Ich sehe es als einen stümperhaften Versuch, den wohl nicht nach den Vorstellungen mancher BWLer/Marketingexperten in den Betrieben vorhandenen Digitalumsatz mit untauglichen Mitteln zu steigern! Offensichtlich sieht ein Gutteil der eher konservativen und vielfach auch im letzten Drittel des Lebenszykluses angesiedelten Klientel keine rechte Veranlassung, auf den "Digitalzug aufzuspringen". Also muß man "zu anderen Mitteln greifen"...
Wohlgemerkt, ich mag keinen neuen "virtuellen Krieg" digital vs. analog anzetteln! Die digitale Welt bietet viele Vorteile und Möglichkeiten, die der analogen Welt verschlossen bleiben oder nur mit viel elektronischem Aufwand zu realisieren sind. Aber dieses "Werkzeug" sollte unterstützend und erweiternd wirken und eingesetzt werden können, nicht qualitative Fehler der Konstruktionen ausbügeln!
Und an dieser Stelle lässt sich wohl ein guter Teil der Kundschaft auch willig "auf's Kreuz legen", anders vermag ich es nicht auszudrücken. Oder es ist tatsächlich der letzte Versuch des einen oder anderen Herstellers, "das Ruder noch rumzureißen", um damit personelle Fehlentscheidungen ausbügeln zu wollen.
Ein gut konstruiertes Modell muß als allererstes mechanisch ohne elektronische Krücken den Anforderungen des Marktes und der Kundschaft entsprechen, erst dann(!) macht es sicher auch Sinn, diese vorhandenen positiven Grundeigenschaften digital erweitern zu können.
Wenn man der Kundschaft versucht analog fehlkonstruierte Krücken anzudrehen, die mittels digitaler Eingriffe "plötzlich" die gewünschten Eigenschaften an den Tag legen, so sehe ich dies als Mischung unfähiger/nicht vorhandener Entwickler, gepaart mit den kruden Gedanken einiger "Marketingexperten", den Kunden vorzuführen! Ihm vorzugaukeln, es ginge ja gar nicht mehr ohne den digitalen Schnickschnack, um den offensichtlich sich nicht so, wie gedacht, entwickelnden Markt "zu beflügeln".
Bei mir erzeugt zumindest solches Verhalten sofort eine Gegenreaktion, nämlich Kaufverweigerung und im Wiederholungsfalle Boykott des so agierenden Unternehmens, wie andere das handhaben, mögen sie selbst entscheiden.
Eine ganz einfache Möglichkeit wäre es, die Motorzuleitung aufzutrennen, ein paar Krokodilklemmen an die Zuleitung, einen konventionellen guten Trafo (hier z. B. der Piko FZ1) "dranzuhängen" und so jenseits allen digitalelektronischen Schnickschnacks die Fahreigenschaften zu testen. Fährt das Fahrzeug dann "plötzlich" gut, Platine fehlentwickelt - zurück an den Hersteller, Ziel verfehlt, bitte nachbessern! Fängt das Teil dann an, miserable Fahreigenschaften zu zeigen, Mechanik fehlentwickelt - Ziel verfehlt, zurück an den Hersteller, bitte nachbessern!
Nur so lernen es einige "Besserwissende", daß nicht sie den Markt definieren, sondern die Kunden! Noch wedelt nicht der Schwanz mit dem Hund, auch wenn zuweilen der Eindruck entsteht, so manche Firmenetage hätte es gerne so...

Was die früh versterbenden Motoren betrifft, so werte ich dies als misslungenen Versuch, ein "eingebautes Verfallsdatum" zu etablieren. Ist in anderen Branchen ja inzwischen mehr als üblich, leider, und soll den Ersatzbeschaffungskauf offensichtlich "marktgerecht animieren". Und was wäre besser geeignet, die Neubeschaffung "zu forcieren", als ein gestorbenes "Herz" des Fahrzeuges? Damit "erwischt" man digitale wie analoge Käufer gleichermaßen, sterbende Decoderplatinen hätten nicht den gleichen Effekt. Und "Sollbruchstellen" in der Mechanik, dem Material sind oft aufgrund der Unabwägbarkeiten der Einflüsse zu unkalkulierbar, ein Schelm, der Böses dabei denkt...
Und daß "Otto Normalverbraucher" sich mittlerweile mit Ersatz statt Reparatur im "real life" bereits abgefunden hat, spielt da natürlich in die Hände. Kommen dann ein paar "ewiggestrige", wie ich auch, auf die "absurde Idee", sowas könne man auch reparieren, kann man dem vorbeugen, indem man die Ersatzteilbeschaffung verteuert oder unmöglich macht.
Ich denke aber, daß sowas bei Alltagsgegenständen vielleicht noch größtenteils funktionieren mag, bei einem Hobby, an dem auch ein Stück Herzblut hängt, der Schuß nach hinten losgeht!

Grüße
Roland
Hallo,

lustig, heute habe ich in der MIBA und Modellbahner einen Test zur 18.6 von MTX gelesen. Da steht genau das gleiche drin. In der Miba schreiben sei, wenn man gute Langsamfahreigenschaften haben will, muss man einen Decoder einbauen (in eine analoge Lok ).

Bei Piko liegt es m.M.n. am Motor. Für mich hat der ein zu hohes Rastmoment.

Aber manche Hersteller versuchen offenbar mit Gewalt ihre Digitalmodelle durchzudrücken, und da schrecken sie offenbar auch nicht davor zurück Analogmodelle mit unzureichenden Fahreigenschaften zu bauen (obwohl es auch anders ginge).

Dann bleiben die Loks (die 18.6 auch w. der bekannten anderen Probleme) eben beim Hersteller. Ich habe mehr als genug Modelle.

Viele Grüße
Georg
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Aber manche Hersteller versuchen offenbar mit Gewalt ihre Digitalmodelle durchzudrücken, und da schrecken sie offenbar auch nicht davor zurück Analogmodelle mit unzureichenden Fahreigenschaften zu bauen (obwohl es auch anders ginge).



Hallo zusammen,
ich fahre seit Jahren mit Selectrix und kann das daher nicht wirklich beurteilen. Wenn das aber auch nur ansatzweise stimmt, dann ist das eine Schweinerei!

Schon in den 80er Jahren hat es Roco geschafft, Lokomotiven zu bauen, die analog einwandfrei liefen. Ich denke da an meine erste 215er; optisch kein Leckerbissen aber in Sachen Fahrkultur einwandfrei.

Auch die Fleischmann 141er aus den späten 80er Jahren lief bei mir analog sehr gut.

Wenn die Hersteller hier absichtlich Verschlechterungen herbeiführen um ihre Digitaltechnik durchzusetzen, dann fehlt mir dafür jegliches Verständnis, weil es schlichtweg vollkommen unnötig wäre!

Kopfschüttelnde Grüße,
Mathias  
tagchen,

bei zu schnell anlaufenden und oder ruckelden Loks ist die konstruktive Lösung
eine höhere Getriebeübersetzung (Modul 0,2) und somit eine grundsätzliche Anhebung des Motordrehzahlniveaus.
Damit verliert das hohe Rastmoment eines Dreipolers sofort sein auffälliges Schnappverhalten, Die größtenteils eingebauten Schwungmassen gewinnen
ungemein an Massensimulation, die Lok an Auslaufstrecke und ein gleichmäßig
ruckelfreier Lauf stellt sich ganz von selbst ein.
Untertourig fahren hat noch nie richtig Spass gemacht

Das i-Tüpfelchen setzt dann noch der Decoder obendrauf.

