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THEMA: Selbstbau Schiebebühne

THEMA: Selbstbau Schiebebühne
Startbeitrag
Magnus* - 21.02.24 12:12
Hallo,
für mein geplantes BW fehlt mir noch eine Schiebebühne für die Lokschuppen der Dieselloks. Schiebebühnen gibt
es von Minitrix oder gebraucht von Brawa. Bei der von Minitrix ist die Grube zu tief, die von Brawa gibt es nur noch gebraucht. Die von Minitrix ist auch sehr teuer. Bei beiden gefällt mir nicht, das die "Laufräder" keine Räder, sondern Zahnräder sind und auf einer sichtbaren Zahnstange laufen. Ich wollte mal ein anderes Antriebskonzept testen. Als erstes braucht man natürlich wie der Name schon sagt eine Schiebebühne. Mir fiel auf, das die Pola Stahlbrücke (Artikel 320373) wie eine Schiebebühne aussieht. Zum Glück hatte ich gerade bei EBAY zwei Bausätze dieser Brücke ersteigert.
Also erstmal acht Laufräder aus Neusilber gedreht (Durchmesser 5mm) mit Spurkranz in der Mitte.
Die Radhalterung besteht aus einem Messing U-Profil und einem Messing Rechteckprofil, die zusammengelötet werden.
Die Achsen bestehen aus Zylinderstiften (DIN 7) aus Edelstahl mit 1mm Durchmesser.
Beim Brückenbausatz werden die Seitenteile an den Enden für die Radhalterung bearbeitet.
Jedes der beiden Grubengleise besteht aus zwei Märklin Spur Z Profilen.
Die Schwellen werden aus 1,3mm dickem Epoxydplatinen gefräst.
Die Schienenprofile müssen parallel mit einem Abstand von 0.9mm aufgelötet werden. Dafür habe ich eine
Hilfsvorrichtung aus Aluminium gemacht. Zwischen die Schienenprofile wird ein Aluminiumstreifen mit 0,9mm Dicke
gelegt.
Das Bühnengleis wird auch wieder aus einer Platine gemacht. Es wird an die Radhalterungen geschraubt.
Etwas kniffelig ist die Montage der Grubengleise, sie müssen den passenden Abstand untereinander und zum
Bühnenrand haben. Montiert werden sie mit M1 Senkkopfschrauben.
Der Grubenrand besteht aus Aluminium Z-Profilen. Die Senkkopfschrauben liegen unter den Grubengleisen, sodaß sie
nicht sichtbar sind.
Ich wollte versuchen, die Bühne mittels Magneten von der Unterseite aus zu bewegen. Dafür
ist eine Magnethalterung für die Bühne nötig.
In das Aluminiumteil werden dann fünf 2mm dicke Magnete eingeklebt, als Abstandshalter dienen Messingstreifen.
Für den Antrieb werden zwei Lagerblöcke benötigt. In das Loch in der Mitte kommen zwei Kugellager, die mit zwei
Aluminiumblechen abgedeckt und fixiert werden. An den Lagerblöcken werden auch die Endtaster angeschraubt.
Die Magnete unter der Grube, welche die Bühne bewegen, werden an den Seiten in Führungsstangen geführt.
Dies sind 4 mm Edelstahlstangen und Linearlager.
Die Trapezgewindespindel hat 6 mm Durchmesser und eine Steigung von 1 mm. Dazu zwei Spindelmuttern aus POM.
Es werden zwei Spindelmuttern verwendet, eine ist fest verschraubt, die andere durch zwei O-Ringe etwas versetzt
verschraubt, um das Spiel der Spindel in den Muttern zu beseitigen.
Um Schwingungsübertragungen des Motors zu verringern, wird dieser an Gummipuffern befestigt.
Die Übertragung der Motordrehung erfolgt über eine Magnetkupplung.
Zur Zeit arbeite ich an der Hardware/Software zur Ansteuerung.
Mehr Fotos dazu auf meiner Webseite unter "Selbstbau Schiebebühne" : http://www.uwe-magnus.de

Viele Grüße,
Uwe

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Hallo Uwe,

ganz großes Modellbau- und Konstrukionskino! Mir stehen derartige Möglichkeiten nicht zur Verfügung und bewundere solche Arbeiten umso mehr.

