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THEMA: Erfahrung mit NF-Dauerzugbeleuchtung

THEMA: Erfahrung mit NF-Dauerzugbeleuchtung
Startbeitrag
RhönbahNer - 02.05.06 08:53
Hallo zusammen,

Gibt es jemanden unter Euch Analogfahrern, der Erfahrung mit NF-Dauerzugbeleuchtungen (Vu.a. von Arnold vor Jahren mal angeboten) gemacht hat?

Für Uneingeweihte: Vom Prinzip wird der Fahrgleichspannung eine Sinuswechselspannung mit ca. 20 kHz überlagert, wobei die Fahrgleichspannung über einen Kondensator vom Glühlämpchen ferngehalten wird.
Knackpunkt: Natürlich  muß auch die Wechselspannung vom Lokmotor abgetrennt werden, hierzu soll die Eigeninduktivität des Motors aber ausreichen. Frage nun: Tut sie das wirklich bzw. auch ausreichend? Oder führt ein Rest dieser Sinusspannung im Motor dort zu unbemerkten Verlusten in Form von Erwärmung etc.?

Wie reagieren bekannte Motorsensibelchen wie z.B. die Arnold-Köf darauf?

Grüße Jürgen

Hi Jürgen,

generell: deine Funktionsbeschreibung ist richtig. Allerdings ist bei der Einkopplung in die Fahrgleichspannung noch zu beachten, das in die +Leitung der Fahrspannung
v o r  der Zusammenführung noch eine Drossel mit entsprechender Dimensionierung geschaltet wird. Sonst belastet der Fahrtrafo unnötig die Endstufe der Dauerzugbeleuchtung.

Zu deinen Bedenken:
die Eigeninduktivität der Ankerwicklung sorgt für einen für diese Frequenz hohen induktiven Widerstand. Der Stromfluß ist daher gering, allerdings ist bei manchen Motoren ein niederfrequentes Geräusch hörbar.
Auch findet bei langem Stillstand und eingeschalteter Beleuchtung eine geringe Erwärmung des Motors statt. Diese hat aber keinerlei Einfluß und schadet nicht, da es sich nur um wenige Grad handelt.

Kurz: Bei reinen analogem Betrieb kein Problem. Ich selbst habe mir mal vor etlichen Jahren in meiner H0-Zeit solch ein Teil gebaut (Endstufe mit 50W Sinus-Dauerton) und es problemlos lange Zeit bis zum Umstieg auf N und PWM funktioniert.

Gruß,
Günter
Hallo Jürgen,
ich verwende seit Jahren für die Dauerzugbeleuchtung und zum Betrieb der Dampferzeuger in den Loks den Trix-ems-Regler. Wie Günter bemerkte, die Motore machen ein Geräusch im Stand, habe aber bisher keine Schäden an den Motoren feststellen können. Das schöne am ems-Regler ist, dass ich über ihn die Helligkeit der Beleuchtung und die Intensität des Dampfausstoßes der Lokomotiven regeln kann. Die Fahrzeugen benötigen dazu keinen ems-Baustein.

Gruß
Roland
Hallo Jürgen,

wenn Du Loks mit Glockenankermotoren hast, laß die Finger davon.
Ansonsten, das Problem des Flackerns bei Weichen etc wird damit nicht behoben.

Grüße Michael Peters
Hi Michael,
ich hatte zwei Dampfer mit Glockenankern laufen. Es gab keinerlei Probleme, die Möhren laufen heute noch!

Grüßend,
Günter
Glockenankermotore haben keine oder nur einen sehr geringen induktiven Wiederstand. Die Wechselspannung lässt in ihnen einen merklichen Strom fließen der nicht in Bewegung sondern Wärme umgesetzt wird. Ich selbst habe mir vor Jahren einen Motor damit zerstört. (bei ca.18kHz). Es gibt aber Drosseln bei Conrad die man vor die Faulis schalten kann, allerdings haben diese auch einen ohmschen Anteil der die Leistung und damit das Drehmoment des Motors etwas veringert. Also nichts für z.B. die BR44.

Normale Motoren: Peinlich genau darauf achten, dass vor dem ersten Einsatz die Kollektoren sauber sind. Abrieb zwischen den einzelnen Lamellen verbrennt und erhitzt den Kollektor. Im spätern Betrieb mit Beleuchtung kommt es kaum mehr zu neuer Verschmutzung da sich geringe Mengen gleich weg brennen.

