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THEMA: Minitrix FD 1922 Berchtesgadener Land

THEMA: Minitrix FD 1922 Berchtesgadener Land
Startbeitrag
ttob - 17.03.24 17:31
Hallo zusammen,

inzwischen ist das erste Set (18275) des FD 1922 Berchtesgadener Land von Minitrix erschienen. In diesem Set sind nur altbekannte Wagen enthalten. Interessanter wird es dann mit dem zweiten Set, das auch den WRtmh 136 enthält. Ich will trotzdem schon mal einen kurzen Überblick darüber geben. Über die Wagen selbst, Qualität und Bedruckung brauche ich eigentlich nichts schreiben. Da sind sie genauso wie ihre Vorgänger auch. Ich möchte aber auf ein paar Details eingehen.

Dms 905.0 - 51 80 95-80 087-7
Ohne Wagennummer
Beschriftet mit 160 km/h und <R> KE-GPR (D) sollte er eigentlich Drehgestelle ohne Schlingerdämpfer und Mg-Bremse haben. Minitrix hat ihm aber beides spendiert. Damit müsste er eigentlich für 200 km/h zugelassen sein. Dafür hat man berücksichtigt, dass er nur eine Leitung für die Dampfheizung hat und korrekt mit HzL bedruckt.

Avmz 111.0 - 61 80 19-94 017-9
Wagennummer 26

Bm 234 - 51 80 22-70 224-6
Wagennummer 30
Auch dieser Wagen ist mit 160 km/h beschriftet und sollte damit eigentlich Drehgestellt mit Scheibenbremsen haben. Beschriftet wurde er auch mit <R> KE-GPR (D), hat aber Drehgestelle mit Klotzbremsen bekommen.

Es scheint, bei Minitrix gibt es nur Drehgestellt mit Scheibenbremsen mit Mg-Bremse und Schlingerdämpfer oder Drehgestelle mit Klotzbremsen. Die Zwischenstufe mit Scheibenbremsen ohne Mg-Bremse und Schlingerdämpfer fehlt leider.

Ich freue mich trotzdem darüber und warte gespannt auf das nächste Set.

Schöne Grüße
Tobi

Hallo Tobi!

Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, den FD, wenn er dann mal komplett ist, mit der 103 zu bespannen und mit 200 km/h verkehren zu lassen. Dann wird da wohl nichts draus. Aber das ist vermutlich vorbildgetreu. Möglicherweise ist der WRtmh ja auch nur für 160 km/h zugelassen.

Ich habe feststellen können, daß meine Wagen über gute Roll-Eigenschaften verfügen. Der Bm verfügt über Schlußlicht. Mal sehen, wie ich das digital schaltbar bekomme.

Herzliche Grüße
Elmar
Zitat - Antwort-Nr.: 1 | Name: Elmar W.

Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, den FD, wenn er dann mal komplett ist, mit der 103 zu bespannen und mit 200 km/h verkehren zu lassen. Dann wird da wohl nichts draus. Aber das ist vermutlich vorbildgetreu. Möglicherweise ist der WRtmh ja auch nur für 160 km/h zugelassen.



Hallo,

der erste FD welcher planmäßig mit 200 km/h unterwegs war der Königssee. Der befuhr dann ab 1988 als druckdichter Zug auch die Neubaustrrecke. Alle anderen touristischen FD waren nur mit 140 km/h unterwegs. Die meisten D-Zugwagen und auch die allgegenwärtige 110 waren (ab 1980 nur noch) für 140 km/h zugelassen.

Bei Minitrix fehlen am Dms leider noch immer die Fischwannen unter den Rolltoren. Damit sehen die Wagen unten rum ziemlich nackig aus.  Die fehlenden Fischwannen finde ich persönlich schlimmer als eine falsche Bremsbauart.

Grüße
Markus
Hallo Markus, im Grunde hast du recht, die FD waren trotz übewiegend 200er Material, meist nur mit max. 140km/ h unterwegs. Ausnahmen gab es jedoch: Der Königsee fuhr bereits ab 1985 mit 160 und der 770 (Schwarzwald) ab 1987. Auch in seiner 140er Zeit schaffte es der Königsee zwischen Hannover und Harburg auf einen 120er Schnitt! Bei den FD Richtung Ruhr waren die potentiellen 160er Abschnitte so kurz, dass sie kaum in Gewicht fielen.

