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THEMA: Was wiegt 1 m³ Eisenerz?

THEMA: Was wiegt 1 m³ Eisenerz?
Startbeitrag
Thalys1981 - 27.05.10 20:17
NabeNd

ich möchte in meinem kleinen Endbahnhof eine Erzverladeanlage bauen.
Jetzt stelle ich mir die Frage, wieviel Eisenerz pro Kubikmeter wiegt, damit ich weiss, wie weit ich meine "Erz III d"-Wagen beladen kann.
Im Internet habe ich von Gewichten zwischen 2,5 und 7 t / m³ gelesen.
Bei einer Achlast von 18t und einem Gewicht von 2,5t / m³ käme ich auf eine Füllhöhe von 25%.
Kann das sein?
Dann stellt sich mir noch die Frage, wie Zugstark einzelne Lokomotiven sind / waren.
Ich möchte Dampfloks (Tenderloks), Altbau-E-Loks und die BR 212 einsetzen.
Kennt jemand von euch die Gewichte, die solche Loks ziehen können / konnten? (Im Original).

MfG

Michael

Was wird denn gefördert? Eisenerz ist längst nicht Eisenerz (Hämatit, Siderit - wie am Erzberg)

18 Tonnen Achslast? Ehrlich? Das ist aber ne lausige Strecke. Moderne Strecken sind nach RIV auf min. 20 Tonnen meist jedoch auf 22,5 Tonnen Achslast ausgelegt.

Die Zugkraft der Loks in Tonnen ist abhängig von der Topographie der Strecke (Steigungen in der Strecke). In umfangreichen Versuchen wurde für jede Lokbaureihe ein Leistungsdiagramm erstellt.

Von der BR 212 hab ich im Hinterkopf, dass sie 1500 Tonnen in der Ebene wegbekommt, also bei 22,5 Tonnen/Achse wären das 16 Wagen.

Zitat

Bei einer Achlast von 18t und einem Gewicht von 2,5t / m³ käme ich auf eine Füllhöhe von 25%.
Kann das sein?



Ja! Und "volle" Eisenerzwaggons auf Modellbahnen sind völlig unrealistisch....

Gruß
Eglod

Hallo Michael,

schön, mal wieder von Dir was zu lesen.

Ich kann mich schon auch an Fotos von Erzzügen aus den 60er/70er Jahren erinnern. Was da volumenmäßig in den Selbstentladewagen drin war, war ein "Witz". Bestenfalls halb voll.

Eglod hat schon recht, mit der "serienmäßigen" Beladung von Erzwaggons. Sowas ist bestenfalls bei Kohle (Braunkohle?) möglich.

Bei den 4000-Tonnen-Zügen, waren die nicht mal eine Zeit lang mit V160/V160/V100 bespannt? Da dürfte auf die V100 dann so rund 1000 t Zuglast entfallen, vielleicht ein wenig mehr.

Aber bei V100 und T16 dürften so rd. 1000 t Zuglast in der Ebene realistisch sein.


Gruß aus Zolling

Christian Strecker
Michael,
da diese Waggons ja einen Teil des Laderaumes durch die dreieckig nach oben verlaufende Form schon etliches an Ladevolumen verlieren dürften die Waggons bei Eisenerzladung so etwas über Hälte der Wandhöhe beladen gewesen sein. Könnte Deinen 25 % des Gesamtvolumens bei Quderform entsprechen. Ich kann mich noch so dunkel an solche Beladungen von Erz III d Waggons erinnern, denn bei uns in der Lahnregion wurde bis Anfang der siebziger Jahre noch eisenerz gefördert und verladen.
Gr. W
Hallo,

Normalerweise wurden die "Erzbomber" mit Dampfloks der BR 44 bespannt, die Dieselloks kamen zum Einsatz, als Streckenelektrifizierungen stattfanden um die Arbeiter nicht zu sehr zuzuräuchern. An Elloks sind 140 (Doppelbespannung) und 150/151 denkbar. Eine einzelne V100 wird es vor Erzzügen wohl eher nicht gegeben haben.

Gruß Lothar
Die 4000 Tonnen "langer Heinrich" - da hätte eine V 100 "ganz alleine" wohl einen "Wheely" gemacht....achnee beim hydraulischen Antrieb geht ja nicht mal das....

