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THEMA: Welche Schutzdioden für LED Lampen ?

THEMA: Welche Schutzdioden für LED Lampen ?
Startbeitrag
wolfgang(berlin) - 05.04.15 20:55
Hallo,

ich habe einige LED Lampen die zwar einen Widerstand,aber keine Schutzdiode haben.Den Zweck dieser Dioden habe ich im Unterschied zu den Widerständen hier nie begriffen.Ich weiß das Dioden den Strom nur in einer Richtung durchlassen aber welcher Sinn steckt bei LED Lampen dahinter?
Nun denn -egal ich brauche einige ,aber welche?Kann mir jemand eine Nummer von Conrad oder ähnlichen Herstellern geben.Oder ist das vom Lampentyp abhängig?Und in welcher Richtung werden diese dann verlötet?Fragen über Fragen von einem elektrischen Laien.Leider !

Grüße

wolfgang(berlin)

Hallo Wolfgang,

die Theorie sagt, daß die Schutzdioden Spannungsspitzen ableiten sollen!
Bei den mehreren hundert LEDs, die ich bisher verbaut habe, hat noch keine einzige ihren Geist auch ohne Schutzdiode aufgegeben.
Auch bei fertig konfektionierten LED-Lampen, z. b. auch bei den LED-Leuchtstreifen suchst Du Schutzdioden vergeblich.
Also.....

Grüße Michael Peters
Hallo Michael,

ich höre aus deinen Worten so etwas wie " Grau ist alle Theorie ".Habe ich das richtig verstanden? Also weglassen?

Gruß

wolfgang(berlin)
hallo Wolfgang,
nur wenn die LEDs mit Vorwiderstand an Wechselspannung (AC) angeschlossen sind, kann es sinnvoll sein, parallel zur LED eine Schutzdiode im umgekehrter Polarität zur Leuchtdiode zu schalten.
Hier genügt auf jeden Fall eine 1N4148.
Grund: nicht alle LEDs vertragen eine Sperrspannung von z.B. 16V.
In der positiven Halbwelle der Wechselspannung fließt ja Strom durch die LED und diese begrenzt die Spannung systembedingt auf z.B. 2 V (Gelb) oder 3 V (weiß). Bei der negativen Halbwelle jedoch liegt die volle Spannung an der LED an, es fließt kein Strom (also kein Spannungsabfall am Vorwiderstand).
Wenn nun eine Schutzdiode parallel zur LED bei der negativen Halbwelle leitend ist, so begrenzt sie die Sperrspannung der LED auf ca. 0,7V. Das ist auf jeden Fall ungefährlich für die LED.
Eine 2. LED antiparallel zur ersten eine noch bessere Lösung. Man hat dann gleichzeitig mehr Licht.
Viele Grüße
Klaus
Hallo Wolfgang,

hoffentlich verstehe ich Dich richtig: "Schutzdioden" sind bei LEDs nur bei Wechselspannung nötig, bei Gleichspannung nicht. Grund: Eine LED mag in Sperrrichtung keine Spannungen über ca. 7 V. "Kurzzeitig" geht es meistens, aber "auf Dauer" kann sie Schaden leiden. Was kurzzeitig ist, entzieht sich meinen Kenntnissen. Als Schutzdiode reicht eine 1N4148 (1N4001 geht auch, ist aber schon reichlich überdimensioniert).

Ich kenne zwei Schaltungsvarianten, siehe Bild.

Viele Grüße, Joni

PS: Klaus war schneller ...

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Hallo Joni,
das rechte Bild ist richtig und oben erklärt.
Wechelspannung liegt auch dann vor, wenn vor- und rückwärts gefahren wird, also schlicht weg umgepolt wird. Wire nach dem rechten Bild vorgegangen, sind bei Wechsel weiß-rot je ein Widerstand und Schutzdiode erforderlich!

LG

Micha B.
Hallo Wolfgang (und andere),

laßt die Schutzdiode einfach weg!


