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THEMA: Gips auf Styrodur

THEMA: Gips auf Styrodur
Startbeitrag
gerkle - 14.02.12 09:33
Hallo N-Bahner,

ich habe ein Problem mit Gips auf Styrodur.

Meinen Abstellbahnhof habe ich mit einer 2 cm dicken Styrodurplatte, ca. 120 cm lang und 25 cm tief, abnehmbar überbaut, um jederzeit an die Gleise heranzukommen. Für die Landschaftsgestaltung habe ich dann weiteres Styrodur als Felsen usw. aufgeleimt. Dann zur besseren Haftung des Gipses zuerst Fliegengitter punktuell mit Heißkleber befestigt und dann eine Lage Gipsbinden aufgebracht.
Nach dem Durchtrocknen des Ganzen stellte ich dann fest, dass sich die Grundplatte leicht nach oben gebogen hatte.
Was habe ich falsch gemacht und wie könnte ich das Durchbiegen verhindern?

Modellbahnerrische Grüße,

Gerd

Hallo Gerd,

habe ich recht verstanden? Die Grundplatte ist auch Styrodur?

Styrodur reagiert recht "allergisch" auf Temperaturveränderungen, vor allem einseitige, durch Verbiegen bzw. Verspannen. Durch den Gipsauftrag machst Du eben diese einseitige Temperaturveränderung. Je nach Gipsart durch Verdunstungskälte oder durch Wärme beim Abbinden.

Dagegenwirken ist schwierig. Bestenfalls mit kräfiiger mechanischer Befestigung (Schrauben). Aber nicht so richtig wirklich. Styrodur bzw. Extruderschaum kann da ganz schöne Kräfte aufbauen.


Gruß
Christian Strecker
Hallo Gerd,

der Gips an der Oberfläche ist etwas geschrumpft und somit biegt sich die untere Platte an den Rändern hoch.
Am besten wäre unter der Styrodur-Grundplatte ein Holzplatte gewesen, 10mm Stärke sollten ausreichen. Hat den zweiten Vorteil des Eckenschutzes, da die Styrodur-Platte beim öfteren Abheben und irgendwo hinlegen sicher Macken kriegt.

Zusätzlich könntest Du Deinen Aufwand minimieren. Ich habe bisher sehr gute Ergebnisse beim direkten Gipsen auf Styrodur gemacht, ohne Fliegengitter. Ich nehme jedoch statt Gips Spachtelmasse, z.B. Uniflott von Knauf. Dieses Material schwindet nicht und ergibt somit keine Zugkräfte.

LG,

Michael
Hallo,

zuerst mal herzlichen Dank für die schnelle Hilfe und die Tips.

Ich möchte eigentlich die Felsen so bauen, wie hier von Carsten beschrieben:

http://www.spassbahner.com/newforum/index.php?p...;highlight=Holzkohle

Das gefällt mir deshalb so gut, weil die zerklüftete Struktur der Felsen durch die Holzkohle sehr gut sichtbar bleibt und der ganze Aufbau sehr leicht wird.

Vielleicht gibt es ja einen Kompromiß aus verschiedenen Methoden.

Grüße,
Gerd
Moin zusammen,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Zusätzlich könntest Du Deinen Aufwand minimieren. Ich habe bisher sehr gute Ergebnisse beim direkten Gipsen auf Styrodur gemacht, ohne Fliegengitter. Ich nehme jedoch statt Gips Spachtelmasse, z.B. Uniflott von Knauf. Dieses Material schwindet nicht und ergibt somit keine Zugkräfte.



Dieser Aussage von Michael kann ich mich nur anschließen. Und in meinem MoBa-Zimmer gibt es große Temperaturschwankungen, über das Jahr gesehen bis zu 30 Grad.

Viele grüße von der Küste
Hallo Gerd,

das sehe ich wie Michael in #2

Wenn Du ein Material wie Moltofill o.ä. benutzt, wirst Du weniger Probleme haben.

Klar geht es auch direkt nur mit Styrodur. Aber persönlich finde ich, dass mit Gipsauftrag auf Styrodur extrem ansprechende Ergebnisse zu erzielen sind, wie z.B. bei den Arbeiten von Paul Aegarter.

LG,
Rudi
Moin Gerd,

wenn man dem Gips eine größere Menge Holzleim (ausprobieren) hinzufügt bleibt er auch flexibler.  Aber eine Holzplatte als Basis halte ich auch für am sinnvollsten.

Gruß aus Hamburg
Kai
Hallo Gerd,

das was schon gesagt wurde stimmt soweit.

