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THEMA: Laub für Bäume, Bodenstreu

THEMA: Laub für Bäume, Bodenstreu
Startbeitrag
maNNikla - 08.03.08 23:52
Laub und Streu für alles mögliche aus gebeizter Sägespäne.
So mach ich es:

Sägespäne beizen:  
Sägespäne , z.B. von normaler Kreissäge oder Stichsäge, sammeln,
aussieben. Dazu benutz ich 3 grosse verschieden feine Siebe (mal bei der Frau in der Küche schauen- aber nicht erwischen lassen)das feinste ist wie ein Teesieb, das gröbste hat eine  Maschengrösse von ca 0,8mm.

Alle drei
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fein
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mittel
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grob
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Die Sägespäne zuerst nur durch das grobe Sieb sieben.

Holzbeize (Bauhaus)
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in verschiedenen Farben Grün, Schwarz, Gelb, Weiss, Rot besorgen, je nachdem welche Farbtöne man beizen möchte.
Für den ersten Beizversuch reicht die grüne Beize.

Holzbeize in einen Mischbehälter (abgeschnittene Getränkeflasche) geben, verdünnen ca.1:1 bis 1:3.
Beize pur
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Verdünnt ca. 1:2
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(die vom Bauhaus kann mit Wasser verdünnt werden).

Falsches Mischungsverhältnis ist nicht schlimm, zu dick brauch man zu viel Beize, die Farbe wird kräftiger, zu dünn wird die Farbe nicht so kräftig, oder man muss noch mal beizen.

Sagespäne in die Beize einrühren (nicht umgekehrt),
Mischbehälter
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Einrühren
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ich nehm dazu die Akkubohrmaschine mit einem aus Draht gebogenem Rührtab,
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gibt zuerst einen dünnen Brei, dann einen zähen Brei, dann grosse Klumpen, bis die Beize aufgesaugt ist. Dann hat man wieder sehr nasse verklebte Späne.
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Dann umfüllen in einen grösseren Behälter, dicht verschliesbar, noch mal Sägespäne dazu und ein paar grosse Muttern (M10 oder grösser, egal ob Normal oder Feingewinde),
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Deckel drauf und jetzt schütteln, was das Zeug hält.
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Man merkt sofort, ob der Deckel zu ist. Ist er’s nicht, gibt’s ne Riesenschweinerei.
Beim Schütteln rühren die Muttern das Sägemehl noch Mal extra durch.

Etappenweise Sägespäne nachfüllen
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und kräftig schütteln, bis die Späne nicht mehr nass wirken.
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Wenn man zu viel Sägespäne reingeschüttelt hat nehmen die Späne keine Farbe mehr an (Man sieht bei den Spänen auf der Hand vereinzelte noch helle Späne, dann ist die Mischung am Ende ihrer Deckkraft, wenn die Späne trotz schütteln keine Farbe mehr annehmen). Hat man zu viel Späne reingemischt, auf keinen Fall Beize nachschütten, sondern die Prozedur wieder von Vorne, aber diesmal mit den schon gebeizten Spänen.

Ist man mit dem Farbton zufrieden, die ganze Pampe in einem z.B. Schuhkarton
ausbreiten(ich leg immer noch Küchentücher drunter, dann kann man den Karton mehrmals benutzen)
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und trocknen lassen. Geht am schnellsten auf einem Heizkörper (ca 1 Tag).

So siehts getrocknet aber noch ungesiebt aus
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Jetzt hat man grünes Belaubungs- und Streumaterial.

Jetzt die Sägespäne sieben. Weils schneller geht, leg ich alle drei Siebe ineinander, das grobe oben, das mittlere in die Mitte und das feine unten. So erhalte ich 4 verschiedene Körnungen.

Jetzt das ganze noch Mal, mit verschiedenen Grüntönen, dazu die grüne Beize mit einem klitzekleinen Schuss Schwarz abtönen, und die ganze prozdur wieder von vorne.