Bin sehr gespannt, wie die Bühne fertig aussehen wird!

Schöne Grüße, Carsten
Genial!
Mahlzeit,

da kann ich Carsten nur beipflichten: Ganz großes Kino!!!

Nicht nur modellbauerisch sieht das sehr professionell aus, auch die Steuerung ist schon eine Hausnummer, sowas auch perfekt hinzubekommen. Meinen allergrößten Respekt! Toll!!!

Gruß
Marco
Mein lieber Mann, das ist vielleicht eine Arbeit. Bist du Feinmechaniker? eine tolle Präzisionsarbeit.
In deinem Text schreibst du das dir Minitrix zu teuer war. Mich würden die Kosten deiner Konstruktion interessieren.
Wahrscheinlich hast du auch einen entsprechenden Maschinenpark zu Hause sonst wäre ja so eine Konstruktion gar nicht machbar.
Auf alle Fälle Herzlichen Glückwunsch zu dieser Arbeit.
Gruß elber
Hallo Uwe,

ganz groß Arbeit, die Du uns da zeigst. Hut ab. Schön, das Du dafür Zugriff auf die entsprechenden Maschinen hast. Solch einen Antrieb hatte ich mir auch schon mal vorgestellt, wenn ich dazu komme meine Herkat-Schiebebühne (lege ich seit mehr als 40 Jahre von links nach rechts) mal mit zu verbauen.

Viele Grüße
Peter
Hallo zusammen,

da offensichtlich nicht bekannt, hier der Link zu Markenburg, der auch eine Schiebebühne ins Programm genommen hat.

https://www.markenburg.nl/de/webshop/infrastruktur/schiebebuhne

Aber zum Eingangspost zurück: wirklich beachtlich und sehr gut gelungen!

Gruß
Firefox

Hallo,
#4 nein Feinmechaniker bin ich nicht (sondern Dipl.Ing. Elektrotechnik). Was ich ausgegeben habe :

Pola Brücke                                      : 12,00
Trapezgewindespindel + Muttern : 14,56
Kugellager 4x10x4 (MR104 ZZ)      :  7,50
Aluminiumblech 2mm dick            :  6,60
Aluminium Z-Profil                           :  9,15
Schrittmotor                                      : 24,95
Magnete                                             :  7,82
Gummipuffer                                     :  8,78
                                                            -------
                                                             91,36

Den Rest hatte ich noch rumliegen, da kann ich keinen Preis für nennen (Aluminium Material, Taster etc.)

Wenn ich die Platine der Steuerung fertig habe kommt die noch dazu sowie die Bauteile. Sollte aber unter 100 Euro
bleiben.
Es ging mir ja nicht nur um den Preis, sondern auch um das Aussehen (ohne sichtbare Zahnstange..)

#6 Kannte ich nicht. Ist aber noch teurer als die von Minitrix. Und aus Karton... finde ich persönlich bei mechanischen Modellen nicht so gut.

Viele Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
gefällt mir sehr gut!
Mir würde es mit den handelsüblichen Bühnen genauso gehen. Leider gibt es, auch bei den Drehscheiben, nichts „Echtes“.
VG Michael
Hallo Uwe!

Das Projekt schaut echt klasse aus! Diese Brücke gab es doch auch von Faller, oder? Die habe ich letztens mal fertig zusammengeklebt.

Das EX-Turntable Modul von DCC-EX kann man doch auch für Schiebebühnen verwenden.
https://dcc-ex.com/ex-turntable/traverser.html#gsc.tab=0

Ist vielleicht eine Option für die Steuerung.

Grüße
Volker
Hallo,

wirklich eine tolle Arbeit. Für die weniger Begabten unter uns wäre evtl. noch die Herkat Schiebebühne zu erwähnen:
https://www.spurweite-n.de/ncontent/ndb/ndb-artdetails.asp?ID=453072668
Bis auf die Ritze für den Mitnehmer (Antrieb über Spindel unter der Grube). sieht die m.E. ganz ordentlich aus.