Hallo Markus!

Was ist eine "Fischwanne"? Ich lese diesen Begriff zum ersten Mal in Zusammenhang mit Eisenbahnen. Zwar habe ich im Internet einige Abbildungen von Gepäckwagen-Modellen gefunden, bei denen unter einem Rolltor der Begriff "Fischwanne" zu lesen ist. Aber an den Modellen kann ich nicht erkennen, was damit gemeint sein könnte. Meine eigenen Gepäckwagen (Minitrix und Fleischmann) tragen diese Aufschrift nicht.

Ist eine "Fischwanne" etwas, das man von außen am Wagen sehen kann? Wofür ist die da? Und hast Du eventuell ein Bild? Ich habe nicht die geringste Vorstellung, was das sein könnte.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Markus,

habe gerade meine Dms Waggons durchgeschaut. Beim FLM  8190 steht sogar das Wort Fischwanne aufgedruckt. Weitere FLM Gepäckwagen mit Rolltoren haben eine Fischwanne.

Dagegen bei allen mtx fehlt diese. Da müsste es eine Formänderung geben, nur für eine Fischwanne? Das geht garnicht.

Hallo Elmar.
  
Die Fischwanne ist eine Verstärkung des Wagenbodens bei den Rolltoren. Damit bei schweren Gütern der Rahmen nicht einknickt. Ist eine Vermutung meinerseits.

Grüße
PeterG.
Hallo Elmar,

die Fischwanne wurde bei allen Neubaupackwagen der DB nachgerüstet bzw. die später gebauten Fahrzeuge wurden damit neu geliefert. Unter den Rolltoren ist eine trapezförmiges Blech zu erkennen. Das Blech haben Fleischmann und Arnold korrekt nachgebildet - bei Minitrix feht es. In den sechziger und siebziger Jahren war die Fischwanne auch am Längsträger angeschrieben. Früher wurden auch Fische im Packwagen transportiert. Die stinkenden Flüssigkeiten konnten dann nach unten in die Fischwanne abfließen.  
Für ein Epoche IIIa Packwagen ist die fehlende Fischwanne noch korrekt. Für die Epoche IV/V Modelle ist die fehlende Fischwanne ein optischer Mangel. Ansonsten sind die Packwagen von Minitrix eigentlich nicht schlecht

Grüße
Markus
Hallo zusammen,

das dort was fehlt, stört mich auch sehr. Dass es eine »Fischwanne« ist, war mir bis dato unbekannt. Ich hielt das für eine Verstärkung, die zusätzlich auch als Trittstufe nutzbar sei. Vielleicht sind diese Funktionen alle absichtlicher Teil der Fischwanne?
Meiner Meinung nach, könnte man an dieser Stelle ein simples gedrucktes Teil ankleben, um den korrekten Eindruck zu erwecken. Frage dazu:
bisher dachte ich an »Tritte« und hätte diese nur unter den Rahmen vorgesehen, unter Wanne verstehe ich ein durchgehendes Bauteil, was wäre richtig?

Schöne Grüße, Carsten
Hallo,

beim Vorbild sah der Packwagen mit Fischwanne dann so aus:

https://www.railroadpictures.de/bilder/D--/D---...m-902-9240-126-1.jpg

Der trapezförimge Unterbau nahm die Fischwanne auf. Der Inhalt dieser Blechwanne konnte dann nach unten abtropfen. Mit der Stabilität des Wagens hatte die Unterkonstruktion nichts zu tun, es war auch keine Aufstiegshilfe o.ä.

Die Fischwannen zum Nachrüsten wären auch eine Idee für Wutz 😉

Grüße
Markus
Danke Markus, aufgefallen sind mir die Dinger schon, hatte sie aber genau den beiden Funktionen zugeordnet, die du ausgeschlossen hattest!
Zitat - Antwort-Nr.: 1 | Name: Elmar

Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, den FD, wenn er dann mal komplett ist, mit der 103 zu bespannen und mit 200 km/h verkehren zu lassen. Dann wird da wohl nichts draus.



Hallo Elmar,
das würde ich nicht so pessimistisch sehen: Eine 103 fährt auch 160 km/h. 😉

103er hatten auch Eil-, D- oder Nachtzüge am Haken, die nicht mit 160 Spitze unterwegs waren.

Die 103 und der Zug passt also trotzdem grundsätzlich.

