Vorstellung / Test der Hobbytrain DB V60 / BR 260/261 (Vertrieb über Conrad)

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Info zur Hobbytrain DB V60 / BR 260

Die hier vorgestellten Modelle wurden freundlicherweise von Conrad Deutschland zur Verfügung gestellt. Nach den Modellen der Taurus und der E10 ist die V60 bereits das dritte N-Modell von Conrad Electronic, das in Zusammenarbeit mit Hobbytrain realisiert wurde.

Ab dem Produktionsjahr 2010 sind die Modelle der BR 60 optisch und technisch überarbeitet - eine Vorstellung der Änderungen gibt es unter DB V60 "Überarbeitete Version".

Allgemeines:

Mit den Hobbytrain-Modellen der DB V60 / BR 260 gibt es mittlerweile die vierte Spur-N-Umsetzung dieser erfolgreichen Baureihe - erstmals als konsequent günstiges Hobbymodell konstruiert.

Die Modelle sind fein gearbeitet und die Proportionen des Modelles sind insgesamt gut getroffen. Die Vorbauten sind entsprechend schmal ausgeführt jedoch aufgrund des darunter liegenden Motor geringfügig zu hoch. Die Gravuren geben keinerlei Anlass zur Kritik - sie sind sauber und detailiert ausgeführt und würden eigenltich kein Hobbymodell dahinter vermuten lassen. Die Dachaufbauten sind angraviert und nicht extra angesetzt, wobei das Dach etwas zu hoch über den Fenstern sitzt. Bei den Puffern gibt es vorbildgerecht je Seite einen gewölbten und einen geraden Pufferteller.

Besonders überzeugen können die feinen Metallbühnen/geländer. Besonders in der Frontansicht fallen die angedeuteten elektrische Leitungen zu den Lampen positiv auf. Auf eine Beleuchtung wurde verzichtet - die Lampen werden durch silberne Aufdrucke aber sehr ansprechend imitiert. Auch die Aufstiegshilfe an der linken Führerstandsseite ist extra angesetzt - die restlichen Griffstangen an den Vorbauten und den Türen sind - wie in N üblich - direkt angraviert.

Die Fenster sind extra eingesetzt, wobei die Frontfenster etwas hinter dem Gehäuse zurückbleiben. Die Seitenfenster sind silber ausgelegt, haben jedoch keine Nachbildung des beim Vorbild seitlich vorstehenden Windschutzes. Die restlichen Fenster sind dunkelgrau ausgelegt und die Frontfenster haben einen aufgedruckten Scheibenwischer. Die Bedruckung der Fenster ist zu eckig geraten und folgt leider nicht den vorbildrichtigen Ausrundungen des Gehäuses. Die beiden kleinen Fenster unterhalb der Frontfenster in Richtung des kurzen Vorbaues wurden - wie auch bei allen anderen N-Modellen der V60 - weggelassen.

Die Leitungen, Kühler und anderen Aggregate unterhalb des Umlaufes sind nicht völlig freistehend ausgeführt. Bei den Rädern wurden die Bremsbacken, mit Ausnahme bei der Blindwelle, in Radebene ausgeführt. Die Kuppelstange ist recht massiv ausgeführt und dürfte gerne etwas filigraner sein.

Konstruktionsaufbau / Stromaufnahme / Laufeigenschaften

Das Modell ist - entgegen den bisherigen Hobbytrain-Modellen - mit einem massiven Rahmen ausgeführt. Die Stromabnahme erfolgt über feine Radschleifer von den beiden äußeren Achsen. Die mittlere Achse ist mit zwei Haftreifen ausgerüstet und wird nicht zur Stromabnahme herangezogen. Die Achsen sind leicht beweglich gelagert, sodass auch bei kleinen Gleisunebenheiten eine sichere Stromaufnahme gegeben ist.

