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THEMA: Meinung zu neueren Modellen

THEMA: Meinung zu neueren Modellen
Startbeitrag
FraVo - 15.09.23 23:55
Hallo ins Forum
Passiver Mitleser bin ich schon länger, habe mich aber entschieden, auch mal etwas online zu stellen. Ich bin -mit Pausen- seit ca. 45 Jahren N-Modellbahner. Ich würde mich irgendwo zwischen Spielbahner und Nietenzähler einordnen, allerdings mit einer klaren Tendenz zum Nietenzähler. Ich habe schon bemerkt, dass es hier viel Kritik an den großen Modellbahnherstellern gibt, insbesondere an Fleischmann und Märklin/Minitrix. Ich finde das teilweise nachvollziehbar, teilweise aber auch etwas ungerecht. Ich finde, wenn ein Hersteller das Risiko eingeht und ein neues Modell entwickelt, hat er prinzipiell erstmal meinen Respekt verdient. Ich habe mir drei Fleischmann-Modelle der Epoche 3 zugelegt, und zwar die BR 01, die BR 44 und den ETA 150. ich finde, dass alle 3 ziemlich gut gelungen sind und zeigen, was im Formenbau heutzutage möglich ist. Wenn ich das mit meiner 01.10 vergleiche, mit der vor 45 Jahren meine N-Bahngeschichte startete (und die heute noch fast unverändert verkauft wird), da liegen schon Welten zwischen. Die Fahreigenschaften sind auch nicht zu beanstanden. Trotzdem gibt es einige Kritikpunkte, bei denen sich der Erbsenzähler in mir bemerkbar macht. Zur 01: warum hat die Lok an der Kabine einfache Sichtblenden und keine Stauschuten? Ich habe tatsächlich kein einziges Foto einer 01 in der Epoche 3 nach 1950 ohne Stauschuten gefunden. Für die 44 hat Fleischmann feine Nachbildungen der Reflektor Lampen geschaffen, endlich, aber die 01 kriegt Reichsbahnlaternen auf die Pufferbohle, die sind zwar schön, aber sie passen nicht zum Modell. Es hat zwar viele Loks gegeben, die noch bis zur Ausmusterung mit reichsbahnlampen fuhren, die 38 2069 vom BW Gronau hatte sogar beides: Rechts eine DB-Reflektorlampe, links eine größere Reichsbahnlampe. Aber nicht die 01. die 44, hier als 441325 beschriftet, hat schöne feine Reflektorlampen, allerdings mit Rangierergriffen in Form von Bügeln über den Lampen. Die echte 44 1325 hatte aber einfache Stangen. Dafür hat Fleischmann ihr einen Stromgenerator mit Indusi-Zusatz verpasst, die Lok hatte aber in der Epoche 3 keine Indusi, es gibt Fotos aus dem BW Vohwinkel von 1968, eindeutig ohne! Das sind Kleinigkeiten, die dem guten Gesamteindruck nicht schaden, vielleicht auch den meisten gar nicht auffallen, aber es wäre vermeidbar gewesen.
Was mich wirklich stört, ist der zu große Lok-Tender-Abstand. Das konnte Fleischmann doch bei der BR 23 und 24 so viel besser, das ist wirklich schade (und dann noch der Kabelverhau, schrecklich).
Beim ETA 150, den ich als Analogmodell gekauft und nachträglich mit 2 Decodern versehen habe, stört mich die Fummelei beim einstellen der Beleuchtung. Schön finde ich, dass Kupplungsimitationen und Schläuche schon gesteckt sind. Was ich ein bisschen merkwürdig finde, ist, dass am Motorwagen richtigerweise im Gegensatz zum Epoche-4-Modell die Funk-Antenne fehlt. Die ist aber komischerweise am Steuerwagen vorhanden. Ich habe leider kein gutes Bildmaterial zum 150 in der Epoche 3 gefunden. Vielleicht weiß das hier jemand. Ist das richtig so? Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen.
Übrigens habe ich an meiner 01 die Lampen ausgetauscht. Sie hat jetzt DB-Reflektorlampen aus der Ersatzteilliste der BR 44 bekommen.
Das war jetzt ein langer Einstieg. Ich freue mich auf eure Antworten und Meinungen.
Vielleicht mache  ich noch ein paar Bilder
Frank

Hallo Frank,

Leider gibt es kaum perfekte Modelle von der Stange, ich bessere die mir nach meinem persönlichen Anspruch einfach nach, ist mein Hobby....

