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THEMA: Glockenankermotor im Analogbetrieb

THEMA: Glockenankermotor im Analogbetrieb
Startbeitrag
tauri - 28.09.16 21:06
Hallo zusammen,

ich habe mal gelesen, dass bei einem Glockenankermotor mit Schwungmasse kein Verbraucher parallel zum Motor betrieben werden sollte. (z.B. Lokbeleuchtung)
Der Glockenankermotor wirkt beim Abschalten mit der Schwungmasse wie ein Generator und macht den sanften Auslauf zunichte.
Dies soll angeblich durch Schaltungsmaßnahmen verhindert werden können.
Hat da jemand Erfahrungen bzw. nähere Hinweise?
Oder ist das alles Quatsch?

Gruß
Günter

Hallo Günter,

das ist kein Quatsch. Um zu verhindern dass die Beleuchtung als "Schwungdieb" arbeitet gibt es Auslauf Elektronik-Module:

http://www.sb-modellbau.com/advanced_search_res...023&x=3&y=12

Grüße
Markus
Hallo Günter,
jeder Motor wirkt wie ein Generator, wenn er sich bei abgeschalteter Spannung dreht. Das ist also nicht nur bei Glockenankern so. Es gibt Schaltungen um die "Rückspeisung" zu verhindern, aber da das bei Digital kein Thema ist, kann ich dir da leider nicht weiterhelfen.

Viele Grüße
Carsten
Hallo !

Minitrix hat für die Modelle mit Schwungmasse eine extra "Analog-Platine " vorgesehen.

Gruß : Werner S.

Die von wernerS zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Hallo Günter!

Es kann keine Rede davon sein, daß die Wirkung der Schwungmasse "zunichte" gemacht wird. Sie wird allenfalls etwas gemindert.
Ich habe ca. 20 Jahre lang Glockenankermotoren im Analog-Betrieb eingesetzt. Die Schwungmasse war auch bei beleuchteten Loks spürbar. Viel proplematischer ist es, wenn bei manchen Umbausätzen die Schwungmasse zu wenig Masse hat, weil entweder die Dicke oder der Durchmesser zu klein sind.
Eventuell vermindert es die Generatorwirkung, wenn man die Glühbirnen durch LED's ersetzt.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,

dann nimm doch einfach mal einen Glockenankermotor (Faulhaber), lege eine Spannung an, schalte eine Loklampe (12v/50mA) parallel.
Dann klemmst Du einfach mal die Versorgungsspannung ab und beobachtest das Auslaufverhalten des Motors.
Das gleiche machst Du dann bitte ohne die Glühlampe.

Und dann berichte mal.

Grüße Michael Peters
(der auch schon seit mehr als 20J Glockenankermotoren einsetzt)
Hallo,

wie oben schon richtig geschrieben, wird durch zusätzliche Verbraucher parallel zum Motor (Licht, Rauchentwickler, andere Lok im gleichen Stromkreis) der Auslauf reduziert, aber keinesfalls zunichte gemacht. Bei Loks mit Glülampenbeleuchtung muss man etwa mit 25 % reduziertem Auslauf rechnen. Die erwähnten Auslaufmodule entkoppeln den Motor und lassen somit den Auslauf maximal. Sie bestehen meist aus einer Transistorbrücke. Das hat den Nachteil, das wegen der 4 pn Übergänge in den beiden Transistoren die Motorspannung um 2,8 Volt reduziert wird, was natürlich auch nicht optimal ist (Anfahrspannung, Höchstgeschwindigkeit). Den gleichen Effekt haben 2 antiparallel geschaltete Dioden in der Motorzuleitung. Dabei wird die Spannung nur um 0,7 V reduziert, was wesentlich unproblematischer ist.

Gruß Engelbert
Hallo,

wie Elmar bereits erwähnt hatte: Die Bremswirkung ist natürlich vorhanden; sie war zu Glühlampen-Beleuchtungszeiten relevant und sehr deutlich wahrnehmbar. Aber: Die Zeiten ändern sich. Glühlampen werden bei Neukonstruktionen nicht mehr verwendet.

