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THEMA: Der Stress auf der Schiene, erzählt von einer Lokführerin.

THEMA: Der Stress auf der Schiene, erzählt von einer Lokführerin.
Startbeitrag
Ubiorum - 02.03.17 05:17
Der echte Betrieb von einer Lokführerin erzählt.    
Die Strecke Köln-Düsseldorf-Dortmund gehört zu den meistbefahrenen Bahnstrecken der Welt.
http://www.ksta.de/koeln/reportage-ueber-re-lok...duesseldorf-25947808
Einen neuen Thread eröffnen, mach ich eigentlich nicht gern, aber ich fand den Artikel sehr informativ und lesenswert.

Guter Link, interessanter Bericht, danke.
Mit dem Zug bin ich hin und wieder zwischen Köln und Aachen unterwegs gewesen, und ich fand die Strecke schon verdammt eng getaktet.
Gruß Björn
Als Lokführer/in-Portrait mag das durchgehen. Aber sonst... gähn. Ich muss auch arbeiten und danei den Kopf bei der Sache haben (aka Stress).

Felix
@Felix,
klar, müssen die meisten von uns Felix.
Aber dass das Überholgleis oft benutzt wird, dass ein paar Sekunden eine deutlich größere Verspätung zur Folge haben, das Bahnstrecken fast wie eine Autobahn verstopft sind etc.  war mir nie so bewusst. Vielleicht liegt es daran dass ich mich erst seit einem Jahr mit der Eisenbahn beschäftige und dass alles sehr spannend finde.

Liebe Grüße aus Köln
Nico
@ all

Der Bericht ist - an sich - recht interessant. Wie oft schon bekommt man einen Einblick in die Arbeitsweise und den tatsächlichen Problemen der Bahn? So gesehen Danke für den Link.

Aber (und das ich ein dickes Aber): Dass man auch hier darauf pocht, den Trassen noch mehr 'Spuren' (Gleise) zu verpassen, um den Fahrplan einzuhalten, ist genau der Wahnsinn, der sich schon seit Jahrzehnten auf den Straßen abspielt.

Nix gelernt, würde ich sagen.

Die eigentliche Frage ist viel mehr: Wieso ist eine derart dichte Mobilität überhaupt notwendig? Stau auf den Straßen ist ja bereits zur Gewohnheit geworden. Stau auf der Schiene scheint gerade zum großen Problem zu werden. Und Stau in der Luft (rund um die Flughäfen) wird dann wohl das Problem der Zukunft sein?

Dass es eine gewisse Mobilität braucht, ist klar. Nicht alles wird vor Ort produziert und will aber auch die Leute in anderen Regionen erreichen. Aber wenn ich mir ansehe, dass zig tausende Menschen täglich von A nach B pendeln und umgekehrt ebensoviele Menschen von B nach A, dann ist doch grunsätzlich der Wurm im System. Würden die Leute in A auch in A arbeiten und die Leute in B würden in B arbeiten, dann bräuchte es keine Bahn, die so oft hin und her fahren muss und damit gäbe es auch mit dem aktuellen Ausbau keinen Engpass. Es ist ein lange bekannter Irrtum, dass man mit dem Ausbau der Transportstrecken das Problem in den Griff bekommen kann. Mehr Spuren auf Autobahnen oder mehr Gleise bei der Bahn führen im Wesentlichen nur dazu, dass die 'Dienstleistung' Mobilität billiger wird und dann von noch mehr Menschen und Waren genutzt wird - und das führt dazu, dass es sofort wieder den selben Stau gibt wie vorher - oder einen noch größeren.

Meiner Meinung nach (sorry für dieses politische Statement) ist hier die Politik gefordert. Die Arbeitsplätze gehören wieder dort hin, wo die Menschen leben. Es macht einfach keinen Sinn, wenn unser Obst und Gemüse - um ein Beispiel zu nennen - vom Anbaugebiet quer durch Europa transportiert wird, weil es dort billiger gewaschen wird. Und hinterher geht es wieder quer über den Kontinent, um zu Saft gepresst zu werden.

Meint ...
Herby
@4
Du hast vollkommen recht - ich sehe das auch so. Nur: Auf die Politik werden wir lange warten müssen. Anders gesagt, Eigeninitiative ist gefragt. Wenn ich will, kann ich mir in der Nähe einen Arbeitsplatz suchen. Mit der Zeit werde ich einen finden, wenn mir das genügend wichtig ist. Nicht von jetzt auf gleich, aber mittelfristig.

Felix
Moin Herby,

grundsätzlich stimme ich dir ja zu, aber wenn du schreibst, daß die Menschen in A auch in A arbeiten sollten, dann machst du es dir zu einfach. Das hat in früheren Zeiten teilweise gepaßt, aber heutzutage nicht mehr.

Ich wohne etwas ländlich im "Zwickel" von Potsdam und Berlin. Und viele große Arbeitgeber haben sich rund um die Hauptstadt angesiedelt. Unter anderem, weil dort auch die benötigte Fläche zur Verfügung steht. Es würde uns nichts nützen, wenn beispielsweise Amazon, Rossmann, DM etc. ihre Logistikzentren direkt vor meine Haustür bauen würden. Die benötigten Arbeitskräfte würden allein schon zahlenmäßig nicht zur Verfügung stehen. Also kommen wir wieder zum Pendlerverkehr. Ich glaube auch nicht, daß es irgendwo einen Ort gibt, dessen berufstätige Einwohnerschaft ausnahmslos im Ort arbeitet.

Und was Obst und Gemüse anbelangt, sei doch mal ehrlich zu dir selbst, wenn es bei uns schifft und schneit willst du doch auch nicht darauf verzichten. Aber in diesen Jahreszeiten liegt unsere Landwirtschaft eben wetterbedingt lahm. Und selbst im schönsten Sommer wachsen bei uns keine Orangen und Zitronen.

Realistisch gesehen kommen wir in vielen Bereichen unseres Lebens am Transport und Pendeln nicht vorbei.

Brummi
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Realistisch gesehen kommen wir in vielen Bereichen unseres Lebens am Transport und Pendeln nicht vorbei.


So ist es. Alles andere ist blanke Theorie, da hilft auch der übliche Ruf nach der Politik nicht.

Gruß
Alex
Hallo Herby,

interessante Gedanken und ja auch wissenschaftlich bewiesen, dass neue Verkehrswege neuen Verkehr nach sich ziehen. Die damit beabsichtigte Entlastung hält eine Weile an, dann ist der nächste Bypass fällig.
Aber, und jetzt kommt das schwer zu lösende »Aber«, die Uhr müssten wir sehr weit zurückdrehen, um den Status von flächendeckend wohnortnahen Arbeitsplätzen zu erreichen. Ich würde behaupten bis in vorindustrielle Zeiten, zu denen es zunächst keine tägliche Pendelei gab, dafür Siedlungsströme hin zur Arbeit.

Eine Lösung kann ich auch nicht bieten, die über Felix’ Empfehlung hinausginge.
Nur eine Bestätigung des Umstandes, dass neue Möglichkeiten neue Verkehre erzeugen. Seit der Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Berlin-Wolfsburg gibt es eine nennenswerte Zahl an VW-Mitarbeitern, die täglich auf dieser Strecke pendeln. Die ersten ICE sollen ziemlich gut mit ihnen gefüllt sein. Beeindruckend daran finde ich die Bereitwilligkeit, zu Gunsten des Wohnens in Berlin, viel Zeit für das Pendeln aufzubringen.
Auch die Strecke Köln—Frankfurt ähnelt beim teilweisen Nutzungsverhalten einer S-Bahn.

Schöne Grüße, Carsten
@6 Brummi,
Es ist aber ein grosser Unterschied, ob du von zu Hause nach "diesseits von erlin" oder nach "jenseits von Berlin" pendelst...

Obst... ist gut lagerbar, das braucht nicht aus Südafrika importiert zu werden.
Gemüse... teilweise lagerbar, teilweise nicht (Salat). Salat aus Spanien geht gerade noch...
Erdbeeren im Winter... ist einfach nur bescheuert.

Merke:
Nur weil etwas machbar ist, muss man es nicht machen. Auch dann nicht, wenn es alle anderen auch machen.

Felix
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Die eigentliche Frage ist viel mehr: Wieso ist eine derart dichte Mobilität überhaupt notwendig?



Hallo zusammen,
ich habe in 2016 rund 40.000 km mit dem Auto und 20.000 km mit dem Zug zurückgelegt. Der Verkehr hat in den letzten Jahren massiv zugenommen.

Auf der Autobahn ist die rechte Spur mittlerweile durchgehend von LKWs belegt und das rund um die Uhr.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Obst... ist gut lagerbar, das braucht nicht aus Südafrika importiert zu werden. Gemüse... teilweise lagerbar, teilweise nicht (Salat). Salat aus Spanien geht gerade noch... Erdbeeren im Winter... ist einfach nur bescheuert.


Solche Beispiele, die sich beliebig erweitern lassen, sind die Gründe dafür. Wir fahren eben Joghurt aus dem Allgäu bis Flensburg, obwohl es in Schleswig Holstein auch Joghurtproduzenten gibt.

Zu den LKW kommt der rasant angestiegene PKW Verkehr. Ein hundert Kilometer vom Wohnort entfernter Arbeitsplatz ist schon lange keine Seltenheit mehr; ich fahre mittlerweile auch 55 km je Richtung.

Und auch das Freizeit- und Urlaubsverhalten hat sich geändert und ebenfalls sehr viel zusätzlichen Verkehr verursacht. Vor 30 Jahren ging es einmal für 3 Wochen pro Jahr in den Urlaub. Heute machen viele drei- oder viermal pro Jahr Kurzurlaube und regelmäßig Wochenendtrips.

Und genauso hat sich das Verkehrsvolumen auf der Schiene entwickelt. Es gibt heute kaum noch einen leeren Zug. Die früher so verkehrsschwachen Tage Di, Mi und Do gibt es nicht mehr. Wenn man ohne Platzkarte unterwegs ist, droht einem auch an diesen Tagen der Stehplatz!

Zum Vergleich: 1981 sind wir mit der Familie nach Österreich gefahren. Hin im Schlafwagen über Nacht und zurück ab München mit dem IC "Südwind". Der Zug bestand aus einer Lok der BR 111, zwei Wagen 1.Kl, 1 Quick-Pick und zwei Wagen der 2.Kl. Und dieser kurze 5 Wagen Zug war an einem Samstag in den Sommerferien nur mittelmäßig besetzt.

Heute verkehrt ein langer ICE und es geht ohne Platzkarte selbst außerhalb der typischen Reisezeit nichts!

Und die Strecke Duisburg - Düsseldorf - Köln dürfte sowieso zu den am meisten belasteten Eisenbahnstrecken der Welt gehören. Wir haben letzten Sommer in Köln am Rhein in einem Lokal gegessen und hatten dabei freie Sicht auf die Rheinbrücke von Köln-Deutz nach Köln Hbf. Über diese 6 Brückengleise rollten dabei praktisch ohne Unterbrechung Züge; teilweise 2 oder drei gleichzeitig!

Viele Grüße,
Mathias  

@ Felix #5

Ja, leider werden wir auf die Politik lange warten müssen. Vermutlich viel zu lange ... und damit tut man sich mit der Eigeninitiative schon ziemlich schwer.