Ich denke das wissen auch alle Hersteller, hat aber zur Folge das die Fertigung eine deutlich höhere Präzsion verlangt, die Toleranzen kleiner werden, der Ausschuß größer, und die Kontrolle aufwändiger, und somit die profitable Zone verlassen.

Fazit:
Mit einer Entwicklung in diese Richtung braucht nicht gerechnet zu werden, leider.

Grüße
Uwe




Hallo Roland

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich sehe es als einen stümperhaften Versuch, den wohl nicht nach den Vorstellungen mancher BWLer/Marketingexperten in den Betrieben vorhandenen Digitalumsatz mit untauglichen Mitteln zu steigern! Offensichtlich sieht ein Gutteil der eher konservativen und vielfach auch im letzten Drittel des Lebenszykluses angesiedelten Klientel keine rechte Veranlassung, auf den "Digitalzug aufzuspringen". Also muß man "zu anderen Mitteln greifen"...


Mal ehrlich, was sollen denn immer diese unsinnigen Unterstellungen? Man muss keine Minute nachdenken um so einen Gedanken gleich zu verwerfen. Die allermeisten Modelle werden von den Herstellern komplett ohne Decoder verkauft, an dem "Digitalzug" verdienen die also so gut wie nichts. Ausnahmen sind Soundmodelle, die für die Analogfahrer aber eh überwiegend uninteressant sind.

Abgesehen davon kommen auch heute noch vielfach die gleichen Motoren zum Einsatz wie anno dunnemals, auch die Rennsemmelei ist kein neues Phänomen. Das Problem der hohen Anfahrgeschwindigkeit bestand also entweder schon immer und aus irgendeinem Grund nimmst du es erst jetzt verstärkt wahr (hast du vielleicht deinen Trafo ersetzt?) oder es wird mal wieder ein Thema gesucht, über das man meckern kann. Ich persönlich kenne den Starthopser aus meiner Analogzeit noch sehr gut, wirklich sanftes Anfahren war da nie möglich (mit Piko-Trafos).

Viele Grüße
Carsten
Moin,

ich glaube, da werden die Möglichkeiten der Digitalisierung deutlich überbewertet.

-> Nur eine gut analog laufende Lok lässt sich auch gut digitalisieren <-

Alles andere ist nur Makulatur und sorgt irgendwann für Frust.

Im begrenztem Maße ist es möglich Schwächen im Antrieb digital zu mindern: Aber eine Rennsemmel wird auch digital niemals zur Top Rangierlok.

Grüße Klaus
Hallo,

interessanterweise ist das ja ein deutsches/europäisches Problem. Von meinen US Modellen kenne ich das überhaupt nicht. Und die fallen ja nicht durch übertrieben hohe Preise auf. Auch Kato Modelle nach europ. Vorbild machen da keine Ausnahme.
Warum also immer noch/schon wieder so Krücken produziert werden finde ich schon etwas befremdlich (vor allem den Test in der MIBA der MTX 18.6 finde ich schon bezeichnend).

Viele Grüße
Georg
Hallo Carsten,

@#9:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Mal ehrlich, was sollen denn immer diese unsinnigen Unterstellungen? Man muss keine Minute nachdenken um so einen Gedanken gleich zu verwerfen. Die allermeisten Modelle werden von den Herstellern komplett ohne Decoder verkauft, an dem "Digitalzug" verdienen die also so gut wie nichts. Ausnahmen sind Soundmodelle, die für die Analogfahrer aber eh überwiegend uninteressant sind.



wie ist das dann doch gleich z. B. mit den Minitrix Neuheiten? Fing letztes Jahr schon an und dieses Jahr ist die einzige "Neuheit" ohne Zwangsdecoder die uralte E44...
Und du glaubst doch nicht, daß andere Hersteller nicht auf diesen "Zug" aufspringen werden, wenn es sich in der Kasse auszahlt?
Ich hätte gerne die "alte" Röwa/Trix - V100 durch ein zeitgemäßes Modell ersetzt oder ergänzt; hat sich ob der Zwangsdigitalisierung und den Preisvorstellungen erledigt! Die Lok brauchen sie gar nicht mehr als Epoche III - Modell bringen, zumindest nicht für mich. Daß sie trotz feinerer Aufstiege im Führerhausbereich "schiacher" aussieht als die alte, ist noch eine andere Baustelle...
Wohlgemerkt, ich bin kein Digitalisierungsgegner, bewahre. Ich habe das notwendige Equipment (Anlage ist ja im Bau...) hier zu liegen, auch schon erste Loks mit Decoder versehen! Aber ich wehre mich vehement dagegen, mir für vergleichsweise teueres Geld die eigene Entscheidung vorzuenthalten, welchen Decoder ich gerne in einer Lok hätte! Zudem halte ich die darauf spezialisierten Zubehörfirmen für wesentlich kompetenter in den Möglichkeiten.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Abgesehen davon kommen auch heute noch vielfach die gleichen Motoren zum Einsatz wie anno dunnemals, auch die Rennsemmelei ist kein neues Phänomen. Das Problem der hohen Anfahrgeschwindigkeit bestand also entweder schon immer und aus irgendeinem Grund nimmst du es erst jetzt verstärkt wahr (hast du vielleicht deinen Trafo ersetzt?)



Ich rede ja zum einen auch nicht davon, den Status Quo zu erhalten, ich rede von Innovationen, die den Preisanstieg auch neben den sicherlich gestiegenen Produktionskosten rechtfertigen würden! Und da sehe ich elektronische Pfennigartikel auf eine Platine gepresst nicht als Innovation, sorry. Nur, was die Mechanik betrifft, so sind wohl inzwischen fast alle Hersteller eher auf dem Rückweg, als in die Zukunft! Beispiele gefällig? Kein Problem, Fleischmann BR 91 zu BR 70, das nenne ich Fortschritt und Innovation. Seit dieser Zeit, Erscheinen der BR 70, sind aber, vorwiegend unter der Roco-Regie, bestenfalls antriebsmäßig Rückschritte zu verzeichnen. Was mir umso verwunderlicher erscheint, wußte Roco, von den bröselnden Zahnrädern mal abgesehen doch durchaus, wie man gut fahrende N-Triebfahrzeuge herstellt. Sowohl der ETA, wie die V 188, beide im Besitz, zeigen durchaus, was auch heute sicher machbar wäre. Daß eine Ibertren - V80 bessere Fahreigenschaften besitzt, wie ihre etliche Jahre jüngere Schwester aus dem Hause Trix, läßt doch gewisse Zweifel an der Kompetenz der Firmen aufkommen. Daß eine Hobbytrain 57er mit damals serienmäßigem 5-poler von der jahrzehntelang "gepflegten" zu hohen Endgeschwindigkeit wesentlich besser fährt, als die jüngere Schwester aus dem Hause Trix, obwohl diese sogar einen Glockenanker-Motor hat, zeigt meines Erachtens, entweder die Unwilligkeit oder mittlerweile die Unfähigkeit, ein Modell auf optimale Mechanik hin zu konstruieren. Und das bei in den Jahren doch um einiges veränderten Möglichkeiten einer präziseren Berechnung und Fertigung, ohne die Kosten ins Uferlose zu treiben. Aber da werden dann bei Loks, die UvP mittlerweile fast das Dreifache einer BR70 bei ihrem Erscheinen kosten, irgendwelche Billig-Chinaböller verbaut, deren Halbwertszeit offensichtlich nicht einmal ein paar Probefahrten überlebt. Zudem frage ich mich bei so viel "Sorgfalt" im Antriebsbereich natürlich auch, ob sie den Kunststoff und/oder die Elektronik auch so "kostensparend optimiert" haben...
Oder um es "auf deutsch" zu schreiben, nach dem Motortausch wird dann als nächstes "der magische Rauch" aus dem Decoder und/oder der Elektronik entweichen. Und wenn man sich genug geärgert hat und sich nach zwei Jahren Liegezeit sich vornimmt, das Modell wieder fahrbar zu machen, wird entweder ein Haufen Kunststoffbrösel in der Schachtel liegen oder das Fahrzeug hat z. B. mittlerweile "die Farbe geändert", ist mit dem Inlet verschmolzen und was noch so alles bei flaschem Kunststoff passieren kann. Daß eingesetztes Metall einer "Schnellalterung" mittels "Beulenpest-Optimierung" unterzogen wird, oder sich biegt wie eine Banane, ist ja auch kein ganz unbekanntes Phänomen...