Gruß,
103er
Hallo zusammen,

fragt mich bitte nicht nach der Quelle, und vielleicht erinnere ich mich auch falsch ... ?!?

Aber ich meine, dass es einen FD Richtung Norden gab, der in Köln von 110 auf 103 umgespannt wurde - ohne Richtungswechsel.

Kann das sein?

Gruß

Frank
Hallo zusammen,

das mit der Fischwanne fand ich jetzt mal interessant - hätte ich jetzt nicht erwartet. Wieder was gelernt, danke.

Zu den verschiedenen FD wurde bei DSO im Hifo angefangen, einiges zu sammeln. Am besten mal durchklicken...
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,10317622,page=1

Gruß
Andreas
Hallo,

ich möchte das Thema Minitrix FD 1922 Berchtesgadener Land nicht sprengen. Nur noch ein paar Sätze zu dem Nebenthema. In den FD liefen auch die Halbgepäckwagen der Gattung BDms. Ein paar BDms bekamen nachträglich auch die Fischwannen:

https://www.uef-dampf.de/-schnellzug/images/fahrzeuge/BDm.jpg

https://abload.de/img/zz30bimage0658popwagev2kxa.jpg

Bei den Dms gab es auch einzelne Wagen mit nur einer Fischwanne. Der größte Teil der Dms düfte aber mit zwei Fischwannen ausgestattet gewesen sein.

Noch was zum Hintergrund: In den D-Zügen wurden im den Packwagen auf bestimmten Relationen lebende Fische in offenen Fässern transportiert. Diese Fässer durften für die Sauerstoffzufuhr der Fische nicht geschlossen sein und es schwappte immer wieder mal etwas Wasser über. Diese Art der Tiertransporte in Packwagen gab es offenbar bis in die achtziger Jahre.

Ich bin mal gespannt wann Minitrix die zwei weiteren Sets ausliefert. Der WRtmh 136. 1 ist wirklich sehr schön geworden.


@9

Ich bedanke mich ebenfalls für die Info mit der Vmax 160 km/h beim Königsee und beim Schwarzwald. Wieder was gelernt.

Grüße
Markus

Hallo Markus, die Anhebung der Geschwindigkeit des Königsee hatte übrigens, keine Fahrzeitverkürzung zur Folge. Ankunft in Hamburg blieb konstant stattdessen bekamen die Lüneburger einen Halt des FD spendiert.

Hallo zusammen,

den FD 1922/23 gab es unter dieser Zugnummer mit den Wagen aus den angekündigten 3 Sets nur vom 29.Mai 1988 bis zum 01.Juni 1991. Die Zugbildung ist eigentlich sehr eintönig, da es in beiden Wagenklassen nur Abteil- aber keine Großraumwagen gab. Sie kommt daher alleine mit den Wagentypen Bm und Avmz aus. Zwischen den beiden Avmz befindet sich der Cafeteria-/Kinderlandwagen. Davor und dahinter sind je 4 bzw. 3 Bm eingestellt. Der Packwagen befand sich bei der Abfahrt in Berchtesgaden, München und Wiesbaden beim 1922 an der Spitze. Der WRtm war erst ab/bis Freilassing im Zugverband.

Der Blick ins heimische Diaarchiv bringt dabei einige Varianten bei der Zugbildung ans Licht.
Auf dem ersten Foto ist eine ÖBB 1044 als Zuglok zwischen Freilassing und Mü Hbf zu sehen, eine Bespannung, die im Winter 1990/91 sogar planmäßig gewesen sein muss. Beide Avmz sind am Aufnahmetag durch ozeanblau/beige Am ersetzt, sodass der WRtm -abgesehen von der Lok- die einzige farbliche Abweichung im Zug darstellt. Im letzten Jahr des 1922 wurde der Dms durch einen Halbgepäckwagen BDms ersetzt. Dieser ist ganz schwach am Zugschluß zu erkennen (und könnte das Problem der fehlenden Fischwanne beim Dms lösen.)
Das zweite Foto belegt die Planbespannung von Berchtesgaden bis Mü Hbf in Form einer 111. Der erste Avmz ist bereits durch ein Exemplar in Produktfarben ersetzt worden.
Im letzten Foto ist ein planmäßiger 13-Wagen-Zug als FD 1923 Ri Berchtesgaden zu sehen.