@ Brummi #6

Ich hab ja anklingen lassen, dass es nicht so leicht möglich ist, die Mobilität abzuschaffen oder zumindest rigoros zu reduzieren. Das sind natürlich gewachsene Strukturen, die man nicht von heute auf morgen aufbrechen kann. Aber das kann doch nicht die Rechtfertigung dafür sein, dass man jetzt - trotz besserem Wissens - einfach so weitertut und damit die Situation noch verschärft. Dass es schwer werden würde, ist von vornherein klar.

Und ich bin jetzt ganz ehrlich: Ich habe wahrlich nicht das Bedürfnis, zu Weihnachten Erdbeeren essen zu müssen.

Klar - gewisse Waren und Dienstleistungen werden nicht überall angeboten. Aber ob ein Friseur von A nach B fahren muss, um dort Haare zu stylen und ein anderer Friseur von B nach A, um dort das selbe zu machen, halte ich für nicht notwendig. Und wenn man den Wildwuchs nach solchen, eigentlich unnötigen, Fahrten bereinigt, wären auch heute schon genug Transport-Kapazitäten vorhanden.

@ Loko #7

Wer außer die Politiker hätten die Möglichkeit, das Ganze in eine andere Richtung zu lenken? Dass die Wirtschaft kein Interesse daran hat, steht wohl außer streit. Denn denen haben wir dieses Dilemma ja zu verdanken! Und der Konsument lässt sich einfach zu leicht vom vernünftigen Weg abbringen.

LG - Herby
@ Matthias #10

Exzellenter Post ...

Zitat

Solche Beispiele, die sich beliebig erweitern lassen, sind die Gründe dafür. Wir fahren eben Joghurt aus dem Allgäu bis Flensburg, obwohl es in Schleswig Holstein auch Joghurtproduzenten gibt.



Die Frage, die sich dabei aufdrängt: Wieso ist sowas möglich?

Würde man die tatsächlichen Kosten des Transports - also die Kosten für das Errichten der Infrastruktur (Straße, Schiene), deren Betrieb (laufende Kosten, Reparaturen, Abriss falls nicht mehr gebraucht) und auch die Schäden, die damit einher gehen (Umweldzerstörung, gesundheitliche Schäden (Verletzungen, Todesfälle), Verlust an Lebensqualität, Zeitverlust durch Stehen im Stau etc) nicht dem Steuerzahler aufbürden, sondern würde dieses Geld von Jenen einfordern, die sich dieser Infrastruktur bedienen, dann wäre sowas schlichtweg nicht mehr machbar. Und das hieße dann: hohe Benützungsgebühren zahlen. Und zwar sowohl für die Schiene, als auch für die Straße. Selbstverständlich mit gleichzeitig einhergehender Entlastung des Steuerzahlers, da ja für die Transport-Infrastruktur eh jeder seinen individuellen Anteil zu tragen hat.

Wer also glaubt, Erdbeeren im Winter essen zu müssen, wird halt 50 oder mehr Teuros für 250g hinblättern müssen. Glaubt mir: dann würde sich dieser Wildwuchs schnell aufhören.

Und das ist eindeutig eine politische Entscheidung. Meint ...

Herby
Hallo, interessante Diskussion - zum Artikel mit der Lokführerin sei angemerkt, dass diese als Person an sich hier nicht viel ausrichten kann. Sie kann sich bemühen mit Motivation und Eifer bei der Sache zu sein, die Aufenthalte möglichst kurz zu halten usw. - viele ungünstige Rahmenbedingungen (u. a. undisziplinierte Beförderungsfälle) liegen aber außerhalb ihrer Möglichkeiten. Wenn übergeordnete Stellen meinen, immer mehr Trassen auf eine Infra mit zu knapper Kapazität legen zu müssen, kann die LokführerIn nicht alle Mängel ausgleichen. Sich deswegen die nächsten 20 Jahre bis zur Rente dermaßen stressen zu lassen, bis man irgendwann im Burnout endet bringt nix.

Zum anderen Teil der Beiträge in Hinblick auf allgemein steigendes Verkehrsaufkommen (egal ob Straße, Bahn oder Flugzeug) sei angemerkt, dass hier selbstverständlich die Politik in der Pflicht ist, lenkend einzugreifen (siehe Tonnagenbegrenzungen in der Schweiz, eine Absage an die 3. Piste des Flughafens Wien aus umweltpolitischen Gründen usw.), ABER: selbstverständlich ist Eigenverantwortung der KonsumentInnen gefragt! Ich brauche keine Milch aus den Kitzbüheler Alpen quer durchs Land bis nach Wien karren, wenn jene aus Niederösterreich genau so gut ist und das ist nur ein harmloses Beispiel im Vergleich zu dem was sich quer durch Europa abspielt. Gott sei Dank brauche ich für meinen Weg zum Arbeitsplatz nur mein Fahrrad und die U-Bahn, das Auto bleibt stehen. Viele Entwicklungen sind mit großer Sorge zu betrachten und werden unseren zukünftigen Generationen einiges an Ungemach bereiten, wenn wir nicht beginnen die Dinge im Kleinen zu verändern.

Think global - act local

Grüße, Phil
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich brauche keine Milch aus den Kitzbüheler Alpen quer durchs Land bis nach Wien karren, wenn jene aus Niederösterreich genau so gut ist und das ist nur ein harmloses Beispiel im Vergleich zu dem was sich quer durch Europa abspielt.


Hallo Phil,
wir kaufen mittlerweile konsequent regionale Produkte. Nicht immer aber immer häufiger.

Viele Grüße,
Mathias

Mathias, ich trag Dir ein dickes Mitarbeits-Plus ein

Grüße, Phil
Mittag miteinander,
sich gegen diese Mobilität zu wehren und es zum Beispiel Politikern oder der Wirtschaft in die Schuhe zu schieben ist einfach falsch. Hier wird versucht ein Bild wie es in alten Zeiten gewonnen wurde, wiederzubeleben. Nun es gibt aber Gründe warum wir eben nicht mehr leben wie vor 100 Jahren und zwar da wo wir arbeiten. In der heutigen Zeit ist sowas undenkbar, das Stichwort Globalisierung sollte dafür eigentlich ausreichen.
Grüße,
Jere
Hm,

es wird uns "Volk" immer eingeredet, daß alle diese Maßnahmen unbedingt notwendig sind, damit .....
..... aber wurde deßwegen wirklich alles günstiger?
Oder geht es eigentlich nur um "Gewinnmaximierung", auf dem Rücken/Kosten ....... , so manches "Outsourcing/Arbeitsplätze verlegen" hat hinter den Kulissen betrachtet, meist auch eine "Steuern-Flucht/Vermeidung" als Grund.

Und hier von der Politik "Änderungen"Besserungen" zu verlangen; sorry ist wie von einem Kleptomanen zu erwarten, die Kasse korrekt zu führen.


mfG.
"tattoo"
Servus,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name: phototipps.com

Wer außer die Politiker hätten die Möglichkeit, das Ganze in eine andere Richtung zu lenken?



Wie so oft: wir, die Konsumenten.

Grüßle

MiScha
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Sich deswegen die nächsten 20 Jahre bis zur Rente dermaßen stressen zu lassen, bis man irgendwann im Burnout endet bringt nix.



Hallo,

ich sehe das ähnlich. Bevor die gute Frau sich ihre Gesundheit ruiniert sollte sie sich vielleicht um eine andere Leistung im Schichtplan bemühen (vorausgesetzt es gibt vor ihrer Einsatzstelle auch Schichten auf Nebenstrecken oder weniger befahren Hauptstrecken) oder eben an eine komplett andere Einsatzstelle versetzen lassen. Eine Arbeit sollte einem immer Spaß machen, wenn man sich jeden Tag nur selbst quält ist das nichts.

Grüße
Markus
Hallo,

ja Jere@16, das ist auch meine Meinung,und ich kann so manche der hier geposteten Meinungen nicht teilen:
Wenn z.B.Felix in @2 gähnend meint,er müsse auch mit klarem Kopf bei der Arbeit sein,hat er ja erst mal recht.Nur sind in vielen Berufen die Anforderungen an die einzelnen Mitarbeiter(Innen)gestiegen.Da fällt es oft schwer noch motiviert zu sein,egal welchen Job ich habe.Es wird immer mehr auf den Einzelnen abgewälzt,die Arbeitsbedingungen werden immer belastender,und das finde ich nicht zum Gähnen sondern schlicht zum Kotzen.Auch das jeder wohnortnah eine Stelle fände,ist eine futuristische Annahme.Selbst die Arbeitsämter können Arbeitssuchende verpflichten einen Anfahrweg von 2 Stunden zur Arbeit in Kauf zu nehmen.-Was den Verkehr betrifft: Schon an anderer Stelle hier im Forum gab es eine nicht immer sachliche Diskussion über LKW-Verkehr.Ich bin seit 42 Jahren Berufskraftfahrer,habe Orangen und Tomaten aus Spanien,Gurken und Rettich aus Italien gefahren,Frischei aus dem Münsterland nach Österreich und die Schweiz sowie Reisende nach Spanien,Italien und die Türkei gefahren und transportiere die letzten 21 Jahre für eine Brauerei Bier durch die Landschaft.Von Israel fliegt regelmäßig ein Frachtjumbo Blumen nach Köln-Bonn,die meisten Familien haben zwei Fahrzeuge,wir lassen uns immer öfter Waren,auch Modellbahnprodukte,mit einem Paketdienst schicken.Warum? Weil die entsprechende Nachfrage vorhanden war und auch immer vorhanden sein wird.Damit verbunden natürlich auch mehr Streß,mehr Belastung der Menschen und Verkehrswege.Um so mehr sind jene Menschen zu bewundern,die ihren Beruf immer noch mit viel Enthusiasmus und Begeisterung ausüben wie in diesem Fall die Lokführerin.Und was die regionalen Produkte angeht: Schön wenn es sich Leute leisten können Fleischprodukte und Obsterzeugnisse beim Bauern zu kaufen,aber welche normalverdienende Familie kann sich das leisten angesichts der immer höher werdenden Lebenshaltungskosten wie Wohnung,Energie und Wasser? Und mal ganz ehrlich:Wären wir glücklicher wenn wir das Rad zurückdrehen könnten?

Viele Grüße

Frank
Hallo,

um vor der allgemeinen Weltverbesserung mal wieder auf die eigentliche Aussage zurückzukommen...

Also nach einer Woche als Busfahrerin wird die Dame sich ihren gemütlichen alten Job sehnlichst zurückwünschen!

meint
Roger
Das Ganze ist auch wieder so typisch und mittlerweile ausgelutscht. Die Presse kommt und die Bahn buddelt sofort wieder die einzigste Lokführerin weit und breit aus, um hinauszuschreien:"Ja!!!! Hier gibt es auch Frauen!" Fernsehwerbung mit Frauen, die auf der S-Bahn Scheiße gebaut haben und dann im Fernsehen als Lokführerin von ICEs verkauft werden reicht wohl immer noch nicht.
Moin Herby,

ich möchte Dir zu Deinem Statement aus #11 antworten:
Zitat - Antwort-Nr.: 11 | Name:

Wer außer die Politiker hätten die Möglichkeit, das Ganze in eine andere Richtung zu lenken? Dass die Wirtschaft kein Interesse daran hat, steht wohl außer streit. Denn denen haben wir dieses Dilemma ja zu verdanken! Und der Konsument lässt sich einfach zu leicht vom vernünftigen Weg abbringen.