Grüße Michael Peters
Hallo Michael,

bei Wechselspannung, ganz schlechte Idee.
Siehe Datenblatt auf dieser Conrad Website - Siehe dort die Zeile "Reverse Voltage" unter "Maximum Ratings".

http://www.conrad.de/ce/de/product/184543/LED-b...-20-mA-225-V-L-53-HD

Gruss Karl



Hallo,

nehmt doch einfach mal eine LED und einen Vorwiderstand von ~1k und klemmt diese Kombination an den Weichenanschluß des Mobatrafos.

Grüße Michael Peters
Hallo zusammen,

Joni #4 hat die zwei sinnvollen Schutzschaltungen schon gezeigt, die nur bei Wechselspannungen (Sinus oder digital/Rechteck) nötig sind. Dass LEDs manche Schaltungen ohne Schutz überleben, liegt an ihrem soliden Aufbau (Wärmeableitung über Anschlussdrähte, niedrige Umgebungstemperatur). Ich habe mal eine LED erlebt, die in einem PC direkt an 5V (ohne Vorwiderstand) 30 Minuten überlebt hat..

Besser ist die linke Schaltung. Bei der 'unnützen' Halbwelle sperrt die Schutzdiode und es fleißt kein Strom. In der rechten Schaltung fließt in beiden Richtungen Strom, es wird Leistung ohne Sinn verbraten.

Warum überhaupt? Alle Dioden haben in Sperrrichtung eine maximale Spannung (Durchbruchspannung), bei der sie leitend werden. Das wird ja bei Zener-Dioden gerade ausgenutzt. Zurück zur LED: Nehmen wir mal eine Durchbruchspannung von 10V an. Dann ist bei legalem Betrieb mit 20mA und einer Spannung an der LED von z.B. 2V eine Verlustleitung von 40mW abzuleiten, für die die LED auch konstruiert wurde. In Gegenrichtung wird dann bei 10V und 20 mA aber schon mit 200mW geheizt, das verkürzt mindestens die Lebensdauer!

Experimentell habe ich Durchbruchspannungen bei LEDs ab 7V erlebt.

Frohe Ostern

Nimmersatt
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Besser ist die linke Schaltung. Bei der 'unnützen' Halbwelle sperrt die Schutzdiode und es fleißt kein Strom. In der rechten Schaltung fließt in beiden Richtungen Strom, es wird Leistung ohne Sinn verbraten


Falsch. LED werden durch eine zu hohe SperrSPANNUNG zerstört. Eine in Reihe geschaltete Diode begrenzt aber den SperrSTROM. Das begrenzt zwar letztlich auch irgendwie die Sperrspannung, aber wenn man nicht genau weiß wie, sollte man besser die rechte Schaltung nehmen. Die begrenzt die Sperrspannung in jedem Fall auf ungefährliche 0,7 V. Das bischen Strom was dabei unnütz verbraten wird wird die CO2 Bilanz nicht wesentlich verschlechtern

Gruß Engelbert
Hallo Engelbert,

superfalsch! Bauteile werden durch Leistung (Wärme, Strom mal Spannung) zerstört, nicht aber durch Spannung allein unter angemessener Strombegrenzung! Sonst gäbe es keine Zenerdioden. Wenn mann den Strom angemessen begrenzt, kann man alle (!) Dioden im Durchbruch betreiben. Früher hat man beispielsweise die Basis-Emitter-Diode eines Transistors im Durchbruch (5,6V) als recht stabile Spannungsstabilisierung verwendet, natürlich mit entsprechender Strombegrenzung.

Da in der linken Schaltung in Gegenrichtung kein Strom fließt (bis zum Durchbruch der Diode), geht auch nichts kaputt. (Nebenbemerkung: Aufgrund der Kennlinien und der Kirchhoffschen Gesetze fällt die Spannung in Sperrichtung fast vollständig am Bauteil mit der höchsten Durchbruchpannung ab, also der Schuzudiode).

