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THEMA: Gleiswendel auf 50x50?

THEMA: Gleiswendel auf 50x50?
Startbeitrag
stb - 09.01.08 00:58
Moin,

ich hoffe, bald mein erstes Projekt in Angriff nehmen zu können: ein Bahnhof Ep. III an einer eingleisigen Hauptstrecke. Da ich das Ganze in einem Regal unterbringen möchte, (50cm tief, ca. 300cm breit), aber trotzdem gerne auch Züge durchfahren lassen können möchte, habe ich vor, je eine Gleiswendel links und rechts anzuschließen, und in einer zweiten Ebene einen Schattenbahnhof zu haben.

Einziges Problem scheint zu sein, dass eine solche Gleiswendel (50x50 cm, ggf. auch oval auf 50x80 cm) zu eng bzw. zu steil ist, wie ich vielen Postings hier in den Foren entnehmen kann.

Wie hoch ist die minimale Durchfahrtshöhe, damit man normale Modelle problemlos fahren kann? Laut NEM102 rechen 33 mm ab SO (Maß H4), bei Peco Code 55 sind das 36 ab Bettung. Wenn ich Holz/Kunststoff mit 3mm Stärke verwende, komme ich also auf 39mm minimale Höhe pro 360 Grad, plus einen Sicherheitsaufschlag. Wenn ich tatsächlich 50x50cm nutzen kann (keine Streben Stützen etc. im Weg), und von einer lichten Breite (NEM 102 B1) von 27 mm plus dem Kurvenüberhang (NEM 103 Maß E) von zweimal 7 mm ausgehe, komme ich auf einen maximalen Radius von 250-20,5=229,5. Damit ergibt sich eine Länge von 1442 mm für 360 Grad, also eine Höhendifferenz von ca. 44mm bei 3% Steigung.

Habe ich richtig gerechnet, und viel wichtiger: kann man soetwas noch befahren, oder sollte ich lieber gleich über eine andere Alternative, z. B. eine Rampe hinter dem gestalteten Teil, nachdenken?


Danke,
Stefan

Mein Anlagenkernstück ist 52cm breit. Abzüglich 2x1cm Materialstärke gibt dies eine lichte Weite innen von 50cm. Darin habe ich 1 1/2-fach Gleiswendel mit Radius 230mm und 60mm Etagenabstand gebaut. Das ergibt 4.2%. Die meisten Drehgestellloks können da problemlos noch 1m lange Züge hochziehen. Dampfer oder auch das Krokodil ziehen allerdings erheblich weniger.

Insgesamt hat sich die Konstruktion des Wendels dennoch bewährt.

Felix
Hallo Stefan,

mir erscheint auch der von Felix benannte Etagenabstand realistischer. Zumindest wuchtigere Loks oder Elektroloks mit ausgefahrenem Panthografen fahren nicht unter 33 oder 36 mm durch. Miss die Höhe Deiner Loks doch vorher genau durch.

Eine Steigung von 3% ist für mittellange Züge noch so gerade in Ordnung, bei über 4% muss man jedoch Einschränkungen machen. Speziell tendergetriebene Dampfer werden froh sein, da alleine hochzukommen. Spaß beiseite: die GFN BR38 wird vielleicht noch 3-5 Nebenbahn-2-Achser hochziehen. Es kommt halt auf Dein Anlagenthema an. Freunde langer Züge werden damit sicherlich nicht glücklich werden...

Speziell empfehle ich, den Radius so groß wie möglich zu wählen. In Deinem Fall bietet sich vielleicht eine hundeknochenartige Verdickung des Grundrisses für die Gleiswendel an.

Viele Grüße,
Burkhard
@Stefan:

Hast Du schon mal dran gedacht eine Rampe zu bauen, anstatt einer Wendel? Bzw. zwei extrem große Ovale? Wenn Du 3m in der Länge hast, dann könntest Du doch zwei Ovale mit jeweils 50*120cm bauen, da solltest Du mit der Steigung deutlich besser hinkommen.