Dass der Konsument sich leicht abbringen lässt, ist weder die Schuld der Politik noch der Wirtschaft. Das ist ein natürliches Phänomen, dass es seit Jahrhunderten gibt. Was aber wirklich Unsinn (entschuldige die Wortwahl) ist, dass die Wirtschaft an diesem Dilemma schuld hat. Die Wirtschaft reagiert auf die Nachfrage. Das ist alles. Wenn es keine Bekloppten gäbe, die gerne ihre Päckchen am selben Tag hätten, gäbe es solch einen Quatsch wie same-day-delivery nicht.

Kürzlich sagte eine Bekannte zu mir, und sie meinte das ernst: Ich (tätig in der Logistikbranche) wäre schuld, dass so viele LKWs auf den Straßen seien. Dann trank sie ihren italienischen Wein aus. Ohne Worte.

Gruß
Alex
Zitat - Antwort-Nr.: 20 | Name: Womo

Auch das jeder wohnortnah eine Stelle fände,ist eine futuristische Annahme.


Pure Schutzbehauptung, um nichts ändern zu müssen. Glaubste nicht? Hast du denn versucht, mittelfristig einen Arbeisplatz in deiner Nähe zu finden? Ich hab es versucht. Und gefunden. Da bin ich nun seit 15 Jahren, und passt immer noch.

Vielleicht gibt es nicht für jeden einen Arbeitsplatz in der Nähe. Aber für jeden, der will und sucht.

Zitat - Antwort-Nr.: 23 | Name: Loko

Die Wirtschaft reagiert auf die Nachfrage. 


Nee, die Wirtschaft kreiert die Nachfrage. Und das geht so: Ein Marketingfuzzi kommt auf die Idee, dass er im Dezember Erdbeeren einstallen könnte umd Trauben im April, weil das die Konkurrenz nicht hat. Dann liegt das Zeuch in den Läden. Manche Leute denken dann: "Geht's noch!?" und lassen das Zeuch stehen. Andere Leute denken: "Mjam, hatte ich schon ein halbes Jahr nicht mehr!" und kaufen das Zeuch.

Das tut die Wirtschaft, um Wachstum zu generieren. Wachstum verspricht mehr Gewinn. Und leider unausweichlich auch mehr Umweltbelastung - denn in einer endlichen Welt kollabiert irgendwann das System, wenn das Wachstum immer weitergehen soll.

Felix
@ Alex #23

Du meinst also, dass die Leute JETZT (gerade mal am Beginn der Fastenzeit) dringend gekochte und gefärbte Hühnereier verlangen? Oder im August weihnachtliches Gebäck (Lebkuchen, Spekulatius)? Oder im Dezember unreife Erdbeeren? Und die Wirtschaft ist dann halt so gnädig, uns diese Wünsche zu erfüllen? Im Ernst?

Also ich glaube, es ist genau andersrum: Irgendein findiger Mensch ist auf die Idee gekommen, Erdbeeren aus was weiß ich woher mit dem Flugzeug im Jänner nach Europa fliegen zu lassen - und die Menschen sind (wie ich schon anmerkte) unintelligent genugt, diese auch zu kaufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Früchte auch nur irgendeinen Geschmack mitbringen. Gerade Erdbeeren MÜSSEN an der Pflanze reifen; im Gegensatz zu Bananen, die man unbedingt unreif ernten MUSS, denn sonst würde man sie wegen dem intensiven Geschmack nicht essen können.

Nein, mein Bester: All das ist auf dem Mist der Wirtschaft gewachsen und nicht, weil die Menschen aktiv danach verlangt hätten. Ich habe es noch erlebt, wie in Wien der erste Supermarkt eröffnet hat. Man war damals mit der aktuellen Situation hochzufrieden. Supermärkte wurden eingeführt, weil eben ein Geschäftsmann mit der Dummheit der Menschen gerechnet hat und daher wegen ein paar Groschen dem persönlichen Greisler den Rücken zuwendet. Die Ursache ist immer die Wirtschaft; für die Wirkung ist dann der Konsument verantwortlich.

LG - Herby
Hallo zusammen,

ich denke, der eigentliche textliche Artikel geht an der etwas reißerischen Artikel-Überschrift völlig vorbei.
Der Autor ist sicherlich auf dem Führerstand bei der Kollegin mitgefahren und hat zugeschaut, hat aber eigentlich vom System Eisenbahn kaum etwas verstanden. Vielmehr ging`s in diesem Artikel darum, dass die Politik endlich mal die Gelder für den seit mindestens 30 Jahren überfälligen, zeitgemäßen Ausbau der Schienennahverkehrs rund um Köln und Düsseldorf locker machen soll. Es wäre schon ein Fortschritt, die dortigen S-Bahnen auf LZB im Halbblock-Abstand fahren zu lassen... in München geht's doch seit etlichen Jahren auch. Tja. Und wenn man halt auf PZB  gegen Hp0 fährt, dann sollte man tunlichst die je nach Zugart durch die PZB vorgegebenen Bremskurve unterschreiten, wenn man nicht von der PZB per  Zwangsbremsung eine geballert bekommen möchte.
Dazu die sehr engen Bogenradien zwischen Hohenzollernbrücke und Hbf (V max. = 30 km/h) sowie die Doppelbelegung von Bahnsteiggleisen in Köln Hbf: Einfahrt mit V max. = 20 km/h laut Ril.
Mehr S-Bahn-Bahnsteige gehen in Köln aber auf Grund der Lage des Bahnhofs und der städtischen Bebauung nicht, also bliebe auf langfristige Sicht nur ein S-Bahn-Tunnel, z.B. von Deutz zum Hansaring.
Aber lieber baut man noch ein paar km mehr sinnfreie Autobahn, um der politikbeherrschenden Automobil-Lobby Genüge zu tun.

Die im Hinblick auf die sehr oft viel zu eng gestrickten Fahrpläne genervte Lokführerin wurde für diesen Artikel nur vorgeschoben. Die kann für die viel zu knappen Wendezeit-Vorgaben und Fahrpläne rein gar nichts. Sie muss den Schlamassel halt ausbaden.
Die modernen Türschließ-Anlagen tun ihr übriges dazu, immer wieder blockieren Zeitgenossen die Türen, weil sich ein Mitreisender verspätet hat. Da waren die n-Wagen ("Silberlinge") noch eine Sache: Der Zugführer drehte den Vierkantschlüssel, und Rumms, knallten die Türen zu und Ende.

Wenn man bedenkt, dass im Masterplan für Stuttgart 21 jeweils Ein- und Aussteigezeiten von generell 90 Sekunden vorgesehen sind....

Viele Grüße,
Andreas

p.s. und OT: Lesen sollte man schon können: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/70255/3570683  


Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Das tut die Wirtschaft, um Wachstum zu generieren.


Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

All das ist auf dem Mist der Wirtschaft gewachsen und nicht, weil die Menschen aktiv danach verlangt hätten.


Felix, Herby,

ich weiß nicht, ob Ihr Euch schonmal mit Bedürfnisanalyse beschäftigt habt. Natürlich kommen gute und auch schlechte Ideen aus der Wirtschaft. Irgendein Angestellter weckt ein Bedürfnis, das die Menschen vielleicht vorher gar nicht hatten. Das Smartphone ist ein gutes Beispiel dafür. Wenn Apple nicht auf die Idee gekommen wäre, würden wir heute trotzdem gut leben. Und dennoch hat fast jeder Mensch inzwischen das Bedürfnis, eins zu haben. Ein Bedürfnis, von dem er vor 20 Jahren noch nicht mal ahnte.

Am Ende ist der Konsument schuld, dass er den geweckten Bedürfnissen wie Erdbeeren im Winter nachgibt. So lange es der Markt zulässt, nimmt die Wirtschaft das an und liefert. Marktwirtschaft eben. Das wiederum schafft Arbeitsplätze und Werte, die wiederum den Wohlstand in D und CH und anderen Ländern garantieren. Den wir alle toll finden. Da hört dann bei den meisten das Nachdenken über sinnvolle Alternativen auf.

Ich bin völlig bei Euch, dass das kein Kreislauf ist, sondern irgendwann ein Ende hat. Aber schuld ist nach wie vor weder die Politik noch die Wirtschaft.

Gruß
Alex

Edit: 3 Buchstaben gegen bessere ausgetauscht

Das Samrtphone ist ein gutes Beispiel: Apfel hat's erfunden, Samsung, Sony etc. sind mitgezogen - gute Sache. Es redet ja niemand davon, dass wir zurück in die Steinzeit sollen.

Aber warum um Himmels Willen braucht man jedes Jahr das neuste Smartphone? Das hat mit Kundennutzen nichts mehr zu tun. Da geht es nur noch um Umsatzsteigerung - und Umweltbelastungssteigerung.

Felix
Weil die Menschen offensichtlich das Bedürfnis haben, jedes Jahr ein neues Smartphone zu kaufen. Und wenn der Hersteller diesem Bedürfnis nicht nachgeht, macht das ein anderer, und der erste bleibt auf der Strecke. Werte und Arbeitsplätze gehen verloren, zig Menschen leben dann nicht mehr im Wohlstand. Also nix Umsatzsteigerung, sondern Umsatzsicherung. Wenn alternativ alle Hersteller sich einigen, ist das Planwirtschaft. Das will auch niemand.

Ja, alles zu Lasten der Umwelt, keine Frage. Das meine ich mit dem Ende irgendwann.

Gruß
Alex
Hallo,
Für dass Verkehrschaos zumindest rund um und in Köln ist NUR die Politik verantwortlich.
Wer NRW einigermaßen kennt, weis dass es hier eine sehr starke Region  Köln, Bonn, Düsseldorf gibt, die eine der höchsten Kaufkraftstärken überhaupt aufweist und ein Ruhrgebiet welches je nach Berechnung 4-7 Millionen Menschen beheimatet und den Strukturwandel nur im Schneckentempo vollzieht, aus dieser Region pendeln Hunderttausende Menschen nach Köln und Düsseldorf.

Schaut man auf Köln, stellt man sehr schnell folgende Schwachstellen fest:
1.  -Ein U-Bahn-Netzt, welches niemals Kölns Bedarf abdecken wird.
2.  -Köln besitzt keine echte U-Bahn (Metro), die Strenge können in Doppeltraktion maximal 58m lang sein (einfache Ausführung, etwas länger als ein Gelenkbus) Selbst in der neuen Nord-Süd U-Bahn (teilweise noch im Bau) würden wieder Haltestellen für kleine Züge gebaut.
3.  -Die tatsächlich unter der Erde verlaufenden Strecken betragen nur 42km und das Land NRW hält es immer noch nicht für Nötig wenigsten langfristig ein Metronetz für Köln zu planen, stattdessen fahren Stadtbahnen wie in Ministädten Augsburg, Freiburg oder Karlsruhe durch Köln.
4.  -Die Deutsche Bahn (und dass macht mich sehr sauer) hat das S-Bahn Netz in München oder Berlin, auch mit Steuergeldern aus NRW, aufs Maximale ausgebaut und Köln hat nur ein Mininetz.
5.  -Die zwei Rheinüberquerungen für die Schiene (Höhenzollernbrücke/Personenzüge und Südbrücke/Güterverkehr) haben nur sechs bzw. nur zwei Gleise.  Köln liegt beidseitig des Rheins.
6.  -Der Hauptbahnhof Köln ist ebenfalls der Kleinste, im Vergleich zu anderen Städten mit einer solchen Agglomeration. Anstatt hier zu investieren, werden anderorts neue Bahnhöfe unter der Erde verlegt.