Was mich mal dabei interessieren würde, wie viele Modellbahner dann trotzdem so schmerzbefreit sind, die aufgezwungene Version zu kaufen, obwohl sie eigentlich wissen, daß sie Ärger damit haben werden. Also zum Beispiel jetzt trotzdem z. B. die neue 212 mit Zwangsdecoder kaufen, obwohl sie noch analog fahren. Aber da wird man keine belegbaren Zahlen bekommen können...

meint grüßend
Roland
Hallo,

natürlich kann jetzt jeder so seine Ansichten und Meinungen vertreten.
Jeder kann für sich subjektiv das Warum und Wieso darstellen.

Ich sehe es für mich persönlich so, rein aus der jüngsten Erfahrung.

Beispiel Hobbytrain :

Im großen und ganzen geben die Modelle den optischen Eindruck ganz gut rüber.

Aber bei genauerem Hinsehen bekomme ich das kalte Grausen.

Was will man von einer V36 für 125 Euro erwarten?

Ein Top Fahrwerk mit absolut perfektem Rad-Schiene Kontakt?
Treffende Farbtöne ...Fahrwerksrot?
Minimalste Spaltmaße der Einzelteile?
Motor für 50 Cent

Oder die neuen E10 er?
116 €

Ich hätte gerne eine V36....aber dann Tip Top in Allem.
Solch ein Modell wäre aber am Markt nicht plazierbar....weil völlig zu teuer.

Wenn ich nicht noch diesen kleine Funken Freude am Hobby hätte, dann würde ich den kompletten Kram, den ich besitze, verkaufen.

Ob nun digital oder nicht.....das was wir derzeit kaufen können wird sich in den nächsten Jahren....oder auch für immer....nicht ändern.

Alle Loks die ich mir so in den letzten Monaten zugelegt habe waren alles Nieten.....sehr enttäuschend.

Niemandem kann man es recht machen....für die einen ist die Brawa V160 genial.....für die anderen zu langsam.

Wenn ich spontan das beste Modell für mich küren sollte, es wäre........so jetzt ohne in meine Sammlung zu schauen. .......BR 70, Brawa V160, Trix 217,....aber auch diese sind nicht perfekt.

Und ernsthaft....das an Preis verlangte...kratzt scharf an den dafür möglichen in puncto qualitativ und technisch machbare.

Wir Verbraucher können ja entscheiden. ..kaufen...oder nicht.

Mein Kaufreiz ist fast erloschen....

Gruß Andy


Hallo Roland,
ich kann beim besten Wellen nicht erkennen, wie die von Dir richtig erkannten Mängel die These im Eröffnungsbeitrag untermauern sollen? Diese Mängel treffen Analog- und Digitalbahner gemeinsam. Ich sehe auch nicht ein warum wir uns durch solche Verschwörungstheorien (analog, schlechte Fertigung/ digital, angeblich alles in Butter) spalten lassen sollen.

Wie schon einige Kollegen angemerkt haben, was analog nicht läuft macht auch digital keine richtige Freude. Was heute möglich ist hat FSM/Eichhorn mit seiner Taucherbrille bewiesen. Erst die Verbindung aus hervorragender Mechanik (Fahrgestell), einem klasse Motor, und einem durchdachten Lichtdesign zeigen, was ein Qualitätsdecoder zu leisten vermag. Der Doehler & Haas in einer Krücke macht auch keinen Spass.

Gruß
Frank
Leute,

es ist schon richtig, was hier geschrieben wird. Und: es ist ein deutsches (europäisches) Phänomen! Für meine Kids habe ich - aus Spaß und weil sie so günstig waren - zwei Kato US-Dieselloks besorgt. Diese Fahreigenschaften - Anfahrt und Langsamfahrt - deklassieren sämtliche europäischen Modelle mit Ausnahme von mit Glockenankermotoren bestückten Modelle. Und das mit dem angeblich so schlechten glatten Gleichstrom!!!!!
Besorgt euch mal so eine Diesellok von Kato oder Atlas und ihr werdet staunen, was analog ohne PWM so geht - wenn man will. Das ist ein echtes Armmutszeugnis - nicht nur für die 'German Excelence'!!!!!!
Die Amis kennen das Problem der Rennsemmeln und der Anfahrtbocksprünge in der Tat nicht.

Jens
Dieses Möchtegern "Highend" gesabbel....Firmenimage....tolle Reden schwingen um den billigst produzierten Quatsch eine Wertigkeit zu geben.....und dann der super Service im Aftersale......Ersatzteilversorgung.....oder auch Kulanz. ..traurig.
Hobbytrain kalkuliert ihren recht guten Service anscheinend mit ein...billig produziert....aber guter Service.
Scheint sich ja zu rechnen.

Absolut Kundenverarsche. ..und nicht nur bei Moba.


Gruß Andy
Hallo Andy,
man kann sich das Hobby auch selbst zur Hölle machen und bei so manchem Kollegen hier habe ich eher das Gefühl, dass man dies nur noch betreibt um in guter Gesellschaft zu lamentieren und angestauten Frust abzulassen. Die einen gehen auf den Fußballplatz um zu pöbeln, die anderen jammern und klagen ihr Wehleid in einem MoBA-Forum.

Ich kann mich hier noch gut an die Diskussion zur Preisgestaltung der Eichhorn-Pantographen für die Knödelpresse erinnern. Es gibt auch einen tollen Thread über die Mehrfachentwicklung der Taucherbrille (FSM/Eichhorn, Kuehn, Minitrix). Mal angenommen man übernimmt nur das Kleinserienfahrwerk und Minitrix setzt das Gehäuse darauf. Würde man eine solche Qualität in Serie produzieren, würde man vermutlich deutlich an der UVP so mancher Fleischmannlok kratzen. Da höre ich schon 300 Euro plus für eine "einfache" BoBo-Lokomotive.

Wer Qualität zu Preisen will, die das Budget nicht allzu sehr belasten, wird auch heute noch fündig. Ein Besuch einer Messe oder hier im Forum zeigt doch den Weg zu Herstellern jenseits der Big-Player. Der kleine Kres-Triebwagen ist sicher so ein Schmuckstück. Aber auch bei den großen Herstellern wurde man doch fündig. Ich kann bei der MTX E50 keine schlechten analogen Fahreigenschaften erkennen. Die Piko Ae 3/6 läuft prima. Die aktuelle Kasten E10 von Hobbytrain wurde auch positiv aufgenommen und das zu einem sehr akzeptablem Preis. Wenn es zwischen der Hobbytrain E10 und der Taucherbrille keinen Qualitätsunterschied gäbe, wäre wohl eher FSM/Eichhorn gefragt, als jetzt die Firma Lemke.