Gruß Gabriel
Hallo Gabriel
Das tue ich auch. Damit habe ich schon vor 45 Jahren angefangen, als ich meine 01.10 mit M+F-Teilen ausgestattet habe. Aber manches müsste einfach nicht sein, wie zb die fehlenden Stauschuten an der 01. und die kann man wirklich mit vertretbarem Aufwand nicht nachrüsten. Schade.
Aber ich hänge mal Bilder von ein paar Loks an.

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@Frank

Ein Beispiel: https://www.dm-toys.de/de/produktdetails/Jaegerndorfer_JC74310.html
Dieser Triebzug wurde von so vielen Modellbahnern gewünscht - und wenn ich mich an die damaligen Diskussionen im 1.Quartal 2021 erinnere, war die Begeisterung kaum zu bändigen, da das Modell recht gut dem Vorbildern entspricht. Dennoch: Das Zeug lag wohl wegen dem Peis von fast 530 Euro wie Blei in den Regalen. Mittlerweile ist es um knapp 230 Euro günstiger geworden, dennoch will es wohl niemand haben. Das, was die Leute in Foren so schreiben, entspricht leider nicht dem, wie die Menschen in der freien Wildbahn tun. DM-Toys hatte mal eine Menge unterschiedlicher Container-Modelle rausgebracht (die optisch wirklich gut aussehen), dennoch wurden sie zum Preis von knapp 10 Euro zu wenig gekauft. Und jetzt ist es schon einige Monate her, wo diese Container auf knapp 5 Euro reduziert wurden - und trotzdem werden sie laufend in großen Mengen versteigert, zu häufig deutlich niedrigeren Preisen. Solche Beispiele gibt es massenweise. Daher: Der Wunsch einiger Menschen sagt nichts darüber aus, was sich die Masse wünscht. Und die Masse scheint eben nicht sonderlich interessiert daran zu sein, möglichst vorbildgerecht Modelle für deutlich mehr Geld zu kaufen.

Und weil das die Hersteller wissen, wird eben versucht, so gut es geht an den Kosten zu schrauben. Und da fällt dann eben der Aufwand für entsprechende Recherchen über das Vorbild genauso weg wie die Änderung der Gußform für das Nachfolgemodell. Und der Markt scheint den Herstellern recht zu geben. Denn soweit ich das beobachte, sind die meisten Neuerscheinungen binnen kurzer Zeit ausverkauft. Würde man vorbildgerechtere Modelle rausbringen, würde der Preis für das Einzelprodukt entsprechend steigen, was wiederum dazu führt, dass immer weniger Menschen kaufen und damit den Erfolg des Unternehmens (und die Provision der Manager) flöten geht.

Ich verstehe Deine Gedanken - aber die Welt ist leider nicht so, wie man sie sich wünscht.
Zitat - Antwort-Nr.: 3 | Name: S.Bahn

Würde man vorbildgerechtere Modelle rausbringen, würde der Preis für das Einzelprodukt entsprechend steigen, was wiederum dazu führt, dass immer weniger Menschen kaufen


Im Prinzip hast du damit Recht - das wird in vielen Fällen so zutreffen.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Modelle, wo man bei Neuerscheinungen auf keine vorhandenen Formen Rücksicht nehmen musste und man es OHNE irgendwelche Mehrkosten gleich richtig = vorbildgerecht machen hätte können.

Ich verstehe dann auch diejenigen welche eine unnötig abweichende Formgebung, Bedruckung, Lackierung etc. ärgerlich finden, und das auch, z. B. hier im Forum, artikulieren.

LG Didi
Hallo Frank, ja das Thema kommt fast jede Woche hier auf. Eigentlich ist alles eine Frage der Erwartungshaltung. Erwarte ich bei einer analogen Lok für 200 Euro alle Details und perfekte Laufeigenschaften? Oder bin ich mir bewusst, dass bei der ein oder anderen Lok erst etwas nachgebessert werden muss? Zweiteres ist leider die Realität.