Dann mit einem grösseren Schuss Schwarz, dann mit einem Schuss Weiss, mit Gelb, mit Rot usw.

Ich hab ca 10-15 verschiedene Grüntöne, von ganz hell bis fast Schwarz.
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Dazu Rottöne, Beige, Sandfarbe, Braun für den gepflügten Acker

Die ganzen verschiedenen Farbtöne bewahre ich in leeren 0,5 L Einwegflaschen auf.
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Hier noch ein paar Verwendungsbeispiele:

Kurzes Gras
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Bodenbelag im Wald, Nadeln für die Tannen (auf eine Seite einer Tanne bisschen beige, und schon stirb der arme Baum ab
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verschiedene Grüntöne mit abgetönter Beize
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Als Laub für einen Seemoos Baum
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Links unter der mit Reifen abgedeckten Plane das Viehfutter, rechts (leider nicht zu erkennen) Im Vorgarten der Sand im Sandkasten der Kinder
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Wie nennt man das? Belag, Belaubung oderStreu für Strohrollen (1cm Rundholz in ca 4mm breite Scheiben schneiden, in verdünnten Weissleim tauchen, bisschen auf einem Sieb abtropfen lassen, in beige Sägespäne (geht bei passender Holzfarbe auch ungebeizt) wälzen- fertig. Geht auch mit rechteckigen Strohballen. Die Holzteile vorher noch mit "Strohfarbe" colorieren, sonst sieht man dei Holzmaserung durch.
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Das Korn auf den Anhängern (ganz fein gesiebt) und der Belag auf dem gezackerten Acker
(inzwischen weiss ich auch, dass man ein erntereifes Kornfeld und einen gezackerter Acker nicht in der gleichen Jahreszeit antrifft - aber ich bin ja Modelleisenbahner, da gibt’s das schon mal!!)
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Das (ich nenns Mangels Wissen) Unkraut welches an der Garage hochwächst(Ast aufgepinselt, Sägespäne mit dünnem Weissleim angerührt und drangespachtelt), das Gras am Haussockel
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Der Blumentorbogen im Vorgarten (war im früheren Leben ne Büroklammer, als Blüten rote Farbe aufgetupft)

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und kost fast nix.

Gruss Klaus
Anmerkung: die ganze, oben beschriebene Aktion hat mit Bilder machen ca. 20min gedauert!

Inzwischen benutz zum Rühren und Schütteln einen Küchenquirl


Gute Idee und gut beschrieben. Danke für die Mühe Klaus. Es ist immer wieder gut Anregungen zu bekommen.

Peter.
hallo Klaus,

das nenne ich einen klasse Beitrag!
Danke dafür!

Gruß,
Roger
Prima Klaus,
danke für den Beitrag.
  Sehr gut beschrieben, das kann man nachvollziehen und vor allem Nachmachen.

mmG
Volker
Super Beschreibung,
sollte bei "Anlagenbau" eingestellt werden.

Sonntäglichen Gruß
Lofty
Hallo Klaus,

wozu soll ich dich noch anrufen. Mit dieser Beschreibung hast du alles gesagt und gezeigt. Klasse Beitrag, Danke!

Gruß,
Gerd

Beitrag editiert am 09. 03. 2008 10:26.
Sehr gut geschrieben.

Wie verhält es mit der Verbindung von ölhaltiger Beize und gemeinem Holzkleber? Da hatte damals meine Probleme mit.

MfG
claus
Woe, ich bin begeistert.
Herzlichen Dank für Deinen Bericht und die tollen Fotos.
Ich Habe zwar bei C* schon man gefärbtes Spanmaterial gekauft, bisher aber noch nicht an Beize gedacht zum selbermachen.
Eine gute Idee!!!
@7
Hallo Claus,
ich vermute, dass ölhaltige Beize die Späne verkleben. Dann hat man nach dem Beizen nur noch Klumpen.
Was hast du mit dem gemeinen Holzkleber (Weissleim?) vor?
Zum verkleben der Späne z.B. auf den Strohrollen stark verdünnter Weissleim (fast schon wässerig), und den noch mal abtropfen lassen (dazu die Klebeteile auf z.B.Fliegengaze stellen, damit der überschüssige Leim weg kann und die Teile nicht in einer Leimpfütze stehen) .

