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THEMA: Digital umbau bei vorhandener Schnittstelle

THEMA: Digital umbau bei vorhandener Schnittstelle
Startbeitrag
mysbae - 19.07.11 14:53
Hallo,

ich habe ein GFN 218 in altrot mit Schwungmasse und Digitalschnittstelle, in welche ich mir einen DH10A Dekoder einbauen will.
Auf der Seite www.mtkb.de findet sich eine Anleitung, dort werden trotz Schnittstelle die Spule und die Kondensatoren entfernt.

Warum?
Ist das grundsätzlich nötig?
Warum gibt es dann überhaupt die Analog-Platinen welche durch den Decoder ersetzt werden?


Grüße,Sven


Hallo,

die Drossel zu entfernen ist eigentlich unnötig. Die Induktivität ist so gering dass sie das Digitalsignal nur minimal beeinflußt. Die Kondensatoren sind heikler, in manchen Fällen ergeben sich dadurch massive Störungen der Decoder.

Die Analog-Platinen sind Brückenstecker. Auf Grund der scharfen Vorschriften hinsichlich EMV-Tests bau(t)en einige Hersteller (leider auch solche, die selbst Digitalsysteme anbieten wie z.B. Minitrix) aus Angst vor dem Nichtbestehen der Prüfungen und den Kosten für Redesign und neuerlichen Tests und Zertifizierungen lieber übertriebene Kapazitäten ein. Für etwaige Störungen im Digitalbetrieb ist der Endkunde selbst verantwortlich.

Anders, wenn man die Umbauten gewerblich betreibt, und das ist bei Gunter so der Fall: Der fackelt nicht lange rum sondern schmeißt kategorisch alles raus, damit es sicher keine Probleme gibt.

Aber Vorsicht: Bei kleinen Decodern und Motoren mit starken Störspannungen (besonders Arnold und Fleischmann) hat es schon mal die Motorendstufe durch wenn man die Entstörkondensatoren entfernt, da diese auch die hochfrequenten Spitzen (v.a. durch das Bürstenfeuer) absaugen.

Ich habe das auch schon mehrmals selbst reproduziert.

Arnold Lok mit altem Lokplatinendecoder: Entstörkondensator am Motor rausgenommen -> Motortreiber kaputt
Kommerziellen Motortreiberbaustein mit simpler Arnold Lok getestet -> Chip kaputt

Grüße, Peter W.
Hallo Sven,
die Entfernung der Spulen und Kondensatoren ist nicht bei allen Decodern zwingend nötig, allerdings fast immer ratsam. Der Grund liegt in der Regelung der Decoder. Der Motor bekommt keinen glatten Gleichstrom, sondern gepulsten. In den Phasen, wo der Motor keinen Strom bekommt, misst der Decoder die vom Motor induzierte Spannung und vergleicht den Ist- mit dem Soll-Wert. Dreht der Motor langsamer als gewünscht, gibt er mehr Power, dreht er zu schnell, nimmt er die Spannung etwas zurück. Durch die Induktivitäten bzw. Kondensatoren werden die Messwerte verfälscht, was bei einigen Decodern zu einer falschen Regelung führt. Im Extremfall fährt die Lok dann gar nicht mehr richtig. Am besten wird es sein, du lässt die Sachen erstmal drin und testest. Entspricht die Fahrweise deinen Ansprüchen lass sie drin, anderenfalls musst du sie doch entfernen.

Die Analogplatinen sollen hauptsächlich die Stromverbindung zwischen Gleis, Motor und Licht herstellen. Ohne Schnittstelle und Platine müsstest du sonst einige Leiterbahnen auftrennen, was auch nicht jedermanns Sache ist.

Viele Grüße
msfrog
www.1001-digital.de
Hi,

danke schonmal - da wird mir einiges klarer.

Ich hätte das ganze ja verstanden, wenn alles auf der Analog Platine wäre, also auch die Drossel und die die Kondenser.


Wie verhalten sich die D&H Decoder?
Sind das "kleine Decoder" oder ist mit kleine die Belastbarkeit gemeint?

Die D&H Decoder haben ja eine Lastregelung, kann man dann davon ausgehen das die Kondenser besser gleich rauskommen?


Grüße,
Sven

Hallo Sven,
das ist sehr abhängig vom Motor und von der Kapazität des Kondensators. Probier es einfach aus, allgemeingültige Aussagen dazu sind schwer zu treffen.

Viele Grüße
msfrog
www.1001-digital.de
Hallo,

wegen des komplexen Signalverhaltens im Hochfrequenzbereich macht es leider einen Unterschied, ob die Entstörbauteile vor oder nach dem Steckverbinder eingebaut sind.

Zitat

Wie verhalten sich die D&H Decoder?


Je nach Decodertyp, Schaltung der Entstörbauteile und der elektrischen Werte unterschiedlich!

Zitat

Sind das "kleine Decoder" oder ist mit kleine die Belastbarkeit gemeint?


Das betrifft praktisch alle N Decoder - je kleiner die Bauform desto problematischer. Durch die geringe Baugrösse sind meist keine Bauteile zum Absaugen von Störspitzen drauf.

Zitat

Die D&H Decoder haben ja eine Lastregelung, kann man dann davon ausgehen das die Kondenser besser gleich rauskommen?


Alle derzeit am Markt erhältlichen Decoder haben eine Lastregelung, dennoch reagiert jeder anders, und bei fast jedem Lokmodell ist die Schaltung anders. Auch ein DHL160 reagiert anders als z.B. ein DH-10.

Bei Hobbytrain-Modellen müssen die Kondensatoren auf jeden Fall raus (Kapazität zu gross), bei Trix nur bei manchen Modellen. Bei Fleischmann und Arnold-alt würde ich sie lieber drin lassen.

Grüße, Peter W.
.@Peter W.:

...wie sieht es mit den Kondensern bei Roco aus?

Habe überwiegend Fleischmann. Minitrix, Arnold alt und Roco ist jeweils einmal vorhanden.

Grüße,
Sven
Hallo,

die Werte sind so klein, das stört nicht, allerdings gewinnst Du durch das Entfernen der Bauteile Platz. Bei den neueren Auflagen mit 2 Drosseln ergibt sich nach Auslöten der Dioden, Drosseln und des Kondensators gleich eine "Lötschnittstelle". Nur bei der zweimotorigen V188 würde ich die Kondensatoren drin lassen, diese Lok hat den Ruf als "Decodermörder".

Grüße, Peter W.
... Danke !

Grüße,
Sven


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