Die CO2-Bilanz ist in diesem Zusammenhang natürlich Unsinn, aber wenn die oben genannten Schaltungen bei Innenbeleuchtung (Grenzfall: 12 Wagen mit je 50mA, also gesamt 600mA) verwendet wird, dann wird man nicht in Gegenrichtung nochmal 600mA zum Heizen der Widerstände aufwenden wollen.

Weiterhin frohe Ostern

Nimmersatt

Hallo Nimmersatt,

LED werden durch eine zu hohe Sperrspannung zerstört, das ist super-richtig, werder durch Strom noch durch Leistung.

Wenn man natürlich keine Ahnung hat, was eine LED ist und wie sie funktioniert, kann man das nicht wissen. Das hat mit Festkörperphysik / Quantentheorie zu tun und mit dem bei LED verwendeten Halbleitermaterial, und hat rein garnichts mit "durchbrennen" durch zu hohe Verlustleistung zu tun. Drum steht in den Datenblättern auch die maximal zulässige Sperrspannung und nicht die maximal erlaubte Verlustleistung in Sperrrichtung. Das ist bei Silizium-Halbleitern ganz was anderes.

Natürlich fließt bei jeder Diode auch in Sperrrichtung ein Strom. Er ist nur viel kleiner als der in Durchlaßrichtung. Ob die linke Schaltung fuktioniert oder nicht, hängt einzig und allein davon ab wie klein diese Ströme bei der Schutzdiode und der LED sind. Dazu muss man die Datenblätter lesen bzw. die Kennlinien sehen. Konkret: der Sperrstrom muss bei der Schutzdiode viel kleiner sein als bei der LED.

Man muss das alles nicht wissen, nicht mal verstehen. Allerdings sollte man in diesem Fall sicherheitshalber von der linken Schaltung die Finger lassen.

Zum Verheizen: bei Wagenbeleuchtungen stellt sich das Problem nicht, da ist nämich ein Brückengleichrichter drin, sonst würden sie ja nur in einer Fahrtrichtung funktionieren.

Gruß Engelbert
Hallo Engelbert,

da Du ja offensichtlich Quantenphysiker bist, solltest Du die Sätze bei Wikipedia "Der prinzipielle Aufbau einer Leuchtdiode entspricht dem einer pn-Halbleiterdiode; Leuchtdioden besitzen daher die gleichen Grundeigenschaften wie diese." mal korrigieren. Leider sind auch Lehrbücher der Physik, z.B. Gerthsen, derselben Ansicht. Licht entsteht in LEDs durch das Zusammentreffen von Löchern und Elektronen, die letztendlich aus einem pn-Übergang erzeugt werden und ihre Energie durch Quantenemission loswerden. Fundamentaler Unterschied ist da nur die Energie pro Elektron/Lochpaar, so um 0,5eV bei gängigen Halbleitern, 2 bis 5eV bei LEDs. Dass man LEDs mit Zwischenschichten für bessere Lichtemission ausstattet, ändert nichts am Prinzip.

Eine Zerstörung, wie auch immer, setzt einen Materietransport voraus, entweder durch Diffusion oder Migration, andernfalls würde sich im Bauteil nichts ändern. (Bei geladenen Teilchen (Ionen) nennt man die Wanderung im elektrischen Feld Migration). Eine Migration (für Veränderung oder Zerstörung) ist aber zwangsläufig eine Ladungsverschiebung und damit ein Strom.

Da Du ja sehr logisch bist, lies bitte auch meinen Satz "wenn die oben genannten Schaltungen bei Innenbeleuchtung (...) verwendet wird,..." genau, dann ist nämlich kein Brückengleichrichter drin. Das kann aus Platzgründen bei Eigenbau sinnvoll sein.

Viele Grüße

Nimmersatt
Hallo Engelbert und Nimmersatt,

die linke Schaltung in #4 funktioniert genau so. Salopp gesagt hat eine 1N4148 oder 1N4001 ein deutlich besseres Sperrverhalten (kleinerer Sperrstrom, im nA-Bereich) als eine LED (µA-Bereich). Deshalb fällt in Sperrrichtung der wesentliche Teil der Spannung wie gewünscht an diesen Dioden ab und nicht an der LED - die somit überlebt.