Gruß Engelbert
Hallo Uwe,

nur ein Wort: Toll!

Bewundernde Grüße
Michael
Zum Beneiden !!!!!
Da ich (Außer einer Uralten Uhrmacherdrehbank) nur die Standard Maschinen besitze (Dremel, Schlagschrauber, Bohrständer, Kreissäge) versuche ich mich immer wieder mit Feilen und Sägen feinmechanische Arbeiten auszuführen.
Aber es bleibt doch immer Handarbeit!!!   Und man siehts an den Ergebnissen.
Gruß 🤬tto
Hallo Volker,
soweit ich weiß gab es die Brücke mal bei Herpa (Artikel 631) und dann bei Faller (nachdem die Pola übernommen hatten) im Doppelpack (Artikel 222579). Wobei ich nur die Pola Brücke habe.
Dieses EX-Turntable Modul nützt mir nichts, da ich Selectrix benutze. Ich programmiere die Steuerung selbst (ansteuerungsmäßig kompatibel zur Rautenhaus Drehscheibensteuerung). Das habe ich bei meiner Selbstbau Drehscheibe auch schon gemacht.

Viele Grüße,
Uwe
Zitat - Antwort-Nr.: 7 | Name: magnus

nein Feinmechaniker bin ich nicht (sondern Dipl.Ing. Elektrotechnik).



Hallo Uwe,

du bist allerdings wie ein Feinmechaniker ausgestattet und beherrscht u.a. auch das Fräsen, Bohren und Drehen. Passungen und exaktes Arbeiten sind ebenfalls keine Fremdwörter für dich. Der Ergebnis spricht für sich.

Ich vergebe dir fünf von fünf Sternen für deine Selbstbau Schiebebühne

Grüße
Markus
Hallo Uwe,
Eine sehr beeindruckende Feinmechanische (und elektrische) Praezisionsarbeit👌Ungeheuer professionell👍
Wie viele andere meiner Vorredner wuenschte auch ich die Werkzeuge dazu zu haben - vom Koennen ganz zu schweigen.
"Hut ab" vor der Arbeit!
Gruesse
FreddieW
Hallo Uwe,

auch ich ziehe meinen (imaginären) Hut und beglückwünsche dich zu dieser handwerklichen Leistung.
Die Idee zu diesem Antriebskonzept alleine verdient schon Hochachtung!

Deine Homepage kam mir gleich bekannt vor - da hatte ich mir den Bericht zur Drehscheibe angesehen.
Beneidenswert wenn man die Möglichkeiten und Fähigkeiten zu so etwas hat. Von der Geduld ganz zu schweigen...

Es grüßt ein Bauingenieur
Andreas
Die Schiebebühnewird wohl zu deiner Lebzeit keine große Abnutzung zeigen. Soviel kannst du sie ja garnicht benutzen.

Gruß von Karl - Michael
super gemacht!

gruss aus gSi-Berg
Achim
Echt ein starker Selbstbau.
Gruß Björn
Hallo,
ich habe inzwischen die Schiebebühne noch detailiert und die Steuerung fertiggestellt.