Mit der U-Bahn fahre ich nicht mehr zur Arbeit, weil ich Nachmittags in dieser wie eine Sardine gequetscht werde. Mit dem Auto (Fahrgemeinschaft/vier Personen) brauchen wir täglich für 22km durch Köln, bei typischen Verhältnissen, 60-90 Minuten, außer Freitags..........

Bevor jetzt einer Schimpft muss folgendes erwähnt werden:
In einem Radius von 150km um Köln herum leben mehr als 25 Millionen Menschen, fast alle Verkehrswege in diesem Raum kreuzen Köln. Ich habe Kollegen die Holländer oder Belgier sind und selbst viele von denen Pendeln. Bei allem Respekt, aber man kann Köln oder Düsseldorf nicht mit München oder Berlin vergleichen, das Umland dieser Städte ist für unsere Verhältnisse Outback.

Zum Zuwachs im Verkehr, schaut man nur auf die kontinuierlich steigende Beschäftigung der letzten 50 Jahre versteht man warum dieses Chaos entstanden ist, in den Siebzigern war das weibliche Geschlecht meist Hausfrau.

Beschäftigte in Deutschland  1960: 24Miio    1985:28Mio    2017:44Mio

Ich beschäftige mich seit mehr als 25 Jahren mit politischer Metrik.
Und jetzt nochmal die Frage, wer trägt die Verantwortung für diese Zustände, wenn nicht Politiker mit eingeschränktem Blick ?
Wäre doch nur Adenauer noch da.................

Liebe Grüße aus Köln und Verzeihung für den langen Text
Nico

Alex,

und wer genau macht solche Analysen? Der Konsument etwa? Oder sind es doch die großen Industriekonzerne?

LG - Herby
Herby,

hab ich doch erklärt, natürlich die Unternehmen. Aber zum Überleben, nicht aus Bock.
Der Kunsument aber antscheidet, was er annimmt und was nicht.

Gruß
Alex
Moin Nico,

ich glaube, die Entwicklung der Beschäftigtenanzahl ist deutlich komplexer, als es nur an dem Anteil der Frauen festzumachen. Und ja, sicherlich müssen (!) viele Frauen arbeiten, aber eher liegt es doch am geänderten Frauenbild, und das ist erstmal gut so. Das hat aber die Politik nicht gemacht, sondern die Gesellschaft.

In Köln mag das sein, dass die Politik versagt, fing ja schon mit Herrn Antwerpes an. Als Düsseldorfer ist Köln allerdings ein notwendiges Übel, das man möglichst meiden sollte

Rheinländische Grüße
Alex
Nein Alex,
die großen Versager sitzen bei euch in Düsseldorf, unterm Rheinturm !
Da werden Jahrzehnte Subventionen in Regionen gesteckt die nicht fruchten und in Düsseldorf kriegt das keiner mit, wir verlieren seit Jahren die verbliebene Elite des Ruhrgebiets an Süddeutschland.

Das mag sein dass die Gesellschaft sich so entwickelt hat, müsste dass aber den Verkehrsplanern nicht zu denken geben und sollte die Politik nicht auf solche Entwicklungen entsprechend handeln.

Dass mit dem "Übel" spricht wieder für eure Intoleranz, schau mal, dass macht ein Kölner:
www.Düsseldorf.City ,  (habe ich erstellt) weil ich das Umland von KÖLN mag, aber in einer Kleinstadt ist man halt nicht so weltoffen

Liebe Grüße aus der MILLIONENMETROPOLE KÖLN an das beschauliche Düsseldorf  
Nico

P.S. Alex, wenn du auf der Autobahn unterwegs bist, liest du ja überall auf den Schildern sehr früh Köln, meist so bei 300km - 350km vorher, wie ist das für dich, dass euer Dorf meist erst 50-100km vorher beschildert ist ? du musst dich ja immer nach Köln orientieren hahahaha (von der Wetterkarte ganz zu schweigen, da erscheint ihr nur im Lokalfernsehen

@ Alex #32

Zitat

hab ich doch erklärt, natürlich die Unternehmen. Aber zum Überleben, nicht aus Bock.
Der Kunsument aber antscheidet, was er annimmt und was nicht.



Sag ich doch die ganze Zeit: Nicht der Konsument VERLANGT (aktiv) danach, sondern der Gewerbetreibende stellt ein ANGEBOT bereit und der Konsument KAUFT bzw nimmt das Angebot IN ANSPRUCH (oder auch nicht). Exakt meine Worte.

Es macht also einen riesigen Unterschied, ob man sagt, dass die Händler nur das machen, wonach der Konsument verlangt - oder ob man sagt, dass die Händler Begehrlichkeiten beim Konsumenten wecken. Jedenfalls ist das für mich eine komplett andere Aussage.

LG - Herby

Hm,

Werbung 1950:
# Information über ein Produkt. #

Werbung 2000:
# Bedarf/Bedürfnis wecken wo, bis jetzt kein Bedarf/Bedürfnis danach war. # (=Markt erzeugen)


mfG.
"tattoo"  
Was ja ganz krass ist (am Beispiel von den eh schon überstrapazierten Erdbeeren im Winter): Nicht nur, dass es ökologischer Unsinn ist, im Winter unreife Erdbeeren vom anderen Ende der Welt zu uns zu karren - es werden ja auch noch in den Anbaugebieten wertvolle Resourcen dafür genutzt, um uns mit ungenießbaren Obst zu versorgen, und dafür müssen dort, wo diese Erdbeeren angebaut werden, die Leute hungern, weil keine Resourcen mehr dafür vorhanden sind, die eigene Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen.

Daher: Wenn die Wirtschaft bzw die in der Wirtschaft tätigen Verantwortlichen nicht in der Lage sind, diese Zusammenhänge zu sehen oder sie auf Kosten der dortige Bevölkerung zu ignorieren, dann wäre es die Pflicht der hiesigen Politiker, dem Einhalt zu gebieten. Aber zu verlangen, dass jetzt weitere Fahrspuren auf der Straße und bei der Bahn zu errichten, ist der verkehrte Ansatz und zusätzlich höchst egoistisch. Denn wie ich schon sagte: um die wirklich notwendigen Transporte durchzuführen, reicht das aktuelle Straßen- und Bahnnetz bei Weitem aus.

LG - Herby
Zitat - Antwort-Nr.: 29 | Name: Loko

Menschen offensichtlich das Bedürfnis haben, jedes Jahr ein neues Smartphone zu kaufen. Und wenn der Hersteller diesem Bedürfnis nicht nachgeht, macht das ein anderer, und der erste bleibt auf der Strecke. Werte und Arbeitsplätze gehen verloren, zig Menschen leben dann nicht mehr im Wohlstand.


Loko,
echt jetzt? Wenn die Menschen nicht jedes Jahr ein neues Smartphone kaufen, gehen Werte und Wohlstand verloren?
IN CHINA, WO DAS ZEUG VON MODERNEN SKLAVEN ZUSAMMENGEBAUT WIRD???

Oder gehen nicht eher Werte und Wohlstand der amerikanischen Aktionäre verloren?

Höflich ausgedrückt: Ich muss mich schon sehr wundern über deine Argumentationsweise. *kopfschüttel*

Felix
Moin,

Bei dieser Diskussion haben ein paar Grüne das Zepter übernommen, die offenbar ein Problem mit der Marktwirtschaft haben.

Lg RhB WR 3811
@39
Zweimal falsch. Ich bin kein Grüner, und ich hab kein Problem mit Marktwirtschaft.

Richtig ist: Ich mach mir Sorgen um unsere Zukunft, denn die Wirtschaft ist ein Problem, solange sie in einer endlichen Welt unbegrenztes Wachstum anstrebt.

Felix
@ 38 & 40 Hallo Felix,

volle Zustimmung, unendliches Wachstum auf einer endlichen Erde ist nicht möglich, das gilt für das Bevölkerungswachstum genauso wie für das Wirtschaftswachstum. Auch ich mache mir angesichts der immer irrer werdenden globalisierten Welt zunehmend Sorgen um die zukünftigen Generationen - gerade wenn man eigene Kinder hat, ist man diesbezüglich wahrscheinlich noch mehr sensibilisiert.

Quantitatives Wachstum hat keine Zukunft, es muss in Richtung nachhaltiges Wachstum gehen - auch damit lässt sich Geld verdienen.

Ich bin auch kein Grüner, ich bin für eine soziale Marktwirtschaft - ich unterrichte das Zeug schon über 15 Jahre. Hoffe es hat auch bei manchen jungen Leuten zu einem kritischeren Denken beigetragen.

Grüße, Phil
Moin Nico,

war doch nur ein Späßchen. Am Ende siegt die Toleranz eines jeden Rheinländers. Und nein, ich habe kein Problem damit, dass Köln auf dem Autobahnschild steht, eher damit, dass von 10.000 Fällen, an denen ich an Köln vorbei musste, höchstens 20 staufrei waren.

Ich hoffe allerdings im Gegenzug, dass es Dir wiederum nichts ausmacht, dass Köln in der Politik, in der Wirtschaft, in der Mode, in Lifestyle praktisch nie vorkommt (außer am CSD). Ist nunmal keine Landeshauptstadt

Felix, Du hast schon eine eigenartige Interpretationsweise. Wo genau hast Du das hier:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wenn die Menschen nicht jedes Jahr ein neues Smartphone kaufen, gehen Werte und Wohlstand verloren?


gelesen? Lies nochmal, wenn Du es dann nicht verstehen willst oder kannst, frag ruhig nochmal.

Zu Deinem China-Exkurs: Ich weiß nicht, ob Du schonmal in China warst, aber ja, die Wirtschaft hat dort Wohlstand gebracht, auch die Handyfabrik. Frag die Leute dort ruhig. Natürlich gibt es noch viele Baustellen beim Thema Arbeitsbedingungen. Verglichen mit der Zeit vor 30 Jahren geht es den Einwohnern jedenfalls deutlich besser. Konntest Du vielleicht nicht wissen.

Weißt Du, ich schätze, dass wir in der Sache einer Meinung sind. Nur die Ursache ist meines Erachtens nicht so einfach irgendjemanden in die Schuhe zu schieben, so wie Du das machst.

Gruß
Alex
In der westlichen Welt kursiert seit den 70ern die Ansicht, dass das Wachstum enge Grenzen hat und es bald so weit ist. Urheber: der Club of Rome. Nichts davon ist tatsächlich eingetroffen.
Wer sich ein wenig Zeit nehmen will, liest folgende Meinung, die so gar keine Katastrophenstimmung verbreitet.

