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THEMA: Ausprobiert: Reklame an Hauswänden mit Transfermethode

THEMA: Ausprobiert: Reklame an Hauswänden mit Transfermethode
Startbeitrag
Lio - 03.09.19 21:31
Hallo,

ChristianL hat im Literaturthread unter https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1102848#aw33 auf einen Artikel im EJ 9/19 verwiesen - "Der Trick mit dem Druck", Seite 93.

Dort wird beschrieben, wie man die früher typischen - und gerade in Berlin heute wieder en vogue (oder nie weggebliebenen) Bemalungen von Hauswänden und -giebeln umsetzen kann.

Ich wollte schon immer an zwei der Giebel meines Mietskasernen-Kitbashs, die zur Bahnseite zeigen, Reklame anbringen (in der Epoche II hieß das ja noch so).

Dank Christians Literaturtipp hat der Prototyp geklappt. Hier erst einmal die Wände, die es zu "reklamieren" gilt.

Viele Grüße
Frank

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Nun folgen die Zutaten:

- das Motiv, gespiegelt mit einem Laserdrucker auf normalem 80g-Papier ausgedruckt
- die Giebelwand
- Acrylemulsion

Natürlich war ich nicht so tollkühn, es gleich an der richtigen Wand auszuprobieren. Weil das Kitbashing jede Menge Giebelwände übrig ließ, konnte ich auf ein Übungsobjekt zurückgreifen. Zum Glück - denn ich habe noch einen Fehler gemacht, dazu später mehr.

Also die Hauswand mit Malerkrepp abgeklebt und mit Vallejo Air Weiß in der Maske angestrichen - muss gar nicht gleichmäßig sein. Das Weiß dient als Grundlage, da der Laser kein Weiß drucken kann. Weiße Stellen auf dem Motiv würden sonst die Farbe der Wand annehmen bzw. andere Farben würden auch eher dunkler werden.
Leider etwas außermittig angebracht, aber es ist ja nur zur Probe.

Die Acrylemulsion musste ich zum Glück nicht im riesigen Gebinde holen, sondern eine befreundete Hobbymalerin spendete mir ein wenig davon.

Giebel bestreichen, Bild mit gedruckter Seite darauf, Rückseite auch noch einpinseln. Jetzt einen Tag warten.

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Hallo Frank,

das ist einmal ein ordentlicher Hinterhof Baum. Bin auf die Fortsetzung gespannt

Die Hintergrundkulisse passt auch sehr gut; prima.

VG C,
Toll, dass du online bist, Christian. Es geht weiter:

Abrakadabra - Zeitraffer: der Tag ist schon um ("ich habe da etwas vorbereitet")

Klebeband ab.

Jetzt habe ich wie im Artikel beschrieben das aufgeklebte Plakat befeuchtet. Durch die einzelne Probierwand konnte ich das Wasser reichlich verwenden - beim richtigen Objekt später muss ich etwas vorsichtiger sein. Ich merkte dann nach kurzer Einwirkzeit, wie sich an den Papierrändern schon etwas tat.

Das im Artikel beschriebene Hilfsmittel ist ein Küchenschwamm mit seiner rauhen Seite. Also kurz von den Ecken her gerubbelt und schon kam etwas zum Vorschein. Weiter machen kann man nach Gusto mit dem Finger (Papierröllchen - siehe Foto) oder mit dem Schwamm.

Jetzt sieht man den zweiten Fehler: das verwendete Malerkrepp lässt an den Rändern durch seine rauhe/gefaltete Struktur die Farbe drunterkriechen. Ich hätte ein glattes Material verwenden sollen. Auch sollte ich die Fläche ein wenig kleiner machen als das eigentliche Plakat.

Auf dem zweiten Bild nun schon das freigelegte Bild. Man sieht den durchaus beabsichtigten Effekt, dass es alt und verwittert aussieht. Der Reklamehintergrund war ein leichtes rosa, wo es jetzt weiß ist, fehlt diese Farbe, auch haben etliche Buchstaben "einen mitbekommen". Klar, die Reklame hängt ja schon seit 1719 dort Aber im Ernst: meine zweite Reklame wird das grandiose Karstadt-Kaufhaus am Hermannplatz bewerben - https://www.google.com/search?q=karstadt+berli...biw=1366&bih=665 - und das war zur dargestellten Zeit 1939 erst 10 Jahre alt - diese Reklame muss ich etwas gepflegter aussehen lassen.

