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THEMA: Welche Lok für OOt-Ganzzug?

THEMA: Welche Lok für OOt-Ganzzug?
Startbeitrag
Lio - 22.03.12 20:01
Hallo,

ich bin gerade dabei, mir einen OOt-Ganzzug (Brawa) zusammenzukaufen, Epoche II.

Da Mitte der 20er einige Versuchszüge mit jeweils 20 Wagen verkehrten, nehme ich das als Orientierung für die Zuglänge (die Brawas sind zwar keine Versuchswagen, aber das passt schon). Verkehren würde der Zug bei mir im Sommerfahrplan 1939.

Nun frage ich mich: welche Dampfloks haben diese Züge gezogen? Ein Wagen kommt auf 30t Eigengewicht und 60t Zuladung, 20 Stück bilden also respektable 1800t.

Die 41 würde ich ausschließen (schnellfahrende Güterzüge), die Länderbahner ab 53 auch (oder tue ich damit z.B. der 58er Unrecht?). Bleibt gefühlt nur die 43/44 übrig. Aber verkehrten die auch auf den Flachlandstrecken um Berlin? Ich denke nicht (die Ganzzüge kamen ja bis Berlin).

Was meint ihr?

PS. Meine bisherigen 8 Wagen bringen schon einen gehörigen Rollwiderstand (keine Spitzenlagerung) - somit müsste die Modelllok auch ganz schön kräftig sein, wenn es in Kurven geht - hat da jemand mit dieser ungefähren Zuglänge mit diesen/ähnlichen Wagen Erfahrungen?)

Viele Grüße
Frank

Edit: Traktionsart und Einsatzzeit klargestellt


Die Lok dazu ist die E 95, auch von Brawa.

LG, Andreas
Aber kam die E95 damals nach Berlin? M.W. hing da zu Epoche II-Zeiten noch kein Fahrdraht.

Gruß

Frank
Hallo Lio,

die OOt-Wagen wurden ja mit Kohle beladen. In diesem Falle wäre schlesische Kohle wohl naheliegend und da dann eben die E 95 glaubwürdig, zumindest auf Teilstrecken.

Ich fahre meinen 12-Waggöner noch mit 44, 45, 58, 94, 95, E 93, E 94.

Ob das alles vorbildgetreu ist, weiß ich auch nicht, sieht aber glaubhaft aus.


Gruß
Christian Strecker
Moin Frank,

die BR 58 hat durchaus solche Ganzzüge am Haken gehabt!

Im EJ Special 1/90 "Die Baureihe 58" wird dies durch ein Bellingrodt - Foto eindrucksvoll belegt:

58 1103 als Vorspann von 58 1650, und dahinter ein schier endlos wirkender Ganzzug aus OOt - Wagen, mehr als 30 Stück garantiert.
Aufnahmeort bei Rolandseck, leider keine Jahresangabe, aber auf jeden Fall Epoche II.

Der Pwg lief bei solchen Zügen übrigens immer am Zugschluß, bei der DRG hatte man Befürchtungen, dass  das Chassis dieses Wägelchen die Anhängelasten nicht verkraften würde.
Wohl nicht ganz unbegründet!

Mit Grüßen, Bernd
Nun müßte man erst mal abklären, wo die O&K-Selbstentlader anfangs überhaupt liefen (Ruhrgebiet? Saarland?). Da die Brawa-Modelle als Kkt "Oldenburg" beschriftet sind, befinden wir uns vor 1935, da sie danach dem Gattungsbezirk "Saarbrücken" zugeordnet wurden.

Es steht fest, daß die E 95 zwischen Waldenburg-Dittersbach und Görlitz diese Züge beförderte (Kohleversorgung Berlins aus dem Schlesischen Kohlerevier). Fotobelege z.B. hier:
http://www.zackenbahn.de/e95.html
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7...hlesien_bis_1939.png

Für die anschließende Strecke war die BR 58 wohl die Lok der Wahl (Bw Berlin-Schöneweide?). Von der BR 44 gab es in diesem Zeitraum nur 10 Maschinen (weitere wurden erst ab 1937 beschafft); diese waren den Bw Rothenkirchen (später Pressig-Rothenkirchen), Saalfeld und Weißenfels zugeteilt (d.h. Frankenwaldrampe, Thüringen). Die im gleichen Jahr in Dienst gestellten 10 Maschinen der BR 43 waren in Erfurt G und ebenfalls in Rothenkirchen. Da würde ich eher weniger Kohle-Ganzzüge erwarten.