Der unterschätzte Erfindergeist: von Malthus zum Ökologismus: Pessimismus
http://www.tichyseinblick.de/meinungen/von-malthus-zum-oekologismus-pessimismus/
Alex,
Danke für die Nachhilfe... Ich hab nochmal sorgfältig gelesen, was du in Nr.29 schriebst. Du schriebst, die Leute wollten jedes Jahr ein neues Smartphone kaufen, und wenn ein Hersteller das nicht anbietet, werden Werte und Wohlstand vernichtet.

Was du nicht schriebst (scheinbar scheint dir dieser Zusammenhang abwegig): Dass  niemand jedes Jahr ein neues Smartphone kaufen würde, wenn es die Industrie nicht anbieten würde.

Was dir scheinbar auch entgangen ist: Dass in der Apfel-Fabrik in China Menschen  Selbstmord begehen wegen der Arbeitsbedingungen. Das ist noch schlimmer als Sklaverei.

Wenn die Menschen in China anständig entlohnt würden für eine menschenwürdige Arbeitszeit, dann wäre es vorbei mit Billiglohn, und wir hier könnten uns das Smartphone gar nicht mehr jedes Jahr leisten. Die produzierten Stückzahlen und die Gewinne der Hersteller wären dann entsprechend kleiner.

Und ja: dies und die Zusammenhänge dazu kann man alles wissen, wenn man will. Das sind keine "Fake News". Leugnest du das? Willst du dich auf das Niveau von "Alternativen Fakten" begeben?

freundlich grüsst
Felix

Edit: Beitrag präzisiert, umgestellt und ergänzt

Hallo,
führt die Diskussion nicht am eigentlichen Thema vorbei?
Tatsache ist das der Beruf des Lokführers eine sehr große Verantwortung bedeutet und dazu noch relativ schlecht bezahlt wird. Personalmangel mit vielen Überstunden und unregelmässiger Schichtdienst.Dazu sieht man sehr oft sein eigenes Bett nicht und muss "auswärts" schlafen.Lkw- fahrer und Busfahrer können da ein ähnliches Lied darüber singen und nur die "streik freudigen" Lufthansapiloten beneiden oder auch manch anderen wesentlich besser bezahlte Berufsgruppe mit wesentlich weniger Verantwortung und Stress.
Ich kann mich noch gut daran erinnern,wie die DB AG angeblich zuviel Lokführer hatte, nach der Wende, und massiv Personal im Fahrdienst abgebaut hat.Personal wurde nicht genug neues ausgebildet und heute fehlen diese Leute oder sind zur Konkurrenz abgewandert.In der Schweiz verdient man zum Beispiel auch als Lokführer,einfach besser.Neues Personal zu den aktuellen Bedingungen bekommt man kaum und die Problemlösung "ala Mehdorn" lautet dann:Automatisches fahren ohne Lokführer in der Zukunft! oder weniger gründliche Ausbildung.
Wohl nicht wirklich die Lösung eines aktuellen Problem...

Gruß
Thomas
Felix,

ok, meine Schuld dann, ich habe mich scheinbar missverständlicher ausgedrückt, als ich selbst dachte. Du hast in Deiner Aussage
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wenn die Menschen nicht jedes Jahr ein neues Smartphone kaufen, gehen Werte und Wohlstand verloren?


2 Halbsätze zusammengebracht, die nicht zusammen gehören. Ich versuche es nochmal:
Firma A bringt kein modernisiertes Handy heraus, Firma B schon. In 2 Jahren kauft jeder nur noch Produkte der Firma B. Firma A geht pleite, und jetzt kommt's: Werte und Arbeitsplätze gehen verloren, so hatte ich es geschrieben. Für die Menschen, die diese Arbeitsplätze inne hatten, geht Wohlstand verloren. Weil sie keinen Arbeitsplatz mehr haben. Jetzt verständlicher?

Was ich allerdings jetzt nicht verstanden habe, ist in dem Zusammenhang Dein letzter Absatz mit den alternativen Fakten.

Und Thomas, Du hast recht, aber manchmal driften Diskussionen in andere Richtungen. Nicht so schlimm finde ich.

Gruß
Alex
@45
Vergiss das mit der Schweiz. In der Schweiz ist das Leben doppelt so teuer wie in Deutschland. Z.B. kostet in der Schweiz die Miete für eine 4 1/2 Zimmer Familienwohnung 2500 Euro. Jeden Monat.

Nur den Lohn zu betrachten ohne Bezug den Lebenskosten, führt in die Irre.

Felix
@ 47 Hallo Felix, da hast du wohl Recht, es hängt sehr stark vom Land/der Region ab. Hab hier grad nen Artikel über Lokführerjobs in Großbritannien liegen. Jahresgehalt für den Dienst am Eurostar liegt bei 63500 Pfund, für Cross-Country-Services bei 59000 Pfund, Crossrail London zahlt 55000 Pfund bei einer 4-Tage-Arbeitswoche - das ist nicht schlecht. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten v. a. im Raum London nahezu unerschwinglich...

Grüße, Phil
Felix,

sehe gerade erst, dass Du Deinen Beitrag #44 komplett umgeschrieben hast, das überschnitt sich mit meinem Beitrag #46.

Ein Satz dazu:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Was du nicht schriebst (scheinbar scheint dir dieser Zusammenhang abwegig): Dass  niemand jedes Jahr ein neues Smartphone kaufen würde, wenn es die Industrie nicht anbieten würde.


Nein, ist nicht abwegig, nur völlig irrelevant. Würde die Industrie nicht jedes Jahr neue Autos auf den Markt werfen, würde ja auch keiner Autos kaufen. Oder wie?

Nochmal: Ich weiß, dass wir in der Sache einer Meinung sind. Ich habe 4 Kinder, die sicherlich bald auch Kinder in die Welt setzen. Spätestens für die mache ich mir auch Sorgen. Nur ist nicht immer die böse Wirtschaft schuld. Sondern jeder einzelne selbst. Oder hast Du kein Handy?

Gruß
Alex
@49
Mein erstes Handy kaufte ich 2006. Vorher brauchte ich keins. Mein zweites Handy kaufte ich 2012 - ein "halb smartes", ohne Android, aber mit MP3-Player. Das ist die Anwendung, die ich am meisten brauche... Derweil hat mein Junger das Motorola C139 von 2006 und schätzt es ausserordentlich, weil es klein und robust ist. Letztes Jahr erneuerten wir den Akku. Für die nächsten 10 Jahre

Ich bin ein "schlechter Konsument": Ich verwende Geräte, bis sie auseinanderfallen und ich sie nicht mehr reparieren kann

Stichwort Auto: Nur weil jedes Jahr neue Autos auf den Markt kommen, kauft sich kaum jemand jedes Jahr einen Neuwagen. In der Schweiz werden die Autos bis ca. 180'000km gefahren (entspricht 12-15 Jahre); in D gerne auch gegen 300'000km, wie ich aus deutschen Autoforen entnehme.

Veränderung beginnt beim Einzelnen. Was tust du, damit sich etwas ändert?

Felix
Ich finde es etwas merkwürdig, Konsumverzicht sozusagen einseitig zu propagieren, ohne diejenigen zu fragen, die davon leben. Ich glaube dass trotz aller Missstände die Arbeiter in China, Indien, Korea usw. letztendlich lieber Arbeit haben, als keine - was die Folge eines Konsumverzichts wäre. Für die teilweise schnell wachsende Zahl der Bürger in diesen Staaten sicher keine wünschenswerte Perspektive.

Konsum hält das Rad der Wirtschaft am laufen und im Rückblick haben alle davon profitiert. Es geht heute im Schnitt allen besser als je zuvor auf dieser Welt. Und dies obwohl die Weltbevölkerung ständig wächst.
https://ourworldindata.org/wp-content/uploads/2...ld-as-100-people.png
@51
Ich bin gar nicht gegen Konsum. Ich bin nur der Meinung, dass dieser ÜBERMÄSSIGE KONSUM niemandem etwas bringt - ausser der Wirtschaft.

Es ist nicht nötig, SO VIEL zu produzieren. Es würde genügen, die Leute in den Produktionsländern anständig zu entlohnen. Wie ich schon in Nr.44 schrieb.

Daran ändert auch nichts, wenn du dir deinen Konsum schön zu reden versuchst.
Hier noch der geniale Vortrag des kürzlich verstorbenen Hans Rosling zum Thema Weltbevölkerung, Einkommensverteilung, Ressourcenverbrauch. Dauert eine Stunde, aber ist unbedingt sehenswert!

https://youtu.be/FACK2knC08E

Ab ca. Minute 32 erzählt er von Mocambique, einem der ärmsten Länder der Welt, und wie wenig es braucht, um diese Menschen in eine bessere Zukunft zu führen.  

Felix
@52, zwei bemerkenswerte Aussagen:

1. Übermäßiger Konsum.
Wer bestimmt wann welcher Konsum übermäßig ist?
Du? Ich? Ein Chinese bei der Feldarbeit? Der Scheich von Dubai?
Ergo: was mäßig bzw. übermäßig ist bestimme ich höchst allein und ist überdies eine komplexe Summe jeder einzelnen Entscheidung.
Es muss mir niemand meinen Lebensstil nachmachen, aber mir braucht auch keiner erzählen, er wäre ein besserer Mensch, nur weil er es nicht so macht wie ich. Ich bin mir überdies absolut sicher, dass ich bei jedem einen Punkt finde, wo ich im Vergleich deutlich bescheidener abschneide.

2. Es nützt der Wirtschaft:
Wer ist denn "die Wirtschaft" der es nützt, wenn nicht wir? Wem gehören denn diese Aktiengesellschaften? Wer findet denn dort seinen Arbeitsplatz?
Dieses Wirtschaftsbashing ist wie ein Schuss ins eigene Knie mit dem Unterschied auch sich auch noch darüber zu freuen.
AnTic,
dein Beitrag erinnert mich daran, dass wir im postfaktischen Zeitalter angekommen sind... auf dieser Basis zu diskutieren finde ich sinnlos.

Tust du mir einen Gefallen? Höre Hans Rosling zu. Meinetwegen nur Minute 32 bis 42. Der Typ ist echt genial, und dazu noch unterhaltsam.
Ganz schlechte Replik, Felix.
Während du mit Allgemeinplätzen wie "übermäßig" und "die Wirtschaft" kommst, und ich nun versuche, daraus harte Fakten zu ziehen, wirfst du mir postfaktisch an den Kopf.

Ich werfe mal die These in den Raum, dass die meisten der von uns finanzierten Smartphones nach zwei Jahren nicht im Müll landen, sondern neue Nutzer finden. Sie gehen je Modell für mehr als 200 Euro über den Tisch. Und diese Kette geht weiter. Auch bis Afrika. Auch bis Mosambik.
Ich könnte daher sagen, ein Afrikaner hat nun ein Handy, weil ich es zuerst finanziert habe. Du hast es ihm durch deinen Konsumverzicht verweigert.
http://www.focus.de/politik/deutschland/handy-m...hone_id_4872312.html
Felix,
Du musst doch spätestens jetzt merken, dass Dein die-Wirtschaft-ist-schuld-an-allem-Gequatsche unsinnig ist. Eine Diskussion damit zu unterdrücken, weil Du "die Basis sinnlos" findest, ist wirklich schwach, ehrlich. Du bist ein Teil der Wirtschaft, ob Du willst oder nicht. Auch wenn Du keine Loks aus China kaufst, und wenn, dann nur alle 50 Jahre (nehme ich jetzt konsequenterweise mal an).