Jeder findet auch heute sein Modell, wenn er denn sucht und bereit ist einen angemessenen Preis dafür zu entrichten. Bei der neuen Fleischmann E69 für rund 250 Euro in der digitalen Variante halte ich den Preis (für eine Lokomotive mit akzeptablen Fahreigenschaften) angemessen. Ich möchte nicht die E69 für 130 Euro als Schrottlok erwerben. Ich muss mir aber auch im Klaren sein, dass ich mit der Fleischmann wahrscheinlich ein Modell erwerbe, dass eben nicht die Qualität einer n-Tram E69 aufweist.

Auf den Seiten von Mannis-N-Bahn hab ich mal die Zeilen gelesen, dass der Kollege Rüger sich zum Ziel gesetzt hat nur Modelle mit guten Laufeigenschaften zu erwerben und lieber auf das eine oder andere Modell zu verzichten. Vielleicht ist das auch eine Option für weitere Modellbahner anstatt einen Fahrzeugpark mit mehreren hundert Modellen vorzuhalten, die man eh nicht mehr pflegen kann. Dennoch sehe ich auf seinen Seiten einen abwechslungsreichen Fahrzeugpark, der sicher nicht den Eindruck aufkommen lässt, als müsse man nun sein Hobby hinwerfen.

Gurken gibe es ohne Frage. Dies betrifft aber alle Modellbahner und wer mündig und bei klarem Verstand ist, lässt diese Produkte mit Hilfe dieses Forums einfach im Laden stehen.

Gruß
Frank
Hallo Frank,

es war keinerlei Frust, welchen ich hier ablasse.
Es zeigt nur einfach auf , wie schwer diese Gratwanderung zwischen Preis und Qualität ist damit der Hersteller bei sinkenden Stückzahlen noch Gewinn einfahren kann.

Der Vergleich zwischen N-Tram und Fleischmann ist ein extremes Beispiel.

Ein direkter Vergleich dieser beiden Loks wäre mal was. ....auf Herz und Nieren geprüft.

Großserie gegen Kleinserie.

Ich bin gespannt auf die Fleischmann E69.

Die Hobbytrain E10 fällt durch sichtbare Formtrennkannten und Lackfehler auf....
Gruß Andy
Hallo,

hat jemand die aktuelle MIBA mit dem Test der MTX 18.6 zur Hand? Wenn ich mich recht erinnere steht da, dass die Lok zwar langsam anfährt, aber Schleichfahrt nicht möglich ist. Das geht erst, wenn ein Decoder nachgerüstet wird. Zur Erinnerung: Die Lok ist langsam übersetzt, hat einen 5-Poler, kostet UVP 320,-- und um sie langsam fahren zu können, müsste ich einen Decoder nachrüsten? Der dann erst ab ca. 5 Volt anläuft? Hä? Geht's noch?

Kann mal bitte jemand in der MIBA nachschauen, ob ich da richtig liege? Wenn ja, wäre mal eine Stellungnahme von MTX wünschenswert, was das soll, bzw. worauf das zurückzuführen ist.

Viele Grüße
Georg
@ Andy

Diskussionsthema:
Zitat

Wollen einige Hersteller keine guten Analogmodelle bauen?



Dein Problem z.B.
Zitat

Die Hobbytrain E10 fällt durch sichtbare Formtrennkannten und Lackfehler auf....



Wenn ein Modell Lackfehler hat reklamiere ich es oder lasse es im Laden stehen. Bei meiner ist die Lackierung jedenfalls einwandfrei. Formtrennkanten hat sie, aber die sehe ich auch nur, wenn ich das Modell in der Hand habe und danach suche. Ich weiss wirklich nicht welchen Maßstab Du an ein 100 Euro Modell anlegst. Mein Vater hat für die E10 von Arnold 1969 49 Euro hingelegt. Ich denke dies hat wesentlich mehr von seinem Lohn ausgemacht, als wenn ich mir heute die Hobbytrain gönne - Qualitätssteigerung inbegriffen. Ich denke, dass hier Preis/Leistung stimmen.

Wir können sicher perfekte Modelle in Kleinserienqualität in einem Dritte-Welt-Land bauen lassen und diese dann über diverse Zwischenhändler hier für 500 Euro erwerben. Wenn ich lese dass z.B. bei Piko im Gegensatz zu anderen Firmen nur 5% der Mitarbeiter das Weite suchen. Bei der Konkrurrenz fehlt dann schon mal die Hälfte der Belegschaft nach den Feiertagen, sehe ich doch in der derzeitigen  Modellqualität auch ein positives Zeichen. Es ist nun mal auch in China nicht mehr möglich zu Dumpingpreisen Modelle zu produzieren, die den alten Begriffen Schweizer Präzision oder Deutscher Wertarbeit entsprechen. Wer an der 150 Euro-Marke festhält aber immer höhere Qualitäten fordert, presst das letztendlich den Arbeitern in den Fabriken ab. Hier muss sich auch mal der Kunde bewegen und seine Bereitschaft zeigen Qualität auch zu finanzieren.

Es ist sicher kein Problem hier über das Forum an einen Hersteller heranzutreten und ein entsprechendes Modell nach unseren Wünschen fertigen zu lassen. Siehe z.B. Arwico (Schweiz). Nur mit der Preisgestaltung dürften sich wohl die wenigsten User hier anfreunden können. Ist ja bald Dezember und dann gibt es viele tolle Loks in den Adventskalendern der Internethändler für 69 Euronen oder gar darunter.

Gruß
Frank
Frank,

ich zeige lediglich die Diskrepanz zwischen Preis, Absatz der Ware und der Qualität auf.

Das man mangelhafte Modelle nicht kaufen muss ist mir völlig klar.

Kompromisse muss jeder mit sich selbst ausmachen.

Und wie ich es nochmal betone, der Hersteller ist gezwungen ein Modell herzustellen was er auch zum anvisierten Preis gut absetzen kann....mit allen Kompromissen.

Verständlich nun?!

Welchen Anspruch soll man an eine 169€ Lok setzen,  welche an eine 400 € Lok?

Gibt es da Maßstäbe?

Nur den eigenen. ...kaufe ich das Modell mit den Kompromissen oder lasse ich es.

Was beschreibt ein gutes Modell?
Egal analog oder digital.

Interessant wäre es zu wissen, wie teuer es käme in Großserie neue Fahrwerke zu entwickeln.
Bessere Übersetzungen, bessere Stromabnahme.


Gruß Andy
Hallo Thomas.

ich ergänze deine Frage mal wie folgt: "wollen die Hersteller gar keine Analog Modelle mehr bauen?"

Fakt ist doch das sich wohl Mintrix bei Neuentwicklungen aus dem Analogbereich zurück ziehen will und nur noch Digital anbietet. V90 wenn die denn rauskommt.

Und die die noch Analog Modelle rausbringen, da ist die frage ob die nicht können oder nicht wollen.
Vielleicht ist es den Hersteller schlicht weg egal oder sie wissen nicht was sie tuen.

Das Modell aus den 70er und auch 80er Jahren Rennsemmel sind, das ist schon zu akzeptieren, aber bei heutigen Entwicklungen ist das keines Wegs verständlich.
Die Grundsätze der Mechanik dürften sich nicht wirklich verändert haben aber die Fertigungsmöglichkeiten sind doch heute wesentlich besser.

Und es gibt auch sehr gute Beispiele dafür, das sie doch auch wissen wie es geht.

Mir fällt jetzt kein Modell der letzten Jahre ein, (Großserie)  wo, die Endgeschwindigkeit halbwegs passt und es ein vernünftiges Anfahr- und Langsamfahrverhalten gibt. Gleichzeitig auch keine Problem mit der Stromabnahme oder der Zugkraft hat.