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So, fertig - Gesamtansicht:

- außermittig
- auf dem Kopf stehend
- ausgefranster Untergrund
- aber ansonsten große Zufriedenheit

Wenn man sich Mühe gibt - und sicher auch im Streiflicht - sieht man, dass die weiße Acrylfarbe eine Schicht bildet (sie hat ja eine eigene Materialstärke), aber das Ganze trotzdem viel flacher ist als ein einfach nur aufgeklebtes Papier.

Alles ist sehr feuchtigkeitsresistent: die Acrylfarbe ist wasserunlöslich angetrocknet. Der Laserauftrag ist auch wasserunlöslich. Seine Beschädigung ist rein mechanischer Natur (Rubbeln).

Demnächst wage ich mich an den eigentlichen Giebel.

Viel Spaß beim Nachmachen, (c) bei Christoph Kutter und EJ 19/2019.

Viele Grüße
Frank

PS: Der Vollständigkeit noch zwei andere Methoden: a) Decals - das habe ich aber nicht probiert und den Verwitterungseindruck kann man hier nur durch die Vorlage bestimmen, nicht während des Aufbringens und b) die Knittermethode.

Diese habe ich mir wie folgt ausgedacht: Laser-Ausdruck auf normalem Papier, dieses dann zerknüllt, in Tiefengrund getaucht, schön weiter geknüllt und zum Schluss durch finales Knüllen "ausgewrungen" (wirklich so gemeint). Hierbei entstehen nicht nur Knitter, sondern auch an den Knitterkanten platzt die Farbe ab. Dieses feuchte "Tuch" ließ sich dann ohne weiteren Kleber auf die Hauswand aufkleben. Sieht eigentlich ganz gut aus, siehe zweites Foto. Ich werde trotzdem die Transfermethode anwenden für die beiden freien Giebel, da sich der Verwitterungseffekt besser einstellt.

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Moin Frank

Habe so etwas vor einiger Zeit bei einem holländischen Kollegen gesehen. Seine Methode war etwas anders und er hatte als Hilfsmittel lediglich Schmirgelpapier.

Das Reklameposter wurde ausgedrückt und dann hat er das Bild so lange mit der Rückseite  über das Schmirgelpapier gerieben bis es nur noch ein hauchdunnes Fragment war. Das hat er dann auf den Giebel geklebt. Sah toll aus. War aber H0, was aber sicher kaum einen Unterschied zu N macht.

Jedenfalls ist deine Bastelei sehr gut gelungen.

Brummi
Moin,

ist jetzt nichts so Unheimlich neues oder gar (C)-Verdächtig...

Klappte bisher auch gut mit "Mod Podge", im sortierten Ein-Euro- oder Bastelladen erhältlich..

Grüße
wilfried
Servus,
Die Methode mit dem Acrylgel ist für farbige Plakate toll.
Für v. a. einfarbige Schriftzüge habe ich vor Jahren im Internet mal eine Variante für Laserdrucker und Nitroverdünnung gefunden.
Funktioniert aber nur mit Laserausdrucken, nicht mit Ausdrucken aus dem Tintenstrahler!
....und mit dem Farblaserdrucker hab ich's noch nicht ausprobiert

Geht ganz einfach: Spiegelverkehrt ausdrucken. Am Objekt (Hauswand...) positionieren. Mit Nitro betupfen.
NICHT bestreichen. Verschmiert sofort. Wichtig: Relativ wenig Nitroverdünnung auftupfen. Nur so, dass sich das Papier vollsaugt... Leicht ablüften lassen... 10-20 Sekunden... Papier vorsichtig abziehen.

Bringt man zuviel Verdünnung auf verläuft zum einen das Motiv, andererseits wird auch der Untergrund stark abgelöst. Mauerfügen oder Putzstrukturen sind dann evt. nicht mehr erkennbar.