Gruß
Alex
@56
Was für ein Schwachfug.
Deine Diagramme aus Nr.51 zeigen zutreffend, dass sich in den letzten 150 Jahren die Lebensbedingungen überall auf der Welt drastisch verbesserten. Der Grund ist aber * nicht die Wirtschaft, sondern die gesunkene Kindersterblichkeit, gepaart mit besserer Ausbildung der Menschen. Das erklärt Hans Rosling (ein Statistiker der UNO) im Video sehr anschaulich.

Deine Aussage, ich würde durch meinen Konsumverzicht den Menschen in Afrika ihr Handy vorenthalten, ist an Bescheuertheit nicht mehr zu überbieten.

Im Ernst: Wenn es in Afrika einen ungesättigten Handymarkt gibt - Warum produziert "die Wirtschaft" dann fürden gesättigten Markt in den Industrieländern, statt für den ungesättigten Markt in Afrika?? - Ich sag es dir: Weil sich in den Industrieländern die grösseren Gewinne einfahren lassen als in Afrika. Es ist das Gleiche wie bei den Pharmakonzernen: Medikamente werden für den reichen Westen entwickelt, nicht für das arme Afrika.

*) siehe nachfolgend

@57
Ich verwahre mich ausdrücklich gegen die von dir formulierten Denkvorschriften.
Im besten Fall werden wir uns hier wohl nur darüber einig, dass wir uneinig sind

Ich bleibe dabei: Das Weiterdiskutieren ist sinnlos, wenn es keine Aussicht auf den erfolgreichen Austausch von Meinungen gibt. Das ist dann im Fall nicht das Gleiche wie eine Diskussion zu unterdrücken.

Das war's dann von meiner Seite.

Schönen Sonntach,
Felix

@Felix
"Die Industrie" produziert doch speziell für Afrika.
Wenn Du den von mir verlinkten Artikel gelesen hättest, wäre Dir womöglich aufgefallen, dass auch spezielle, günstig produzierte Modelle für den afrikanischen (und andere vergleichbare) Märkte produziert werden. Aber auch dies halte ich nur für möglich, weil zuvor durch die Produktion für den westlichen Markt die Technik entwickelt und die Produktionsanlagen amortisiert wurden, die nur so nun günstige Waren produzieren können.

Aber auch recycelte Modelle werden angeboten. Das sollte Dir eigentlich besonders recht sein. Aber recycelte gibt es nur von Leuten, die die Handys auch abgeben. Würde sich wirklich jeder so verhalten, wie Du, gäbe es diese im Artikel erwähnten fast 12 Mio. refurbished Apple iPhones nicht. Das ist doch offensichtlich.

Ich verstehe auch nicht, wie man einem Pharmakonzern vorwirft, lieber für die westliche Welt, als für Afrika zu entwickeln. Wovon bitte sollen denn die Beschäftigten dort leben, wenn nicht vom Gewinn der Produkte? Seit wann ist es verwerflich, dass eine Firma nach Gewinn strebt?

Arbeitest Du denn statt für 30 Franken in der Stunde für eine Schweizer Firma lieber für 3 Franken für ein Unternehmen in einem Entwicklungsland? Und wenn nein, warum sollen das andere dann tun?

Und am langen Ende kommen die "West-Medis" dann doch aller Welt zu Gute. Ein Grund, warum es allen überall besser geht.

Nenne mir einen Grund warum sich ein Unternehmen überhaupt um Afrika kümmern sollte? Sind wir diesen unabhängigen und souveränen Staaten zu irgendetwas verpflichtet? Ich meine nein.
Oder meinst Du etwa, "der Afrikaner" bekommt ohne den Westen nichts gebacken?

Auch dein Argument der geringeren Kindersterblichkeit ist m.E nicht richtig. Denn die größere Überlebenschance für ein Kind ist nicht die Ursache, sondern die Wirkung der verbesserten Lebensumstände. Zu den Charts gibt es einen dazugehörigen Artikel, der dies gut beschreibt.

Felix, ich akzeptiere selbstverständlich deine Einstellung zu Konsum, denn du hast deine Gründe dafür. Aber den erhobenen Zeigefinger brauche ich nicht, denn meine Einstellung basiert ebenfalls auf einem gefestigten, moralischen und humanistischen Weltbild.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich glaube dass trotz aller Missstände die Arbeiter in China, Indien, Korea usw. letztendlich lieber Arbeit haben, als keine - was die Folge eines Konsumverzichts wäre. Für die teilweise schnell wachsende Zahl der Bürger in diesen Staaten sicher keine wünschenswerte Perspektive.



Hallo zusammen,
so kann man das natürlich auch rechtfertigen, wenn einige wenige Länder auf Kosten der restlichen Länder leben. Unfassbar!

Entsetzte Grüße,
Mathias
@Westerland
"In Peking leben mehr Milliardäre, als in New York"

Wer lebt auf Kosten von wem? Wer ermöglicht Dir dein Leben, so wie es ist? Wer wiederum lebt auf "deine Kosten?"
Wie gesagt, ich brauche euren Zeigefinger nicht, denn er erweist sich als so kurz wie der an der sprichwörtlichen Hand eines Arbeiters im Sägewerk.
Hallo Antic,
ob Du unseren Zeigerfinger brauchst oder nicht, dürfte den meisten hier ziemlich wurscht sein. Der eine lebt halt so und der nächste anders.

Ich lebe dabei gern so, dass ich nicht auf Kosten anderer lebe und konsumiere dabei vozugsweise regionale Produkte. Wann immer es geht aus ökologischer und nachhaltiger Produktion.

Viele Grüße,
Mathias

P.S.: Ich habe schon Probleme damit, dass es überhaupt Milliardäre gibt. Keine Arbeitskraft der Welt ist so viel Wert. So ein Vermögen wird immer auf Kosten anderer angehäuft!
Ich habe das auch gerade überflogen und staune was es alles für wichtige Bahnthemen gibt.
Oder eher wie manche  das so verbiegen können.
Gruß Det
Hallo Ismael,
bitte diesen Thread schließen.Es schreiben hier einige die haben den"Schuss"noch nicht gehört wie´s
um die Zukunft dieses Öko-System Erde bestellt ist.Ich versichere hiermit daß ich kein"Grüner" bin.
m.f.G.
Werner V.
Interessant, wo eine Männerdiskussion so hinführt, wenn es um den beruflichen Erfahrungsbericht einer Frau geht ... schon jemandem aufgefallen, dass eine im Forum aktive Lokführerin sich mit keiner Silbe zu diesem Thema hier geäußert hat? Sie wird ihre Gründe haben ...

Gruß
Peter
Hallo,
guter Artikel, die Folge, ein bisschen smal talk,
ist doch ok wenn wir uns austauschen, viele Meinungen bilden oft eine gute Mitte.

Ich bin Mitglied bei Greenpeace seit dem ich 16 bin und verdiene mein Geld bei einen großen Automobilhersteller.  Auto und Umwelt können sehr gut miteinander harmonisieren. Mann kann Autos fast Schadstofffrei fahren, auch ein sehr hohes Verkehrsaufkommen kann kompensiert werden wenn, ja wenn die Politik die Weichen stellt für das enorm große Wachstum welches Deutschland aufweist. Die Relation Wirtschaftswachstum (enorm gestiegene Beschäftigung) zur Infrastruktur hinkt stark.

Die Lokomotivführerin hätte weniger Probleme, wenn auch die Verkehrswege vernünftig ausgebaut worden wären, es kann ja nicht sein dass Schiene, Straße und bald auch Luft verstopft sind !
Wir leben nun mal mit 80 Millionen Menschen auf engen Raum, braucht man da nicht vernünftige Verkehrswege ?

@Alex , klar verstehe ich Spaß. Ich lache sogar wenn ich hier was poste
Die mit Abstand meisten Arbeitsplätze in NRW weist Köln auf, keine Kommune in NRW wächst so stark wie Köln und Bonn, Fernsehen und somit Meinung wird für Deutschland zu 75% in Köln gemacht. Politik ? woher stammt Deutschlands (von den Deutschen im ZDF dazu gewählt) bedeutendster Kanzler und einer der größten Europäer ?
2000 Jahre Geschichte und Köln boomt weiter. Ihr habt nicht mal einen Zoo, warum ? hahahaha und euer Jahn Wellem war nicht mal Düsseldorfer, er kam aus Heidelberg.
Gehe mal auf die Homepages von Hamburg, Berlin und München, scroll runter, alle drei Metropolen haben einen Link zur Kölner Homepage, keine hat einen Link zum Dorf !
Wiesbaden und Mainz sind auch Landeshauptstädte, werden aber immer im Schatten von Frankfurt stehen, so wie ihr in dem von Köln, nimmt es mit Humor und seid froh darüber das sich noch, die Region Köln/Bonn von diesem schlafenden Bundesland nicht trennt. Ich will den Anschluss an Bayern, ich verspreche, ich kauf mir auch ein Dirndl
und noch mehr lache ich weil ich heute für 129€ drei HKX Wagen, nach langer langer Suche erwerben konnte.

Wünsche allen eine angenehme Woche mit viel Spaß,
aus Köln

Nico
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Die Lokomotivführerin hätte weniger Probleme, wenn auch die Verkehrswege vernünftig ausgebaut worden wären, es kann ja nicht sein dass Schiene, Straße und bald auch Luft verstopft sind !
Wir leben nun mal mit 80 Millionen Menschen auf engen Raum, braucht man da nicht vernünftige Verkehrswege?


Hallo Nico,
der Ausbau von Verkehrswegen scheitert aber gerade daran, dass wir nun mal mit 80 Millionen Menschen auf engen Raum leben.

So lange man bestehende Strecken nur ausbaut, hält sich der Protest noch einigermaßen im Grenzen. Neubaustrecken treffen dagegen in der Regel auf erbitterten Widerstand der betroffenen Anlieger.

Außerdem gibt es im deutschen Eisenbahnnetz viele Flaschenhälse, wie zum Beispiel Bahnhofseinfahrten oder Brückenbauwerke, die sich nicht ohne weiteres beseitigen lassen.

Ich denke daher, dass der Ausbau des Verkehrsnetzes in Deutschland nur noch sehr bedingt möglich und sinnvoll ist.

Viele Grüße,
Mathias
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wir leben nun mal mit 80 Millionen Menschen auf engen Raum



Faktencheck:
Die Bevölkerung Deutschlands ist in den letzten 40 Jahren nahezu konstant geblieben.
Guckst du hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Deuschland_Demografie.png

Hatten wir vor 40 Jahren Stau? Nö? Warum nicht?
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Hatten wir vor 40 Jahren Stau? Nö? Warum nicht?


Vermutlich weil sich vor 4 Jahrzehnten weniger Leute ein Auto leisten konnten?
PKW-Bestand in Ö 2016 ca. 4,8 Mio, 1976 ca. 1,7 Mio (1956 ca. 200000)

LG Didi
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Vermutlich weil sich vor 4 Jahrzehnten weniger Leute ein Auto leisten konnten? PKW-Bestand in Ö 2016 ca. 4,8 Mio, 1976 ca. 1,7 Mio (1956 ca. 200000)



Hallo Didi,
das ist definitiv ein Grund. Aber auch auf der Schiene und in der Luft hat der Verkehr stark zugenommen.