Die Spurkränze sind - wie auch bei anderen Hobbytrain-Modellen - etwas niedriger als bei anderen N-Großserienmodellen üblich, was der Optik zu gute kommt. Durch die niedrigeren Spurkränze sind allerdings etwaige stromleitende Metallblättchen bei Weichen, die im Herzstückbereich über die Spurkränze die Spannungsversorgung übernehmen sollten, wirkungslos. Die Lok fährt dennoch auch bei Weichen ohne polarisierten Herzstücken ohne größere Probleme, sofern man nicht im Kriechgang unterwegs ist. Bei Bogenweichen ohne polarisierten Herzstück braucht man allerdings etwas Schwung um darüberzukommen - das Herzstück ist hier meist länger als der gesamte Achsstand der V60.

Das Modell besitzt einen 5-poligen Mashima-Motor mit einer direkt daran angeflanschten Schnecke, die über Zahnräder die ersten beiden Achsen antreibt - die dritte Achse wird über die Kuppelstange mit angetrieben. Für eine Schwungmasse ist allerdings kein Platz mehr übrig. Die Lok läuft sehr gut und auch bei niedrigen Geschwindigkeiten ruckfrei. Die Höchstgeschwindigkeit bei 12 Volt entspricht in etwa der NEM-Empfehlung, die eine 60%ige Überhöhung der Höchstgeschwindigkeit empfiehlt. Der Motor erwärmt sich auch im Dauerbetrieb kaum.

Bei der Zugkraft darf man sich selbstverständlich keine Wunder erwarten - aber ein Testzug mit leichtgängigen Güterwagen mit 16 Achsen wurde ohne Probleme über eine 2,5%-Steigung gezogen. Wer seine Lok im Analogbetrieb einsetzt, kann den Decodereinbauraum mit etwas Ballastgewicht füllen. Zusätzlich könnte man noch an den beiden Unterseiten der Trittflächen des langen Vorbaues etwas Ballastgewicht unterbringen - es gibt hier eine Ausnehmung mit 21 x 1,5 x 2,5 mm, die dafür genützt werden kann.

Kupplung

Das Modell besitzt einen NEM-Normschacht, der leicht schwenkbar gelagert ist und mittels einer kleinen Feder in Mittelstellung gehalten wird. Die Kupplung ist mittels einer kleinen Schraube fixiert (die jeweils äußere, etwas größere Schraube) - ist diese zu fest angezogen, wird die Bewegungsfreiheit der Kupplung eingeschränkt bzw. wird diese etwas schwergängig.

Die Pufferbrust sitzt leider etwas zu weit vorne und schränkt damit die vertikale Bewegungsfreiheit der Kupplung ein - das Kuppeln/Entkuppeln ist aber gerade noch möglich.

Digitalbetrieb

Die Lok besitzt eine echte Steckschnittstelle nach NEM 651 mit einer Industriebuchse. Laut Betriebsanleitung können Decoder mit einer maximalen Größe von 13,4 x 8,8 x 3,3 mm eingesteckt werden. Man sollte bei der Digitalisierung zur Vermeidung von Kurzschlüssen zwischen Decoder und dem Chassis ein kleines Stück Isolierband anbringen.

Bedruckung / Lackierung

Die Modelle sind sauber lackiert. Die Zierstreifen sind rundum ohne Lücken aufgedruckt und auch an den schwierigen Kanten fehlerfrei. Die gesamte Beschriftung ist sauber und lesbar aufgedruckt - bei der Epoche-4-Variante sogar noch unter den Trittstufen. Zusätzlich sind noch die Blitzsymbole an den beiden Führerstandsvorbauten gelb aufgedruckt.

Das vordere Geländer ist bei der roten Variante enstprechend zweifärbig lackiert. Die Lackierung der Geländer passt vom Farbton exakt zum Gehäuse. Auf die Bedruckung der Auftrittsstufen und der gelb/schwarzen Warnbalken an den Fronten wurde verzichtet.

Die Räder sind bei der roten Variante aus rot gefärbten Kunststoff gefertigt und die Kuppelstange ist entsprechend rot ausgelegt.

Servicefreundlichkeit

Das Gehäuse lässt sich mit etwas Druck am Führerhaus abheben, wobei zuerst der kurze Vorbau abgehoben wird und dann der lange Vorbau nach vorne ausgefädelt wird. Dort hat man dann einfachen Zugang zur Digital-Steckschnittstelle.