Was da Fahrverhalten angeht, das sind mir manche Modelle der 80er und 90er Jahren lieber die ich gebraucht erwerben kann - das passt dann nämlich auch der preis zur gebotenen Ware (nicht immer, aber das lieber dann am Händler)

Manchen Modellen konnte ich mit eine Getriebeumbau (Glasmachers) ein deutlich bessere Laufkultur verordnen, aber das war ein mal und wann und in welcher Form es von da weitergeht (eigentlich im Herbst diese Jahr) steht leider in den Sternen.

Bei den derzeitigen UVPs, gemischt mit Zwangsdecodern und zuweilen bescheidenen analogen Fahrverhalten zügle ich mein Kaufverhalten extrem.
Da stecke ich das gesparte Geld lieber in das ein oder andere "alte" Schätzchen und sorge da für Verbesserungen. Der erste SB Umbau wartet schon, der Motor ist schon da. Für weitere Umbauten hätte ich auch noch Kandidaten da, ich muß nur erst mal schauen wie Nr. 1 wird.

Die Hersteller wird meine Kaufverweigerung kaum interessieren, das ist mir schon klar,
meine Wünsche, was die Entwicklung angeht scheint die ja auch nicht zu interessieren, schließlich bin ich ja nur eine Einzelperson.
Wobei - es gibt einen Fall, wo ich eine Hersteller auf eine bestimmte Sache angesprochen hatte, und bei der Neuauflage (Farbvariante), genau dies Sache als Verbesserung umgesetzt wurde.

Gruß Detlef
Hallo,

gute Fahreigenschaften haben nur bedingt was mit dem Preis zu tun, wer das nicht glaubt, soll sich mal US Loks kaufen z.B. hier http://www.ebay.de/itm/Spur-N-Atlas-Diesellok-...?hash=item5679b3dc4f für unter 80,-- €. Das sollten auch mal so einige Entwickler unserer hochgelobten deutschen Wertarbeit machen. Vielleicht fällt ihnen dann mal auf, dass sie von China noch was lernen könnten.

Viele Grüße
Georg
Servus,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Da höre ich schon 300 Euro plus für eine "einfache" BoBo-Lokomotive.



Mich würde mal interessieren, wie hoch die reinen Entwicklungskosten heute wirklich sind für die Entwicklung einer solchen Lok.
Mir fällt es im Zeitalter von CAD, §D Scannern und Co heute schwer zu glauben (Bauchgefühl), daß o.g. Preise (und heute übliche) so wirklich sein müssen.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Mich würde mal interessieren, wie hoch die reinen Entwicklungskosten heute wirklich sind für die Entwicklung einer solchen Lok.
Mir fällt es im Zeitalter von CAD, §D Scannern und Co heute schwer zu glauben (Bauchgefühl), daß o.g. Preise (und heute übliche) so wirklich sein müssen.



Hallo,
die Frage für die Hersteller dürfte weniger sein "Was kostet eine solche Neuentwicklung" als "macht sich eine solche Neuentwicklung im Umsatz/Gewinn bemerkbar" oder verdiene ich mehr wenn ich diesen Invest in z.B. eine Formneuheit investiere.

Gruß Alex
N'abend,

interessant, dass schon in zwei verschiedenen Posts amerikanische  Modelle erwähnt werden, die zu einem geringeren Preis bessere Technik liefern.
Diese Hersteller werden mir aber wohl kaum eine T3 oder eine T9.3 liefern.
Vielleicht liegt eine Lösung in amerikanischen Motoren in deutschen Serienmodellen - wobei die beiden genannten Typen eher schlechte Beispiele sind.

Gruß

Lasse
Hallo Roland,
ich habe den Eindruck, dass den meisten Herstellern bewusst ist, dass viele Kunden Wahlfreiheit beim Decoder wollen. Trix gehört eben zu Märklin und die haben ihren Jüngern den Werksdecoder ja erfolgreich aufgedrückt. Aber dort wird vielfach jeder Quark gekauft und dann noch vehemnt verteidigt... Ich hab aber große Zweifel, dass das in N funktionieren wird. Ich für meinen Teil verzichte lieber auf Trix-Loks als mich auf die sinnfreie mtc14 oder gar einen aufgezwungenen Decoder einzulassen.

Was die Fahreigenschaften der alten Loks angeht... Ich hatte erst kürzlich das Vergnügen mit einer V188. Tut mir leid, aber die ist ein Musterbeispiel dafür, wie mans nicht macht. Hast du dir die Konstruktion mal angeschaut? Unmengen an Zahnrädern, so dass die Lok im Endeffekt extrem schwergängig läuft und ohne Ende Strom zieht. Tut mir leid, aber knapp 1 A für ein Fahrzeug (auch wenns 2 Motoren hat) ist inakzeptabel.  Wärme- und Geräuschentwicklung sind auch nicht grad von schlechten Eltern. Solche Beispiele gibts noch zuhauf, da nehmen sich neue und alte Konstruktionen nichts. Und was wurde hier schon über den alten Fleischmann-Dreipoler geschimpft. Zu Recht zwar, aber es zeigt doch deutlich, dass wir auch mit den alten Konstruktionen keineswegs zufrieden waren.

Viele Grüße
Carsten
Hallo,

die Hersteller bauen das, was sich ihrer Meinung am besten verkauft. Da wird halt Qualität, Technik, Optik, Vorbildtreue, Preis, Kompromisse zum Gleissystem usw. zusammengewürfelt und dann das passende Produkt zum gewünschten Endpreis "gemixt". Zudem kann man es eh nicht allen rechtmachen bzw. keinem. Dem Einen ist sie analog schon zu teuer, dem Anderen zu wenig vorbildgerecht, dem Nächsten ist der Motor zu schlecht, der Übernächste meckert, dass sie nicht gleich digital ist, der Fünfte meckert über die falsche Epoche/Beschriftung/Farbvariante und der Sechste meckert über den falschen Drehgestellabstand, falsche Schnittstelle usw. Ich muss ehrlich sagen, mittlerweile ist es wirklich so, dass nur noch gemotzt wird. Sogar über Preissenkungen bei Fleischmann, die bislang laut allgemeiner Meinung immer zu teuer für das Gebotene waren. Wenn ich Moba-Hersteller wäre, ich würd aufhören. Sollen die Meckerzausel schauen, wo sie bleiben und es selber besser machen. Eigentlich ist Moba ein Hobby, das Spaß machen soll, aber mittlerweile vergehts mir immer mehr. Kein Wunder, dass der Nachwuchs ausbleibt, denn rumärgern kann ich mich auch bei der Arbeit, das möchte ich im Hobby nicht haben. Welcher 10jährige will sich das antun, wenn eine Gruppe "alte Säcke" über ihr Hobby nur noch schlecht reden?

Der Vergleich zu US-Loks ist nicht ganz fair. Erstens haben US-Loks deutlich höhere Ansprüche an Gleissystem und den Mindestradius, der liegt oft bei 282 mm und mehr im Vergleich zu 192/226 mm bei europäischen Modellen, was auch weniger Kompromisse im Antrieb  erfordert und mehr Detailierung im Drehgestellbereich ermöglicht. Zudem gibts keine Haftreifen mit deren Problemen und Nachteilen. Und es werden Modelle wirklich nur dann produziert, wenn genügend Vorbestellungen vorliegen. Modelle gibt es nur über einen kurzen Zeitraum von paar Monaten neu. Danach ist Ende und man muss auf den Gebrauchtmarkt setzen. Ausverkaufsaktionen gibts da wie bei uns nicht. Kurzfristig eine 2. Auflage ist nicht drin. Zudem sind die produzierten Auflagen dadurch höher, dass es wenige Modelle in unzähligen Farbvarianten gibt, was den Preis drückt. Und bei den Amis zählt Quantität statt Qualität. Mehrfachtraktionen mit unzähligen Waggons sind die Regel, es wird N in den Maßen gebaut, wie hier H0. Nebenbahnidylle ist da eher die Ausnahme und man liest selten so viel Negatives in US-Foren wie hier...