Für noch mehr Abwechslung kann noch ein französischer AB sorgen, der im Winterfahrplan 1988/89 bis 20.10.1988 und ab 19.3.1989 von Wiesbaden bis Dortmund an der Zugspitze beigestellt wurde, um am Folgetag für den D 1173 von Dortmund nach Ventimiglia verfügbar zu sein.

Viele Grüße
Alfred


Die von 111erFredi zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Am203 statt Avmz fuhren im Berchtesgadener Land oft während der Hannover Messe und Cebit. Diese Züge waren besser ausgelastet und man wollte lieber den Geschäftreisenden zeitgemäßes Wagenmaterial anbieten als den Urlaubern in der Nebensaison.

Zum Thema Fischwanne ein Bild meines BDms272, der zwar eine Fischwanne angedeutet hat, beim Bau hatte ich die Funktion einer Trittstufe im Sinn, da diede im Schwenkbereich des Drehgestells* liegen, ist die Hälfte an eben diesem befestigt.

*wahrscheinlich ein Grund der Modellbahnhersteller auf die Wanne zu verzichten oder sie massiv zu verkleinern



Die von Erz III D zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login



Hallo zusammen,

Markus hat natürlich recht. Die Fischwannen fehlen beim Packwagen mal wieder. Eigentlich unverständlich, weil der Wagenboden auch kein Gleichteil eines anderen Wagens ist. Aber das Ausschwenken der Drehgestelle könnte der Grund dafür sein.

Ein passendes Vorbild wäre aus meiner Sicht dieser aus dem Jahr 1989:
https://www.fernbahn.de/datenbank/suche/?zug_id=19890101922

11 1/2 Stunden Fahrzeit, 28 Zwischenhalte, drei Richtungswechsel und teilweise nur ein paar Minuten Fahrzeit bis zum nächsten Halt.

Schöne Grüße
Tobi
Hi,

weiß jemand, wie die Baureihe 110 mit einem bis zu 13 Wagen starken FD auf der Spessart-Rampe zurecht kam? Wurden solch lange Personenzüge schon mal nachgeschoben oder kam dann die BR 103 auf Frankfurt <> München zum Einsatz?

Gruß
Olaf
Witzig, der Vorgänger D1522 fuhr ohne Kundenfahrplanhalt zwischen Augsburg und Koblenz.

https://www.fernbahn.de/datenbank/suche/?zug_id=19770101522

Die Spassartrampe hat "nur" 21,7 Promille und große Bögen, aber 600t gem. Zp AR sind schon eine Hausnummer......und ganz ohne Haftreifen.
Hallo,

die 600t für die 110 auf der Spessartrampe kann ich bestätigen. Der D224 und der D1434 waren 1970 so planmäßig ohne Schublok im Spessart auf Bergfahrt. Nur der 700t schwere D624, welcher planmäßig ab Frankfurt mit einer 118 bespannt war, hatte in Laufach 3min Aufenthalt um eine 194 als Schublok zu bekommen. Alle anderen Reisezüge kamen 1970 ohne Schublok im Spessart aus.

Bei ungünstiger Witterung oder bei einem ausgefallenen Fahrmotor wurden auch noch im Zeitalter der DB AG im Spessart Reisezüge nachgeschoben. Am 7. Juni 2013 bekam der IC1129 Schubunterstützung da die eingesetzte 101 eine verminderte Antriebsleistung hatte.

Quelle: EJ Spessartrampe Laufach - Heigenbrücken von Joachim Seyferth (02/2016)
Hallo zusammen,

war die 103 am Berg im Zweifel wirklich stärker bzw. besser geeignet, als die 110?

Übrigens war es so, dass ein Teil des Zuges ab/bis Salzburg fuhr und beide Teile in Freilassing vereinigt wurden:

https://www.fernbahn.de/datenbank/suche/?zug_id=19890102022

Die Salzburger Wagen fuhren ab/bis Freilassing demnach als D 2022.

Gruß

Frank
Hallo,

bei einer Testfahrt am 5. August 1975 wurde 111 002 vor dem D1481 vom München bis zum Brenner eingesetzt. Ab Innsbruck erhöhte man das Zuggewicht von 437t auf 630t (zwei leere Wagen und eine ÖBB 1110 als Angstlok). Von Innsbruck bis zum Brenner geht es ca. 37km mit bis zu 25 Promille permanent bergauf. Die 111 konnte ohne Probleme den 630t schweren Zug bis hinauf zum Brenner befördern. Die Temperatur in der Lok stiegt bei der Bergfahrt nur um 7°C an. (Quelle EJ Special Br 111 01/2014 Konrad Koschinski).