Viele Grüße, Joni

PS: Es gibt verschiendene physikalische Todesursachen wenn ein Bauteil zu hoher Spannung ausgesetzt wird. Z.B. kann es die Wärme sein (s. Nimmersatt) oder z.B. zu hohe elektrische Feldstärke (s. Engelbert).
Hallo,

immer wieder entzückend, wie auf diese Frage mit drei Antworten (gar nichts, in Reihe, parallel) im jeweilst tiefster Inbrunst geantwortet wird

Habe gerade meine bedrahteten LEDs bestellt und werde sie in Reihe oder parallel beschalten, verrate euch aber nicht, welche Variante ich nehmen werde )

Viele Grüße
Frank, Elektronik-Laie
Etwa Totalverweigerer?
Hallo,

jetzt habe ich mal nachgemessen:

Diode 1N4148 bei 20 V Sperrspannung: ca. 10nA Sperrstrom
Diode 1N4001 bei 20 V Sperrspannung: unter 10 nA - konnte es nicht genauer messen

Meine rote LED hatte bei 10 nA eine Spannung in Sperrrichtung von ca. 1 V bis 1,5 V.
Das heißt die linke Schaltung in #4 funktioniert.

Bei 5 V Sperrspannung habe ich an der LED einen Sperrstrom von etwa 5 µA gemessen. Bei 10 V Sperrspannung hatte ich einen Strom von 50 µA bis 100 µA. Wie lange sie dies aushält weiß ich nicht.

Viele Grüße, Joni
Ähh,hallo nochmal.
ich verstehe eigendlich gar nichts und Quantenphysik kenne ich nur aus meinem Astronomielehrgang
aus den 90er Jahren.In Reihe oder parallel,nun ja ich wollte nur eine Lampe an eine Lüsterklemme anschließen.Ich wollte eigentlich mit meiner Anfrage keinen Streit auslösen- hab nur leise um Hilfe gebeten.Aber ich weiß jetzt welche Diode ich bei Conrad besoregn muss,das ist ja auch schon was.
Ach so Frage nach der Einbaurichtung war nicht so ganz klar,ist vielleicht auch untergegangen.Wie rum löte ich das Ding ein?


Gruß

wolfgang(berlin)
Hallo Wolfgang,

die meisten bedrahteten LED haben ein kürzeres Beinchen (Kathode, Minus-Anschluss) und ein längeres Beinchen (Anode, Plus-Anschluss). Runde LEDs haben meist eine Seite, die etwas abgeflacht ist. Dies ist dann auf der Kathodenseite (als Eselsbrücke zum Merken: Gerades Stückchen entspricht dem geraden Strich beim "K" - siehe Bild)
Dioden mit Drahtanschlüssen haben meist einen Ring, siehe Bild. Die Richtung des Stromflusses ist von der Anode zur Kathode. Meinst Du das ?

Im Bild LED-Anschluss ist bei Gleichspannung die rote Schutzdiode nicht nötig.

Viele Grüße, Joni

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Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wie rum löte ich das Ding ein?


So rum, dass es leuchtet. Da es eine 50:50 Chance gibt, ist ausprobieren die praktischere Variante - keine Angst, es kann nichts kaputt gehen.

Grüße, Peter W.
Hallo zusammen,

Halbwahrheiten und dummes Geschwätz haben mal wieder die wenigen richtigen Antworten in den Dreck getrampelt.
Richtig:
Bei Gleichspannung ist keine Schutzdiode erforderlich
Bei Wechselspannung ist eine antiparallele Diode erforderlich, oben mehrfach als "rechte Schaltung" erwähnt. Bei mehreren LEDs kann man auch je zwei LEDs antiparallel schalten und spart die Schutzdiode und den Vorwiderstand für die 2. LED.