Ich hatte meine Elektronik damals selbst gebaut, ein Sinusgenerator wurde von 2 Hifi-Endstufen mit je 30Watt Sinusleistun verstärkt. Die Drosseln vor den Transformatoren hatten 15mH und einen sehr geringen ohmschen Wiederstand. Verwendet man elektronische Fahrpulte auf Prinzip des gesteuerten Längstransistors kann man auf die Drosseln zur Not auch verzichten.

Was man nicht vergessen darf sind Kondensatoren vor jeder Lampe. Ich hatte pro 10mA Strom 100nF vorgesehen. Lässt man die Kondensatoren weg addieren sich Wechselspannung und Motorspannung.

Ich hab die damit ausgerüstete Anlage abgebaut, die Elektronik existiert auch nicht mehr.

Gruß Torsten
Moin Thorsten,
der induktive Widerstand einer Spule (oder einer Wicklung) ist nicht fix. Er ist immer abhängig von der angelegten Frequenz und der Induktivität der Wicklung.
Eine Induktivität ist immer vorhanden, selbst ein gestreckter Leiter (ein Stück Draht) besitzt eine Induktivität. Daher ist deine Aussage
>
Glockenankermotore haben keine oder nur einen sehr geringen induktiven Wiederstand.
<
im ersten Teil schlichtweg falsch.

Auch kann ich deine These mit dem Abbrand des Kollektors nicht nachvollziehen. Aufgrund der Induktivität ist der XL bei 18 -25KHz sehr hoch und liegt je nach Motor im Bereich 1KOhm bis 2,5KOhm. Der geometrisch zu addierende ohmsche Widerstand der Wicklung hingegen ist gering, also liegt der fließende Wechselstrom im mA-Bereich.
Allerdings stimmt mich deine Verwendung von HiFi-Endstufen etwas bedenklich, verwenden sie doch für den Endstufen Betrieb Spannungen je nach Ausführung von +/- 30V bis 40V (komplementär) oder zwischen 40V und 60V (symetrisch). Die Ausgangswechselspannung kann daher schon bedenklich hohe Werte annehmen zumal man mit den Kondensatoren vor den Lämpchen nur selten eine optimale Anpassung erreichen kann. In der Regel ist sie eigentlich garnicht vorhandern, sondern immer irgendwie falsch.

Ich habe meine Endstufe mit einer Betriebsspannung von gut +/-22V betrieben. Die Ausgangswechselspannung betrug ca. 20V und unter Vollast  ca. 13 V. Bei optimaler Anpassung wären es ca. 10V gewesen.
Dies ist aber alles verträglich.

Daher kann ich nur meine gemachten Erfahrungen aufgrund meiner Schaltung weitergeben welche eben auch in Bezug auf Glockenankern nur positiv waren.
Allerdings würde ich heute solch einen Aufwand mit der Schaltung nicht mehr treiben, da würden andere Bauteile benutzt werden .........

Grüßend,
Günter





Beitrag editiert am 03. 05. 2006 09:25.
Hi Günther,

>im ersten Teil schlichtweg falsch.
Jaaaa, OK, sagen wir im vernachlässigbaren Bereich

>Auch kann ich deine These mit dem Abbrand des Kollektors nicht nachvollziehen
der Abrieb stellt einen reinen ohmschen Wiederstand dar, wenn sich der Motor dreht wird der Stromfluss an diesen Stellen ständig unterbrochen. Beim stehenden Motor ist dem nicht so, daher die Erhitzung und dann das Wegbrennen des Kohle-Öl-Gemisches.

Stimmt, meine Enstufe lief mit symetrisch mit 50V. Die Spannung wurde ja dann mittels der Kondensatoren an den Lampen auf die richtige Höhe eingestellt. Daher kamen möglicherweise meine Probleme. Heute würde ich die Anlage auch auf mehrere Endstufen aufteilen, damals hatte ich nur eine. Das ganze habe ich zu DDR-Zeiten kurz nach der Ausbildung gebaut, die Versorgung mit Leistungsbauteilen wie 2N3055 war hier nicht so gut. Die Schaltung war einem in der DDR verkauften, praktisch unkaputtbarem Verstärker (FERA 150) nachempfunden. Damals wurde ja jedem Gerät noch ein Schaltplan mitgegeben. Die restlichen Komponenten waren nach einem Buch dimensioniert, allerdings war alles auf H0 ausgelegt.

