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THEMA: Vorbildgerecht bei den Schrankenbetrieb ?

THEMA: Vorbildgerecht bei den Schrankenbetrieb ?
Startbeitrag
Henky - 03.11.23 20:03
Hallo Mobafreunde,

bin beim einrichten mit Rocrail, Schranken öffnen und schliessen, mir schwirrt der Kopf dermassen, wegen der ganzen Bedingungen. Aber das ist anderes Thema.

Nun zum Thema Bahnschranken.

Siehe Bild, das Signal leuchtet rot und Lok steht.

Die BR112  fährt zum Bahnhof rein und hält exakt vor der Schranke.
Bevor es losfahren kann, wird die Schranke geschlossen und sobald es geschlossen ist, wird das Signal auf grün geschaltet und die Lok kann dann langsam losfahren.


Ist das denn so erlaubt, die Schranke bleibt offen, und der Zug kommt und hält genau vor der Schranke an ? Oder schließt man aus Sicherheitgründen doch die Schranke ?

Habe gegoogelt, leider finde ich über diese Situation keinen Informationen darüber.

Hoffe, hier tummeln einige Lokführer/innen und könnten mir dann weiterhelfen.

Schöne Grüße

Henning

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Moin Henning,

beim Vorbild stünde das Signal vor dem Bahnübergang. Sofern der Zug zu halten gekommen wäre, könnte man bei Vorbild die Schranken öffnen.


Gruß, Matthias
In  deinem gezeigten Fall muss die Schranke auf jeden Fall geschlossen sein, wenn eine Einfahrt in dieses Gleis erlaubt ist. Das hinter der Schranke stehende Signal hat erst für den folgenden Strecken- / Blockbereich Gültigkeit. Steht das Signal vor der Schranke, muss diese trotzdem auch geschlossen werden, wenn eine Einfahrt stattfindet, weil der Schrankenbereich sich im Durchrutschweg befindet. Ist oft an solchen Stellen zu beobachten. Erst wenn der Zug zum Stehen gekommen ist, darf die Schranke (bei rotem Signal) geöffnet werden.
Hallo Henning!

Ich würde das Signal nicht hinter sondern vor dem Bahnübergang aufstellen, etwa da, wo auf dem Bahnsteig die gelbe Person steht.

Bei Abfahrt des Zuges würde beim Vorbild dann folgende Abfolge gelten:
- Die Fahrstraße wird gestellt. Dabei wird die Schranke geschlossen. Das Signal bleibt auf Rot.
- Da es eine Vollschranke mit Gitterbehang ist, muß der Fahrdienstleiter sich überzeugen, daß niemand zwischen den Schrankenbäumen eingeschlossen ist.
- Erst jetzt kann der Fahrdienstleiter die Grünstellung des Signals freigeben.
- Dann folgt auf dem Bahnsteig die Abfertigung des Zuges.

Ich durfte das vor vielen Jahren mal beim Besuch eines Stellwerks miterleben. Da mußte der Fahrdienstleiter sogar zwei Bahnübergänge überwachen, einen per Sichtkontakt, den zweiten per Kamera.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Henning und Elmar,

wenn man es genau machen will, dann muss das Signal nicht nur vor dem BÜ angeordnet werden, sondern die Schranken müssen bereits bei Einfahrt des Zuges geschlossen sein, da sich der BÜ im Durchrutschweg des deckenden Signals befindet.

Gruß Matthias
Hallo
So wie der Zug steht müssen die Schranken bei Einfahrt des Zuges geschlossen sein. Und werden erst nach Abfahrt des Zuges wieder geöffnet.
Wenn das Signal zwischen Zug und Schranke stünde waren die gleichen Bedingungen gegeben+ nach halt des Zuges und auflösen der Fahrstraße darf die Schränke geöffnet werden.