Gruß Michael
Hallo Stefan,

Ich plane im Moment auch eine Regalanlage. Ich habe mich für nur einen, dafür zweispurigen Wendel auf einer Seite entschieden. So kann ich in Zukunft auch einfach neue Etagen zur Anlage hinzufügen. Im Wendelbereich ist meine Anlage aber auch 70cm breit. Die zufuhr zum Wendel von der "falschen" Seite führt über verdeckte Gleise.  Vor allem wenn du Rahmenloks fahren willst solltest du dir einen grösseren Radius gönnen. Es gibt auch weniger Arbeit ein grosser Wendel zu bauen wie zwei kleine.

Gruss,
Matthias
Hallo,
überlege Dir die Wendel mehr als gut! Ganz vorsichtig ausgedrückt halte ich die Wahl des 230mm-Radius für betrieblichen Wahnsinn. Aus eigener, schon lang zurückliegender Erfahrung kann ich nu sagen: Mach`s bloß nicht!! Allein die max. Zuglängen wegen der verringerten Zugkraft, werden Dich nicht zufrieen stellen. Persönlich würde ich eher einen Radius von 500mm vorziehen, oder ein Steigungsoval bauen.
LG
Ralf
Diese Miesmache von tendergetriebenen Dampfloks ist anscheinend jetzt Masche hier.
Ich kann da allerdings anderes zu sagen. Klar gibt es einzelne Modelle die es mit Zugkraft nicht so haben, darunter einzelne GFN Loks mit nur einer Tenderachse mit Haftreifen. Bie diesen Loks ist aber auch die ganze Antriebsseite sehr starr ohne gewisse Beweglichkeit und Pendeln. Also eher Systembebingt.  Es gibt aber auch genügend Dampfloks mit Antrieb auf den Kuppelachsen, die ebenfalls schlechte Zugkraft haben. Aber die tendergetriebenen Minitrix BR 41, BR 03 sowie die älteren GFN BR 50 ziehen enorm viel weg, bei meiner Anlage teilweise mehr als die Diesel-Drehgestellloks. Bitte nicht alles so Pauschalieren. Schaut mal hier: http://www.kazmedia.de/bahn/zugkraft.html
Das sind echte Messungen.
H-W
Also: Alleine für sich genommen sind weder der Radius von 230mm noch eine Steigung von 3% ein Problem. Nur zusammen genommen schränkt diese Kombination die betrieblichen Möglichkeiten erheblich ein. Der Rollwiderstand in engen Kurven und eine 'extreme' Steigung führen zu einem gesamtwiderstand, den höchstens die gute Arnold 96 mit längeren Zügen packt.
Von der betrieblichen Sicherheit ist bei exakter Gleisverlegung kein Abstrich zu machen.

