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THEMA: Reisewagen Faltenbalg an Gummiwulst - wie geht das?

THEMA: Reisewagen Faltenbalg an Gummiwulst - wie geht das?
Startbeitrag
Antonin - 23.12.16 17:59
Hallo,

ich habe letzter Zeit auf Youtube ein Paar Videos mit Rheingold Sonderzügen geschaut.
Einer meiner Lieblingszüge in Echt und im Modell.
Dabei fällt auf, dass der (einzige?) betriebsfähiger Rheingold-Wagen von 1928 des Freundeskreis Eisenbahn Köln ( http://www.rheingold-zug.com/wagenpark/wagenpark.html ) mit Faltenbalgübergängen einfach zwischen den 1962er Wagen mit Gummiwulstübergängen eingereiht wird. Und auch sonst noch andere diverse Wagen Faltenbalg an Gummiwulst fahren.
z.B. hier ein schönes Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=92drlu9MSqc

Weiß hier vielleicht jemand wie das technisch funktioniert? Wenn ich zwei entsprechende Modellwagen miteinander vergleiche, dann scheint mir das überhaupt nicht zusammen passen zu wollen. Da müssten doch recht große Löcher zwischen den beiden Wagenenden klaffen?! Oder kommen an den Wagenübergängen irgendwelche Sonderanfertigungen zum Einsatz? Das läßt mich jetzt nicht mehr los.

Ich dachte bis vor kurzem, so die Wagen auf der MoBa zu mischen wäre völlig Vorbildwidrig, aber es geht ja doch.

Danke schon mal und schöne Grüße,
Antonin

Hallo Antonin,
das war früher gar nicht so unüblich. Die Faltenbälge wurden ja nur eingehakt, die Wagen mit Gummiwulst hatten dann "einfach" das entsprechende Gegenstück.

Viele Grüße
Carsten
Hallo,

das ganze ist ganz einfach: Beim Vorbild wurden bzw. werden die Faltenbälge mit Klammern zusammengehalten (beim Kuppeln von Faltenbalg an Faltenbalg). Damit das ganze auch stramm hält, sind die Klammern mit Schraubenfedern versehen, um das ganze "auf Zug" zu halten. Wenn so ein Wagen mit Faltenbalg jetzt an einen Wagen mit Gummiwulst gekuppelt werden soll(te), müssen an diesem Wagen auch diese Klammern vorhanden sein, um den Faltenbalg in ausgezogenem Zustan am Gummiwulst fixieren zu können. 100%ig dicht ist das zwar nicht, aber für den Alltagsbetrib reicht es.

Gruß Max
Hallo Antonin,

beim Vorbild dauerte der Wechsel vom alten auf das neuen System ja auch mehrere Jahre. Da gab es keine Sonderanfertigungen. Die Kombination Faltenbalgübergang auf Gummiwulstübergang war problemlos möglich.

Hier gibt es ein Bild mit der Kombination Silberlingen (Gummiwulstübergang) und Spantenwagen (Scheerengitter):

http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?108,7143781

Grüße
Markus
Hallo !

Naja,man könnte ja mal mit einem Historischem / Museumszug mitfahren und sich das ansehen.  

Friedliche Weihnacht _Gruß : Werner S.

Die von wernerS zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Hallo,
kann euch auf unserer Sylvesterfahrt mal ein paar Bilder machen.

Grüsse Mike.
Mitglied im FEK und KBEF
Frohe Weihnacht euch.
Hallo,

zu erwähnen wäre vielleicht auch noch das die Deutsche Bundesbahn ihre allerersten 26,4m Schnellzugwagen noch mit Faltenbalgübergängen geliefert bekam. Die folgenden Lieferungen wurden relativ schnell mit Gummiwulstübergänge ausgeliefert und alle bereits vorhandenen 26,4m Wagen auf Gummiwulstübergänge umgestellt. Alle Silberlinge und alle Umbauwagen wurden dann bereits mit Gummiwulstübergänge ausgeliefert.


Noch ein Detail zu diesem Thema:
Die Faltenbälge funktionieren ja nur auf Zugbelastung. Bei der Kombination Faltenbalg an Gummiwulst musste die Zugbelastung daher auch realisiert werden. Dafür hatten alle Reisezugwagen (auch mit Gummiwulst !!!) zusätzlich Haken und Ösen mit Federzügen, wie sie an den Faltenbalgrahmen auch vorhanden waren. Die Faltenbälge konnten so an den moderneren Reisezugwagen mit Gummiwulst eingehängt werden.

Nach der Abstellung der letzten Altbauwagen mit Faltenbalgübergängen Anfang der achtziger Jahre wurden die Haken und Ösen an den Reisezugwagen mit Gummiwulst nicht mehr benötigt und teilweise im Ausbesserungswerk entfernt. Bei später gebauten IC-Wagen gab es diese Haken und Ösen ab Werk natürlich auch nicht mehr.

Die von Antonin angesprochenen Sonderlösungen sind somit nur bei modernisierten Wagen (wo die Haken und Ösen mit Federzügen irgendwann entfernt wurden) oder bei neueren Wagen erforderlich. Es müssen dann in diesen Fällen die Haken und Ösen mit Federzügen (wieder) nachgerüstet werden.

Bei Wagen die in Museumsbahndiensten laufen sind die Haken und Ösen mit Federzügen an den Wagenübergängen aus den oben genannten Gründen noch immer bzw. wieder vorhanden. Damit können alle Wagen miteinander gekuppelt werden.

Grüße
Markus
Hallo,

in der UIC 561 gibt es dazu eine Darstellung.

Gruß
Rainer

Edit: Bild wieder entfernt

Hallo Werner und Rainer,

mein  D a n k e s c h ö n  für die praktische und theoretische Unterstützung !

LG aus NL,
StaNi

{ Mö / Carsten hatte mir/uns damals zwar geschrieben wie das ginge, es wird jetzt "belegt". }
Hallo,

vielen Dank an alle für die ausfühlichen Antwoten und Bilder!
Wieder was dazugelernt.

Schöne Grüße,
Antonin


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