Bei der Landschaftsmodellation haben sich in der Praxis
verschiedene Arten eingebürgert, die je nach Anlagengrundform (Platte
oder Spantenbauweise - siehe Unterbau) eingesetzt
werden, jedoch auch kombiniert werden können.
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Wird eine Holzplatte als Untergrund verwendet, so lässt
sich die Landschaft mit Styropor- oder Hartschaumplatten (in verschiedenen
Stärken erhältlich), die direkt auf die Platte geklebt werden,
in groben Zügen vorformen. Styropor ist leicht und lässt sich
einfach bearbeiten - man kann es mit einem Messer leicht auf die passende
Form zuschneiden. Als Kleber eignet sich Leim recht gut - allerdings dauert
es etwas länger, bis er zwischen zwei Styroporplatten aushärtet.
Lösungsmittelhaltige Kleber lösen das Styropor auf und dürfen
daher nicht verwendet werden.
Wenn die weiße, blaue oder rosa (je nach Farbe der Platten) Groblandschaft
fertig ist, kann sie problemlos mit Gips fertig modelliert werden.
Ein Vorteil dieser Methode ist, dass die Landschaftsoberfläche "massiv"
ist, was vor allem beim Einpflanzen von Bäumen, Laternen etc. von
Vorteil ist. Sollte an der Oberfläche eine Stromversorgung benötigt
werden, so ist es vor allem bei größeren Erhebungen ratsam,
die Versorgungslöcher schon beim Erstellen mit einzuplanen, sofern
man keine langen Bohrer besitzt.
Wenn die Anlage einen Untergrund aus Spanten besitzt,
so kann auf diese, wenn sie nach der Geländeform geschnittenen sind,
ein Alugitter mit einem Tacker oder Nägeln angebracht werden. Dieses
Gitter wird in die gewünschte Geländeform gebogen und kann danach
mit Gipsbandagen belegt werden. Dazu kann man auch Stoffstücke in
Gips tränken und auf das Gitter auftragen. Man muss darauf achten,
dass sich die Gipsbandagen gut mit dem Gitter verbinden um eine stabile
Oberfläche zu erhalten. Über die Gipsbandagen sollte man noch
eine normale Gipsschicht aufbringen, um später auch bspw. Bäume
mit Steckfuß einsetzen zu können.
Sollten unter der Landschaft Gleise verlaufen, so müssen diese während
den Gipsarbeiten unbedingt abgedeckt werden, um nicht durch herabfallende
Gipstropfen in Mitleidenschaft gezogen zu werden.
Das Gitter sollte nicht aus normalen Metall sein, da es durch die Feuchtigkeit
des Gips zu rosten anfängt.
Kunststoffgitter haben den Nachteil, dass sie nicht formstabil sind und
so vom Gewicht des Gips eingedrückt werden - um dies zu verhindern,
muss man es während der Bauarbeiten unterstützen.
Diese einfach anzuwendende Variante ist mit sehr viel
Vorsicht zu genießen. Zwar kann man damit schnell auch größere
Landschaften vorformen, allerdings dehnt sich der Schaum je nach Typ stark
aus und kann bei unvorsichtiger Handhabung leicht zu groß werden
und z.B. Gleistrassen überwuchern, wobei sich der PU-Schaum so gut
wie nicht mehr lösen lässt. Wenn Tunneltrassen durch eine PU-Landschaft
führen, so müssen diese zuerst mit einem stabilen Material (Holz,
Kunststoffplatten, etc.) umhüllt werden.
Es gibt verschiedene Arten von PU-Schaum, wobei einige eine recht geringe
Ausdehnung haben und für den Landschaftsbau daher empfehlenswerter
sind. Bei der Verarbeitung sollte man jeweils kleine Lagen schäumen
und diese hart werden lassen, bevor man weitere Schichten aufträgt.
Wenn die Landschaft fertig geformt und hart ist, so kann sie mit einem
Messer noch zugeschnitten werden und anschließend eingegipst werden.
Für den Oberbau bzw. die Feinmodellierung hat
sich Gips sehr bewährt. Wenn von Gips gesprochen wird, so ist damit
häufig eine Mischung aus Baugips und Spachtelmasse gemeint. Durch
Variation des Mischverhältnisses kann man die Verarbeitungszeit des
Gips bestimmen: Während Baugips sehr schnell hart wird, lässt
sich Spachtelmasse länger verarbeiten und hält so die Mischung
je nach Spachtelmassenanteil länger verarbeitbar.
Es ist vorteilhaft, den Gips in einem Braunton einzufärben, da man
sich dadurch das spätere Vorgrundieren der Wiesenflächen erspart.
Eine nur oberflächlich aufgebrachte farbliche Grundierung kann mitsamt
der obersten Gips- oder Grasschicht abbröckeln (z.B. bei herausnehmbaren
Teilen) und es würde die weiße, darunter liegende Gipsschicht
hervorblitzen, was bei einem durchgefärbten Gips nicht der Fall ist.
Um dem Gips mehr Stabilität und Festigkeit zu verleihen, kann man
im beim Abrühren etwas Leim hinzufügen.
Als Alternative zu Gips kann man auch Fliesenkleber (ist wesentlich billiger
als Spachtelmasse und zudem dunkelgrau - härtet jedoch sehr langsam
aus) oder Pappmache verwenden.