Man sieht dass die Zugkraft und die Höchstleistung nicht der einzige Faktor beim Befahren von Steigungen ist. Die Steigungen auf dem Netz der DB sind natürlich deutlich kürzer wie in Österreich. Eine 110 bzw. 111 vor dem FD1922 war daher auf der Spessartrampe von der Leistung ausreichend.

Und ja die Serienloks der Baureihe 103 konnten im Spessart und auf der Geislinger Steige eine höhere Zuglast als die 110/111 befördern. Sechs Fahrmotoren, eine höhere Reibungslast und die doppelte Nennleistung im Vergleich mit einer 110/111 erlaubten neben einer größeren Zuglast auch eine höhere Geschwindigkeit bei der Bergfahrt. Getoppt wurde das dann ein paar Jahre später durch die Baureihe 120.

Grüße
Markus
Hallo zusammen,

meine Frage zur 103 am Berg kam daher, dass nach meiner Kenntnis die 103 ursprünglich für schnelle Züge 1. Klasse konstruiert wurde. Die superschweren ICs ab 1979 sollen den Verschleiß beschleunigt haben - ebenso schwere Schnellzüge. Und nach meiner Erinnerung wurde die 103 auch nicht oder nur im Ausnahmefall auf anspruchsvollen Bergstrecken eingesetzt, was aber wohl auch daran lag, dass sie dort nicht gebraucht bzw. andernorts nötiger gebraucht wurde.

M.W. fuhr sie nicht über die Schwarzwaldbahn, über den Frankenwald oder durchs Höllental und schon gar nicht über die Tauern oder hoch zum Brenner - jedenfalls nicht in ihrer klassischen Einsatzzeit. Hat sie für diese Strecken nicht erst dann Zulassung bekommen, als sie schon mehr fahrendes Museum war ... ?!?

Gruß

Frank
Hallo Frank,

die 103.0 durfte auf der Geislinger Steige nur 400t ziehen da sich bei höheren Zuglasten das Trafoöl zu stark erhitzte.
Für die 103.1 (doppelte Lüfterreihe) galten auf der Geislinger Steige höhere Zuglasten.
Die 103 benötigte für den Brenner keine spezielle Zulassung. Man setzte sie dort einfach nicht ein. Erst als die Museums 103 in München beheimatet war wurden Ziele wie den Brenner oder Zell am See angefahren.
Für die schweren FD im Süden von Deutschland oder in Österreich war die 103 einfach die falsche Lok. Daher kamen vor dem FD 1922 andere Loks als die 103 zum Einsatz.

Grüße
Markus
Der Bestand an 103.1 war ab1979 gerade ausreichend um die IC und TEE zu befördern. Zwischen München und Bremen kamen z.T auch 111 zum Einsatz. Zwischen Frankfurt und Wiesbaden dann alles was auf dem Hof stand. Für die langlaufenden FD fehlten bis zum Aufkommen der 120.1 schlicht die Triebfahrzeuge jeseits 110 und 111. Dann kamen für die 103 noch ein paar Nacht D Züge , sowie umlaufbedingte Werkzuführungen dazu.  
Vor 1979 war es anderherum, der Vorgänger des Königsee, der D582 zuckelte z.B. gemütlich mit 140 km/h und einer 103 vornedran von München nach Hamburg.

Huhu!

Ich möchte etwas zur Frage "103 und FD auf Spessart-Rampe" nachreichen. Das war jetzt eine zufällige Video-Begegnung auf der Suche nach IC der 80er Jahre.

Es wird etwas Bahnverkehr in Frankfurt/M Hbf im Sommer 1988 gezeigt. Eine Ansage ganz zum Ende des Filmes verrät die Uhrzeit, die Aufnahmen entstanden rund um die Stunde 17 Uhr.

Zur Film-Minute 7:06 fährt eine orientrote 103 ein, am Haken ein Dm mit Abteilwagen, dann leider ein Schnitt. Etwas später zur Minute 7:47 fährt an selber Stelle eine blaue Kasten 110 aus, direkt am Postwagen vorbei wie zuvor die rote 103. Nach ein paar Bm folgt die Kombination Avm + WR(Kinderland) + Avm. Da dachte ich das sieht doch aus wie der FD "Berchtesgadener Land".