--- Klugscheissmodus an ---
1 - Gips schrumpft etwas wenn er trocknet, deswegen sollte man ja etwas tiefere Löcher in der Wand 2x zugipsen.
2 - Durch das fest befestigte Fliegengitter hast du den Effekt des Schrumpfens noch verstärkt.
3 - Die 2cm Styrodurplatte war zu dünn um den Kräften des Gips entgegenzuhalten. Bei einer 5cm Platte wäre das nicht passiert. Dafür hättest du warscheindlich Risse im Gips gehabt, trotz Gipsbinden.
4 - Das nächste Mal vergiss die Gipsbinden und kauf dir einen Kübel Fertigspachtel der billigsten Sorte. Dann das Styrodur unbedingt anrauhen, mit groben Schleifpapier oder mit einem Messer ein Muster einritzen - je rauher umso besser. Gips hält nämlich nicht auf glatten Oberflächen. Und dann alles schön eingipsen so wie du deine Landschaft gerne haben möchtest.
--- Klugscheissmodus aus ---

Viel Spass beim nächsten Versuch
sagt der gelernte Maurer und Stukkateur

Greetings from Austria
Gerhard
Hallo,

zu @8 Punkt 4: Statt aufrauen kann man auch einfach Sand mit Holzleim festleimen und darauf mit Gips arbeiten...

Matthias
Halllo,
also zuerst einmal würde ich auch keinen Gips nehmen. Der schrumpft stark und trocknet sehr schnell. Eine Spachtelmasse (Moltofill o.ä.) schrumpft nur sehr wenig und lässt sich länger bearbeiten. Zur Haftvermittlung lässt sich auch gut PCI Haftgrund (gibts im Baumarkt) verwenden. Eine Holzgrundplatte ist trotzdem unerlässlich.

Gruss Karl

Hallo zusammen,
hallo Gerd,

ein Tipp, nehm einen grauen Fliesen-Flexkleber,
der kann dicke (bis 25mm kein Problem) und dünne schichten, hält auf allen Untergründen glatt oder rauh, (ich nehm teilweise nur einen Jutesack als Untergrund selbst dünn aufgetragen hält)  So ein Flexkleber hat die entsprechenden biege und Zugfestigkeit, lässt sich top modelieren und wenn du den Schellkleber nimmst, brauchst Du weniger Wasser wie jeder Gips...
...und wenn er trocken ist ist er zugleich grau, eben wie Berge sind!
Gruß  Erwin  
Hallo Gerd,

bei meinen Modulen nehme ich auch Styrodur, schon alleine wegen dem Gewicht. Nach dem modellieren des Geländes mit Teppichmesser und Raspel schmiere ich vorgefärbten und mit Holzleim versetzten Schnellzement direkt auf das Styrodur, besser ist in mehreren dünnen Schichten. Ich mach das also ähnlich wie Kai oben schon beschrieben hat. Der Holzleim hält alles gut auf dem Untergrund, mein Modul "Saalebrücken Hollstadt" habe ich schon 1993 so gebaut und da ist noch nichts abgeplatzt. Mit dem Schnellzement kannst du auch deine Holzkohle festkeben und reinmodellieren. Einfach mal auf einem Stück Abfall-Styrodur ausprobieren -wegwerfen kannst du das immer noch - oder darauf mit Landschaftsbau weitere Erfahrungen sammeln. Viel Erfolg.

Gruß JürgeN
Hallo Zusammen,

danke für die zahlreichen Tipps und Tricks. Heute habe ich versucht, im Baumarkt Flex-Fliesenkleber zu bekommen, aber der ist leider nur in 5kg Säcken zu kaufen. Das ist mir zum Ausprobieren aber zuviel. Werde in den nächsten Tagen versuchen, ein wenig vom Fliesenleger abzustauben.

Eine Frage habe ich noch: läßt sich der Fliesenkleber nach dem Aushärten auch noch nachträglich bearbeiten wie z.B. Stuckgips?

Grüße,
Gerd
Hallo Gerd,

ich denke, dass der Fliesenkleber ähnlich hart wird wie der Schnellzement. Der wird "bombenfest" und da kannst du dann höchstens noch ein wenig mit dem Schmirgelpapier glätten. Aber gravieren ist da sicher nicht mehr drin. Wenn du dir aber den Strukturgips vorher an der Position deiner Felsen einklebst, dann ginge das entsprechend. Wenn du was zum modellieren suchst, geh mal in den Künstlerbedarf und besorge dir feine Acryl-Strukturpaste. Die kannst du mit einer Spachtel leicht auftragen und die Paste härtet aus, ohne abzuplatzen. Die kannst du auch mit meheren Schichten auftragen. Das verwendet man beim Bilder malen und von Leinwand platzt die Paste nicht ab. Außerdem ist eine schöne Farbbehandlung mit Acrylfarben möglich.