Hallo Michael,

Eisenerz aus Kiruna wiegt etwa 30g bei ca. 9cm³. Kommt darauf an, wie es gefördert, zwischenverarbeitet und Transportiert wird.
Sicher ist reines Erz schwerer als das  heutzutage oft zu Pellets verarbeitete Erz.
Der Wagen hat ein Eigengewicht von 23g. Das Bild ist ein Kompromiß, habe leider keine IORE und SJ-Erzwagen zur Hand

Gruß Frank U

Die von stadtverkehr zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Hallo Peter,

am besten das leichteste Erz, damit der Wagen etwas voller wirkt
Meine Anlage wird in Epoche III sein, deswegen die 18t. Hab schon überlegt, 20t zuzulassen, was aber an der Füllmenge in den Waggons sehr wenig ändert (nur ca. 2,5% mehr).
Vielleicht noch eine Info zu meinem Bahnhof:
es passen an den Bahnsteig "nur" 4 4-achsige Umbauwagen + Lok.
In das Gleis für die Erz-Wagen passen nur 8 Wagen. Länger wird mein Zug wohl nicht werden, vorallem weil die Strecke im Gebirge liegt und Steigungen von bis zu 4,5% aufweist (die Höllentalbahn ist eine Hauptbahn mit bis zu 5,5% Steigung!).
Jetzt möchte ich wissen, was für Loks das schaffen bzw. ob ich nachschieben muß

Vielen Dank auch euch anderen. Tolle Infos - wo findet man sowas? Ich hab mich totgegoogelt

Gute Nacht und angenehme (Modell)Bahnträume wünscht euch

Michael
Zitat

Die 4000 Tonnen "langer Heinrich" - da hätte eine V 100 "ganz alleine" wohl einen "Wheely" gemacht....achnee beim hydraulischen Antrieb geht ja nicht mal das....


Hallo,
deswegen auch die Dreifachtraktion bei heute viel kürzeren Erzzügen.
Die kommen hier bei uns täglich vorbei auf ihrem Weg vom Rotterdammer Hafen nach Oberhausen-West (Übergang zur EH nach Thyssen-Krupp-Steel):
http://www.klaus-jahn.com/main.php?g2_itemId=4734&g2_imageViewsIndex=1

Viele Grüße ÷ Udo
Das mit den t/m³ kommt schon in etwa hin, je nach rztyp etc. Eisen hat eine Rohdichte irgendwas knapp unter 8.

leider hab ich kein Bild da: zur Maxhütte wurden die Erzpellets in Es-Wagen angefahren. da war nichtmal der Wagenboden komplett bedeckt. Jeweils nur über den Achsen ein kleiner Haufen.

Zugbildung: 4 Wagen ES + DD 218/217

Mkernl

Edit: Achtung nur wegen der Korrekten Einheiten: Gewicht ist in kN und Masse in kg / Tonnen
Dichte ist aber korrekt: Masse pro Volumen.

8 Erzwagen  maximal beladen + 4,5% Steigung? = Nachschieben oder Doppeltraktion!

Gruß
Eglod
Hallo Michael,

die Gewichtsangabe von mir beruht auf Wiegen und Raumvermessung, dennoch ca.-Werte. Die Kügelchen haben eine unterschiedliche Größe. Drum auch das Bildchen, die Pellets die obenauf liegen sind die Grundlage.
Auf jeden Fall ist es Originalware aus Kiruna. Die Pellets liegen dort im gesamten Oberbau zwischen Kiruna und Narvik. Bei Gleissanierungen lohnt es sich auf jeden Fall, den Schotter gründlich zu reinigen. Habe 1990/91 in Kiruna von Schätzungen gehört, dass noch min. 2 Schiffsladungen Pellets aud den Gleisen rauskämen, wenn das Erz ausgegangen ist.

Gruß Frank U
So, hier eine Quelle:

http://www.univie.ac.at/Mineralogie/dies_das/docs/nichtsilikat.pdf

Da bis jetzt ja nicht geklärt ist welches Eisenerz dort denn gefördert wird. Als Westfale ("Land der roten Erde") schlage ich ja das leichte Limonit vor...

Da solche starken Steigungen gehen die Leistungen der Lokomotiven drastisch in den Keller. Auf jeden Fall würde ich Doppeltraktion empfehlen, die Steigung ist schon sehr heftig.

Einen ähnlichen Betrieb (allerdings mit Kalkstein) kann man sich in "live" im Kreis Soest und Warendorf anschauen: die Westfälische Landeseisenbahn transportiert riesige Mengen Kalkstein zur Zementverarbeitung in Beckum und Umgebung oder für die Stahlindustrie im Ruhrgebiet.

Hier mal ein Zug mit Nachschub:

http://www.sauerlandbahnen.de/images/gr/akt-09-05-19-S-01.jpg
Hallo,
Erzföderung findet stets in hügligeren Gegenden statt ( Beispiel Erzgebirge).
http://de.wikipedia.org/wiki/Brauneisenstein

Dabei wird man schon ein paar industrielle Ausstattungen brauchen...