Wem bei Wechselspannung von > 10V und ohne Schutzdiode bisher keine LED verstorben ist, hat einfach nur mehr Glück als Verstand.

Wer noch weitere Beweise braucht, dem empfehle ich LED-Datenblätter zu googeln und mal nach den Werten für "Ur" zu suchen.

Es grüßt RainerNRW

Moin, ich bin über diese Diskussion "gestolpert".

Die linke Schaltung stellt eine klassische Einweggleichrichtung da, im Gegensatz zur Zweiweggleichrichtung mit einer Graetzbrücke. Eine Einweggleichrichtung macht aus einer Wechselspannung eine pulsierende GLEICH-spannung (zeit-un-kritisch). Damit macht man mit dieser Schaltung keinen Fehler. Die rechte Schaltung funktioniert auch, ist aber kritischer! Man sollte dafür als Freilaufdiode eine Schottky-Diode (schnelle Diode) verwenden (bei der linken Schaltung tut es eine normale Diode z. B. eine SY360), die schneller ist, als die zu schützende LED.

Deshalb ist die im Einsatzfall "Schutz einer LED" die linke Schaltung die 1. Wahl, bzw. der Einsatz einer Graetzbrücke empfehlenswert, wenn die LED flackern sollte (Einweggleichrichtung 50 Hertz,Zweiweggleichrichtung 100 Hertz) oder schwächer leuchtet (die Effektivspannung ist bei Einweggleichrichtung niedriger - wegen Wegfall der negativen Welle, die bei einer Zweiweggleichrichtung nach oben geklappt wird und somit auch genutzt werden kann). Die Freilaufdiode (linke Schaltung) findet ihre Verwendung typischerweise bei der Kompesation von induktiven Lasten.
Hallo,

wir haben zum Thema Schädigung durch Überspannung umfangreiche Untersuchungen an Bipolartransistoren durchgeführt; prinzipiell dürfte der Schädigungsmechanismus bei Leuchtdioden der gleiche sein.
Die Schädigung eines pn-Übergangs erfolgt weder durch Überspannung oder -strom an sich, sondern primär durch die als Folge der Verlustleistung entstehende Wärme. Da die Pulse/Transienten (auch elektrostatische Entladungen) meist sehr kurz sind, reicht die Zeit nicht aus, um diese Wärme abzuführen. Wir reden hier durchaus von einigen Hundert Volt und mehreren Ampere im Nanosekundenbereich. Die Verlustwärme konzentriert sich daher auf sehr kleine Bereiche im µm-Bereich, die durch lokale Aufschmelzungen geschädigt werden - dadurch erniedrigt sich an diesen sog. Hotspots die Flußspannung, was in Folge dort zu einer - auch dauerhaften - Erhöhung der Stromdichte führen wird. Der Schaden ist somit quasi selbstverstärkend. Bei statischen, also "langsamen" Durchbrüchen ist die erlaubte Verlustleistung ausschlaggebend - sie muß derart begrenzt sein, daß die maximale Sperrschichttemperatur des pn-Übergangs, die gemeinhin zu 175°C angenommen wird - nicht überschritten wird. Die Durchbruchspannung an Dioden wird deshalb meist mit unkritischen Meßströmen von 100 µA ermittelt - aber genau dies ist im oben angefragten Fall eben nicht gewährleistet.
Die Schäden sind irreversibel, müssen aber nicht zum sofortigen Totalausfall führen. Nachzuweisen sind sie immer und führen in der Regel zu vorzeitiger Alterung bzw. zu vorzeitigem Ausfall.

Langer Rede kurzer Sinn: Wer im Wissen um mögliche Überspannungen in Sperrichtung eine LED "erfolgreich" ohne antiparallele Schutzdiode betreibt, hat zunächst Glück, nimmt aber eine Schädigung und das Risiko eines vorzeitigem Ausfalls in Kauf.