Und die Grahnert-Seite zeigt: FD 1922 Frankfurt Hbf 17:07 / 17:14

Da ich weiter oben die Frage nach der BR 103/Spessart-Rampe stellte kann man nun sagen, daß der Einsatz erlaubt ist und hiermit belegt sein dürfte. Auch falls es nur einen Ausnahmefall zeigt und normal die 110 oder 111 verplant waren. Vielleicht waren es an manchen Tagen ja doch etwas größere Lasten und wir sehen hier die Umlauf-Rückleistung "talwärts" aus München.

Dies also nur als kleine Anregung nachgereicht.

https://www.youtube.com/watch?v=i4cytu7ZQN4

Gruß
Olaf
Hallo Olaf,

das Video habe ich mir gestern auch zufällig angesehen (auf der Suche mit Schildern mit "IC Kurierdienst"). Man sieht ganz klar die 103 vor dem FD1922 (mit dem WRtm 134). Zwischen 1985 (Einführung IC85) und 1991 (Einführung ICE) waren die 103 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Alle verfügbaren Loks liefen vor IC-Zügen. Ab min 5:24 fährt sogar eine Keks- und zierstreifenlose 103 durch das Bild. Da hatte offenbar in der Werkstatt die Zeit zum vervollständigen der Lok gefehlt und die 103 musste so ausrücken
Vielleicht war die 103 vor dem FD1922 an bestimmten Tagen planmäßig. Oder man führte an diesem Tag so eine 103 dem Bw München zu und sparte sich so eine Leerfahrt ein. Modellbahnerherz was willst du mehr?

Grüße
Markus
Hallo Markus,

Was ist IC85? Ich kenne nur IC79 jede Stunde jede Klasse.
Und IC24 jede Stunde Verspätung ;)

LG,
Gabor
Hallo Gabor,

bei der Einführung des IC79 gab bei der DB 4 IC-Linien. Mit der Einführung von IC85 waren es dann 6 IC-Linien.

Neu waren die westlichen Riedbahneinführung in Mannheim, die Apmz 123 und die verbesserten Umsteigemöglichkeiten in den IC-Knotenbahnhöfen. Hier ist alles recht gut beschrieben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Intercity_(Deutschland)#Streckennetz_1985

Zwischen 1985 und der Anlieferung der ersten Serienloks der Baureihe 120 war die 145 Serien 103, die fünf Vorserien 120 und die Baureihe 112 praktisch im Dauerbetrieb. Erst als dann die 60 Serienloks der Baureihe 120 in Betrieb waren entspannte sich die Lage bei der Baureihe 103.

Grüße
Markus

Hallo,

ergänzend zu Markus’ Schilderung zu den 103 darf erwähnt werden, dass sie jahrelang die absolut unangefochtenen Laufleistungsköniginnen waren!
Einzelne Loks knackten in jener Zeit immer mal wieder 50.000 km/Monat, was erst durch die Etablierung der ICE 1 erreicht und dann überboten wurde.
Das ist sehr beachtlich, zumal mit Blick auf das Leistungsprogramm. Ursprünglich war die E03 für »leichte«, schnelle Züge (F, TEE, später IC) konzipiert. Mit IC’79 war sie plötzlich nicht nur Sprinterin, sondern musste gleichzeitig Gewichtheberin sein, waren doch nicht wie bisher 3–7, sondern 10–14 (15) Wagen das zu bewältigende Arbeitspensum.
Man kann sich den erleichterten Seufzer mancher Dreier angesichts der neuen, in der Regel kürzeren IR vorstellen

In der Rückschau sehr beachtlich, was dazu auch die Werkstätten beigetragen haben müssen. Oben wurde das Beispiel einer kekslosen 103 genannt und viele Loks legten auch äusserlich Zeugnis dieses beispielhaft knackigen Betriebsprogramms ab.

Schöne Grüße, Carsten

PS: die 101 stand als Nachfolgerin immer im Schatten der 103. Tatsächlich hat sie das Erbe souverän fortgeführt und was ich von Lokführern hörte, ist sie bei ihnen eine beliebte BR.
Hallo Markus,

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ich habe mir gleich die ganze Seite angeschaut, sehr interessante Zusammenfassung zu einer sehr interessanten Entwicklung.

LG,
Gabor


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