8 Wägelchen verladen zum nächstgen Bahnhof zu bringen und einen
Ganzzug bereit stellen.
Die Gleistrasse muss hier natürlich Oberbaumäßig einiges abkönnen.
Mehr als 20Tonnen plus Sicherheitszuschlag.

Für Bereitstellungsfahrten reicht wohl die "Mammut" gerade  aus.

Eine V100 wird ganz schön ins Schwitzen kommen.

Es geht ja hier nicht um temoräre Spitzenlastabdeckung,
sondern um Dauerleistungen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Maxh%C3%BCtte_%28Unterwellenborn%29

Mal einen Besuch in Saalfeld mit den Feengrotten und ein Besuch in Unterwellenborn.

Ich empfehle einen Ausflugsbanhhof für Höhlenforscher.

Kann auch eine museales stillgelegtes Erzbahnwerk  sein...

Eine Erfrischungs-Bude daneben und viele Besucher.

Voll besetzte Donnerbüchsen und ein schnaufendes "Bockerl" davor.
Waserkräne, Bekohlunsbansen, Schlackenhügel, Ausblasgerüst und .......

Und das ganze noch als Nostalgie tituliert.

Hans-G.



Moin Moin,

Nochmals vielen Dank für eure Antworten. Super!

Noch ein paar Infos:

also: es wird "Hämatit" befördert, da der Bahnhof  im Schwarzwald liegt.
Weil er keine Drehscheibe hat, kommen als Dampfloks nur die BR 62, 64, 70, 80, 81, 94.5 oder 98 infrage.
An E-Loks kämen die BR E19 E32, E36 oder E94 infrage.
An Dieselloks wären es die BR 212, V80, V160 und natürlich eine Köf II.

Wo kann man denn nachlesen, was diese Loks im Original an Zugkraft haben?

LG  Michael
Na, Rasen(eisen)erz war das erste eisenhaltige Mineral was im Ruhrgebiet verhüttet wurde... vor ca. 500 Jahren kamen schon die Stiftsfrauen (!) aus Essen auf die Idee.

In unserem platten Eckchen Erde wurde schon vor mehreren tausend Jahren das Rasenerz in einem Rennofen (lustigerweise ca. 3 km Luftlinie von mir entfernt) verarbeitet....
Hallo Michael,
bei den Dampfloks würde ich auch noch folgende, gerade wirklich Zugstarke aufführen:
BR 65 GFN
BR 85 Mtx
BR 86 GFN, Kato ( nicht so zugstark in echt )
BR 95 Arnold
BR 96 Arnold
Die von Dir aufgeführten Loks BR 62, 64 u. 70 sind reine Personenzugloks, die BR 80 u 81 sind Verschub, bzw. Rangiertenderloks, also alle nicht so für schwere Güterzüge geeignet.
Gr. W
Die Leistungsdiagramme hab ich noch nicht im Internet gesehen, Lektüre gibt es zwar, aber ich denke das ist überwiegend zu technisch und speziell.

Schon bei der Reichsbahn hat man mit der Umnummerierung ein recht übersichtliches System geschaffen, so sind Tenderloks mit der "6" bzw. "7" überwiegend im Personenzugbereich eingesetzt worden (eher größere Treibräder für Geschwindigkeit).

Die Tenderloks mit "8" und "9" sind überwiegend für Güterverkehr eingesetzt worden, OK, auf Nebenbahnen gab es sehr viele PmG und GmP, aber so als Faustregel.

Die BR 85 und 95 fallen  schon aus wg. zu hoher Achslast (20 To, bzw. 19,5 To).
Die Dichte von Hämatit liegt in einem ziemlich engen Band von 5,1-5,3 t/m³.

Gruß
Eglod
Ist die Achslast der realen Lok für die Anwendung auf der Moba so entscheident?
Gr.W
Kommt drauf an wie Ernst man den Modellbau nimmt. Den Edi drückt es auf jeden Fall um 7,43
Hallo Peter,

Einspruch!

Ein Schienenbruch infolge zu hoher Achslast hebt den Edi wieder um 11,28!


Gruß aus Freising

Christian Strecker
Hallo,

also für mich sind die Achslasten schon entscheident. Auch die Zugkraft der eingesetzten Loks.
Schließlich muß ich wissen, welche Lok welche Last befördern kann. Eine BR 70 mit 8 voll beladenen Erz III d -Wagen ist nicht glaubwürdig.
Ich möchte nicht einfach Züge von A nach B fahren lassen, sondern auch verstehen, warum ich welche Lok vor welchen Zügen einsetzen muß, weshalb welches Signal wo steht, etc. etc. etc.
Das reizt mich besonders - die Abläufe so vorbildgerecht wie möglich zu gestalten.