Unverdünnter Weissleim gibt Klumpen.

Für die Seemoosbäume nehm ich reichlich braunen matten Klarlack aus der Sprühdose zum beflocken mit Späne, danach noch mal reichlich matten Klarlack über die fertigen Bäume zum fixieren der Späne und gegen das Ausbleichen der Späne.

Noch ein Tipp zu den Seemoosbäumen:
Die sind leider sehr brüchig und meistens gebogen gewachsen(durch die Pflanzenform). Über Wasserdampf werden die wieder flexibel, man kann sie dann gerade richten, ohne das sie brechen.
Dann in Weissleim (bisschen verdünnt, versuche machen) 1-2 mal eintauchen und abtropfen lassen, damit sich ein Leimmantel um die Äste legt. Die Strucktur bleibt (je nach Verdünnung des Leims) erhalten und die Bäume werden wesentlich stabiler.

Gruss Klaus

Mit mattem Klarlack verkleb ich auch z.B. auf dem Waldboden.



Beitrag editiert am 09. 03. 2008 17:24.
Das mit der Verdünnung war schon klar - entschuldige, dass ich das nicht erwähnt habe.
Ich sprühe das Zeug mittlerweile aus dem Pflanzenzerstäuber. Woodland Scenics Sprühklever hat mich darauf gebracht ... geht hervorragend und ist um einiges billiger als das Woodland Zeug.

Ich hatte damals mit verdünnten Acrylfarben und Ölbeize (was anderes gips hier nicht) experimentiert. Hat auch irgendwie funktioniert. Das Klumpen kriegte man nach der Trocknung wieder hin ... nur hat sich dann die Gemahlin beschwert, dass der frisch gemahlene Kaffee irgendwie comisch schmeckte... ich hab das dann auch besser gelassen.

Je härter das Holz, desto feiner übrigends die Späne. Mahagoni ist ein sehr gutes Grundmaterial. Mit dem üblichen Kieferzeug hat das bei mir nicht so ganz hingehauen.

MfG
claus
@9
Claus
Sollte ich meinen Thread bisschen erweitern "mal bei der Frau in der Küche schauen- aber nicht erwischen lassen", um "und keine Spuren hinterlassen" ?!?  :)))

Gruss dito mit K
Hallo Klaus, toller Beitrag!
Wenn du einverstanden bist, dann würde ich ihn mit Link aufs Forum auch in die "Tipps-undTricks-Datenbank" übernehmen
( http://www.moba-trickkiste.de/wie_datenbank.html )

Gruß --- Jürgen
Hallo Jürgen,

natürlich, soll ja ein Tipp für alle sein.

Gruss Klaus
Hallo maNNikla,

auch an dieser Stelle noch mal ein dickes Lob und Danke für Deine guten und ausführlichen Tipps!

Grüße,

Mathias
Kurzer Nachtrag:

Inzwischen benutze ich nicht mehr fertige Beize aus dem Bauhaus, sondern Beizpulver von Clou.

Beutel zum selbst anrühren, ergibt auch 250ml Beize, reicht für ca. 1-1,5 Liter Sägespäne und kostet nicht mal die Hälfte.

Gibt es im gut sortierten Farben Handel.

Gruss Klaus
Hallo
Tolle Ideen,- nehme selbst nur getrocknete Blätter und zerkleinere die in einer alten Kaffeemühle,- wird feiner,- aussieben wie gehabt,- hab die bloß noch nicht gefärbt,- geht bestimmt auch

liebe grüße
Nora
Klasse der Nachtrag, ich hätte den Tipp sonst bestimmt übersehen. Find ich prima, endlich mal wieder etwas was man selber mit mehr oder weniger Aufwand machen kann, eben Modellbahn basteln.

Danke Klaus

gruß
Martin


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