Gruß Torsten

Beitrag editiert am 03. 05. 2006 12:12.
Hallo zusammen,

vielen Dank Euch allen für Eure Informationen und Tips auch bezüglich einiger anderer meiner Threads zu verwandten Themen. Was als kleines Ärgernis über die prähistorische Wagenbeleuchtungen begann (" ...das könnten die für weniger Geld doch wesentlich besser machen"), hat sich nun doch als größeres Thema herausgestellt. Da mich aber schon als Kind blinkende und bunte Lichter  - je mehr, desto besser – der Moba-Anlage im Schaufenster (Wo gibt’s so was heute noch?...) magisch anzogen, werde ich mich des Themas mal etwas ausführlicher widmen. Stichworte u.a. 20 kHz Sinus (Günter, Du hast mich ermutigt, das auszuprobieren), Stromabnahme über die Radsatzlager, Spannungspufferung gegen Flackereffekte usw.).
Zugegeben: Viel Aufwand für ein bißchen Licht, aber jetzt will ich es wissen! Bis alles fertig ist, wird es zwar noch geraume Zeit dauern (Schaltungsentwürfe testen, Platinenlayouts  anfertigen und - jaja, der Garten, die beste aller Ehefrauen, der Nachwuchs...), aber wenn ich fertig bin und Ergebnisse habe, werde ich an dieser Stelle nochmals darüber berichten.

Bis dato viele Grüße
Jürgen

PS: Kennt jemand eine Bezugsquelle für ganz dünne und flexible isolierte Kupferlitze (kein Draht)?
Dünne und flexible isolierte Kupferlitze gibt es von BRAWA.
Gruß
Roland
Hallo Roland,
Zu#2
Wie funktioniert das mit dem Trix EMS-Regler. Irgendwo habe ich noch so ein Teil
herumliegen, aber mich nie damit befasst.
Danke Gruss Markus
Hallo Markus,

klemme in einfach mal zwischen Deinen Fahrtrafo und der Gleisanlage entsprechend der beiliegenden Beschreibung. Probiere das erst einmal an einem Probegleis, danach musst Du Dir über Deine Schaltungsmöglichkeiten Gedanken machen, und was Du genau ansteuern willst (es gibt dazu noch Bauelemente, wo man Gleisunterbrechungen überbrücken kann). Ich verwende den ems-Regler nur im Bw, damit ich die Loks auch im Stand dampfen lassen kann (Zugbeleuchtung gibts bei mir nicht, da ich nur Tags fahre).
Die Überbrückungselemente für Gleisunterbrechungen habe ich mir nach Erwerb eines Elementes von einem Elektronikbastler nachbauen lassen. Diese Teile benötigst Du aber, wenn Du auf allen, auch den abgeschalteten Gleisen den vom ems-Regler gelieferten Strom haben möchtest.
Die Intensität der Rauchentwicklung, bzw. der Wagenbeleuchtung kannst Du über den Regler im ems-Gerät einstellen.
Gruß
Roland
Hallo ,

... alles auf einen Blick : http://www.grinsen.de/trix/ems/zub/index.htm

MfG alfred
Hallo,

lt. dieser Internet-Seite ist die Signalform der ems-Ausgangsspannung rechteckig.
Nach den Ausführungen eines gewissen Herrn Fourier handelt man sich dabei aber möglicherweise mächtig Ärger mit Oberwellen und u.U. mit der Post ein, da die Gleisanlage eine ganz passable Antenne abgibt.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß dies damals bei Trix nicht bedacht wurde. Wie löst sich dieser Widerspruch auf?

Hat jemand den Schaltplan des Arnold-Beleuchtungsgenerators 7097?


Grüße Jürgen
Hi Jürgen,

ja ja, der Herr Fourier....., sagte er nicht, das ein Rechteckimpuls sich aus theoretisch unendlich vielen Oberwellen zusammensetzt?
Ja, er hat recht.
Aber: die Rechteckform bei diesem Gerät gilt nur solange, wie die Spannungsquelle nicht oder nur ohmsch belastet wird.
Auch ist zu Bedenken, das die Amplituden der Oberwellen mit zunehmender Frequenz abnehmen und zwar immer um die Hälfte der vorhergehenden.

