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THEMA: Kühn-Decoder blinkt

THEMA: Kühn-Decoder blinkt
Startbeitrag
rojo - 05.07.11 10:27
Hallo,

nach Decoder-Einbau eines Kühn N025 in eine Fleischmann 7171 (BR01 mit Öltender) habe ich das Problem, dass die Lok ganz kurz anfährt, dann stehenbleibt und mit beiden Lämpchen blinkt.

Sie ist also ein kleines Stück gefahren, so dass ein "richtiger" Kurzschluß meiner Meinung nach ausscheiden dürfte. Trotzdem habe ich alle Kontakte nochmals geprüft, Motor-Masseschild ist ebenfalls korrekt entfernt worden. Im Analogbetrieb vorab hatten sich ebenfalls keine offensichtlichen Fahrprobleme gezeigt.

Was mir auffällt, ist, dass der Motor am Kollektor feinen Funkenflug zeigt. Wenn man genau hinschaut, bemerkt man auch, dass sich der Motor ganz kurz und ruckweise bewegt, dann aber wieder stockt - dies intervallartig und etwa im Rhthmus der blinkenden Lämpchen.

Also habe ich den Motor ausgebaut, zerlegt (wie bei MTKB beschrieben) und den Kollektor gereingt (zumindest versucht zu reinigen), indem ich die Kollektorfälche mit einem Glasfaserradierer bearbeitet habe, die Nuten im Kollektor versucht habe damit freizukratzen und abschließend mit Reinigungsalkohol und einem fusselfreien Tupfer nachgearbeitet habe.

Anschließend wies der Motor einen höheren Widerstand auf (vorher lediglich 10 Ohm, danach etwa das Dreifache) und lief im Analogbetrieb (Direktanschluß unter Umgehung des Decoders) augenscheinlich "sauberer", d.h. ohne Funkenflug am Kollektor.

Nach Wiedereinbau mit Decoder jedoch das gleiche Bild wie vorher: Motor läuft kurz an, bewegt die Lok ca. 3-4 cm weit, dann stoppt die Lok und die Lämpchen blinken wieder.

Meine Vermutung: könnte es sein, dass meine Reinigungsaktion nicht intensiv genug war, so dass es weiterhin zu potenziellen Mikrokurzschlüssen im Motor kommt? Oder hat sich der Kollektor evtl. gleich wieder zugesetzt (infolge "weicher" Kohlen)? Oder habe ich sonst etwas übersehen?

Ich hatte auch bereits an potenzielle Fahrstufen-Unterschiede zwischen Decoder und Zentrale gedacht, doch müsste die Lok in diesem Fall doch wenigstens ruckweise fahren, oder? Meine Zentrale ist die Fleischmann MultiMaus.

Ich wäre für Eure Tipps sehr dankbar,

Dankeschön und Gruß
RoJo

Hallo RoJo,
10Ohm waren definitiv zu wenig, normal sind bei den alten Dreipol-Motoren so um 40Ohm, die von Dir gemessenen 30Ohm sollten aber auch noch i. O. gehen.

Ich habe aber die Erfahrung gemacht, daß einige Motoren bei langsamer Bewegung kurzzeitig extreme Peaks in der Stromaufnahme hatten, möglicherweise ein Isolationsfehler gegen das Gehäuse. Bei einem Pendolino mußte ich z. B. den Motor gegen die Halterung isolieren, sonst lief der Zug nicht richtig. Nach dem Isolieren war der Spuk vorbei.

Der Funkenflug ist bei diesen Fleischmann-Motoren (leider) ziemlich normal, deshalb rate ich dringend dazu, Entstördrossel und Kondensator drin zu lassen.

Ansonsten: Miß den Motor mal in ausgebautem Zustand. Was zieht er denn bei ca. 6..8V an Strom?

Gruß,
Torsten
Hallo Torsten,

zunächst vielen Dank für die prompte Antwort. Ich habe eben den Motor nochmals ausgebaut und die Stromstärke gemessen. Leider gibt mein Multimeter maximal 250 mA aus, die erreiche ich schon bei maximal ca. 5 Volt oder gar weniger Spannung. Entsprechend hat sich anscheinend auch der Widerstand des Motors wieder abgesenkt, auf knapp über 20 Ohm - etwas zu wenig, schätze ich. Vielleicht habe ich doch ein Problem mit dem Abrieb "weicher" Motorkohlen.

Ich werde parallel jedoch wieder die Entstörelemente (Kondensator und Spule) auf die Motorplatine löten und den Decoder testweise daran anschliessen.

Gruß
Rolf / RoJo
Hallo Rolf,
ja, das klingt danach. Besorg Dir mal neue Kohlen und am besten auch neue Andruckfedern (für den Fall, daß die durch den zu hohen Strom ausgeglüht sind).

Gruß,
Torsten
Hallo Torsten,

ich habe als letzten Versuch vor dem Kauf neuer Kohlen den Motor nochmals intensiv gereinigt und sämtliche Kollektornuten mittels Zahnstocher gesäubert, weil mir der geringe Widerstand des Motors keine Ruhe liess und ich bereits eine evtl. defekte Wicklung im Verdacht hatte. Bei unter 30 Ohm und der reltativ hohen Spannung des originalen MultiMaus-Steckernetzteils musste ja die Kurzschluss-Sicherung des Decoders eingreifen. Damit konnte ich den Widerstand nun auf fast 90 Ohm erhöhen - und tatsächlich fährt die Lok nun problemlos.

Nun muß ich nur noch einige geeignete Parameter setzen, damit das bei Standard-Setting etwas ruckartige Anfahren des Drei-Polers vielleicht noch etwas gemindert wird.

Nochmals vielen Dank für die Tipps,

Gruß
Rolf / RoJo
Hallo Rolf,
freu Dich aber nicht zu früh, solche Kandidaten hatte ich bereits mehrere, spätestens nach einer halben Stunde Dauerbetrieb war dann wieder Schluß.

Kohlen und Federn kosten nicht die Welt, sind ohnehin Verschleißteile und für praktisch alle alten Fleischmann-Motoren verwendbar. Insofern legt man sich halt mal "'nen Sack", sprich mindestens 10 bis 20 Stück, auf Halde.

Gruß,
Torsten
Hallo Torsten,

ja, Danke, ich bin auf alles gefasst Ich habe mir natürlich schon die Bestellnummern für die Kohlen/Federn herausgesucht, da gab es anscheinend in den letzten Jahren eine Änderung für den betreffenden Motor. Es ging mir auch weniger um die knapp 3 Euro pro Set (auf die Dauer wird ja ohnehin Ersatz fällig) - ich bin nur heilfroh, dass mein Umbau grundsätzlich geklappt hat. Hätte ja sein können, dass ich doch etwas übersehen habe oder dass der Motor selbst beschädigt ist (habe das Modell gebraucht gekauft).

Gruß
Rolf
Hallo Rolf,
ich hatte auch schon verschiedenlich mit verschmutzten Kollektoren Ärger. Nicht nur bei Fleischmann.
Hilfreich ist dabei immer die Kollektorlücken zu entgraten oder leicht anzufasen. Dies kann mit einem sehr kleinen Uhrenmacherschraubendreher erfolgen, der eigens dafür scharf geschliffen wird.
Auch ist es ratsam das kollektorseitige Lager nur ganz, ganz wenig oder besser überhaupt nicht zu ölen. Ist bei Sinterlagern meist auch nicht nötig. Denn das Öl das dann in den Motor eindringt, macht die Bürsten weich und hillft die Kollektorlücken zu zu schmieren.

Gruss Karl


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