LG, Andreas

Im EK-Buch über die BR44 wird auf die Verkehre in den schlesischen Kohlerevieren eingegangen, die nach Möglichkeit mit Lok der BR44 abgewickelt wurden. Sie ist die Lok der Wahl. Andere Typen kamen nur zum Einsatz, wenn keine oder nicht genügend 44er zur Verfügung standen.
Gruß
Klaus
Hallo Klaus,

aber auf welchen Zeitraum bezieht sich das Buch? Nach 1937 mag das stimmen. Da waren 44er auch entlang der gesamten Strecke vom Ruhrgebiet bis zu den Hermann-Göring-Werken Linz stationiert. Aber da gab es keine Kkt "Oldenburg" mehr...

LG, Andreas

Hallo
Bei mir besteht der Ganzzug aus 24 Brawa OOt s
Ob es realistisch ist oder nicht weiss ich nicht
Als Zuglok immer nur ein Lok und das ist ein BR 44 oder 41
Auch der 45 kommt in Einsatz
weiter noch der E95(grün oder grau)E 94 und E 91
Ich finde es einfach schön
Grüsse Bart
der fährt mit was er schön findt
Hallo,

Nur die BR 58.10-21 kommt in diesem Zeitraum (ab Mitte 20er Jahre) in Frage.
M.W. waren diese Züge bereits mit Scharfenberg-Kupplung als Kohlependel Niederschlesien-Berlin-Ruhrgebiet und zurück eingesetzt.
Auch auf anderen Strecken, die Rheinschiene runter z.B. waren BR 58 eingesetzt.
Ganz einfach, weil die BR 58 damals die stärkste preußische Länderbahnlok war und auch in großen Stückzahlen vorhanden war.
Güter-Einheitsloks waren da noch Zukunft, s.o. BR 43/44.
Ausserdem hießen diese Wagen OOT, KKT-Wagen waren oben geschlossen z.B. für den Transport von Nässe-empfindlichen Gütern.
Es empfiehlt sich, immer wieder mal bei der Eisenbahnstiftung reinzuschauen !

http://www.eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/5918.jpg

Das Bild ist von 1938 vor dem Siebengebirge aufgenommen.

LG Kurt Hegermann

@ 9

Hallo,

ein schönes Bild, aber sind das die gemeinten Brawa-Wagen?

Gruß

Frank
Hallo,

meine Kohlewagen sind die OOtz von Roco. Ich fahre einen Ganzzug mit 18 Wagen, gezogen von einer MTX V300 (in meinem Fall die blaue ML2200). Die Lok packt den Zug locker auch auf einer Steigung mit 4% und Kurven.

Ja, vorbildgerecht hin oder her, mir gefällt es so.

Gruß
Thomas
Hallo Frank,

wir haben den Versuch unternommen 20 OOt-Wagen von Brawa mit der E 95 zu ziehen. Es ging nicht lange gut, dann warf die E95 die ersten Haftreifen ab.
Mischungen aus den Brawa- und Minitrix-OOt gingen da problemloser bei 20 Wagen.

Erstaunlich war der Versuch mit der Minitrix E44, die hatte keine Probleme, sogar mit Zügen über 20 OOt-Wagen!

Wenn Du nicht elektrisch fährst, bleibt eigentlich nur die BR 58 bei langen Zügen. Von der Leistung her könnten es auch die BR 95 und BR 96 schaffen, solche Züge zu ziehen. Aber, ob es beim Vorbild jemals der Fall war, entzieht sich meinen Kenntnissen.
Kannst natürlich auch mal eine "fabrikneue" BR 44 einsetzen und deren Einsatz als Testfahrt begründen.

Scharfenbergkupplung zwischen OOt-Wagen: Die Versuchszüge bestanden aus Einheiten zu 20 oder zu 10 Wagen. Der erste und der letzte Wagen hatten auf einer Seite Puffer und Schraubenkupplungen. Diese Versuchseinsätze erfolgten in Schlesien und im Saarland.
Im Buch über die Eisenbahnaustellung in Seddin (erschienen 1924 od.25) gibt es dazu ausführliche Abhandlungen mit sehr detaillierten Zeichnungen aller Versuchbauarten der OOt-Wagen.

Gruß
Roland
Hallo Roland,

die Trix-OOt kenne ich jetzt nicht. Die Brawa sind optisch wirklich sehr gut gelungen, aber das wars dann auch schon. Rollen tun sie recht bescheiden. Die KKK könnte schon fast aus Gummi sein und der Kuppelabstand erst...