Eine Antenne stellt das Gleisgebilde sicherlich dar, aber in der Regel eine denkbar Schlechte! Die Chance, das Gleisgebilde bei irgendeiner Oberwelle in Resonanz zu bringen, ist unwahrscheinlich aber nicht unmöglich.......

Bei der MoBa haben wir es in der Regel nun aber mit induktiven Lasten zu tun. Betrachtet man die sich ergebende Kurvenform der Leistung, bleibt von einem Rechteck nichts mehr übrig, was nun bedeutet, das die Anzahl der Oberwellen bzw. die Amplituden rapide abnimmt. Siehe auch
http://www.1zu160.net/elektrik/spule.php
Von einem Störsender bleibt also nicht viel übrig....

Grüßend,
Günter

Beitrag editiert am 16. 05. 2006 11:46.
Hallo,

Zu #11

Danke für die Beschreibung.
Habs mal ausprobiert, funktioniert einwandfrei. Bei meinen Kato-Maschinen
ist im Stand ein ganz leichtes Singen zu hören. Eine Atlas MP15 setzt sich
bei Reglerstellung =0 von alleine in Bewegung.

Gruss Markus
Hallo zusammen,

Ich besitze solche Beleuchtungsgeneratoren von Arnold, bin jetzt aber interessiert um die Dauerspannung drosseln zu können; wie bei den EMS Trafos von Trix.
Kann jemand mir einen Rat geben wie man das kostengünstig zustande bringen kann?
Im voraus vielen Dank!

Gruß aus Holland, Paul
Hallo Paul,
sind Schaltungsunterlagen von diesem Arnold Generator vorhanden?

Grüße,
Günter
Hallo Günther,
Nur wie man sie anschließt, weiter habe ich nichts davon....

Grüße, Paul
Schade Paul,
aber vielleicht hat ja hier im Forum so etwas parat. Es handelt sich doch wohl um die Artikelnummer 7097, oder täusche ich mich?

Grüß,
Günter

Beitrag editiert am 12. 03. 2007 19:48.
Ja Günter, es handelt sich um die 7097 von Arnold.
Ich habe schon viel hier im Forum über diesen Generator gelesen, bin dadurch jetzt aber im Zweifel geraten ob der EMS Trafo von Trix "besser" ist für Rauchentwicklung und Dauerbeleuchtung als der von Arnold.
Na ja, ich werde noch mal sehen was ich mache.
Auf jedem Fall vielen Dank!

Grüße, Paul
Hallo,

entschuldigt, das ich den Uralt-Thread wieder hervorkrame, wollte aber nicht extra einen neuen aufmachen.
Ich habe an meiner Anlage ebenfalls den Arnold-Beleuchtungsgenerator angeschlossen.

Jetzt meine Frage - würde sich das Teil mit einer Digital-Lok (mit Analogerkennung, z.B. die Minitrix-Köf)  vertragen, oder kann das der Decoder nicht ab?

Habe leider dazu noch nirgendwo etwas gefunden.

Vielen Dank & Grüße
Sascha
Hallo,

die Weiterverwendung eines alten Threads ist vollkommen in Ordnung.

Grundsätzlich finde ich diese Dauerzugbeleuchtungen schlecht. Sie können Motoren und Birnchen zerstören.

Die Antwort auf Deine Frage ist: Nein. Das Problem ist zweierlei gelagert:

1. Die D&H (Trix) Decoder machen die Analogerkennung über die Frequenz. Alles was über ca. 250 Hz gepult rein kommt wird als Digitalsignal betrachtet und die Lok steht.
2. Die Aufsummierung der Spitzenpegel von Fahr-Gleichspannung und Licht-Wechselspannung ergibt mit grosser Wahrscheinlichkeit einen für Digitaldecoder unzulässig hohen Wert.

Mit anderen Worten: Es kann die Decoder killen. Stattdessen ist es sinnvoller, die Anlage oder Teile davon für den Einsatz von Digitalloks auf eine Digitalzentrale umzuschalten. Die Digitalwechselspannung betreibt auch die Zugbeleuchtung. Allerdings muss man dann die Spannungshöhe beachten, damit nicht die Wagen dahinschmelzen.

Grüße, Peter W.


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