1zu160 - Forum



Anzeige:
WAWIKO

THEMA: Dreipunktabstützung

THEMA: Dreipunktabstützung
Startbeitrag
Werner D [Gast] - 15.11.03 19:06
Hallo,

ich habe in einem älteren Thread was über Dreipunktabstützung gelesen. Und zwar schreibt dort StefanG (ich nehme an,  es ist Stefan Glasmachers), daß eine auf Dreipunktabstützung umgebaute Köf wesentlich bessere Fahreigenschaften zeigt. Ich frage euch jetzt, ob hier schon mal jemand diesen Umbau gemacht hat. Interessiert mich einfach. Außerdem kann ich mir unter dieser "Dreipunktabstützung" wenig vorstellen. Gibts irgendwo was zum Nachlesen, was auch ein Elektroniker versteht?
Und hat schon jemand 'ne Köf mit Schleifern von IMOTEC versehen? Bringt das was?

So genug gefragt...

Gruß Werner D.

Ich habe mal eine Köf 3 mit Imotec ausgerüstet, hat aber nicht den durchschlagenden Erfolg gebracht: Die Traktion wird schlechter, da die Schleifer bremsen und die Lok etwas anheben.

Bei Dreipunktlagerung wird eine Achse starr gelegert, die andere kann ein wenig pendeln. Schau dir mal die Drehgestelle von D-Zugwagen an, eines kann quer zur Fahrtrichtung kippen, das andere nicht. Typisches Beispiel von Dreipunktlagerung.

Bei Loks mit mehr als 3 Achsen in einem Rahmen setzt man Ausgleichshebel ein.

Edward
Meine beiden Köfs fahren ganz original sehr gut auf Peco Code55 Gleis,  schön langsam mit 5 Wagen über die Anlage.  Kein großer Grund für Umbaukünste.
In H0 hatte ich mal den RAIMO-Dampftriebwagen mit echter Pendelachse umgebaut, aber ob ich je solche Dinge in N hinbekomme, weiß ich noch nicht.

Gruß, Christoph
Hintergrund meiner Fragen ist eigentlich folgender: ich bin im mom am Bauen einer kleinen Anlage die ich mit digital mit SX betreiben will. Da meine Kids im Mom. eigentlich nur auf ICE stehen, sehe ich kein Prob mit meinen Mtx-Gleisen und den 24-er Weichen ohne pol. Herzstück. Aber mir schwirrt einfach diese Köf im Kopf herum und irgendwie will ich die digital zum Laufen bringen. G. Wiencirz hat ja da 'nen Vorschlag mit 'nem Wagen in dem der Decoder sitzt und der gleichzeitig auch zu Stromaufnahme dient. Aber das will ich eigentlich nicht. Ich möchte die Köf auch alleine fahren lassen. Die kleineren Decoder passen ja irgendwie rein, also bleibt eigentlich nur noch das Prob der Stromaufnahme. Und wenn die zusammen mit dem Fahrverhalten ok ist, denke müßte das gehen mit dem Digitalbetrieb. Ich habe auch mal gelesen, daß es von sb-modellbau ein Fahrwerk für die Köf geben soll, soll aber nicht gerade günstig sein. Also forsche und frage ich einfach mal rum, um eine Lösung zu finden. Bin deswegen auch am DCX74 als SX-Ausführung interessiert, denn wenn die SX-Ausführung auch diesen 30sec Datenpuffer hätte, denke ich wäre ich einen großen Schritt weiter.

Schau 'mer mal...


Gruß

Werner D
Meine Köf ist heute ziemlich problemlos über eine große Fremoanlage gezuckelt. Es ist ein DCX74 drinnen. Die vordere Achse hat etwas Höhenspiel, das reicht aus, um kleine Unebenheiten abzufedern. Es sollte also reichen der eine Achse eine Art Langloch zu verpassen.
Ich würde es aber einfach mal so problieren: Einen Decoder provisorisch auf das Dach kleben und mal fahren. Dann siehst du schnell, ob es klappt.

Edward
Arnold hat schon vor Jahren gezeigt, wie ein Decoder in die Köf passt: senkrecht. Man kann ihn tarnen, indem man den Vorhang zuzieht (dünnes Papier passend eingefärbt). Inzwischen gibt es mit dem DHL 50 einen wesentlich kleineren Sx-Decoder.

Ob es von sb-Modellbau ein Köf-Fahrwerk gibt weiß ich nicht. Von denen gibt es einen Geisterwagen. Aber von Euromodell gibt es ein Köf-Fahrwerk mit extrem langem Auslauf. Beide Unternehmen sitzen in Olching.
@ RubiNH0

vielleicht verwechsel ich jetzt sb und Euromodell, ist aber eigentlich egal, weil ich nicht so die große Kohle da reinstecken will. Ich habe nen DHL50 hier, denke aber ohne Fräsen geht trotzdem nichts...