Grüße, Jürgen


Hallo Jürgen,

ich gehe in meinen Betrachtungen von einem sauberen  230 Volt Signal am Eingang des Trafo aus.  Störimpulse von einigen Hundert Volt und mehreren Ampere im Nanosekundenbereich sind vorher zu eliminieren, zb. häuslicher Überspannungsschutz (dehn-guard) und weitere Absicherung der gesamten  teuren Hobbytechnik (z. B. über R-C Glieder, Überspannungssteckdosen ...), das setzte ich voraus und dann bleibe ich konsequent bei meinen Aussagen, wenn ich eine schnelle Schottkydiode habe, dann gerne auch rechte Schaltung aber sonst ohne wenn und aber Ein- oder Zweiwegegleichrichtung mit Wald und Wiesen 1 Ampere Diode oder Graetzbrücke.

Ich habe viele Jahre als Konstrukteur im milärischen Bereich gearbeitet, wo direkt neben meiner schweineteuren Prüftechnik (Kabelprüfgerät für Kabelbäume in  Kampfpanzern) Schweißarbeiten durch geführt wurden und ich hatte 100 LED pro Prüfplatte ... alles mit Graetzbrücken stabilisiert und R-C Kominationen an allen von außen eingehenden Versorgungsleitungen .. eher sind die Anschlüsse weggeschmolzen (230 V  Prüfspannung, 2 Ampere Prüfstrom) als eine LED abgeraucht ist.

Am Ende des Tages möge jeder machen, wie er will und nach seiner Fasson glücklich werden. Nur eins soll auch klar sein, LED ohne Diode an AC ist sträflich und wird mit dem Tod der LED bestraft, nur der Zeitpunkt ist fraglich.

Mit Gruß Peter
Hallo Jürgen #23

nur so interessehalber gefragt, ich habe (als Power On Kontrolle ) eine 08/15 grüne LED (und eine gelbe) mit 1k Widerstand am 15V AC Trafo (ohne allem). Die LED's funktionieren seit ca. 10 Jahren problemlos und das gilt auch für einige andere Schaltungen ( Zeitrelais, LED's im Fahrstromkreis usw. ). Einziger Schutz, der Vorwiderstand.

Mir ist noch nie eine LED "abgeraucht", es sei denn, ich habe selber den Kurzschluss verbockt
Oder, bei den SMD Winzlingen, die scheinen auch empfindlicher zu sein.

Dann liest man neuerdings hier im Forum, dass LED's durchbrennen, weil sie im Rückmeldekreis einer Weiche liegen (prellen?) Bei denen kann es aber sein, dass die ohne Schutzwiderstand in Sperrrichtung induktive Spannung abbekommen. Z.B. das hier:
https://www.1zu160.net/elektrik/weichenmeldung.php

Sind die älteren LED's noch bessere Qualität, gibt es auch empfindliche Billigware?

Beste Grüße kkStB



Hallo Christian (kkStB),

ich habe gerade spaßhalber einige LED hinsichtlich ihrer Durchbruchspannung gemessen -  eine grüne "Antik"-LED mit 5 mm Durchmesser und einige moderne in blau und gelb und denke, eine Erklärung für das Verhalten und die unterschiedlichen Erfahrungen einiger MoBa-Kollegen gefunden zu haben.

Ich war selber überrascht: Die Ergebnisse sind extrem (!) unterschiedlich, sie reichen von 130V bei der antiken grünen LED über 23 V und als Minimum meiner Versuche bis zu 11V bei einer gelben SMD-LED.

Die Durchbruchspannung hängt bei Bipolarhalbleitern maßgeblich von der Art der Epitaxieschicht, der verwendeten Dotierung und der Diffusion ab. Bei einer LED hier wird dadurch auch die Leuchtfarbe bestimmt.
Dies bedeutet: Offenbar sind die älteren, ineffektiven LED gegenüber Verpolung weniger empfindlich, neuere, effizientere werden aus anderen Materialien mit anderen Prozessen gefertigt - und hier scheinen die Durchbruchspannungen signifikant niedriger zu liegen.