Seht endlich positiv. Freut euch und sucht nicht immer das Negative. Es ist ein Hobby und soll Spaß machen, warum betreibt ihr es, wenn eh alles "Scheiße" ist?

Gruß Klaus
Hallo,

zum Thema US-Modelle braucht ihr nur Tattoo zu fragen. Ich bin zumindest baff erstaunt, wie ruhig und gleichmäßig Die US-Modelle längste Züge durch enge Kurven und Steigungen ziehen. Gleichmäßig und ruhig läuft die offensichtlich präzisere Mechanik. Dabei sind die Preise niedriger als hierzulande. Was bitte ist bei diesem
Vergleich nicht fair?
Die US-Loks haben riesen Schwungmassen und fühlen sich oft schwerer an als europäische Modelle. Sie liegen satter auf den Schienen. Warum sollen europäische Hersteller diese Qualität doch gleich nicht erreichen können?

Die US-Modelle zeigen eines ganz klar: glatter Gleichstrom und perfekte Fahreigenschaften passen hervorragend zusammen. Nur hier in Europa will man uns was von 'geht nicht' und 'zu teuer' erzählen!

Wer hier was von unfair schreibt, der hat schlicht noch keine US-Lok auf seiner MoBa gefahren! Fakt ist: die zeigen, dass etwas geht, wovon hier einige behaupten, es ginge nicht. Haben die Amis das Rad neu erfunden? Oder sind unsere Hersteller nur zu doof, zu faul, zu arm, oder was auch immer, um sich da was abzuschauen?

Jens
Hallo,

ich hab doch geschrieben, warum es so ist und welche Besonderheiten es bei US-Loks gibt und wo die Unterschiede liegen. Ich werd es jetzt nicht wiederholen. Es sind Äpfel und Birnen, die hier verglichen werden.

Der Markt in Deutschland und Europa ist so, weil die Mehrheit der Modellbahner es so wollen. Wenn ihr amerikanische Verhältnisse wollt, dann müsst ihr aber auch deren Nachteile mitnehmen ...

Gruß
@ Jens,
dass es technisch, auch in europ. Lokmodellen geht, ist doch unbestritten und zumindest auch in Kleinserie erhältlich.

Was Du nicht beachtest sind die Produktionsmengen. Dazu braucht es gar keinen so großen Markt wie USA. Schau mal nach Japan, wo schon wegen der Platzverhältnisse die N-Spur ganz andere Marktanteile hat. Die Kataloge in Japan haben die Dicke von Telefonbüchern und trotzdem verlangt z.B. Kato Auflagengrößen über 1000 Stück.

Höhere Auflagen ermöglichen auch wertigere Materialien zum gleichen Preis. Zudem gibt es bei deutschen Entwicklungen auch kaum Einheitsfahrgestelle.

Besonders in Deutschland herrscht Schnäppchen-Mentalität. Wir haben es bei den Lebensmitteln geschafft, warum auch nicht bei der MoBa. Wer ständig den Preis drückt, und das tuen wir durch unser Verhalten (z.B. hier im Forum) ohne Frage, bekommt halt wenn nix mehr geht Gammelfleisch serviert.

Wir dürfen doch nicht glauben, dass eine Insolvenz nach der Nächsten sich nicht auf die Modelle unserer Hersteller auswirkt.

Gruß
Frank
Hallo zusammen,
eine interessante Diskussion ist das geworden , viele haben wohl die gleichen Erfahrungen und Beobachtungen wie Ich gemacht.
@Nr2  (Zwengelmann)
Ich benutze schon seit vielen Jahren Langsamfahrregler von SB-Modellbau, seit kurzem habe ich für einen anderen Anlagenteil einen Heißwolf - Fahrregler, mit dem ich aber noch viel probieren muss. Die Piko E18 fährt mit dem SB-Regler stotternd an, was tatsächlich auf hohe Rastmomente im Motor hindeutet. Mit einem normalen Trafo sprintet die Lok sofort los.
@Nr.6  (141P )
Den Test der 18.6 von Minitrix in der MIBA habe ich auch gelesen.  Ich verstehe nicht, warum eine Lok mit einer Mindestgeschwindigkeit von 0,7 km/h, was eigentlich ein sehr guter Wert ist nicht gleichmäßig langsam fahren kann. Bei der E50 und der 217 ist das kein Problem. Ich habe die Lok nicht und kann sie deshalb leider nicht mit meinen Fahrreglern testen .
@Nr.7  (Westerland)
Die Roco 215 war die erste Lok in Spur N mit Schwungmasse .Dementsprechend auch das gute Fahrverhalten. Auch mit der von Dir angesprochenen Fleischmann 141 bin ich zufrieden, sie fährt deutlich besser als manch andere Lok mit Dreipoler.
@Nr.10 Klaus  (doerphof)
Ich war Freitag bei meinem Händler und habe dort mit dem Digitalspezialisten über dieses Thema gesprochen. Er meinte auch dass eine Lok die analog schlecht läuft auch in digital nicht zu einem Rangiermeister wird. Auch eine Lok mit schlechter Stromabnahme sollte man nicht noch mit einem Decoder belasten.
@Nr. 12 Roland  (Trainworld )
Sehr guter Beitrag. Ich habe auch immer mehr den Eindruck, dass ein Großteil dessen, was man uns als Innovation verkaufen will nur elektronischer Schnickschnack ist, der billig produziert werden und teuer verkauft werden kann. Das ist offenbar viel einfacher als Innovation bei der "Hardware ".
Die Baureihe 70 und auch die V60 von Fleischmann waren antriebsmäßig top, aber jetzt hat man die Rolle rückwärts gemacht . Nur die Preise sind jetzt top.
Die 57 von Hobbytrain habe ich heute noch, trotz deutlich überhöhter Endgeschwindigkeit ist das Langsamfahrverhalten sehr gut. Ich habe nie daran gedacht sie durch das Minitrix -Modell zu ersetzen.
Auch mit der 212 von Minitrix bin ich zufrieden  (mit überarbeiteten Antrieb). Die neue Lok ist für mich kein Thema, erst recht nicht mit Sound .
@Nr13 Andy (Andy 2.0)
Deine Kritik an Hobbytrain kann ich nicht ganz nachvollziehen, die E10 ist deutlich besser als das deutlich teurere Fleischmann - Modell, ein Blick auf die Schürzen und die Pantographen reicht. Lackfehler hat meine Lok nicht. Die V36 ist auch ihren Preis wert. Allerdings muss man allw Loks von Hobbytrain probefahren, es gibt Qualitätsschwankungen, das bestreite ich nicht. Von Hobbytrain kam übrigens eines der besten Modelle , die ich in den letzten Jahren gekauft habe : Der VT36.5. Und wenn die Limburger Zigarre genauso gut wird, kann man sich schon freuen.
@Nr.15 xanayoo
Genau das meinte ich, dass es ohne Probleme möglich ist, vernünftig laufende Analogmodelle zu bauen , man muss es nur wollen!
@Nr.15 Kopernikus
Mit der E50 habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht, ein top laufendes Modell. Gurken sollten bei den heutigen technischen Möglichkeiten nicht mehr vorkommen.
@Nr22 Detlef  (BR65)
Im Titel sollte eigentlich "können oder wollen" stehen,  aber der Platz reichte dafür nicht. Mein Eindruck ist, dass sie nicht wollen .
Ich werde wohl auch einige meiner Loks auf Glockenanker umbauen. Neulich habe ich in der Bucht eine Fleischmann-103 mit Faulhaber geschossen, das Teil ist ein echtes Sahnestück .
@Nr.27 Carsten (msfrog)
Ich hoffe dass das nicht funktioniert, wir N-Bahner sind nun mal keine Märklinisten die alles kaufen was der große Guru vorschreibt. Es hat mich aber auch gewundert, dass es funktioniert hat. Obwohl ich Märklinisten kennengelernt habe , da wundert mich gar nichts mehr. Mein Händler erzählte mir von jemandem, der wollte eine alte Märklin-V200 digitalisiert haben weil sie schlecht lief. Als er die Lok öffnete zeigte sich schnell warum das so war: Dieser Spezialist hatte die komplette Lok mit Fahrradkettenfett geschmiert. Aber die Lok war nach einer aufwändigen Reinigung noch zu retten. Robust sind die Dinger ja....
Gruß, Thomas
Hallo,