Natürlich zwingt uns keiner diese Modelle zu kaufen. Spur N hat leider nicht so viel Modellvielfalt. Wollen wir einen Railjet, gibt es halt nur einen Hersteller. Liefert der ein mieses Produkt ab, haben wir einfach Pech gehabt. Da ist H0 natürlich deutlich besser aufgestellt. Und ich denke da kommt auch der große Frust her. Jahrelang wartet man auf dieses eine Produkt und bekommt dann ein haufen####zugeschickt. Man schaut dem haufen Elend zu wie er über die Anlage fährt und überlegt stundenlang ob man es zurückschickt oder daran rumdoktort. Natürlich etwas überspitzt dargestellt.

Loks habe ich bisher alle behalten, weil ich es am Ende dann immer okay zum laufen bekommen habe, Wagen gehen selten auch mal zurück.

Grüße
Samuel
Hallo,

kurz gesagt. Teuer. Manchmal bekommt man viel Qualität fürs Geld, da bin ich auch gerne dabei. Leider ist die Streuung der Qualität sehr groß, manchmal bekommt man einfach nur sorry !! "Schrott" das man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Das betrifft sowohl Motor, Getriebe, Soundkomponenten und Lackierung....Hinzu kommen krumme Modelle.
Früher konnte man blind vorbestellen, heute eher ein Glücksspiel, was da kommt und in wie weit dem Vorbild entsprechend. Zudem hat man heute das Gefühl das lieblos immer billigere Komponenten mit kurzlebiger Haltbarkeit und "mangelhafter" Qualität eingebaut werden und dann teuer verkauft werden. Welches Handy hat so viel Probleme mit der Software oder Hardware oder defektem Lautsprecher?
Laute Fahrgeräusche darf es heute einfach nicht mehr geben, so manch alte Möhre ist leiser. Meine Meinung
Hinzu kommt die Ignoranz so mancher Hersteller Fehler einzugestehen.
Betreibe das Hobby jetzt übrigens schon ca. 35 Jahre, aber die Modelle die mich heutzutage wirklich überzeugen sind sehr bescheiden geworden, gerade bei den aufgerufenen Preisen.....

Gruß
Frank
Hallo Frank,

die Hersteller versuchen vermutlich einfach ein Modell nachzubilden, das man mit anderer Beschriftung und z.B. anderem Tender problemlos verkaufen kann. Da wird offenbar keine Rücksicht auf einzelne Details genommen, bzw. man spart sich die entsprechende Vorbildrechereche. Und seien wir ehrlich, den meisten Käufern ist es egal oder fällt gar nicht auf. Ich kann mich an manche Diskussion hier erinnern, nach dem Motto "mir egal, ich kenne das Vorbild eh nicht". Und lt. einem Händler fällt z.B. den meisten eine miese Zugkraft nicht auf, wil die Modelle gleich in die Vitrine kommen oder in der Schachtel bleiben. Also wozu Aufwand betreiben?
Ich baue auch viele Modelle noch um, Problem ist mittlerweile, dass bsp. MTX so gut wie keine Ersatzteile mehr verkauft um z.B. eine MTX Lok umzubauen. Vorher ging das problemlos, jetzt so gut wie unmöglich (außer man findet gebrauchte Teile)
Und wenn man eine bestimmte Varainte von z.B. einer 44 will, müsste man bei FLM beinahe 2 oder 3 Loks kaufen um daraus die passende zu machen. Und "Exoten" werden eher nicht realisiert.
Wenn man z.B. eine 39 mit T34 will, braucht man auch schon 2 Loks und diverse andere Teile (die man dann auch wieder nicht findet). Da sehe ich eher das Problem. Wenn man die "Basismodelle" mit vernünftigem Aufwand und Teilen, die man auch bekommt, aufwerten/umbauen kann, wäre das ja i.O., m.M.n. aber mittlerweile schwierig.

Viele Grüße
Georg
@Didi: wie ich oben ja abschließend geschrieben habe: Verständnis für diese Leute habe auch ich; nur will mir einfach keine Lösung dafür einfallen.

Zitat - Antwort-Nr.: 5 | Name: Knallfrosch

Natürlich zwingt uns keiner diese Modelle zu kaufen.


Verständlich. Aber ich gebe das hier zu bedenken:

Zitat - Antwort-Nr.: 5 | Name: Knallfrosch

Spur N hat leider nicht so viel Modellvielfalt.