Die Brawa-Haftreifen sind auch nicht gerade der Brüller. Als ich bei der E 95 mal die Haftreifen mit SR 24 abrieb, paßten sie eher auf eine 05er. Die Dinger werden da größer - legt sich zwar wieder mit der Zeit, aber das hab ich bei keinem anderen Fabrikat bisher gesehen.

Gruß
Christian Strecker
Rollverhalten Brawa OOt:

wenn man mal etwas beherzten Druck auf den Wagen ausübt und so ein Stück schiebt, verbessert sich das Laufverhalten deutlich, etwas (Trocken-)Schmiermittel anschließend auf die Halteklammer wirkt dann Wunder...
Ausgesprochene Leichtläufer werden sie dadurch zwar nicht, aber Züge mit deutlich über 20 Wagen sind so mit vielen Loks ohne weiteres möglich.

Gruß
Roger
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Nun frage ich mich: welche Loks haben diese Züge gezogen? Ein Wagen kommt auf 30t Eigengewicht und 60t Zuladung, 20 Stück bilden also respektable 1800t.



Hallo Frank,

du hast einen kleinen Denkfehler gemacht. Damals gab es noch keine Stecken für 22,5 Tonnen Achslast. Also nix mit 90 Tonnen Gesamtgewicht für einen Vierachser. Es gab noch nicht mal flächendeckend 20 Tonnen Achslast, aus diesen Grund wurde ja für Strecken wo die 01 zu schwer war die "leichtere" 03 entwickelt. Wenn du also nur mit 18 oder 20 Tonnen Achslast rechnest wird der Zug schon um einiges leichter und kann durchaus von einer ehem. Länderbahnlok gezogen werden.

Zum Vorbild: Die DRG-Baureihe 43 zog (nach dem Krieg) alleine bis zu 3500 Tonnen schwere Braunkohlenzüge Richtung Berlin (Nachzulesen im EJ-Special BR43/44).  Damals kamen allerdings nur normale zweichasige Hochbordwagen zum Einsatz.

Ob die OOt-Ganzzüge jemals bis Berlin kamen kann ich dir aber nicht sagen.

Grüße
Markus
Hallo Frank,

in Schlesien kam noch eine weitere Zuglok in Betracht: Die E91 und zwar mit der Ordnungsnummer E91 81- E91 94. Diese 15 Schlesier waren weitaus häufiger als die oben erwähnten E95, von denen es sechs Stück gab.
Eine E91 hatte Roco im Programm, allerdings nie als Epoche II- Modell. M.E: passt noch am besten die Einmal- Auflage Epoche III der E91 03, Art.- Nr. 23231; müßte aber umnummeriert werden als E91 83 oder E91 93 (wenn man nur eine Ziffer ändern will).

Beste Grüße
Klaus
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Frank

Nun frage ich mich: welche Loks haben diese Züge gezogen? Ein Wagen kommt auf 30t Eigengewicht und 60t Zuladung, 20 Stück bilden also respektable 1800t.



Wie Markus in #15 schon sagt, ist wohl von maximal 20t Achslast auszugehen, was für  einen 20-Wagen-Zug dann 20*80t = 1600t macht.

Auch wenn die Länderbahnloks von der Leistung her von den 43/44 deutlich übertroffen wurden, heißt das natürlich nicht, dass die nicht in der Lage waren, solche Züge zu bewegen - nur halt nicht so schnell wie mit einer 44.

Zur Verdeutlichung: Um einen Zug von 1600t in der Ebene zu bewegen, reicht z.B. schon eine preußische T13 (BR 92.5), die damit immerhin noch 30 km/h erreicht haben würde - darf halt nur keine Steigung kommen .

Die BR 58.10 war in der Lage, so einen 1600-t-Zug in der Ebene locker mit 50 km/h, auf 0,2%-Steigungen mit 45 km/h und auf 0,4%-Steigungen noch mit gut 30 km/h zu befördern. Es wird also auf die Streckenverhältnisse und die Fahrplangestaltung angekommen sein, ob die Züge in der Länge mit einer 58 unterwegs waren, oder ob - evtl. abschnittsweise - Vorspann oder Schiebedienst geleistet wurde.

Für Deine konkrete Frage: In der Umgebung von Berlin würde ich eher weniger schwierige Streckenverhältnisse vermuten, so dass da eine 58 mit dem Zug vermutlich gut zurecht gekommen sein wird.