Das Mobilitätsverhalten ist anders geworden. Mal eben mit dem ICE zum Christkindlmarkt nach Nürnberg, mit dem Billigflieger zum Kurztrip nach Barcelona usw.

Das Freizeit- und Urlaubsverhalten verursacht gegenüber damals viel zusätzlichen Verkehr. Vor 30 Jahren ging es einmal für 3 Wochen pro Jahr in den Urlaub. Heute machen viele drei-oder viermal pro Jahr Kurzurlaube und regelmäßig Wochenendtrips.

Dazu sind die Wege zu den Arbeitsplätzen im Durchschnitt sehr viel länger geworden. Dank der ICE Schnellstrecke gibt es heute Menschen, die Leben in Köln und Arbeiten im 200 km entfernten Frankfurt!

Vor 20 Jahren schon aufgrund der Reisezeiten undenkbar.

Viele Grüße,
Mathias
@ Didi #70

Damals hatte man auch noch nicht das (angebliche) Bedürfnis, Erdbeeren im Winter kaufen zu können. Man hat gewusst, dass es bei uns Erdbeeren erst im Juni gibt, oder frühestens Ende Mai, wenn das Wetter mal außergewöhnlich schön war.

Klar: mit dem Angebot steigt auch die Nachfrage. Nur: Ist es wirklich sinnvoll, ständig die Nachfrage zu erhöhen, indem man das Angebot vervielfacht?

Und genau diese Frage hab ich weiter oben in die Runde geworden. Leider ist die Diskussion zeitweise etwas aus den Schienen gesprungen. Aber ich denke, dass genau da der Wurm im System steckt. Nicht das Angebot soll erweitert werden - man sollte alles tun, um genau das Gegenteil zu erreichen.

LG - Herby
Hallo Herby,

die Zunahme des PKW-Bestands hat mit Erdbeeren im Winter nur sehr wenig zu tun. Dass wenn mehr Leute ein Auto besitzen diese auch damit fahren wollen ist nur logisch - das sollte mein Posting ausdrücken.

Und klar, auch LKWs tragen einen Gutteil zu den Staus bei, womit wir jetzt wieder bei den Erdbeeren wären (welche ich im Winter auch nicht kaufe...) :)

LG Didi
Zitat - Antwort-Nr.: 72 | Name: phototipps.com

Damals hatte man auch noch nicht das (angebliche) Bedürfnis, Erdbeeren im Winter kaufen zu können



Hallo Herby,

ich hätte damals auch im Winter das Bedürfnis nach Erdbeeren gehabt, wenn es denn frische gegeben hätte. Die kamen damals noch aus dem Einmachglas oder der Gefriertruhe.

Damals war eines der Erzeugerländer, bzw. eines der Länder, die jetzt schon Erdbeeren liefern, noch unter einer Diktatur zu Gange. Seit Längerem sind sie EU Mitglied und die Agrarwirtschaft dort trägt deutlich zum Wohlstand dort bei und schafft Arbeitsplätze.

Wie soll das Gegenteil deiner Meinung nach aussehen?

LG Claus
< Nicht das Angebot soll erweitert werden - man sollte alles tun, um genau das Gegenteil zu erreichen.>

Was nach den Gesetzen der Marktwirtschaft dazu führt, dass der Preis für das verknappte Gut steigt, solange die Nachfrage gleich bleibt. Der Konsument wirds mit Murren zur Kenntnis nehmen - und sich Alternativen suchen. Aber verzichten? Da muss es schon sehr, sehr dicke kommen. Fast niemand verzichtet hierzulande auf ein eigenes Auto, obwohl der Verkehr in den Innenstädten durch die zunehmende Menge der Autos fast zum Erliegen kommt. Und die Zeiten, wo man für breitere Straßen ganze Stadtviertel abgerissen hat, sind glücklicherweise vorbei. Über neue Verkehrkonzepte wird seit vielen Jahren gestritten und kaum etwas umgesetzt. Der Verkehr wächst derweil munter weiter ... Wie hieß es schon vor Jahren so schön: "Sie stehen nicht im Stau - Sie SIND der Stau!" Kluge, intelligente Lösungen sind weiterhin Mangelware - und selbstfahrende Autos sind definitiv keine dieser Lösungen.

Gruß
Peter

Moin,

ich konnte nur nicken als ich den Bericht gelesen habe. Erst neulich wurde die Notbremse vom Zugschaffner gezogen.

Düsseldorf Hbf: Abfahrzeit. Achtungspiff. Die Türen waren geschlossen. An einer Drehfalltür macht sich eine Reisende zu schaffen und reißt diese beim anfahrenden Zug auf. Danach stand der Zug erst einmal aufgrund von Ermittlungen wegen Eingriff in den Bahnverkehr. Durch das aufreißen der Tür ging eine Gefahr aus. Dies ist kein Einzelfall ! Dies erlebt man verstärkt und gefühlt am häufigsten in Düsseldorf. Dort erlebt man auch dass dort die meisten Leute falsch einsteigen mit Nahverkehrsfahrscheinen und die Personale dann Diskussionen führen müssen wegen der Nachzahlung. Ich bin immer froh wenn dort alles glatt läuft und man dort pünktlich abfahren kann.
Auch sind dort vermehrt Taschendiebstähle zu beobachten. Vermehrt und gefühlt mehr als anderswo...


Gruß Björn
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Dies erlebt man verstärkt und gefühlt am häufigsten in Düsseldorf.


Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Auch sind dort vermehrt Taschendiebstähle zu beobachten. Vermehrt und gefühlt mehr als anderswo...


Das nenne ich mal Fakten, Björn. Knallhart recherchiert. In Düsseldorf ist es tatsächlich übel, nur Pack und Gesindel.

Hey Nico,
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Fernsehen und somit Meinung wird für Deutschland zu 75% in Köln gemacht


Und in Hürth, nix Köln! Ich zähle mal auf: Dschungelcamp, Bauer sucht Frau, Schwiegertochter gesucht, der Restauranttester... Hut ab

Grüße
Alex
Moinsens,

eigentlich schade, daß die Diskussion in Richtung Weltanschauung abdriftet.

Tatsache ist doch, daß die Bahn in den vergangenen Jahren nicht gerade die beste Personalpolitik betrieben hat. Und fest steht auch, daß viele Pendler erfreulicherweise aufdie "Öffentlichen" umgestiegen sind. Jetzt hat aber die Bahn ein Problem. Ihre Werbung mit Bahnkarte etc. zeigt Wirkung, sie muß die Verbindungen anbieten aber es fehlt qualifiziertes Personal. Und das führt zur einer allgemeinen Mehrbelastung, nicht nur der Lokführer.

Und daß der Straßenverkehr in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen hat, liegt nicht nur an unserem Konsumverhalten. Lassen wir die Dezember-Erdbeeren mal außen vor. Geht doch mal raus ins Umland und zählt die Güterbahnhöfe die noch angefahren werden. die Bahn hat doch nach und nach viele, zu viele dieser Umschlagplätze dicht gemacht. Also müssen vermehrt Güter über längere Strecken auf die Straße.

Hier beißt sich irgendwie die Katze in den eigenen Schwanz. Wir alle wollen mobil sein, gleich in welcher Form. Und wir alle wollen unsere Waren, auch die im Supermarkt schnell und frisch haben. Ergo steigt das Verkehrsaufkommen und die Belastung derer, die diesen Verkehr bewältigen müssen.

Brummi

@78 Hallo Brummi,

ich glaube weniger, dass die Problematik beim Bahn Personal liegt, wenn ich deine Ausführungen richtig verstanden habe.

Vielmehr sehe ich bei der Bahn das gleiche Bild wie bei der Straße: Die Infrastruktur wächst langsamer oder ist langsamer gewachsen als der Verkehr.

Die Bahn ist im Stückgut schon lange nicht mehr konkurrenzfähig, weder von der Laufzeit, noch vom Preis. Die Bahn ist gut bei Massenverkehren und auf langen Strecken von genormten Einheiten. Da hapert es aber vielerorts an der Infrastruktur, man muss ja zur Bahn hin und von der Bahn wieder runter, und das im gleichen Zeit Fenster wie direkt über die Straße.

Der Verkehr über die Straße ist halt individuell und daher flexibler. Das macht ihn interessant für Verlader und Empfänger.

Der individuelle Mobilitätsbedarf ist ein Übriges, was man in den Knotenpunkten am besten erkennen kann. Viele müssen mir dem Auto fahren, sie haben keine Alternative. Die müssen sich den Stau mit denen teilen, die nur wollen, aber nicht müssen.

Man müsste einfach mal alle Philosophien und Argumente zusammenpacken, alle haben ja ein Stück Recht, und dann versuchen, etwas Brauchbaren daraus zu entwickeln. Aus allen Beiträge lese ich nur Meinungen, Überzeugungen und Verweise auf Gelehrte. Ein brauchbares Konzept sehe ich nicht, noch nicht.

LG Claus
Hallo,

man sollte nicht nur die Belastung derer bedenken, die den Verkehr bewältigen müssen.

Auch finde ich sehr relevant, alle Menschen bei der Betrachtung des Themas zu berücksichtigen, die dem wachsenden Verkehr durch Lärm und Schadstoffe täglich ausgesetzt sind. Mehr Verkehr bedeutet mehr Belastungen der Menschen, gerade der Verkehrslärm ist ein haufig unterschätztes Gesundheitsrisiko. Um die Gesundheit dieser Menschen zu schützen ist die Politik regulativ gefordert, einen anderen Weg sehe ich nicht, von allein passiert nichts (siehe Feinstaubbelastung in Städten).

Beste Grüße
Karsten
Moin Claus,

ich sehe auch keine Problematik  m i t  dem Personal der Bahn, sondern  f ü r  das Personal. Das ist ähnlich wie im Straßengüterverkehr. Hier hat sich zwar Dank der elektronischen Überwachung der Arbeitszeit etwas verändert, aber diese Veränderung nimmt leider nicht den zunehmenden Druck und Streß für das Fahrpersonal.

Und was ein brauchbares Konzept angeht, ich glaube so alt können wir gar nicht werden, daß wir das noch erleben. Da prallen zu viele unterschiedliche Interessen aufeinander.

So zum Beispiel die von Karsten in #80 angesprochene Feinstaubbelastung in Innenstädten. Bevor jetzt wieder die Keule gegen LKWs ausgepackt wird, es ist bewiesen, daß moderne LKW sauberer sind als viele PKW.

Brummi
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ein brauchbares Konzept sehe ich nicht, noch nicht


Ich habe eins.
Die Bahntarife so einfach und übersichtlich gestalten, dass ich sie verstehe und vom Preis das Bahnfahren attraktiver machen.
Die Realität schreckt derzeit einfach nur ab.

Warum nimmt man nicht einen Wagen mehr für Züge, die ständig überfüllt sind ?
Das kann doch nicht so schwer sein.
Für mich bedeutet jede Bahnreise Streß und Ärger und ich vermeide das, wo immer es geht.