ich finde es schon witzig. Da gibt es doch welche, die allen Ernstes erklären, dass Modelle, die gut laufen, andere Rahmenbedingingen bräuchte. Wir reden hier von elektrischer und mechanischer Qualität. US-Modelle zeigen dass es geht. Hierzulande wurde und wird diese Entwicklung versäumt. Da wundert man sich ernsthaft über geringe Marktanteile und Insolvenzen? Wenn Preis und Leistung nicht mehr stimmen, passiert das eben.

Und mal ganz ehrlich: den Kunden vorzuwerfen, dass ihre Ansprüche utopisch seien, hat noch keinem Unternehmen geholfen! Wenn man etwas verkaufen möchte, muss man den Kunden zufriedenstellen! Kann oder will man dasnicht, muss man die Firma dicht machen. Ich lasse mir weder von Firmen noch von 'Wirtschaftsexperten' hier vorschreiben, was ein Zug kosten muss, wenn er Qualität haben soll.

Wir diskutieren hier gerade darüber, das hierzulande angeblich etwas nicht geht, was andernorts Standard ist!

Jens

Hallo,

ja ich finde, dass es einen großen Unterschied macht, ob eine Lok als Mindestradius 282 mm hat (die meisten US-Loks) oder 192 mm (die meisten "europäischen Loks"). Jekleiner der Radius, desto mehr Verschränkung im Übergang Schnecke - Drehgestell muss vorhanden sein und dadurch benötige ich mehr Spiel und gröbere Zahnräder. Dadurch entsteht das Anfahrruckeln, was durch das große Spiel erzeugt wird. Veruch doch mal eine US-Lok durch einen Radius 192 mm zu bringen.Sie wird dir ziemlich schnell entgleisen ... Das ist ein elementarer Unterschied und es bringt nichts, das auszublenden. Ich kann auch keinen Smart mit einem VW-Bus vergleichen und dann meckern, dass der Kofferraum zu klein ist.

Ich habe nicht behauptet, dass die Wünsche der Kunden utopisch sind. Aber unerfüllbar, weil jeder andere Wünsche und Ansprüche hat. Und viele "Wünsche" gehen dahin, dass die Lok auch auf der 30 Jahre alten Platte mit Radius 192 mm laufen.

Und die Hersteller durch Kaufboykotte dadurch zu animieren, bessere Modelle zu bauen dürfte wohl auch nach hinten losgehen und ist eher als kindisch zu bezeichnen. Hast du die US-Modelle schon auf Vorbildtreue kontrolliert und meckerst über Lackierfehler, Bedruckungsfehler usw.? Je kleiner die Auflagen, desto teurer und desto weniger Ansprüche darf man stellen und da ist ein Aufruf zum Boykott genau das richtige. Kato hat Auflagen in hohen 4stelligen Bereich plus die Möglichkeit nahezu unzähliger Farbvarianten. Das schafft bei uns nicht mal mehr Märklin und die haben eine riesige Käuferschicht, vorallem im Vergleich zu N.

Gruß
Zitat - Antwort-Nr.: 34 | Name: Wu134

Jekleiner der Radius, desto mehr Verschränkung im Übergang Schnecke - Drehgestell muss vorhanden sein und dadurch benötige ich mehr Spiel und gröbere Zahnräder.


Warum? Kardan? Das Schneckenrad (oder auch andere Zahnräder aus dem Getriebeblock) gegen die Schnecke (oder eben ein anderes Zahnrad) zu verdrehen ist doch Murks, wie er im Buche steht...

Gruß,
Torsten
Hallo Torsten,
ja, ist es.. Und trotzdem vielfach gemacht :(

Viele Grüße
Carsten
Hallo,

es gibt auch etliche kleine amerikanische Loks die sehr gut laufen, auch Dampfer. Der Mindestradius ist da oft nur nötig, da die Kupplungen an den Lokkästen befestigt sind und durch die großen Überhänge sonst die Wagen ausgehebelt werden. Selbst große Diesel würden auch kleinere Radien schaffen. Big Boy, Challenger und Co. mal außen vor.

Wie ich schon geschrieben habe, manche Konstrukteure sollten einfach mal bei den Chinapoduzenten in die Lehre gehen. Dann würden sie sehen wie man z.B. bei Drehgestellloks einen Antrieb konstruiert der analog perfekt funktioniert. Und der  auch auf unterschiedliche Loks angepasst werden kann. Da muss man nicht einen komplett neuen Antrieb/Motor konstruieren. Woanders geht das durchaus (auch bei nicht DG Loks), nur bei manchen Herstellern bzw. Modellen nicht. Und da drängt sich dann schon der Verdacht auf, dass die einfach nicht wollen, oder noch schlimmer, den Kunden bewußt in eine Richtung schieben wollen und/oder auf Kosten des Kunden die Kasse füllen wollen.
Dass europäische Loks nicht zum Preis von US Loks machbar sind ist auch klar, dazu fehlen einfach die Stückzahlen. Aber bei den aufgerufenen Preisen sollte gutes Fahrverhalten eine Selbstverständlichkeit sein.

Viele Grüße
Georg

edit: teilweise liegt es womöglich auch in den mittlerweile massiv verbauten elektronischen Komponenten, wenn Loks nicht vernünftig laufen.

Hallo WU134,

es ist schön für unsere Hersteller, wenn du diesen Quatsch als Entschuldigung für erbärmliche Qualität akzeptierst. Über die Kato und Atlas US-Loks kann ich nicht meckern. Schon garnicht über die Detailierung oder das Finish. Im Gegenteil: insbesondere Güterwagen sind so filigran, dass sie hierzulande ihres Gleichen suchen. Was hier als filigranes Geländer tituliert wird, ist in den USA eine Pipeline. Und du willst nicht ernsthaft sagen, dass man hierzulande keine präziseren Getriebe bauen kann oder eine solide, reibungsarme Stromaufnahme. Alles faule Ausreden. Meine Empfehlung: hol Dir mal eine P42, lass sie fahren und dann reden wir weiter.


Jens
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Und mal ganz ehrlich: den Kunden vorzuwerfen, dass ihre Ansprüche utopisch seien, hat noch keinem Unternehmen geholfen! Wenn man etwas verkaufen möchte, muss man den Kunden zufriedenstellen! Kann oder will man das nicht, muss man die Firma dicht machen. Ich lasse mir weder von Firmen noch von 'Wirtschaftsexperten' hier vorschreiben, was ein Zug kosten muss, wenn er Qualität haben soll.