Ob natürlich das Minitrix-Modell der 58 zwanzig der nicht ganz leicht laufenden Brawa-Wagen auf Deiner Anlage bewegen kann, wirst Du ausprobieren müssen. Ein Zugkraftwunder ist die Minitrix-Konstruktion nicht.

Viele Grüße,

Udo.
@16: Die E 91 von Roco bildet aber die bayerische Variante mit den drei Stirnfenstern nach. Die schlesischen E 91.8 (auch nur 13 Loks, die 14. ging nach Augsburg) waren in der Mitte blind:
   http://www.zackenbahn.de/e91_8.html

Dafür gäbe es aber einen Umbausatz von Reitz auf Basis des Roco-Modells.  

LG, Andreas
Hallo Klaus #16,

bei der E91 müssten aber noch die Stirnseiten der Lok geändert werden, oder?
Die schlesischen Loks hatten doch nur zwei Frontfenster, anstatt drei.
Und die Ausführung der seitlichen Lüfter ist zu berücksichtigen.

Gruß
Andy.....da war einer schneller
Hallo,

ich bin beeindruckt von der Vielzahl der wirklich fundierten und verwertbaren Antworten - vielen Dank!

Eine Lässlichkeit war mir unterlaufen: ich habe wohl den Eindruck erweckt, den Zug Mitte der 20er einsetzen zu wollen. Tatsächlich ist meine dargestellte Zeit die von 1939 (aufgrund der Materiallage wie ZpA und Kursbuch).

Somit kommt dann auch die 44 wieder in Frage, zu denken gibt die Aussage, dass die OOt so wie von Brawa beschriftet eigentlich vor 1935 laufen müssten - aber hier leiste ich mir die Freiheit

Interessant auch der Hinweis mit dem Pwg am Schluss - ich hätte übrigens geplant, gar keinen Pwg mitzunehmen, da ich - und hier liege ich vielleicht falsch - bei einem im Stück durchlaufenden Ganzzug keine Aufgabe des Begleitpersonals sehe. Bei einem hinter der Lok laufenden Pwg verbleibt immerhin noch die Streckenbeobachtung nach hinten (Zugtrennung), aber wenn der Pwg am Schluss läuft, ist das Begleitpersonal ja mit abgehängt und kann den Lokführer nicht mehr benachrichtigen. Ich mache mal einen neuen Thread auf, da ich denke, dass das Thema an sich interessant ist ( http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=620692&ins#unten ).

Aus euren Antworten entnehme ich jedenfalls, dass ich bevorzugt die 58er, danach die 44er in Betracht ziehen sollte.

Viele Grüße
Frank
Hallo,
ich habe noch was gefunden:
Auf der Seite: http://private-goods.com/b-k.html  ein
Foto der DRG Berlin von 1933 auch in der Original-Ausgabe 100 Jahre Deutsche Eisenbahn:
Entleerung in TIEFbansen...

http://private-goods.com/mediapool/87/876624/re...67535_0_1024-704.jpg

Vielleicht kennen ältere Berliner noch dieses Kraftwerk. Hiermit dürfte die Frage, kamen OOt Wagen bis nach Berlin, beantwortet sein. Aus der Kohle wurde damals auch Stadtgas hergestellt.

LG
Kurt Hegermann

Hallo Kurt,

danke für diesen (und den anderen) Link. Ich weiß zumindest, dass das Kraftwerk Klingenberg in Rummelsburg mit OOt beliefert wurde - möglicherweise ist das Foto daher. Wahrscheinlich sind die OOt-Ganzzüge über die Görlitzer Bahn nach Berlin gekommen.

Mein Bf liegt hingegen an der Anhalter Bahn, und ich gebe einfach vor, dass aus dem sächsischen Steinkohlerevier um Zwickau OOt-Züge über Werdau/Leipzig/Lio/Ringbahn dorthin gefahren sind .

VIele Grüße
Frank
Schönes Foto, danke Kurt! Gut ist auch zu sehen, daß der letzte Wagen sowohl Scharffenbergkupplung als auch den normalen Bügel hat.

Steckt die Schaku bei den Kato-BR 426 eigentlich in einem Normschacht, so daß man sie für die Brawa-Wagen verwenden könnte?

LG, Andreas
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: 23 | Name: Andreas

Steckt die Schaku bei den Kato-BR 426 eigentlich in einem Normschacht, so daß man sie für die Brawa-Wagen verwenden könnte?