Schnell noch Handy Schnappschüsse gemacht...

Gruß
Derk

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Hallo,

interessante Methode. Bisher habe ich nur eine "Hausreklame" erstellt. Aber ganz einfach - Symbol mittels Tintelstrahldrucker auf transparenten Decalpapier gedruckt. Konturnah ausgeschnitten - auf den Untergrund aufgebracht und dann mit Mattlack von Elita mittels Airbrush gesichert. Durch den Lack entstanden diese teilweise aufgelösten Schriftzeichen.
Bild 1 zeigt den gesammten Gebäudekomplex. Die anderen Bilder Details. Das letzte Bild einen Schriftzug auf einem Bretterzaun - ebenfalls Decal.

Gruß Hans - Joachim

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Hallo,

das sind alles prima Beispiele. Motiviert richtig, endlich mit dem Bau der Strassen zu beginnen.

VG C.
Hallo,

freut mich, dass noch einige Methoden dazu gekommen sind.

Dirk/#7: das sieht gut aus. Gerade in Epoche II sind solche Beschriftungen an Wänden ja oft zu finden gewesen - diese Methode muss ich mal ausprobieren. Sie hat - wie die Acrylgelmethode - den Vorteil, dass die Schrift so flach wie möglich auf der Fassade landet und gleich etwas "mitgenommen" aussieht. Die Decalmethode ist schon leichter enttarnbar, weil man den Film doch irgendwie sieht in #8. Habe keine praktischen Erfahrungen damit, vielleicht wird das durch ausreichend Weichmacher noch unsichtbarer.

Wilfried/#6 - zumindest mir war es neu und ich wollte das einfach mal für andere Unwissende wie mich hier einstellen. (c) war gedacht, um mich nicht mit fremden Federn zu schmücken.

Viele Grüße
Frank
Hallo Frank,

dem leichter enttarnbar muß ich widersprechen. Die Aufnahmen sind Nahaufnahmen. Aus normaler Entfernung sieht man nicht das es Decal sind.
Kann gerne eine Aufnahme aus 50 - 60 cm machen und einstellen.

Gruß Hans - Joachim
Hallo Joachim,

nicht nötig - ich glaube dir! (Andererseits - warum nicht - Fotos sind immer wieder gern gesehen.)

Viele Grüße
Frank
Hier ist ein Beispiel, wie ich eine Variante dieser Methoden angewendet habe.
Stichwort: Acryl matt firnis
Beschrieben auf diesen Forenseiten (leider nur auf Niederländisch) ... bisschen runterscrollen.

http://www.n-spoorforum.nl/phpbb3/viewtopic.php?f=14&t=9848&start=120

Groeten / Grüße,
Vincent
Auch einige Bilder:

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Hallo Vincent,

etwas OT, aber willst du uns deine Anlage nicht auch mal hier im Forum vorstellen? Ich habe mir den kompletten Thread im N-Spoorforum durchgesehen und bin schon sehr beeindruckt von deiner modellbauerischen Leistung.

Grüße
Hans
Hallo Vincent,

ich kann mich Hans nur anschließen - dachte nämlich zunächst, das müsse H0 sein.

Viele Grüße
Frank

Habe nun mit Tante Edith zusammen deinen Baubericht angesehen - phantastisch, mir gefallen vor allem die vielen tollen Häuser.

Die Methode funktioniert auch gut bei Containern aus dem 3D Drucker, obwohl der Untergrund durch die Riffelung nicht optimal ist.
(der Tragwagen dazu ist übrigens auch gedruckt )



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Hallo Vincent,
ich habe deinen Baubericht in dem niederländischen Forum förmlich aufgesogen, einfach allerfeinster Modellbau! Das du uns andere Modellbauer an der Entstehung teilhaben lässt ist große Klasse. So kann man sich die ein oder andere Idee gut abschauen. Vielen Dank dafür, das macht ja auch viel Mühe und kostet Zeit.
Viele Grüße,
Pierre
Hallo Hans, Frank und Pierre, vielen dank. Ab jetzt hier etwas mehr Bildern:
https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show...p;x=1126719#x1126719

Groeten,
Vincent


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