Was noch fehlte ist ein Bedienerhaus. Als erstes ist eine Plattform für das Haus notwendig. Aus einem Stück Neusilberblech und zwei Messingprofilen wird die Plattform zusammengelötet.
Aus Messing Flachstücken und Messing L-Profilen entstehen zwei dreieckige Montagewinkel.
Diese werden an die Plattform gelötet.
In die flachen Messingprofile werden 1mm Gewinde geschnitten, sodaß die Plattform an die Bühne geschraubt werden kann.
Auf beide Seiten der Plattform kommen noch Laufstege. Diese bestehen aus Polystyrol Flachprofil und den anfangs abgesägten Halter für die Brückenfußwege.
Später werden die Laufstege noch mit Echtholz beklebt, hier habe ich sie nur probehalber aufgelegt.
Die Antriebseinheit fehlt noch, als erstes werden die Stützen der Antriebswellen aus einem Polystyrol I-Profil gemacht und an die Bühne geklebt.
Die Lager der Antriebswellen habe ich aus dem gleichen I-Profil gemacht, allerdings den oberen Teil seitlich abgefeilt so daß ein T-Profil entstanden ist. In die Bohrung wird ein Stück einer 0.5mm² Aderendhülse eingeklebt.
Die Antriebswelle ist ein 1mm Neusilberdraht.
Die Motorattrape besteht aus mehreren Messingteilen. Das Motorgehäuse habe ich gerändelt. Die Teile werden dann zusammengelötet.
Zwei Messingteile stellen das Getriebe zum Antriebsrad dar.
Dann fehlt noch ein Steuerpult für das Bedienerhaus, auch eine Handkurbel ist notwendig falls mal der Strom ausfällt..
Um das Bedienerhaus zu befestigen werden an den Seiten unten zwei 1mm Messinggewindestücke angelötet.
Um von der Grube auf die Laufstege zu gelangen wird auf jeder Seite eine Leiter angebracht.
Die einzelnen Riffelbleche sind mit dünnen Messingblechstreifen verlötet, an den Enden ist ein Stück Rundmessing aufgelötet welches in passende Löcher der Bühnengleisplatine paßt.

Die Steuerung :

An der RS232 Schnittstelle kann ein Bedienteil angeschlossen werden oder der Microcontroller mit dem dem Programm geladen werden.

Es gibt drei Möglichkeiten, die Schiebebühne zu steuern :

Stand-Alone Betrieb : DIL Schalter 1 auf ON. Die Steuerung erfolgt mit den drei Tasten auf der Platine :

Taste 1 - nach links fahren.<br>
Taste 2 - Synchronisation (Gleis 1) oder Nothalt während die Bühne fährt.<br>
Taste 3 - nach rechts fahren.<br>

Wird Taste 1 oder Taste 2 nur kurz gedrückt, wird das nächste Gleis angefahren.
Hält man die Taste gedrückt, wird solange gefahren bis die Taste losgelassen wird.

Mit Bedienteil : DIL Schalter 1 auf ON. Die Steuerung erfolgt über das Bedienteil.

SX-Bus : DIL Schalter 1 aud OFF. Die Steuerung erfolgt über den SX-Bus (Rautenhaus SLX815 kompatibel).

Es können maximal 8 Gleispositionen angefahren werden. Die Position des Gleises 1 liegt fest, es ist die Synchronisationsstellung
(ganz links). Alle anderen Gleispositionen können frei eingestellt werden (ein Mindestabstand von 25mm zwischen zwei Gleisen kann
nicht unterschritten werden).

Je nach Betriebsart kann die Einstellung auf drei Wegen erfolgen.
Im Stand-Alone Betrieb erfolgt das Anfahren und Xpeichern der Gleisabgänge mittels der drei Taster auf der Platine.
Mit Bedienteil oder SX-Bus wird der Gleisabstand (Gleismitten) in mm eingegeben.
Der Abstand beträgt standartmässig (Werkseinstellung) 31 mm passend zum Lokschuppen Vollmer 47605.

Mehr Fotos dazu auf meiner Webseite unter "Selbstbau Schiebebühne" : http://www.uwe-magnus.de

Viele Grüße,
Uwe

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Hallo Uwe,

ganz große Klasse, dass ist Modellbau auf allerhöchstem Niveau - Respekt!!!

Schöne Grüße
Marco
Hallo Uwe
Das ist einfach spitzenmässig! Diese Präzision ist nur schon beeindruckend auf den Fotos anzuschauen.
Viele Grüsse Ralph
Schwäbisches Lob: das ist ja mal wirklich nicht unansehlich....

Grüssle aus dem Schwabenländle

Bernhard
Hallo Uwe

So arbeiten Feinmechaniker. Respekt vor solch einen tollen Arbeit.

Gruß Rudi


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