Nein, das tut sie nicht, sie hat vielmehr eine eigene Halterung. Was aber nicht ausschließt, dass man die Kato-Schaku nicht auch irgendwie im Normschacht verbauen kann.

Viele Grüße,

Udo.
In den dreisigern herschte eine Knappheit an "schnellen" Güterzugloks mit Vorlaufaufachsen und die OOt Wagen waren für höchstens 55km zugelassen.
Die "Standart" Güterzugloks vor 1939 waren die BR57 und BR55 -jede Wette, daß  diese Loks am häufigsten vor den Ganzzügen waren.

Gruss
Stephan


Hallo,

Das Vorbild der Brawa-Wagen ist von 1927-1932 in 520 Exemplaren in Nietbauweise mit Lenkachsen gebaut worden und das Vorbild der Trix-Wagen von 1933-1945 in 599 Exemplaren in geschweißter Bauweise, die ersten 40 Wagen mit Lenkachsen, alle weiteren mit Drehgestellen. Ferner gab es jeweils 20 Wagen beider Spielarten speziel für den Sandtransport, ausgestattet mit höheren Seitenklappen, kleinerem Ladevolumen, einem beheizbaren Sattel sowie Lenkachsen, damit wurde aber auch Kohle transportiert.
Alle Angaben stammen aus: EK-Güterwagen-Lexikon DB: ´Die vierachsigen Selbstentladewagen´

Als weitere Zuglokomotive der OOt-Wagen möchte ich die im Berliner Raum damals (Epoche 2) in 30 Exemplaren vorhandene G 8.3, BR 56.1, dreizylindrische Schwester der G 8.2, welche Fleischmann im Programm hat(te?) anbieten.

Gruß
Kurt
  
Hallo,

da hatte ich gerade ausgegraben, dass Güterzügen statt 30 ab 1925?/26? 40 km/Std (Eilg. 60) fahren durften.
Wenn ein Kohlenzug nicht ein Eilgüterzug war, dann täte es die gute alte Pr. G8.1 auch schon.
(Die Nebenbahn taugliche Pr. G10 auch, aber warum?)
Edit: ups, zu langsam
Komischerweise bis jetzt noch nicht aufgeführt: die Pr. G8.3. (Ja, die G8.2 auch.)

Pr. G8.1/2/3 schafften diese Last bis (etwas über) 50 Km/St - dann ist aber Schluss.

Lg aus NL,
StaNi

Edit: Quelle:
Die Dampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Merkbuch für Triebfahrzeuge
Hans Müller
Reprint-Verlag - Leipzig; 1994, ISBN: 3826200128

Hallo,

eine Sache möchte ich noch nachreichen: Nachdem ich nun sowohl die 20 Wagen als auch die 58 zusammenhabe kann ich bestätigen, dass die Lok die 20 schwerlaufenden Brawas (noch keine Laufoptimierung gemacht) plus den Pwg am Zugschluss auch durch eine enge Kurve ziehen kann, sie darf nur nicht ganz so langsam fahren, aber geschätzte 40 km/h sind OK und im Bereich meiner normalen Kurven kann sie mit der Last auch kriechen.

Frank
Zitat

Pwg am Zugschluss



Pwg? Wozu?

Gruß
Klaus
Hallo zusammen,
damals wurden noch alle Züge begeleitet; aus Gewichtsgründen kam der Pwg an den Zugschluss, sonst wäre der Pwg bei einem Unfall "platt" gewesen.
Die meisten Berliner Hauptbahnen waren in Epoche II nur für 18t zugelassen, so u.a. die Stadtbahn.
Mir ist nicht bekannt, ob die G12 (BR 58.10) in Berlin beheimatet war, wohl aber deren Abkömmlinge G8.2 (BR 56.20, bzw. 56.1). Nun könnte mal folgendes annehmen:
Der Ganzzug wurde bis ins Berliner Umland zu einem geeigenten Rbf mit einer 58.10 gezogen.
Dort wurde der Zug nach Kraftwerken aufgeteilt und von den 56er an ihr Ziel gebracht.
Die G8.2 zog 1760t mit 50km/h in der Ebene, nur 60t weniger als die G12.
Beste Grüße
Klaus
Hi,

welche Aufgaben hat denn dann das Personal im Pwg? Für eine Signalbeobachtung hätte der Pwg vorne laufen müssen. Frachtpapieren und sonstige Bürokratie wie Bremszettel usw. braucht während der Fahrt keiner zu bearbeiten, da bei Ganzzügen diese Dinge alle schon vorab erledigt sind.