Wir diskutieren hier gerade darüber, das hierzulande angeblich etwas nicht geht, was andernorts Standard ist!



Hallo zusammen,
ich finde viel besser kann man das nicht auf den Punkt bringen! Die Vorstellungen von uns als Kunden sind eben nicht utopisch, wie die Berichte aus anderen Ländern zeigen!

Viele Grüße,
Mathias
Hallo

@xenayoo
Ich hatte schon einiges an US-Material in der Hand und auf meinen Schienen. Aber du darfst dir nicht nur die positiven Sachen rausziehen, sondern musst auch das negative des US-Marktes berücksichtigen. Vielleicht mal beispielhaft eine Modellankündigung:

Neuauflage der BR01:
- Mindestradius 300 mm ohne und 450 mm mit Zurüstteilen
- Antrieb auf allen Tenderachsen, keine Haftreifen
- RP25-Radsätze, keine Funktionsgarantie auf Fleischmann, Minitrix, Arnold-Gleismaterial
- originalgetraue Nachbildung der Epoche 3 DB-Modells
- Auflage 2000 Stück
- Alternatives Modell: Bedruckung als DRG-Variante, Auflage 1000 Stück
- Alternatives Modell: Epoche 3 DR, Auflage 1000 Stück
- Bestellannahme 3.Quartal2015, Bestellende 31.12.2015
- Produktion nur bei erreichter Mindestbestellmenge (80% der Auflage), Lieferung ab4. Quartal 2016
- Preis 199 €

Und was glaubt ihr, passiert jetzt? Ich glaube kaum, dass hier 20% der Mindestbestellmenge erreicht werden, also wird das Modell nie produziert ...

Gruß
Ahoi!

Also ich halte die Verschwörungstheorie, dass die Hersteller absichtlich schlechte Analogmodelle bauen für ziemlichen Unsinn. Und wenn man liest wer das mit welchen Argumenten vertritt.....

Was ich interessant finde, ist das es ja quer durch die Hersteller gute und weniger gute Fahreigenschaften gibt. Brawa V160 top, Brawa V180 murks, Piko 118 Mist, Piko 624 ok, Hobbytrain 270 top, Hobbytrain E10/E10.3/E40/184 mittelprächtig. Fleischmann zwischen top (BR 70, V60) bis mittelprächtig und das wegen der überhöhten Endgeschwindigkeit. Arnold von murks (01) bis top (E03). Liliput E10 ordentlich. Das alles an einem normalen Fleischmanntrafo. Spricht also dafür, dass jeder Hersteller gute und weniger gute Modelle herstellen kann.

Ich benutze zur Verbesserung der Fahreigenschaften der schlechteren Modelle ein Fahrpult mit lastgeregelter Amplitudensteuerung und bekomme damit selbt die Gurken zu richtig gutem Fahrverhalten. Meine erste Bn2 von Fleischmann schnurrt damit mit 3km/h über die Gleise. Aber die folgenden Loks kommen mit der Lastregelung überhaupt nicht klar. Alle Hobbytrain Drehgestellloks, Piko 118 und Liliput E10. Die springen dann fröhlich durch die Gegend. Kann mir das jemand erklären?

Cheers
Jens
Hm,

als --reiner-- US-Spur N Modellbahner habe ich keinen praktischen Vergleich zu Europäischen Modellen. (egal ob Verarbeitung, Laufeigenschaften, Preis, ect.)
Ich habe nur den Vergleich von früheren zu heutigen Modellen und Vergleiche zwischen den verschiedenen Firmen.

ATLAS und KATO sind keine US Produktionen, sondern China und Japan Fertigung.

Ich persönlich bin Analog-er und verwende eigentlich primitive (technisch gesehen) Eigenbau-Handregler.
... und mit sauberen Gleisen (PECO Code 55, früher Code 80), sauber verlegten Gleisen und polarisierten Herzstücken ...... läßt sich auch Analog recht langsam rangieren.

Über Preis-Politik von Herstellern läßt sich viel erraten, aber eines ist sicher, daß alle --Gewinn-- machen wollen.


Tja, und was der eine mit Umsatz macht, macht der andere mit Preis.


Logischerweise sind Modelle die vielfach verwendet werden können, gewinnbringender als ein Modell das im Original nur in sehr wenigen Stückzahlen gebaut und nur von einer Bahngesellschaft gefahren wurde.
(z.B. eine EMD F3 gegenüber einer ÖBB 1180)
Die EMD F3 wurde von vielen Bahngesellschaften, in größeren Stückzahlen verwendet (=viele Betriebsnummern-Möglichkeiten) und wurde/wird auch kleinen Bahngesellschaften eingesetzt nachdem sie bei den großen Bahngesellschaften verkauft wurden.
Somit kann die EMD F3 gleich schon in mehreren Bahngesellschaften und hierbei jede mit min. 2 Betriebsnummern auf den Markt gebracht werden.
= viele Modelle ohne großen (Finanziell) Aufwand.
= viele Modellstückzahlen

Demgegenüber gibt es wie viele Bahngesellschaften welche die 1180 verwendet haben und wie viele Betriebsnummern-Möglichkeiten?
= wenige Modellstückzahlen

Weiters ist die EMD F3 relativ leicht (vor allem Mechanisch) in Modell um zu setzen, während die 1180 dagegen mechanisch ein äußerst anspruchsvolles Modell ist (es soll ja auch noch min. R2 befahren können!).

mfG.
"tattoo"

...soll keine Verteidigung der Europäischen Modellbahnindustrie sein.
Wenn ich so die Modellbahn-Zeitungen lese und die Modell-Kritiken im Netz, frage ich mich persönlich schon .......
Tja, schon vor etlichen Jahren habe ich auf der Nürnburger Messe und auch direkt bei Herstellern (ROCO, ect.) versucht auf die Möglichkeit hin zu weisen mit verschiedenen Betriebsnummern, oder bei Neuauflage die Betriebsnummer zu wechseln, mehr Modelle an den Mann/Frau zu bringen.
Vor allem auch bei den Waggon´s. Roco hat ein paar Jahre danach angefangen bei der H0 1044 die Betriebsnummern zu ändern und sie da ...

....... und seit ein paar Jahren gibt es auch Waggon´s mit verschiedenen Betriebsnummern. Teils sogar als Set. ( wie im neuen Conrad Katalog zu sehen.)  


Hallo Jens,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich benutze zur Verbesserung der Fahreigenschaften der schlechteren Modelle ein Fahrpult mit lastgeregelter Amplitudensteuerung und bekomme damit selbt die Gurken zu richtig gutem Fahrverhalten.



Und genauso würde ich das auch machen, wenn es denn nicht mehr möglich wäre, die Motoren mit Gleichspannung sauber zum Drehen zu bringen. In jede analog-Lok einen PWM reinquetschen, wenn das kein Murks ist, weiß ich's nicht.

Es ist aber möglich. Ich fahre fast nur noch Kato, weil im direkten Vergleich Details, analoge Fahreigenschaften und Preis meine eigentlich geliebten alten Mtx-Modelle einfach nicht mehr mitkommen. Vom Schienenmaterial will ich jetzt mal gar nicht anfangen.
Das ist aber meine subjektive Meinung und soll hier keinen Glaubenskrieg auslösen.

Fazit: ich weiß, wo ich Moba kaufe. Ganz sicher nicht mehr im deutschsprachigen Bereich. Und was es da nicht gibt, bastele ich mir selbst.
Ihr könnt das ja so halten wie ihr wollt.

Gruß, ~Diane.


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