Weitere Faktoren: Diese alten 5mm-LED besitzen einen recht großen Kristall, den ich auf ca. 25000µm² aktive Fläche schätze - ein Vielfaches der Kristallfläche moderner SMD-LED! In Verbindung mit dem riesigen bedrahteten metallischen Reflektortopf, in dem der Kristall montiert ist, ergibt sich ein gutes Wärmeableitvermögen. Das Stichwort bei all diesen Betrachtungen heißt Rth (thermischer Widerstand) - je kleiner dieser ist, umso besser.

Halbleiter - auch LED - nehmen dann keinen Schaden, wenn die entstehende Verlustwärme in ausreichendem Maße abgeführt wird. Auch bei Transistoren verhält es sich so, daß die zulässige Verlustleistung vom der aktiven Kristallfläche und vom verwendeten Gehäuse abhängig ist. So gibt es Typen, die bei gleichem Kristall je nach Gehäuse sowohl 250 mW oder auch fast das Doppelte an Leistung verkraften können.
Auch eine unterschiedliche Empfindlichkeit von Halbleitern ("Billig-LEDs") gibt es, diese äußert sich jedoch eher in der Anfälligkeit gegenüber ESD-Pulsen (elektrostatische Entladung) und der Lebensdauer. Generell gilt, daß kleine Kristalle in kleinen Gehäusen (also solche mit kleinem Leadframe; das ist der Metallkörper, auf dem der Kristall montiert ist) weniger thermische Leistung abführen können und somit empfindlicher auf Überlastung reagieren - Vorsicht deshalb bei sehr kleinen LED der Bauform 0402 etc. Aber: Bei andauernder Wärmebelastung altern Halbleiter schneller, auch LED. Dies äußert sich im allmählichen Nachlassen der Leuchtkraft. Da dies schleichend geschieht, bemerkt man es meist nicht.

Induktionspulse von Weichenantrieben weisen Spannungen im höheren dreistelligen Spannungsbereich auf, sind zeitlich kurz, sehr energiereich und erzeugen dadurch Strom- bzw. Wärmespitzen im Kristall, die nicht mehr in ausreichendem Maße abgeführt werden. Sie wirken dadurch im Gegensatz zu einer "sanften" Überlastung  - z.B. bei 15V Wechselspannung mit Strombegrenzungswiderstand wahrscheinlich im Bereich einiger -zig mW -  wesentlich zerstörerischer und befördern eine LED auch mal direkt ins Nirwana.

Ich hoffe, ich konnte etwas Klarheit in die Sache bringen.

Grüße, Jürgen

Edit @24: Peter, ich habe nichts anderes behauptet.


Hallo Jürgen,

ja doch. Deckt so meine Vermutungen bzw. Beobachtungen.
Danke für die Info.

Interessant finde ich auch, dass z.B. auf meiner Anlage analog manche ( neue ) Lok's mit LED fahren, deren rückwärtige Lichter schon mal aufblitzen (warum auch immer). Kaputt gegangen ist noch nichts....

Gruß kkStB
Zitat - Antwort-Nr.: 27 | Name: kkStB

Interessant finde ich auch, dass z.B. auf meiner Anlage analog manche ( neue ) Lok's mit LED fahren, deren rückwärtige Lichter schon mal aufblitzen (warum auch immer). Kaputt gegangen ist noch nichts....


N'Abend,

das ist die EMK des Motors, wenn es zu einer kurzen Stromunterbrechung (Dreck auf dem Gleis, allgemeines Kontaktproblem) kommt. Die erzeugt kurz eine zur Fahrspannung umgepolte Spannung, die die rückwärtigen Lichter leuchten lässt. Die Spulen und Kondensatoren, die von den Digitalfahrern gerne ausgebaut werden, reduzieren diese EMK. Trotzdem bleibt noch genug für die LEDs übrig.
Bei Glühlampen fällt das nicht auf, die sind viel zu träge. Bis der Glühfaden warm ist und leuchten könnte, ist die Spannungsspitze längst wieder weg.