Schöne Grüße aus der Eifel
Mathias
Ich kenne einen Haltepunkt an einer nicht elektrifizierten, einspurigen Nebenstrecke in Niederösterreich, bei dem der Bahnsteig ca 5m vor dem Schranken endet. Der Schranken bleibt bei Einfahrt des Zuges geöffnet und wird erst vor Abfahrt geschlossen.
Hallo ThomasK,
Wo ist das?
Ich kene nur das Gegenteil mit geschlossenen Schranken bei der Einfahrt. Die EK ist modern und sie schließt recht spät aber vor der Einfahrt. (Kröllendorf)
LG,
Gabor
Hallo Garbor,
das ist in Rohrbach an der Gölsen. Hier ist ein Pflichthalt.
Bei Einfahrt aus Hainfeld in Richtung Traisen schließt der Schranken erst vor Abfahrt.
In der Gegenrichtung öffnet der Schranken (meistens) unmittelbar nach Einfahrt des Zuges.
Ob und wo Signale stehen, weiß ich nicht auswendig, ich glaube aber vor dem Schranken ist eines.

Die Modernisierung ist zwar schon ein paar Jahre her, aber noch nicht zu lange. Damals wurde auch der besetzte Posten eingespart. Was geändert wird, wenn demnächst die gesamte Strecke modernisiert und elektrifiziert wird, wird sich zeigen.
L.G.
ThomasK
Moin,

Ein Beispiel aus meiner Nachbarschaft.
Bei uns fährt die AKN, eine private Bahngesellschaft im Hamburger Umland.
An "unserer" Haltestelle "Burgwedel" sind vor und hinter den Bahnsteigen Bahnübergänge.  Aufgrund von Bauarbeiten endete die Bahn für einige Monate dort. Obwohl der nachfolgende Bahnübergang in dieser Zeit nicht überfahren wurde, wurde vor Einfahrt des Zuges die Schranke heruntergelassen.
Nachdem der Zug zum Halten kam, öffnete sich die Schranke wieder.
Also obwohl der Zug den BÜ nicht passierte, war dieser während der Einfahrt des Zuges verschlossen.

Viele Grüße von Jens
Hallo zusammen,

an der eingleisigen Strecke Duisburg-Ruhrort - Oberhausen Hbf liegt der Haltepunkt Obermeiderich auch direkt an einem Bahnübergang. Wenn der Zug einfährt, sind die Schranken immer geschlossen.

Allerdings steht hier laut openrailwaymap.org gar kein Signal. was der Grund sein dürfte. Openrailwaymap verzeichnet nicht einmal eine Haltetafel, was diese Führerstandsmitfahrt bestätigt ...

https://www.youtube.com/watch?v=1K67iOcgSZM

Und dieses Bild auch ...

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/...ich_02_Bahnsteig.JPG

Aber das ist auch eine ganz andere Betriebssituation, als Henning beschreibt.

Gruß

Frank
Hallo Frank,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

an der eingleisigen Strecke Duisburg-Ruhrort - Oberhausen Hbf liegt der Haltepunkt Obermeiderich auch direkt an einem Bahnübergang. Wenn der Zug einfährt, sind die Schranken immer geschlossen.

Allerdings steht hier laut openrailwaymap.org gar kein Signal. was der Grund sein dürfte. Openrailwaymap verzeichnet nicht einmal eine Haltetafel, was diese Führerstandsmitfahrt bestätigt ...



Der Bahnübergang wird zugbewirkt eingeschaltet, und der Kontakt ist deutlich vor dem Bahnsteig, daher ist er immer schon geschlossen, wenn der Zug an den Bahnsteig fährt.