Das ist zweifelsfrei richtig. Und leider ein typisches Henne/Ei-Problem. Gibt es wenig Modellvielfalt, weil es wenig N-Modellbahner gibt - oder gibt es wenig N-Modellbahner, weil es wenig Modellvielfalt gibt?
Wenn man ob der nicht zufriedenstellenden Qualität nicht weiter einkauft, wird das irgendwann dazu führen, dass die Modellvielfalt noch weiter schrumpft; so lange, bis sich die Hersteller sagen: "Nix zu verdienen, also hören wir damit auf." Ob das dann besser ist, bezweifle ich ...

Wie gesagt: ich hab auch keine Lösung parat.
Hallo Frank,
richtig:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Was ich ein bisschen merkwürdig finde, ist, dass am Motorwagen richtigerweise im Gegensatz zum Epoche-4-Modell die Funk-Antenne fehlt. Die ist aber komischerweise am Steuerwagen vorhanden. Ich habe leider kein gutes Bildmaterial zum 150 in der Epoche 3 gefunden. Vielleicht weiß das hier jemand. Ist das richtig so? Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen.


Grober Fehler! Der Zugbahnfunk wurde erst in der EP IV Anfang der 1970erJahre auf der Vogelfluglinie und südlich München eingeführt.
Antenne abschneiden!
Viele Grüße
Klaus
Ich will mich ja gar nicht beschweren, wie ich schon sagte, ich freue mich über echte Neuheiten, die nicht die 135igste (meist noch fehlerhafte) Variante eines 40 Jahre alten Modells für viel Geld ist. Aber was zb die Lampen an der 01 angeht, die hat Fleischmann doch gerade erst für die 44 gemacht, da verstehe ich es einfach nicht, warum man soviel Aufwand für einen Formenneubau betreibt und dann so einen vermeidbaren Fehler macht. Da verstehe ich die falschen Blenden am Führerhaus schon eher. Und die 44 ist schon ziemlich perfekt, hat halt nur die falsche Lok als Vorbild.
@klaus: die Antenne kommt ab!
Übrigens habe ich die Lampen an der 01 ausgetauscht gegen Ersatzteile der 44. die 01-er Lampen hat eine 39 bekommen. Der stehen sie sehr gut.

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@Georg: Ersatzteile sind nicht nur bei Mtx ein Problem. Fleischmann hat mir geschrieben, dass die Reflektorlampen der BR 44 aktuell nicht lieferbar sind. Und das ist ein aktuelles Modell. Immerhin, 2 Stück habe ich bekommen. Reichte für die 01.
vielleicht bringt Fleischmann ja jetzt endlich eine 39 mit t34, da sie den ja jetzt selber im Programm haben. Das wäre jedenfalls mal eine gelungene Variation.
Hallo Zusammen,
...früher®️...gab es noch keine "Altmodelle" für unter 100 Euro auf der Börse oder in der Bucht.
Alles musste " NEU" gekauft werden..
Heute müsste ein Hersteller klar machen, warum sein Modell teurer und besser ist.

Macht er aber nicht

Wirbt stattdessen mit einem 32er Tender und Rollenlagern in Epoche 2 oder mit Zwangsdecoder und hat die Pfeife doch glatt vergessen.
.
Das Modell ist teuer und bleibt nach Drei Stunden stehen. Sei,es die Piko V200, die Flm o1 oder eine Arnold.....Billigmotoren und gute Preise.. naja!

Andere drehen durch, haben Überbiss.oder ein Mopsgesicht.

Da muss also was passieren!, Leider bietet die aktuelle Lage (Zinsen)  keine Plattform und solche Lieferanten.  die mal Idealisten waren wie Kühn,  haben aufgegeben in N zu investieren., weil gewisse Märkte einfach satt waren....

Schade!... und schon wird "Made in Germany" angegriffen, weil eine dritte Lampe fehlt, obwohl diese Variante noch gar nicht produziert ist.....was eben in hauseigener Produktion jederzeit möglich ist. Der Kunde hats verlernt und kanns nicht mehr begreifen. Verblödet eben!
.
Gruß Sven
Hi in die Runde,