LG  Michael
Hallo Michael,

absolut nachvollziehbar.

Für Rangierarbeiten heißt das wohl dann BR 80 oder 81, evtl. V100 oder V90, oder BR 94.

Auf der Strecke dann BR 82, 94, V90, V160, V200 und dann halt BR 50 oder 44.

Dann kannst Du im "Werk" einzelne vollbeladene Wagen zum Zug zusammenstellen und dann eine mittlere Schlage über die Strecke schicken


Gruß
Christian
Hallo,

Mal was gescannt:
Zu Füllhöhe: http://666kb.com/i/bjlfvxyq6f8fajuov.jpg  
Zu Erzwagen: http://666kb.com/i/bjlfx0dw6p4s29927.jpg  

Leider habe ich meine "Carstens" zur Zeit ausgeliehen. So wie ich es mir erinnere:
Erz - muss nicht immer drinne sein
I  : "Niederbord" Selbstentlade- Großraumwagen (m. Trichter)
II : "Mittelbord" Selbstentlade- Großraumwagen (m. Trichter)
III: "Hochbord"Selbstentlade- Großraumwagen (m. Trichter)
d = Drehgestell.

Zu Leistungstafeln:
BR 44: http://666kb.com/i/bjlfyzxh949p8ufxb.jpg  
BR 95: http://666kb.com/i/bjlfzu5li52z3j3mn.jpg  

Lg aus NL,
StaNi

Edit: Erz statt ERZ

Hallo,

das Sonderhaft  "Bahn extra" (ich glaube, es war das Heft Nr. 1 oder 2 / 2010) stand Anfang des Jahres unter dem Motto "Montanindustrie", es standen jede Menge Informationen zum obigen Thema darin, u.a. auch ein ausführlicher Artikel zum Beladungsgrad der Erzwagen.

LG Jürgen
Michael,
du kannst guten Gewissens auch die BR 65 zum Einsatz bringen. Ich habe diese zugstarke Tenderlok mit eigenen augen auf der Lahntalbahn zwischen Limburg und Gießen als Güterzuglok mit Erz III d Waggons gesehen. Wieviele sie angehängt hatte kann ich heute rd 45 Jahre nach dem einsatz nicht mehr genau sagen. 10 Stück waren es aber bestimmt, dazu noch einige andere Waggons. Ich würde so aus der Erinnerung asuf insgesamt um die 20 Waggons tippen. Auch schwere Güterzüge ohne die schweren Erz III d Waggons hat sie oft am Haken gehabt. Da waren so um die 600 m lang. War gut einzusehen, da die Güterzuge parallel zur Straße oftmals an einem Signal standen.
Gr. W
@Thalys1981

Hallo Michael,

> Wo kann man denn nachlesen, was diese Loks im Original an Zugkraft haben?

Die Zugkraft von Loks entspricht der Gewichtskraft multipliziert mit dem Haftreibungskoeffizienten (Stahlräder auf trockenem Stahl = 0,25) Bei einer 80t-Lok wären das also 20t. Allerdings gibt man die Zugkraft in Newton an, also 200 kN (Kilonewton). Eine BR212 mit ca. 60t zieht somit entsprechend weniger. Bei feuchten Schienen bricht die Zugkraft ein, da der Haftreibungskoeffizienten dann sehr viel kleiner ist.

Auch Dampfloks ziehen weniger, da nicht das Gesamtgewicht zählt, sondern nur das Reibungsgewicht, welches auf den Treibrädern lastet. Zudem wirkt sich der ruckelnde Antrieb Zugkraft-vermindernd aus.

Bei modernen Loks ist die Zugkraft etwas höher, da moderne Elektronik die Neigung zum Schleudern durch separate Steuerung einer jeden Antriebsachse reduziert. Das gilt aber nicht für Loks der Epoche III-IV, die du ins Auge gefasst hast.

Burkhard
MoiN,

anbei Foto zum Thema http://www.shorpy.com/node/8248 (FlatCar)

Schönes WE
Guido
Zitat

Die Zugkraft von Loks entspricht der Gewichtskraft multipliziert mit dem Haftreibungskoeffizienten



Naja so ein wenig spielt die Motorleistung der Lok da auch noch eine Rolle

Gruß Lothar
Hallo,
die Kraft auf die Schienen zu bringen,
vorallem beim Anfahren in der Steigung ist entscheident.

Auch die Bremsen dürfen nicht unterdimensonnniert sein.
Mit einfachen Klotzberemsen fährt man sich die Rädchen ab.

Und die Loks nehmen ordenlich Wasser und Kohle/ Diesellöl
und andere Betriebsstoffe.

Der Verschmutzungsgrad ist entsprechend hoch.

Hans-G.





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