Man sollte sich in diesem Zusammenhang die Strom- bzw. besser die Leistungsaufnahmeverhältnisse einmal näher betrachten:

Eine Glühlampe benötigt(e) bei 12V bis zu 100 mA, also 1,2 W; eine moderne weiße LED gibt sich bei guter Helligkeit bereits mit ca. 1mA zufrieden, das Ganze bei ca. 3V - das sind somit 3 mW. Zuzüglich 10 mW am Vorwiderstand (10 kOhm) sind dies 13 mW, mithin also ca. 1% der Leistungsaufnahme einer Glühlampe. Diese geringe aufzubringende Zusatzleistung des Motors wird man im Auslaufverhalten kaum bemerken; sie wird durch Faktoren wie schwergängige Getriebe oder zu stramme Stromabnahmebleche überdeckt - also eher hier ansetzen! Bei Loks mit LED-Beleuchtung und gut bemessener Schwungmasse halte ich ein Auslaufmodul deshalb für entbehrlich. Ggf. könnte man damit experimentieren, die Vorwiderstände der LED noch etwas zu erhöhen, um deren Stromaufnahme herabzusetzen. Nach meiner Erfahrung werden z.T. von den Herstellern unnötig kleine Widerstandswerte verbaut. Eine weitere Möglichkeit zur Leistungsreduzierung wäre statt Verwendung einer LED die Reihenschaltung von 2 SMD-LED. Auf diese Weise kann ein Teil der sonst im Vorwiderstand verheizten Energie in Form von Licht nutzbar gemacht werden.

Bei meinem geplanten E75-Umbau wird diese u.a. ein Glockenankermotor und LED-Beleuchtung erhalten, ein Auslaufmodul ist nicht geplant. Ich werde einen Vergleich durchführen und anschließend hier darüber berichten.

Grüße, Jürgen



Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten.
Jetzt wird mir schon vieles klarer.
Das hatte ich ganz übersehen, dass es bei SB Modellbau extra ein Elektronik Modul hierfür gibt.
Aber auch die anderen Vorschläge mit den Dioden und mit der LED Beleuchtung werde ich mal ausprobieren.

Gruß Günter
Hallo,

grade mal nachgemessen: bei meiner umgebauten Hobbytrain E 410 (Umbaubericht: http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=945215 )
beträgt der Auslauf bei 10 V (SB Langsamfahrregler 1. Generation, mit eingeregelter Halbwelle) mit LED Beleuchtungsplatinchen 5,5 cm und ohne 5,8 cm. Ich denke mal, das kann man getrost vernachlässigen.

Gruß Engelbert
Hallo Engelbert,

je nach Durchmesser der Schwungmasse (also vor allem in größeren Spurweiten) sind die Unterschiede schon nicht mehr vernachlässigbar. Anbei mal ein interessanter Umbaubericht in Spurweiter HO vom orig. Fleischmann-Motor auf einen Faulhaber-Motor:

http://www.heckmann-modellbahn.de/html/body_vt_95_mit_sb-antrieb.html

Ich zitiere hier mal ein Teil des Berichts:

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Der Faulhaber-Motor läuft ruckfrei und fast geräuschlos an. Der Auslauf steigert sich von 12 cm auf 46 cm. Diese Werte wurden ohne Beleuchtung ermittelt. Mit Beleuchtung bleibt die Geschwindigkeit gleich, während sich der Auslauf auf 18 cm verringert. Hier hilft der Einbau eines Auslauf-Elektronik-Modules AEM-S (Best.-Nr. 81023) von SB-Modellbau. Die Höchstgeschwindigkeit steigt dann zwar auf ca. 118 km/h, jedoch verlängert sich der Auslauf auf 40 cm.



Bei einer vernünftig konstruierten Spur N Lok mit großem Durchmesser der Schwungmasse (was es leider nur sehr selten gibt, die meisten Durchmesser könnten deutlich größer ausgeführt sein) sind sicher mehr als 0,3cm Unterschied Auslauf raus zu holen.

Grüße
Markus
Hallo Markus,

Engelberts Aussage beziht sich auf eine Lok mit LED-Beleuchtung - da ist wegen des hohen LED-Vorwiderstandes praktisch kein Unterschied zu merken.
Bei Verwendung von Standardglühlampen aber wohl (siehe Deine Fundstelle).

Grüße Michael Peters
Hallo Michael,

das mit den LED hatte ich übersehen. Aber es gibt auch in Spur N noch viele Loks mit Glühlampen. Und bei diesen macht es schon was aus ob sie mit oder ohne "Auslaufmodul" betrieben werden. Mit dem Bericht sind die Unterschiede, glaube ich, für jeden nachvollziehbar


@9

Toller Umbaubericht. Das ist doch schon mal eine ordentliche Schwungmasse. Für noch mehr Durchmesser müsste das Chassis ausgespart werden

Grüße
Markus
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Für noch mehr Durchmesser müsste das Chassis ausgespart werden


Das wäre nicht das Problem gewesen. Der Platz ist nach unten durch die Bodenplatte und nach oben durch den Next18 Blindstecker begrenzt.

Gruß Engelbert


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