es ist natürlich mittlerweile auch ein wenig die "Quadratur des Kreises" für die Hersteller, neue Lokmodelle auf den Markt zu bringen. Ein immer kleiner werdender Kreis Kunden verlangt es gleichzeitig nach immer besser ausgeführten Modellen. Und technisch sollen sie "natürlich" auch auf der Höhe der Zeit sein, was aber gleichzeitig Raum fordert, der in N ja sowieso nicht üppig ist. Und der dann zuweilen auch auf Kosten des Reibungsgewichtes geht, was wiederum andere potentielle Käufer ärgert, die kein "Hup-Trööt" bräuchten, dafür aber gerne den "langen Heinrich" auf der Anlage hätten. Mit den Versionen ist es das Gleiche, es gab Zeiten, da war man froh, "überhaupt eine 01" zu haben. Ob die dann "eher dem Vorbild angenähert", DRG, DB, Epoche 2, 3 oder 4 war, spielte oft eine untergeordnete Rolle. Und für die, die es da schon genauer nahmen, gab es einige Kleinserienhersteller, die vielerlei Umrüstteile anboten. Da ist schon das nächste "Dilemma", übrig geblieben ist genau _0_ bzw. "ein halber", vormals WKF, Reitz, Günther, M&F, KH-Modellbau, Kuswa, um nur die geläufigsten zu nennen. Ein halber" eher deshalb, weil Kuswa zwar einiges an N-Teilen im Programm hat, aber zum Teil sehr DR-lastig, klar und zudem für Aufrüster, Umbauer, doch vieles fehlt.
Das Beispiel oben von den Stauschuten versus Sichtblenden zeigt es deutlich; früher wäre es eher kein Problem gewesen, diese Stauschuten bei einem der einschlägigen KS-Hersteller zu finden. Sichtblenden abgeschnitten, das Führerhaus dürfte ja Kunststoff sein und ein paar KS-Stauschuten angebracht. Gibt es nicht mehr, einzige Alternative wäre ein Serien-Führerhaus, wie das der Mtx BR 01 oder 03... - wäre da dann nicht gleichzeitig das leidige Ersatzteilproblem (jetzt nicht nur bei Mtx, um Rufer gleich zu beschwichtigen *g*). Wobei, gerade gesehen, Daniel bei Spur-N-Teile hat sogar ein Führerhaus der 01 im Angebot, da könnte man die Stauschuten abtrennen... - der Einkaufspreis wäre sogar wahrscheinlich auch in dem Bereich, was Messingteile kosten würden. Aber das ist dann schon Jagd-Glück...

Und so treffen immer detaillertere Vorstellungen, wie das Modell ausgeführt werden soll, auf einen immer kleiner werdenden Kundkreis mit dadurch immer kleinerer Gesamtauflage. Läßt sich das in H0 noch "irgendwie" händeln, ein Markt-Hauptanteil ist es auch noch bei schrumpfendem Markt, wird es eben in N ganz schnell "zappenduster". Und wo wir preislich landen, wenn von jeder Version eines Modelles nur noch 10, 20 oder 50 Stück aufgelegt werden (können...), kann sich jeder selbst ausmalen.

Und, mal ehrlich, ganz ohne Wertung heutig ausgerufener Preise (auch die Hersteller wollen leben...), den meisten von uns werden ganz andere Kosten des Alltags die Freude verhageln. So mancher, dem noch vor 10, 20, 30 Jahren ein Lokpreis schlicht nicht weh tat, wird es sich heute dreimal überlegen ob er 300, 400 und mehr Euro auf den Tisch legt. Strom, Gas, Benzin, Miete, Lebenshaltungskosten tragen momentan ihren guten Teil dazu bei, uns das Hobby (wohl eher jedes Hobby) zu vermiesen! Glücklich diejenigen, die noch nicht "jeden Euro umdrehen" müssen, aber wieviel davon sind dann auch noch Modellbahner und dazu noch Spur N?...