Gruß

Werner D
Seitlich neben dem Motor stehend müsste es gehen, denn da hat schon der viel größere Arnold-Decoder reingepasst. Den unschönen Anblick kannst du vermeiden, wenn Du Vorhangimitationen in die Türöffnung und ins Seitenfenster klebst. Bei den Versionen mit Tür empfiehlt es sich vielleicht, den Decoder schwarz zu lackieren.
@ RubiNH0
ich hab den DHL050 mal an der Seite so reingehalten, der ist immernoch zu lang, denke da muß entweder im Dach oder am Fahrgestell was weg. Ich bleib dran...

Gruß

Werner D
Hallo,

auf Minitrix-Weichen mit Kunststoff-Herzstück bekommt die Original-Köf auf jeden Fall Probleme. Ob man nun besseres Gleismaterial nimmt oder die Lok verbessert oder beides, muss jeder für sich entscheiden.

Was ist Dreipunktabstützung? Eine zweiachsige Lok hat das gleiche Problem wie ein vierbeiniger Tisch: Solange die Schienen eben sind bzw. der Boden eben ist, liegt sie "satt" auf und wackelt nicht. Steht der Tisch auf unebenem Untergrund, hängt ein Bein in der Luft.

Der Umbau eines Tisches auf Dreipunktabstützung sieht ungefähr so aus:
Man montiert zwei benachbarte Beine ab, kürzt sie, verbindet sie oben mit einem Querbalken, legt mitten auf den Querbalken eine Rolle und darauf wieder die Tischplatte. Die Tischplatte stützt sich jetzt in drei Punkten (zwei starre Beine plus eine Rolle) auf die vier Beine ab und verteilt ihr Gewicht gleichmäßig auf alle vier Beine. Bevor jetzt jemand seinen Gartentisch umbaut: Einfacher geht´s mit einem Bierdeckel...

Fakt ist, dass die Köf II im Serienzustand durch ihre sehr ungleichmäßige Achslastverteilung (5 Gramm auf der vorderen und 16 g auf der hinteren Achse) stets mit beiden "Hinterrädern" auf den Schienen aufliegt. Solange die Schienen genau parallel bzw. in einer Ebene liegen, verteilt sich die Vorderachslast gleichmäßig auf beide Vorderräder. Steht ein Vorderrad auf einem erhöhten Punkt (nehmen wir an, es sei das rechte), dann drücken die ohnehin mageren 5 Gramm aber nur noch im rechten Lager auf die Achse. Im linken Lager hängt sie frei. Selbst wenn das serienmäßige Höhenspiel reicht, dass das linke Rad die Schiene berühren kann, ist doch die Achslast äußerst ungleichmäßig auf die beiden Räder verteilt. Je weiter das belastete Lager von der Lokmitte entfernt ist, umso größer ist der Unterschied. Aufgrund der Lageranordnung im Köf-Rahmen (die Lager sitzen weit außen) bleibt für das entlastete Rad weniger als ein Gramm Radlast übrig, zu wenig für einen sicheren Rad-Schiene-Kontakt, unter Umständen sogar zu wenig, um gegen den Reibungswiderstand des Stromschleifers die Schiene überhaupt zu berühren. Steht das Hinterrad der gleichen Seite gerade auf dem Kunststoff-Herzstück, ist nun "der Ofen aus"; die Köf II bleibt fast immer mit der Hinterachse auf dem Herzstück stehen.

Jetzt drehen wir den drittletzten Satz einfach um: Ist das belastete Lager in Lokmitte, ist der Radlastunterschied links/rechts gleich Null. Der Umbau funktioniert folgendermaßen: Von vorne wird durch den vorderen "Kupplungskasten" eine Bohrung gesetzt, die unmittelbar oberhalb der Vorderachse in die innere Rahmenaussparung austritt. In diese Bohrung wird eine kleine Welle eingesetzt, über die sich der Rahmen in Zukunft mittig auf die Achse abstützen wird. Das Ende dieser Welle muss so angeschrägt werden, dass sich das Stufenzahnrad frei dreht. Die seitlichen, bisherigen Achslager werden nach oben um einige Zehntel mm erweitert, müssen die Achse aber in horizontaler Richtung weiterhin genau führen (sonst könnte sie z. B. "lenken"). Der Achslagerdeckel wird ein wenig ausgefeilt, damit eine Seite der Achse auch nach unten ausweichen kann, wenn die andere nach oben gedrückt wird.