Gruß JürgeN
Hallo Jürgen,

dann fällt Flex-Fliesenkleber schon aus.

Meine Idee ganz spontan: bei größeren Flächen wohl mit Gips arbeiten aber nach einigen Zentimetern Dehnungsfugen einarbeiten, die man bestimmt geschickt mit Grün kaschieren kann?

Grüße,
Gerd
Hallo Gerd,

ich sehe es genau so wie AnTic. Warum willst du überhaupt eine Gipsschicht auf dem Styrodur haben?

Dort, wo du du Wälder, Wiesen oder Büsche haben willst, kannst du das alles viel einfacher direkt auf dem Styrodur machen, ohne Gips. AnTic hat das ja sehr schön mit seinen Bildern gezeigt, bei meiner Segmentanlage mache ich es genau so. Styrodur kannst du einfach bemalen und begrasen, Bäume kann man dann direkt in das Styrodur stecken oder kleben.

Einzelne Felsen kannst du dann auf das Styrodur kleben. Du kannst im Prinzip sogar Felsen direkt aus Styrodur schneiden, das habe ich anfangs mal gemacht. Schöner ist es, wenn du sie aus Gips gießt oder fertige Felsen nimmst und aufklebst. Oder du klebst echte Steine auf das Styrodur, das sieht auch gut aus.

Nur wenn du wirklich eine großflächige nackte Felswand haben willst, dann ist es wohl das beste, Styrodur mit Gips zu überziehen. Aber willst du das?

Gruß

  Andreas K.

Hallo Gerd,

wichtig ist, dass Du Flexkleber verwendest, der wird auf KEINEN Fall so hart wie Uniflot oder ähnlich. Im Gegensatz zu Gips, dessen Abbindeprozess Du nicht hinausziehen bzw. beeinflussen kannst, kannst Du den Flexkleber während des Abbindeprozesses mit etwas Wasser nochmal verlangsammen und alles so hinformen wie Du es willst, Je nach Aufzugsstärke und Raumtemperatur sollte es sogar möglich sein, das was Du abends eingespachtelt hast, dass Du dies am nächsten morgen mit Wasser und Borstenpinsel nacharbeiten kannst. Danach lediglich hier noch ein Baum und dort etwas Streumaterial und der Berg bzw. das Gelände ist fertig.
(Wie in anderen Fällen solltest Du zuerst eine Probe machen, damit Du das richtige Gefühl bekommst)
Gruß Erwin
Hallo Erwin,

wie konnst Du darauf, daß Uniflott so hart wird. Uniflott ist sogar im völlig ausgehärteten Stadium noch wunderbar mit einem Spatel oder ähnlichem zu bearbeiten.
Uniflott ist nämlich nur ein modifizerter Gips, und zwar dahingehend modifizert, daß er nicht schrumpft und ca. 45 min verarbeitbar ist. Da braucht man dann nicht zu strecken.
Ich glaube, daß der Flexkleber härter wird und weniger gut zum Nachbearbeiten ist.

@Gerd

Wenn Du Dir die Antworten von 2 bis 10 ansiehst, war immer nur von einem modifizerten Gips (Moltofil, Fugenspachtel , ...) die Rede.

Gruß,

Michael

Hallo Michael,

letzt endlich kann und soll jeder das verarbeiten, das ihn überzeugt.

Um zu einer Überzeugung zu kommen -denke ich-, sind die Diskusionen hier im Forum und danach in der Probe genau das richtige .

Wenn Du lust drauf hast, probiers einfach aus, füll Dir einen Joghurtbecher mit Gips (egal welchen) und einen mit Flexkleber, bearbeite beide ein paar Stunden später nach und entscheide selbst.

Fakt ist, Flexkleber hat eine weeeesentlich längere offene Verarbeitungszeit wie jeder Gips und klar ist "Gut Ding will weil haben".

Gruß Erwin
Hallo Erwin,

ich weiß nicht wo Du diese Erfahrung gemacht hast. Gips hat eine Endfestigkeit von ca. 4 N/mm², beim Fliesenkleber geht es mit mindestens 15 N/mm² los.

Aber Du hast recht, jeder soll das verarbeiten, was ihn überzeugt.
Und dabei sollten wir das Thema belassen.

Schönen Fastnachts-Sonntag

Helau

Michael
Hallo Gerd,

Dehnungsfugen bei grösseren Flächen brauchst du beim Gips keine machen, das hält der schon aus. Falls doch Risse entstehen, nach dem kompletten Aushärten einfach nochmal sanft zuspachteln.

Greetings from Austria

Gerhard
Hallo Gerhard,

die Dehnungsfugen möchte ich deshalb machen, damit der Gips beim Austrocknen und Einschrupfen nicht die Grundplatte verbiegt.

Grüße,
Gerd


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