Somit wäre als Fazit:
Wenn deine Zuglängen maximal 1m betragen, hast du kaum Probleme.
Möchtest du jedoch lange Züge fahren, solltest du entweder größere Radien oder geringere Steigungen - besser beides - verwenden.
auf meiner 2,5 % igen Doppelwendel mit einem Radius, bergauf äußeres Gleis, rd. 35 cm ( Peco Flexgleise ) ziehen meine Minitrix BR 41 und ( BR 03 mal zweckentfremdet ) GFN BR 50 Güterzüge mit 20 Tonerdewaggons ohne Probleme, da ist kaum eine Geschwindigkeitseinbuße feststellbar. Auch die Roco V 200 neu, Brawa V 160, Minitrix Lollo, V 140 ziehen das ebenso problemlos.
H-W
Also ich habe vor zig Jahren einen Gleiswendel auf 80x80cm (also Radius 36cm) aufgebaut, und nach einigen Probefahrten wieder ab gerissen! Da kam fast keine meiner Loks alleine hoch, geschweige denn mit Wagen dahinter! Die Brawa-110 hob sich soger aus, und entgleiste. Lediglich die Minitrix 112 (Weiße- Lady) zog da 13 Piko-Weitstreckenwagen problemlos hoch. Also ich empfehle, einen Probeaufbau und mal mit den geplanten Garnituren  testen, ob es geht oder nicht.
Ansonsten am hinteren Anlagenrand auf 10 cm 2 Rampen unter der Landschaft verstecken, die dann in den Schattenbahnhof Münden.
Hatto Stefan(stb),
ich gebe Felix hinsichtlich der Machbarkeit recht.
Radius 230mm ist für Gleiswendeln realistisch, wenn man keine Züge über 150cm Länge hinauf befördert. Natürlich zieht eine Köf oder eine V60 weniger als eine 41 oder eine 44.
Du hast bei diesem Radius 1445mm Fahrstrecke pro Wendel. Aus der Höhendifferenz pro Vollkreis ergibt sich die Steigung. Wenn Du 4mm Trassenbretter und 3mm hohe Schienen verwendest und ein lichtes Maß von 45mm für Loks mit (arretieretem oder höhenbegrenztem) Pantografen einplanst, sind 52 mm Höhendifferenz pro Wendel, d.h.auf 1445mm Strecke zu überwinden entsprechend einer Steigung von 3,6%.
Auf meiner Schweiz-Anlage habe ich eine Steigung von 3,3% und einen Minimalradius von 260mm, die auch von den meisten Zügen ohne Probleme bewältigt wird.
Manche sehr schwere Züge brauchen auch beim Vorbild Vorspann...
Gruß
Klaus
*grübel*

Ich hasse Mathe....
Doofe Frage: bei einem Radius von 70cm ergibt sich eine Strecke von 2199mm. Ich habe den Höhenunterschied von 55mm zu überwinden. Das ergibt eine Steigung von 2,5%, korrekt?
*schäm*
@ 11

Bei einem Radius von 70cm hast du einen Durchmesser von 140 cm * Pi gibt 439 cm Umfang.
Wahrscheinlich hast du den Durchmesser mit dem Radius verwechselt.
Die Steigungsberechnung ist korrekt.


Beitrag editiert am 09. 01. 2008 15:34.
Bei "Goodies" hier im Forum gibt es unter "Diverses" Berechnungshilfen auf Excel-Basis mit verschiedenen Vorgabe-Möglichkeiten.
@Isegrins
... da hast Du aber Glück, dass Du als Hamburger nicht bei mir im Matheunterricht gelandet bist
Gruß
Klaus
*lach*

Danke maylander.

Klaus, Du meinst ich habe Pech. Denn sonst hätte ich es sicher richtig gerechnet. :-P
@14   Seit wann kommen Hamburger mit in den Mathe-Unterricht ? Soweit ich erinnere, ist Essen während des Unterrichts nicht erlaubt.
Essen ist eine Stadt und die ist immer erlaubt! *schwafel*
Mann oh Mann, da habe ich ja eine ganze Lawine ausgelöst, danke für die vielen Antworten!

Die Excel-Sheets hatte ich schon gesehen. Mir ging es auch nicht so sehr um die Rechnung selbst, sondern mehr um die Praktikabilität und meine Annahmen. Ich nehme jetzt erstmal mit, dass eine so enge Wendel funktioniert, wenn die Züge nicht zu lang sind, und das man vielleicht sogar 3,5% oder 4% wagen kann. Ich hatte eh nur relativ kurze Züge geplant, einen ICE wollte ich eh nicht durch meinen Bahnhof jagen

Ich werde noch ein paar Wochen brauchen, bis ich einen Testaufbau machen kann, ich werde euch aber au dem Laufenden halten!