@all
Die Thematik wurde ja schon weitestgehend richtig erklärt. Aber eine Ergänzung noch: Der Sicherheitsabstand beim Bahnübergang überlappt sich zwar mit den Durchrutschweg (bzw. Gefahrpunktabstand beim EInfahrsignal), ist aber in der Länge nicht identisch sondern kürzer. Ich meine der Sicherheitsabstand bei Bahnübergang beträgt maximal 50m, während es der Durchrutschweg/Gefahrpunktabstand bis zu 200m (zzgl Gefällezuschlag bei Bedarf) lang ist.
Man kann gerade an Einfahrsignalen oft beobachten, das Bahnübergänge zwischen der Rangierhalttafeln und einem Abstand von 50m hinter dem Einfahrsignal liegen. Denn für den BÜ reichen die 50m, die Rangierhaltafel liegt >200m hinter dem Signal. Dort stört dann der BÜ recht wenig, da er bei Fahrten auf der Strecke bis zum Einfahrsignal noch nicht zu sein muss und gleichzeitig Rangierfahrten zur Rangierhalttafel den Bü nicht betreffen.

Viele Grüße

Dirk
Hallo in die Runde,

vielen Dank für die ausführliche Erklärungen.
Dann werde ich so einrichten dass grundsätzlich die Schranke geschlossen wird, und erst bei Halt wird die Schranke geöffnet, falls kein Gegenverkehr kommt.

Mir bleibt nur noch eine Frage, muss denn explizit ein Haltesignal auf dem Bahnsteig montiert werden ? Oder reicht da ein Stoppschild, etwa so : Bei Rotsignal, hier Halten.

Grüße

Henning
Hallo Henning,

bin zwar nur Laie, aber mir wäre das neu, wenn es so ein Schild gäbe. Was ich mich frage, ist die Straße eine reguläre Straße oder geht es nur um den Zugang zu Gütergebäuden, DB-Anlagen? Das ist aus Deinem Bild nicht richtig zu erkennen. Im letzteren Fall wäre es ja nicht so schlimm, wenn die Schranken auch mal länger unten sind und Du könntest vom Aufbau alles so lassen, wie es ist (halt mit geänderter Schranken-Aktivierung).

Klaus
Hallo,

das
Zitat - Antwort-Nr.: 12 | Name:

Mir bleibt nur noch eine Frage, muss denn explizit ein Haltesignal auf dem Bahnsteig montiert werden ? Oder reicht da ein Stoppschild, etwa so : Bei Rotsignal, hier Halten.


ist doch ein klassischer Fall für die H-Tafel: http://www.stellwerke.de/signal/deutsch/ne.html#ne5

Viele Grüße
Michael
Hallo Klaus,

ja, sicher, du hast recht, ich kann auch komplett die Schranke unten lassen und alles wäre in Ordnung, Die Lok könnte sogar mitten auf der Straße stehen.

Mir geht es eher um Betrachtung , Zug kommt, dann geht Schranke zu und Zug hält vor der Schranke an und die Schranke geht auf und paar Minuten später geht die Schranke runter, nach paar Durchsagen am Bahnhof wird gepfiffen und langsam fährt es los…

Sowas habe ich als Kind oft erlebt in Vechelde, deshalb habe ich hier in etwa auch nachgebildet.

Die Schranke ging pausenlos rauf und runter… deshalb wurde ja erst Anfang 2000er Jahre endlich ein Umgehungsstraße gebaut

Sogar das gebimmelte war ständig zu hören, das habe ich aber hier am Modell das Kabel unterbrochen, weil das auf Dauer sogar nerven kann. 🙈

Denke, ich werde dann ein 2. Signal zusätzlich am Bahnsteig montieren, damit alles seine Richtigkeit hat.

Grüße Henning
@Michael

Die H-Tafel gilt nur für am Bahnsteig haltende Züge und steht nicht im Zusammenhang mit einem Hauptsignal. Es gibt ja auch Haltepunkte mit diesen Tafeln, wo weit und breit kein Hauptsignal zu sehen ist. Für einen Güterzug hat es zum Beispiel keine Bedeutung.

@Henning

Ein zweites Signal ist eher schlecht. So dicht dürfen keine Hauptsignale hintereinander stehen, zumindest nicht, wenn sie nicht miteinander gekoppelt sind (es gibt wohl solche Ausnahmefälle).