Grüße
Zwengelmann
Hallo Michael,

ja, schon. Dennoch, das da die LED's keinen Schaden nehmen (?) und, bei der neuen FLM E94 leuchten die rückwärtigen LED's fast dauernd (?), das kann doch kein EMK sein? (oder doch, aber warum dann?)

wundert sich
kkStB
Hallo N-Bahner,
ich möchte gerade mal den Wolfgang fragen wofür er die Led s verwenden will.
Wenn ich nach Seinem Profil gehe , denke ich, zur Häuserbeleuchtung und Ausgestalltung.
Sollte es so sein, wäre meine Empfehlung einen eigenen Gleichstrom Stromkreis ,wenn nicht schon vorhanden, mit einem fertigen Baustein einzurichten.
Mit freundlichem Gruß  
Stefan
Moin Stefan,

ich würde ihn eher fragen, ob er die LEDs schon vor 3 1/2 Jahren verbaut hat und ob sie noch leuchten...

Gruß
Kai
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

ob er die LEDs schon vor 3 1/2 Jahren verbaut hat und ob sie noch leuchten..



Hallo Kai,

ich verbaue trotz theoretischen Wissens die meisten der LEDs ohne Schutzdiode und das seit gut 25Jahren.
Wechseln mußte ich weniger als eine handvoll.
Häufig ist es auch nicht möglich, eine Schutzdiode einzubauen, ich habe noch keine der Bauform 0603 gefunden.

Grüße Michael Peters
Hallo,

so zum Thema LED's in Sperrichtung / Schutzdiode:

ich habe für einen Hobbykollegen die Schaltung Menü -> Elektrik -> DWW ( Dreiweg-Weichen ) wunschgemäß nachgebaut. Die Schaltung wird mit 16V AC betrieben!
Da die Arnold Dreiweg-Weiche anders aufgebaut ist, musste ich die Schaltung etwas anpassen (ein paar Dioden weniger).
Der erste Test verlief zwar erfolgreich, dennoch, wenn man die Taste für "Mitte" drückt, leuchtet die dazugehörige Diode (grün) doppelt so hell.... aber nur so lange, wie eben die Taste gedrückt wird (??). Und auch die beiden anderen (rot für Abzweig) leuchten in diesem Falle ein ganz klein wenig.

Der einzig mögliche Stromweg wäre die "andere" Halbwelle des AC in Sperrrichtung durch die roten LED's und dann eben (richtig) durch die grüne LED nach Masse.

Tatsächlich ist das so!

Nach dem Einbau von Schutzdioden ( 1N4148 in Reihe ) zu den beiden roten ( Abzweig ) funktioniert die Schaltung sauber.

Demnach gilt wohl, auch LED's vertragen ein gewisses Maß an Strom in Sperrrichtung und, sie leuchten dabei sogar ein bisschen

Übrigens, alle LED'S sind Standard 08/15 3mm von Conrad.

Gruß kkStB


Moin in die Runde,

ich habe bei mir die Signalleuchte von " R " verbaut.

https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=446&a...mp;q=men%202684-8121

Eine Leuchte habe zerlegt : folgendes Innenleben:

Widerstand 56 kOhm, LED, Diode 1 N 4004. in Reihe geschaltet, mit VDE-Zeichen !!

Gruß Lutz
Moin, melde mich nochmal.

Ich habe für alle, die LED in Häusern betreiben wollen eine sehr gute Lösung gefunden. Beim Einbau in rollendes Material muss man probieren.

Ich beziehe mich auf Konstantstromquellen. Bisher hatte ich große Module im Kopf. Ich habe jetzt ein Modul von LUMITRONIX gefunden. Dieses Modul gibt es in 3 Ausführungen, wovon 2 interessant sind , die Ausführung 20 mA und 50 mA. Das Ganze zum Stückpreis vo 1 €,

Ich habe 10 Stck. gekauft und probiert und bin zu 100 % zufrieden.



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