Kann mir da jemand weiter helfen?

Danke
Klaus
@ 31
Hallo Klaus,
ein Pwg mit Personal war notwendig, weil:
a) bis in die 60er Jahre gab es die Vorschrift, den letzten Wagen eines Güterzuges mit einem Schlußbremser zu besetzen, mangels Bremserhaus bei den OOt-Wagen nutze man den Pwg als Schlußbremserwagen.
b) die Achslager waren überwiegend noch Gleitlager, da wurde und mußte bei jeder Gelegenheit kontrolliert werden (Heißläufer)
c) bei Zugtrennungen o.ä. Ereignissen mußte die Strecke abgesichert werden, die Komunikationsmöglichkeiten waren ja etwas eingeschränkter als Heute.
d) Und ohne Zugführer, welcher seinen bequemen Sitzplatz im Pwg hatte, fuhr man schon gleich gar nicht.

Hoffe etwas zur Aufklärung beigetragen zu haben, mit Grüßen
Kurt
Hallo Frank,
in der ModellEisenbahner 9/2013 Seite 41 oben ist ein Ganzzug mit einer 44er abgebildet.

gruß Werner
Hallo Kurt,

danke für die einleuchtenden Erklärungen!

zu Punkt a) bin ich aber überrascht, denn die durchgehende Druckluftbremse war in den 60ern bei vielen Zügen doch schon da?! Falls bekannt: Finde ich die Vorschrift den letzten Wagen mit einem Bremser zu besetzen in der damaligen BreVo oder in der FV?

Danke
Klaus

Hallo,

zum Thema "PwG" habe ich noch zwei interessante Links gefunden. Die DB unterschied bei den Packwagen zwischen Personenzugpackwagen und Güterzugpackwagen. Das Wort "Güterzugbegleitwagen" war also zumindest in den fünfziger Jahren bei der DB nicht offiziell im Einsatz.

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,6175039,6175039#msg-6175039

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,1401353,1401353#msg-1401353

@32
Bist du dir mit dem Schlußbremser mit den sechziger Jahren sicher? Der Packwagen selbst war Vorschrift aber mit einem Bremser musste er nicht mehr besetzt sein. Aus diesem Grund fuhr z.B. der "Lange Heinrich" in den sechziger Jahren noch mit dem Packwagen hinter der Lok (und nicht am Zugschluß).

Grüße
Markus
Hallo,
@33
Der Gag mit der BR 44 als Zuglok ist ein Bild aus den 60er Jahren, und stellt einen Zug auf der Ruhr- Sieg- Strecke dar.
Geht ein wenig am Thema (Ganzzüge in Epoche II) vorbei.
Gruß
Klaus
Hallo Frank,
Von Tommix gibt es eine funktionierende Schafenberg-Kuppliung als kullisengeführte Kupplung
Bei den Tommixwagen wird die nur untergeklipst .Sie läßt sich aber auch ankleben.
Bezugsquelle:  z.B. Modellbahnunion

Gruß Gerd
Hallo,

Zum Thema Schlußbremser hab ich folgende Beiträge im DSO-HiFo gefunden:

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,6295693

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,6292965,page=all

Und Dank Herrn Nosske gibt`s noch die Fahrdienstvorschrift von 1933:
Bitte den § 92 zu beachten

http://www.hs-merseburg.de/~nosske/EpocheII/dv/e2d_3313.html

Mit besten Grüßen
Kurt
Danke für die sehr interessanten Links!

Das der letzte Wagen eine bediente Bremse haben muß, ist ja auch heute noch so, nur daß dies halt nahezu ausnahmslos luftgebremste Fahrzeuge sind, deren Bremse natürlich von der Lok bedient wird. Die bediente Schlußbremse mit einem Bremser besetzt mußte es also nur dann geben, wenn Handbremsteile im Zug waren, also die Bremse nicht über die vorher laufenden Wagen gekuppelt war, egal ob als Leitungswagen oder eben Wagen mit Druckluftbremse.

Und da schließt sich der Kreis:
Waren die OOt nicht immer luftgebremst? Und ergab sich daraus nicht auch, daß es keinen Schlußbremser hätte geben müssen?

Fragen über Fragen

Nachtrag: Laut Wikipedia hatten die OOt bereits bei Lieferung Kk-Bremse. Das stellt den Schlußbremser nun wirklich in Frage

Gruß
Klaus




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