Der Gewinn an Stromabnahmesicherheit auf "alten" Weichen (wie ich sie auch verwende) spricht für sich. Ergänzend habe ich zusätzliche Gewichte aus Messing gefräst, die unsichtbar im Vorbau und in den vorderen Radkästen verschwinden und weitere 3,5 g auf die Vorderachse bringen. Wenn man die in einer schweren Sorte Weißmetall abgießen würde, wären sogar über 4 Gramm drin (Herr Hegermann???).

Der Mehraufwand für eine serienmäßige Dreipunktabstützung wäre für Arnold übrigens gleich Null gewesen...

Gruß

Stefan Glasmachers
Vielen Dank für die gute Anleitung.  Werde die Idee vielleicht mal aufgreifen  (im Moment habe ich noch so viel an der Modellbahn zu tun, daß ich nicht weiß, wo ich anfangen soll.  Aber das ist ja eigentlich auch der Sinn der Sache :) ).

Schönen Abend noch,  Gruß  Christoph
@ StefanG
Ich möchte mich christoph anschließen und mich bedanken. Ich habe gestern gleich noch meine Köf auseinandergenommen, weil ich das alles auch verstehen wollte, was da geschrieben wurde. Und ich hab's sogar als Nichtmechaniker kapiert wie es gehen soll. Ich denke, ich werde mich an den Umbau machen, habe aber im mom das Problem jemand zu finden, der diese feinen Arbeiten machen kann, ich selbst habe (vielleicht noch?) keine Maschinen dazu.
@RubiNH0
Ich habs gestern, nachdem ich die Köf eh schon zerlegt hatte, nachgemessen. Selbst der DHL50 ist nach ca. 0,3mm zu lang um ihn stehend hinter die Türe einzubauen. Aber ich bleibe dran. Ich will's jetzt einfach wissen.

Gruß

Werner
@Werner D
zum Thema DHL050: Das Dach der Köf II ist so dick, daß man die 0.3mm wegfräsen kann. Dann passt der Decoder rein. Ich habe das selbst vorsichtig und freihändig mit einem Bohrzwerg gemacht. Zusätzlich habe ich noch die Imotec-Schleifer montiert. Die Fahreigenschaften sind super.
@StefanG
funktioniert dieser Umbau auch in Verbindung mit dem Getriebeumbausatz von Marks Kleinkunst? Mir scheint, es wird sehr knapp mit dem Stufenzahnrad.

Gruß Klaus
Der umbausatz von MKK hat generell - AFAIK- ein Problem: Der Motor wird etwas unterlegt und rutscht dadurch mit samt dem Gehäuse nach oben, sodass die Schnecke nicht mehr gleichmäßig eingreifen kann. Außerdem waren bei mir die Originalachsen etwas dicker als die von MKK, sodass ich aufgrund des größeren Spieles auf jeden Fall vom Einbau einer Dreipunktabstützung / Pendelachse abstand nehmen würde. Die Achse verkantet dann unnötig und das Achszahnrad fängt an zu klemmen.

Gruß Matthias
Das Gehäuse sollte nicht hochrutschen. Man muss nur den kleinen Knupsel der im Gehäuse ist etwas kürzen. Kommt immer auf den Motor an(habe bis jetzt 3 verschiedene Motorausführungen gehabt).  Steht in der neueren Anleitung mit drin. Vorher hatte ich noch nicht diesen Motor. Die Schnecke muss sauber eingreifen ca. 0.1mm Luft. Ansonsten das untergelegte MS-Teil nachfeilen. Steht so auch in der Anleitung. Die Achse ist ca. 0.2 mm länger und 0.002 mm kleiner.

Mfg
K.Marks

@ Nr. 13
in Verbindung mit dem Getriebeumbausatz von MKK wird der Umbau zumindest schwieriger, denn das im Durchmesser um 0,6 mm größere Schneckenrad streitet sich mit der von vorne durch den Kupplungskasten in den Rahmen eingesetzten Welle um den knappen Bauraum. Das kann vielleicht noch klappen, aber sicher bin ich mir nicht.

Der andere Punkt ist, dass Marks die Zahnsumme von Stufenradabtrieb und Achszahnrad um eins verringert, so dass die Eingrifftiefe um 0,15 mm auf ca. 0,40 mm abnimmt. Im Originalzustand der Lok macht das keinerlei Probleme, beim Fahren mit Dreipunktabstützung auch nicht. Wenn die Lok "kopfüber" in einer Lokliege an Spannung gelegt wird, könnte es kritisch werden - je nachdem, wie "großzügig" der Achslagerdeckel ausgefeilt wurde.

Grüße

Stefan Glasmachers


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;