THEMA: Erfahrungen zu Gleisbett aus Holzkarton

Servus,


nachdem ich die Erfahrung gemacht habe, dass Korkbettungen mit der Zeit austrocknen, in der Folge hart werden und der Schallschutz somit nachlässt, habe ich mich für Antirutschmatten aus dem KFZ-Bereich entschieden. Sie bleiben dauerhaft elastisch und sind recht schwer, der Schallschutz ist dadurch optimal. Gibt es ab 3mm Stärke in mm-Schritten bis deutlich über 1 cm Stärke, in Rollen bis zu 5 Meter Länge.


Wenn Holzkarton sowas wie Holzpappe ist, die auch für Bierdeckel verwendet wird, somit leicht und relativ hart wäre, denke ich, dass die Dämmeigenschaften mäßig sind, eher schlechter als Kork.

Pappe kann übrigens ganz schön hart sein, eignet sich sogar für Gleise, Weichen, Rollmaterial inkl. Räder:
https://www.youtube.com/@bumbin

VG Andreas

Hallo,
schaut doch einmal nach Trittschalldämmung für Laminat; dort findet ihr ein Resorbmaterial in 3mm.
Das muß natürlich noch zugeschnitten werden, geht aber mit einem guten Schneidwerkzeug sehr gut
(z.B.: Bosch Akkuschere)
meint
Günter

Bis jetzt kam ja keine Antwort auf deine Frage, nur Alternativvorschläge.
Nein, ich glaube noch niemand hat Karton wegen der Geräuschdämmung verwendet.
Ich würde den Karton für Häuser bauen oder Geländespanten verwenden.
Gruß 😧tto

Die Frage ist doch.
Weicht das nicht auf wenn du mit Wasser/Leimgemisch den Schotter fest machst?

Ehrlich gesagt, der Begriff "Holzkarton" ist sehr befremdlich, zumindest mir nicht geläufig.
Was ist es denn nun: Holz oder Karton (=sehr festes gepresstes Papier)
Ich kann mir darunter nichts vorstellen.

Gruß aus Nordertown

Moin harrymac,

Bei der von dir beschriebenen Dichte (1500 g/m2 bei 3mm entspricht knapp 500 Kg/m3) liegst du deutlich über Kork (ca. 200 Kg/m3), aber auch deutlich unter Resorb bzw. Antirutschmatten z. B. zur LKW-Ladungssicherung (ca. 650+ Kg/m3).

Damit dürfte die Schalldämmung deutlich besser sein als bei Kork. Wenn Holzkarton in etwa die gleichen Eigenschaften wie Holzpappe hat (Bierdeckel), dann musst du das Zeug natürlich noch gegen Feuchtigkeit versiegeln. Dabei sollte die Versiegelung elastisch sein, um keine Schallbrücke zu schaffen (das trifft grundsätzlich auch bei Kork zu). Wobei die Elastizität bzw. Schallisolierung zum Unterbau (Holz) wichtig ist, nach oben spielen Schotter und Gleis eine vergleichsweise weniger wichtige Rolle. Wenn du Gleisnägel oder Gleisschrauben zur Befestigung verwenden solltest, ist die Schallisolierung komplett dahin, dann brauchst du dir über die Elastizität der Versiegelung keine Gedanken mehr zu machen.

Insgesamt muss aber sichergestellt sein, dass die Gleisbettung weder Feuchtigkeit aufnimmt (Verformung, Schimmelbildung) noch abgibt (Austrocknung, Versprödung).

Gute Verarbeitungsfähigkeit ist auf jeden Fall auch ein Thema. Kork lässt sich leidlich schneiden, aber gut biegen. Holzkarton lässt sich wahrscheinlich gut schneiden, aber weniger gut biegen.

Es gibt also viele Dinge zu beachten. Ob der Holzkarton für deine Prioritäten geeignet ist, musst du selbst entscheiden.

Viele Grüße

Yves

Hallo miteinander

Ich danke für die Angaben und Anregungen, die mir bereits helfen.

Zur Frage, was denn Holzkarton ist ?  Ich habe den von einem Shop für Kunstbedarf  - www.gerstaecker.ch - gekauft. Nur leider etwas zu viel.

Werde dort auch mal nachschauen, ob die was zum 'versiegeln' des Kartons verkaufen.  

Biegefestigkeit - kaum biegbar, bricht dann eher rasch,  Schneiden ist einfach mit einem normalen Bastelmesser möglich.

Die Alternative mit dem Laminat verfolge ich auch noch weiter.

Ob ich die Gleise mit Schrauben oder Nägeln befestige, oder einfach aufleime, weiss ich noch nicht.  Schrauben lässt eine Demontage einfacher scheinen, Evtl. mache ich einen Testlauf mit Leimen und Schrauben und Nägel.

Noch allen ein schönes Wochenende
harry

Ich denke, das Zeug ist auch als "Finnpappe" aus dem Architekturbedarf bekannt. Die Dichte ist die gleiche: 500kg/m³ (pro Fläche bei 1mm Dicke: 500g/m²). Günstig, leicht, schön zu schneiden und ideal als leichte und stabile Basis für Kartonmodelle. Das Grundgerüst vieler Lasercut-Bausästze besteht daraus.

Als direkte Unterlage für Gleise würde ich es nicht hernehmen, habe es aber nicht probiert. Ich denke, es hat nur eine schlechte Schallisolierung. Schrauben und Nägel werden darin nicht viel halten und müssten durch das Material durchgehen. Kleben geht schon, wenn der Kleber nicht zu dünnflüssig ist. Geht ja mit Lasercut auch. Bei flächigen Klebungen besteht jedoch die erhöhte Gefahr, dass sich das Material wirft oder zumindest verspannt.

Gruß
Andi

Hallo harrymac,
einfach mal mit einem Gleisstück testen ? :)
und die Erfahrungen teilen ? :)
Gruß, Ralf

Hallo miteinander

hier noch Feedback aus meinem Test mit einer Minitrix EM 3/3 auf einer Tischlerplatte festgemachten Gleisen. Messung mit iPhone App - ruhiger Raum mit rund 29db / geklebt mit Pattex Klebepistole.

1) Gleise direkt auf Tischlerplatte genagelt - rund 79 db
2) Gleise auf Korkbett geschraubt - rund 79 db
3) Gleise auf Holzkarton geklebt - rund 82/83 db

Grundsätzlich sind alle 'laut' gewesen - Holzkarton einfach in Anwendung, db-Pegel überraschte mich.

Schönes Wochenende und Gruss - harry

Hallo Harry,

Die Dämmeigenschaften sind ja mit lediglich 3-4 db nicht so toll. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es eine Negativ-Dämmung von 3-4 db ist .

Wie dick ist die Tischlerplatte? Ist das so ein massives 4cm starkes Teil?
- Dann wäre es nicht verwunderlich, dass eine Dämmung nichts mehr bringt, weil ein N-Spur Zug diese Platte schwerlich in Schwingung bringen kann.

Die 79 db könnten in dem Fall also vom Eigengeräusch des Zuges herrühren.

VG
Andreas

Moin,

Wenn man die Schienen mit starren Verbindern, ob Schraube oder Nagel durch das Dämmaterial hindurch mit dem festen Untergrund verbindet, ist das Dämmergebnis suboptimal.
Wenn die Dämmung irgendwas bringen soll, wäre es sinnvoll eine flexible Verbindung zu wählen.
zB flexibler Kleber oder doppelseitiges Klebeband

Viele Grüße, Franzi

Moin,
Danke für Feedback
Tischlerplatte für Versuch - Pappel, 19mm.
Wünsche ein schönes Wochenende - Harry