Was man machen könnte – was meines Erachtens allerdings für diese Situation übertrieben ist und ich zudem gar nicht weiß, ob es solche Modellsignale gibt – sind Signale mit Kennlicht. Beide Signale müßten das haben und entweder das eine oder andere Signal wäre dann betrieblich abgeschaltet (nur das Kennlicht würde leuchten).

Eine andere Möglichkeit wäre noch, ein hohes Gleissperrsignal (oder Schutzsignal Sh0/Ke) auf dem Bahnsteig anzubringen. Dann müßte allerdings das Vorsignal ein Zs3v (30km/h) zeigen, wenn die Einfahrt auf dieses Signal mit Sh0 erfolgen soll.

Klaus



Wäre bei einem BÜ sicher nicht zulässig, aber diesen Fall gab es in Freimann, damit dem Fdl sein Sichtfeld nicht zugefahren wird.

Carsten

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Moin,

ähm, mir ist gerade eingefallen, vor der Einfahrt zum Bahnhof steht ein Vorsignal, der dem fahrenden Lokführer signalisiert, das da ein rotes Hauptsignal vorliegt und er dann entsprechend die Geschwindigkeit drosseln muss.  

Habe mal ne Nacht drüber geschlafen. Werde die Schranke doch unten lassen, auch wenn der Zug vor dem BÜ steht.

Denn der ganze Aufwand das alles umzubauen, finde ich doch zu übertrieben.

Also werde das per Rocrail wieder umprogrammieren, damit das alles seine Richtigkeit hat.

Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung.

Grüße Henning
Hallo Henning!

Du mußt dann nur sicherstellen, daß Deine Preiserlein nicht den Zug verpassen, weil die Schranke geschlossen ist. Vielleicht hilft da eine Fußgänger-Überführung. Wäre noch ein zusätzlicher Blickfang.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,

Preiserleinen können über 2 Überführungen freuen und zusätzlich BÜ nutzen, falls die Zeit knapp sein sollte, soviel Luxus muss schon sein.

https://youtu.be/ZtAklXAvFuA?si=_o58uepQyug06Wyn

Grüße

Henning
Mal andersherum gefragt:

Wie groß muss der Abstand zwischen Bahnhofsgleis/Signal und Bahnübergang sein, damit sich der Schrankenbaum nicht um einen geplant stehenden Zug kümmern braucht.

Vielleicht vereinfacht die Antwort darauf das Szenario etwas.

Gruß aus Nordertown
Hallo Hans-Jürgen,

bei "normaler" Streckengeschwindigkeit auf das Signal 50m, Bei Rangieren meine ich nur 10m, die Staffelung habe ich aber nicht im Kopf

Viele Grüße
Dirk
Hallo Dirk,

was verstehst Du unter normaler Streckengeschwindigkeit?

Mit freundlichen Grüßen

Tf150150
Ich habe doch extra geschrieben, dass ich die Staffelung nicht im Kopf habe. Eventuell liegt die Grenze zum Maximalwert bei >60km/h wie beim D-Weg, vielleicht ist es auch anders, zumindest kann man außerhalb von Nebenbahnen in durchgehdenden Hauptgleisen schon von 50m ausgehen.

Viele Grüße

Dirk

Zur Not bei Wikipedia nachlesen Erstaunlicherweise ziemlich detailliert beschrieben (ob richtig, mögen andere beurteilen)

https://de.wikipedia.org/wiki/Durchrutschweg

Klaus
Hallo Klaus,

es geht ja wie gesagt nicht um den Durchrutschweg, sondern um die abweichenden Sicherheitsabstände bei Bahnübergängen. D-Wege sind mir bekannt.

Viele Grüße

Dirk
Hallo,

habe noch ein interessantes Bild vom 29.05.2014 mit einem Schild gefunden, das vielleicht auch in der Situation passen könnte.
Schildtext: "Halt für Zufahrten und Rangierfahrten"

Viele Grüße
Michael

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