Danke nochmal!
Ich hab mal, ist aber schon ein paar Jahre her, Vergleiche mit verschiedenen Radien, ovaler Wendel und gerader Rampe gemacht. Immer die gleiche Lok 2 Drehgestelle 4angetriebene Achsen, eine Achse der mittleren Achsen beidseitig mit Haftreifen. Immer die gleichen Wagen(gemischeter Güterzug, überwiegend Zweiachser) in der gleichen Reihenfoge. Gesamte Zuglänge war 1,5m ( das war damals meine Standartzuglänge, wegen Transport im Kabelkanal und dies war der Zug mit der offensichtlich schlechtesten Traktion).  Steigung pro Wendel 40mm( hatte extra einen Draht unter dem Trassenbrett, um die Phantos runterzudrücken. Bei einem Radius von 330 mm ( Umfang ca 2,07m) fuhr der Zug ca 3/4 in die Wendel und blieb durchdrehend stehen. Danach hab ich die Wendel auf ein Oval umgebaut. Wieder Radius 330 mm (wegen Modulbreite 700mm, sollte die Auffahrt vom Abstellbahnhof werden) und 500 mm langen Geraden nach jedem Halbkreis. Angefangen hat die Steigung mit einer 500mm Geraden, Halbkreis, 500mm Gerade, Halbkreis (Umfang pro Oval ca3,07 m)
Gleicher Zug fuhr diesmal durch die erste Gerade,ersten Halbkeis, zweite Gerade und blieb dann nachdem die Lok durch den Zweiten Halbkreis durchgefahren war, durchdrehend stehen. Danach hab ich eine Wendel mit Radius 480 mm gebaut (Umfang pro Wendel ca. 3,00m) Durch diese Wendel fuhr der Zug komplett durch, wurde aber extrem langsam und hat sich mühsam gerade so `hochgeschleudert´ . Daraufhin hab ich mal eine gerade Rampe mit einer Länge von 3 m probiert und über diese Rampe fuhr der Zug nahezu ohne Geschwinigkeitsverlust. Mir ist dabei folgendes aufgefallen : Auch die Position der Haftreifen zur Fahrtrichtung hat Einfluss auf die Zugkraft der Lok. Bei Vorwärtsfahrt (Haftreifen auf vorderem Drehgestell, hintere Achse) bessere Traktion als bei Rückwärtsfahrt ( Haftreifen auf hinterem Drehgestell, vordere Achse und natürlich die Stegung hoch, nicht rückwärts runter). Inzwischen hab ich noch eine Feststellung gemacht. Bei einer Modulkehrschleife mit Steigung  werden die Züge die im Grenzbereich ihrer Traktion fahren auf der geraden Einfahrtsteigung erst etwas lamgsamer, sobald die Lok aber in den Bogen einfährt, verbessert sich die Traktion, der Zug wird wieder etwas schneller. Wenn die Lok aber aus dem Bogen wieder herausfährt und sich dann nur noch Wagen im Bogen und auf der dahinterliegenden Geraden befinden, wird der Zug noch langsamer als vorher in der Einfahrtsgeraden.
Fazit: Gerade Steigung ist leichter zu Durchfahren als eine Wendel, Grössere Wendel Leichter als ein kleineres Oval, kleinere Wendel ist die schlechteste Variante.
Ich hab danach meinen Abstellbahnhof auf die gleiche Höhe wie die Anlage gebaut, da ich gern lange Züge fahren sehe.

PS: Ich glaub ich hab noch einige Wendelbretter irgendwo vergraben. Zweigleisig. Welcher Radius müsste ich nachschauen. Wenn die jemand brauchen kann kurze Info!

Gruss Klaus
M.E. wird zu selten in Betracht gezogen, einen Wendel statt kreisrund oval zu bauen. Wenn man, wie weiter oben schon erwähnt, die Fahrgeschwindigkeit im Wendel absenkt, kann man durchaus kleinere Radien verbunden mit Geraden verwenden. So wird Fahrstrecke gewonnen (jeder cm zählt) und damit Höhe.  
Zweigleisige Wendel sollten aus Gründen der Betriebssicherheit so geplant werden, daß auf dem inneren Gleis abwärts und auf dem äußeren aufwärts gefahren wird.


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