Das Ölen des Getriebes kann von der Unterseite ohne weitere Demontage erfolgen. Wer zum Getriebe möchte, muss die untere Abdeckung mittels zwei kleiner Schrauben lösen. Dies sollten aber nur etwas geübtere Modellbahner machen, da der Zusammenbau etwas knifflig ist.

Erfreulich ist, dass man bei Hobbytrain/Conrad nun erstmals eine richtige Betriebsanleitung beilegt, die Aufschluss über das Öffnen, die Wartung und den Einbau eines Digitaldecoders in Wort und Bild (zum Teil sogar färbig) gibt.

Hobbytrain V60

Varianten

Aktuell ist die Lok als rote Variante der Epoche 3 und als blau/beige Variante der Epoche 4 erhältlich - jeweils mit zwei verschiedenen Betriebsnummern. Zusätzlich gibt es noch sogenannte Sparsets, die jeweils beide Betriebsnummern einer Epoche beinhalten:
246044 Hobbytrain Diesellok, DB V60 125, rot, Ep3
246045 Hobbytrain Diesellok, DB V60 157, rot, Ep3
246046 Hobbytrain Diesellok, DB 261 133-3, blau/beige, Ep4
246047 Hobbytrain Diesellok, DB 260 417-0, blau/beige, Ep4
246936 Hobbytrain V60 Vorteilsset mit zwei V60, Ep3, rot (Art.Nr. 246044 und 246045)
246952 Hobbytrain V60 Vorteilsset mit zwei BR 260/261, Ep4, blau/beige (Art.Nr. 246046 und 246047)

Auf Basis der V60 / BR 260 lassen sich viele Farbvarianten realisieren - ein Blick auf die Ersatzteilliste verrät auch, dass bereits drei weitere Farbvarianten mit je zwei Betriebsnummern geplant sind. Die Infos dazu bekommen sie - wie gewohnt - auf den Seiten von 1zu160 unter "News".

Bilder:

Hobbytrain BR 260

Hobbytrain BR 260

Hobbytrain BR 260

Hobbytrain BR 260

Hobbytrain BR 260

Hobbytrain BR 260

Hobbytrain BR 260 Hobbytrain V60

Hobbytrain V60

Hobbytrain V60

Hobbytrain V60

Fazit:

Die Hobbytrain V60-Modelle fahren gut, sind fein detailiert, schön lackiert/bedruckt und haben ein ausgesprochen gutes Preis/Leistungsverhältnis, das auch über die eine oder andere Vereinfachung hinwegsehen lässt. Man darf sich auf weitere Versionen freuen!

Link, Bezugsquellen, Preis:

Bezug: Conrad Deutschland, Conrad Österreich, Conrad Schweiz und den lokalen Conrad-Filialen.
Preis (Stand 09/2008): Deutschland: 59,95 EUR, Österreich: 61,95 EUR, Schweiz 99,95 CHF


Das sagen User zu diesem Thema (2 Beiträge):


Am: 17.01.2011 19:50

Hey, schön das die Firmen verschiedendlich auch mal eine Lok zum Test zur Verfügung stellen. Die St.Augustiner Modellbahner haben ebenfalls die V60 Serie Trix,Fleischmann und hobbytrain getestet. Der Test wurde auf einem Teil der "SAM"Anlage gefahren undhat zum Teil die Meinung von Autoren von Modellbahnzeitschriften wiederlegt.

Am: 30.11.2008 01:40

Hallo,
ich habe ismael´s Idee mit dem zusätzlich Gewicht aufgegriffen.
Jetzt ist sie um 6g schwerer (wie alte MTX 261 - 2064) und zieht bei mir deutlich mehr weg als vorher.
Aus dem Arnold Canaris Set (0340) schaffte sie auf dem Testgleis (MTX R1 Halbkreis) keine 2 4-Achser, jetzt alle 5 4-Achser.
Gruß Detlef

 


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