Beispiel :
Anreise nach D`dorf Flughafen.
1. Schritt, Regionalbahn. Bahn fährt ein, vor meiner Nase leuchtet der gelbe Zettel : Tür defekt, bitte nächste Tür. Lustig mit Koffer und 2 min Aufenthalt.
2. Schritt, großer Bahnhof, Treppe runter, Treppe rauf mit Koffer. Weg zum Aufzug weit und lange Schlange davor.
Endlich im Anschlusszug mit Dostos. Dieser völlig überfüllt. Mit Koffer kein Vergnügen die Treppen im Wagen zu nutzen. Stehplatz. Alle Treppenstufen bereits besetzt. Sieht aus wie ein Flüchtlingstreck. Miefig und laut.
Die Tür ist auf einer Seite defekt, was für Körperertüchtigung bei den Reisenden sorgt.
Trotz Zugbeginn im Bf 15 min Verspätung bei der Abfahrt. Egal, großzügig geplant.
Ankunft Airport. Roll- Treppe kann man ja nicht sagen, hat ja keine Stufen, läuft nicht. Koffer die lange Rampe hoch.
Endlich angekommen.

Zurück. 2. Person braucht Ticket, ich habe Rail+Fly.
Im Flughafen zum Automaten. 50er Scheine habe ich einige dabei. Kein Einziger wird akzepiert. Ich rege mich auf. Ein anderer Reisender versucht mich zu beruhigen, es wären ja am anderen Ende der Hochbahn noch Automaten. D.H. aber die Hochbahn "schwarz" zu benutzen. Egal, eh keine Kontrolle.
Am nächsten Automaten passen die 50er gar nicht rein(!) Scheine nur bis 20er .
Noch 12min bis zur Abfahrt.
Niemand kann oder will mir Geld wechseln.
Rein ins sog. Reisezentrum. Geht gar nicht. Lange Schlange bis draussen in die ungeheizte Halle.
3 ehemalige Beamte bei der Tätigkeit. Hat die Bahn eigentlich eine besonders langsam trocknende Stempelfarbe? Sonst müssten die doch auf dem Weg zum Papier noch mal zwischenbefeuchtet werden bei der zeitlupenartigen Bewegung.
Ich kann mich vordrängen, was ich sehr ungern mache, und trage mein Ansinnen nach einem VRR-Ticket vor und bitte um Eile, da mir ein Blick auf die große Uhr überm Schalter verrät, das der Zug in 6 min abfährt.
"Die nächsten 10min fährt kein Zug" .
Aber ich will doch mit dem XY um X-Uhr... " und weise auf die Uhr.
"Die geht falsch" !!!
Ticket bekommen, raus, Rampen laufen sogar, Laufschritt zum Bahnsteig mit 2 Koffer.
Am Arsch. Zug hat vorraussichtlich 10 min Verspätung, sagt die Anzeige.
Verdammt, mein Anschluss hat 9 min Umsteigezeit. Hoffentlich holt er was auf.
Es gab sogar 2 Sitzplätze, zwar nicht direkt zusammen, aber man wird ja bescheiden.
"Die Fahrscheine bitte" .
Kein Problem, dachte ich noch. Falsch. Das VRR Ticket vom Schalter hätte entwertet werden müssen.
Ziehe ich es aus dem Automaten, ist es bereits entwertet. Wer soll das wissen und was soll das ?
Rotkäppchen ist nett und drückt die Zange drauf. Glück gehabt.
Angekommen sehe ich den Anschluss schon am Gleis. Natürlich am übernächsten. Schlange am Fahrstuhl, also Treppe runter, Treppe rauf, Laufschritt. Bahnsteig ist auch noch versetzt . Kommen Meter zusammen.
In letzter Sekunde geschafft. Die Tür geht auf. Der gelbe Zettel hängt eine Tür weiter...

Stress hat also nicht nur das Personal, sondern auch die Fahrgäste.

Frisch die Offensive des VRR :
http://www.waz.de/politik/neuer-ticketautomat-a...ten-id209800073.html

Aber :"Der Kauf der Nahverkehrstickets soll ab Dezember 2019 komfortabler werden"

Schon in 33 Monaten ?   Und was heisst komfortabler ? Einfacher wäre das Stichwort.


Jürgen H.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ein brauchbares Konzept sehe ich nicht, noch nicht



Hallo,

ich schon. Auf das Pendeln zur Arbeit an mehrere Tagen in der Woche verzichten - durch Heimarbeit oder neudeutsch Homeoffice. Den eigenen Garten zur Selbstversorgung nutzen (Obst und Gemüse) und bei den lokalen Geschäften zu Fuß vor Ort einkaufen. Bei allen drei Punkten bleibt der PKW in der Garage. Von den Kilometern her betrachtet sind logischerweise die größten Einsparungen beim Weg von/zur Arbeit möglich, in meinem Fall sind das am Tag rund 40km.

Es ist klar das die Arbeit von Zuhause nicht in jedem Job möglich ist aber in vielen Berufen ist es ohne Probleme machbar. Auch der Arbeitgeber hat ebenfalls ein Nutzen davon. Er kann sich den Neubau eines weiteren Parkplatzes, einer weiteren Kantine und weiterer Bürogebäude sparen welcher ansonsten zwingend erforderlich wäre. Ebenfalls den dazugehörigen Ausbau der Telekommunikationsnetze. Ich bin sehr froh dass das in meinem Beruf möglich ist und nutze die Möglichkeit zur Arbeit von zuhause so oft ich kann (im Moment 1x in der Woche). Damit spare ich ca. 2000 km Autofahrten jährlich ein. Die Zeitersparnis durch den Entfall der Pendlerei beträgt ca. 40h.  

Wenn sich solche Konzepte auch in anderen Branchen großflächig durchsetzen dann sehe ich eine Chance das der Straßen- und Schienenverkehr langfristig sogar reduziert. Weniger Pendlerverkehr bedeutet auch weniger Stress für Pendler, Triebfahrzeugführer und Busfahrer. Damit wären wir wieder beim Ausgangsthema


@82

Hallo Jürgen,

vor ein paar Wochen bin ich in Frankfurt gelandet und mit Rail&Fly Ticket mit ICE/IC/RE nach Hause gefahren. Trotz zweimaligen umsteigen hat mit den Verbindungen alles anstandslos geklappt. Das Rail&Fly Ticket war vorher bezahlt worden und ich musste nur noch den Code zum Ausdrucken des Tickets eingeben. Daher kann ich mit deiner Schilderung nicht viel anfangen. Allerdings ist Frankfurt auch kein "dorf"

Grüße
Markus
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Das Rail&Fly Ticket war vorher bezahlt worden und ich musste nur noch den Code zum Ausdrucken des Tickets eingeben. Daher kann ich mit deiner Schilderung nicht viel anfangen.


Weil du nicht richtig gelesen hast.
Ich brauchte für meine Begleitung ein Ticket.
Airlines vergeben kein Rail+Fly , wenn der Flug nicht im Inland startet.

Jürgen H.

@82 Hallo Jürgen,

ja, das wäre ein Ansatz zu einem Konzept. Man könnte auch überlegen, die Fahrscheine im Nahverkehr gänzlich abzuschaffen. Ist aber weniger ein Ansatz von der Bahn, als mehr ein Ansatz der Verkehrsverbünde.

Alternativ wäre ach vorstellbar, dass die sog. Kontrolleure nicht mehr abkassieren, sondern regulär Fahrscheine verkaufen. Wie früher die Schaffner. Heutzutage hat man doch eher das Problem sein Ziel so zu formulieren, dass der Automat es versteht. Vor allem Fremde oder Ungeübte sind damit schnell überfordert und es kommt zu solchen Geschichten wie der deinen.

@83 Hallo Markus,

auch dein Gedanke ist wenig bis gar nicht von der Bahn beeinflussbar. Ich arbeite seit über 10 Jahren aus dem Home Office (gezwungenermaßen). Meine Frau hat jeden Tag je 25 Minuten Anfahrt zum und vom Arbeitsplatz. Alternativen sind Fehlanzeige, Home Office nicht möglich. Das liegt aber in der Natur des Berufes. Ich glaube auch, das die Mehrheit der Arbeitsplätze ortsgebunden ist. Den Laden oder die Fabrik passt nicht ins häusliche Arbeitszimmer.

Ihr beide beschreitet aber einen Weg, in dem ihr euch Gedanken macht und einzelne Ideen einbringt. Daraus kann durchaus ein Konzept entstehen. Man muß "nur" jemand an den entscheidenden Stellen finden, der zuhört und umsetzen will, bzw. kann.

LG Claus
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Für mich bedeutet jede Bahnreise Streß und Ärger und ich vermeide das, wo immer es geht.


Guten Morgen zusammen,
ich bin 2016 rund 40.000 km Auto und 20.000 km Bahn gefahren. Auto überwiegend im Nahbereich bis 150 km und Bahn auf der Fernstrecke.

Stress hatte ich oftmals dann, wenn ich das Auto genommen habe. Vollsperrungen, Unfälle, Brückenabrisse, liegengebliebene Fahrzeuge, verlorene Ladung oder einfach nur dichter Verkehr: Gründe für Staus gab es immer.

Mir ist kaum eine Fahrt über 100 km gelungen, wo ich ohne Stau und in akzeptabler Reisezeit mein Ziel erreicht habe. Ganz schlimm war es im Ruhrgebiet und rund um Hamburg.

Ebenfalls stausicher die A1 rund um das Bremer Kreuz und die A7 von Walsrode Richtung Hannover. Auf beiden Strecken ist mittlerweile täglich von 6:00 bis mindestens 19:00 Uhr Stau. Und das schon ohne Unfälle, Brückenabrisse, liegengebliebene Fahrzeuge, verlorene Ladung oder sonst etwas. Kommt so etwas hinzu, wird aus Stau sofort Chaos!

Mit der Bahn habe ich dagegen sehr viel gute Erfahrungen gemacht. Freundliches, motiviertes, hilfsbereites Personal und überraschend wenig Verspätungen. Ich würde sagen über 90% meiner Züge waren pünktlich.

Was bei der Bahn problematisch ist, ist das in diesem Thread schon mehrfach angesprochene Wachstum bei den Fahrgastzahlen. Zwischen 6:00 und 19:00 Uhr gibt es praktisch keine Fernzüge mehr, wo man risikolos ohne Platzreservierung einstiegen kann. Das gilt vor allem für die 2. Klasse. Die Bahn verkauft ganz offensichtlich mehr Fahrkarten als sie Plätze anbieten kann.

Ich reise meistens 1. Klasse und habe selbst dort schon gestanden, weil ich aufgrund der spontanen Reise keine Platzreservierung hatte und alles voll war. Hier ist die Strecke Köln-Ruhrgebiet-Hamburg ganz besonders anfällig für überfüllte Züge.

Viele Grüße,
Mathias

<Ich reise meistens 1. Klasse und habe selbst dort schon gestanden>

Steht es sich da angesichts des höheren Fahrpreises auch besser als in der 2. Klasse?

fragt sich
Peter
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Steht es sich da angesichts des höheren Fahrpreises auch besser als in der 2. Klasse?


Hallo Peter,
es steht sich etwas ruhiger.....

Ich buche gern die 1. Klasse, weil dort oftmals auch kurzfristig noch Sonderpreise verfügbar sind und weil man da etwas mehr Ruhe und Platz hat.

Sehr groß sind die Unterschiede ohnehin nicht; das gilt aber auch für den Fahrpreis. Und in der 2.Klasse geht spontan ohne Platzreservierung leider selten was.

Viele Grüße,
Mathias


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