meint grüßend
Roland
Das „früher war alles besser“ kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Hübsch war so eine Arnold 01 von 1960 nicht, und 41 oder 93 dieses Herstellers wanken und schrubben über die Gleise, macht auch nicht die reine Freude, von Problemen mit der Stromabnahme gar nicht zu reden. Ich spreche von Dampfern, bei Drehgestell-Loks ist das Problem nicht so groß. Und inflationsbereinigt sind die Modelle heute auch nicht viel teurer (wenn überhaupt) als vor 40 Jahren. Gegen zwangsdekoder und zwangsbeleuchtung (wie bei Mtx leider neuerdings üblich) habe ich allerdings auch was, zumal wenn die Zwangsbeleuchtung ohne Decoder daherkommt und die Waggons dadurch schlechter fahren -Rollwiderstand- und schlechter aussehen -die neue Mtx-Hochbeinigkeit, die Fleischmann endlich abgelegt hat. :(
Das Argument der Recherche ist auch nicht so nachvollziehbar, das Internet ist voll mit Information, die man in 5 Minuten beisammen haben kann. Eine zum Modell passende Loknummer zu kriegen, ist nun wirklich kein Hexenwerk. Aber das Modell einer 65 018 als 65 001 zu beschriften ist schon eine Frechheit (falscher Vorwärmen etc.).  Vielleicht liegt es aber wirklich daran, dass die Zahl derjenigen, die diese Zeiten erlebt haben, immer kleiner wird und es der nachwachsenden Generation, sofern die sich überhaupt noch mit der Modellbahn beschäftigt, nicht mehr so drauf ankommt. Das ist so wie mit den Museumsbahnen: mir kommt es falsch vor, wenn ein Zug aus 3-Achs-Umbauwagen von einer BR 50.80 gezogen wird. Für meine Enkel ist es wichtig, dass es qualmt und zischt.
Letztendlich hilft alles nix, man muss es so hinnehmen wie es ist, sich über das freuen, das gut ist und versuchen, den Rest selber hinzukriegen (wobei mich die Stauschuten immer noch ärgern).
Hallo Frank,

ich meine, Stauschuten hat hier schon mal jemand (für eine MTX) nachgebildet. Wenn ich mich noch recht erinnere aus Messingblech. Papierstreifen sollten aber auch gehen.
Zu den Ersatzteilen: FLM hat sie wenigstens gelistet und man kann hoffen, dass sie mal lieferbar sind. Bei MTX sind die meisten gar nicht mehr in der Liste, z.B. die Bodenplatten für die Dampfloks oder die Achslagerblenden für die Tender, Umbau von Loks damit ausgeschlossen (außer man findet was gebrauchtes). Vorher habe ich auf die Art etliche Loks umgebaut.
Zur 39 von FLM: Ja, hoffen wir, dass jemandem bei FLM endlich mal auffällt, dass sie jetzt alles hätten (bei ihrer Wunschmodellumfrage habe ich den Wunsch schon oft geäußert). und vielleicht fällt auch mal auf, dass es auch noch mehrere Möglichkeiten gibt, als ihre bisherigen. Von neuen, korrekten Vor-Nachläufern wage ich schon gar nicht mehr zu träumen, Aber da sind wir schon wieder beim Thema. Vielen sind solche Details egal und den Herstellern damit erst recht, siehe 65 001.

Viele Grüße
Georg
Moin,

mit pauschalen Aussagen muss man vorsichtig sein, aber nicht nur die Ansprüche der Modelleisenbahner und die technischen Möglichkeiten haben sich verändert. War man vor 10-15 Jahren überhaupt froh wenn ein Modell eine Schnittstelle hatte, müssen es immer wieder neue sein für noch mehr Funktionen. Das gleiche mit dem Sound.
Die Detaillierung ist mehrheitlich besser geworden, aber hin und wieder greift mancher Hersteller heut noch in die Uraltschublade, sei es bei seinen eigenen Modellen wo immer nur oller Schiet von anno dunnemals nur besser bedruckt wird und schaltbaren Krach erhält und nur besser bedruckt für einen Preis von einer Neukonstruktions daher kommt, bringen andere Firmen tatsächlich komplett neu durchkonstruierte Modelle. Unterm Strich sind die Modelle aber deutlich detaillierter und schöner geworden, aber hin und wieder gibt es dennoch mal Fehlgriffe bzw. Ausreißer, weil man die Betriebsqualität vernachlässigt wird oder zu viel (gern auch nicht genug durchdachter) Technik gern auch mal mehr Fluch als Segen sind.

Die Märkte haben sich aber auch verändert, war vor 40 Jahren Modelleisenbahnen mehrheitlich einfach Spielzeug und man ging einmal nach der Messe zum Händler das komplette Neuheitenblatt einmal bestellen, weil man froh war dass es überhaupt was neues gab, hat heut jeder seine Nische welche auch von entsprechenden Nischenanbietern bedient werden. Oberleitungen müssen nicht mehr funktionieren, sondern müssen filigran sein und wie Reisezugwagen laufen ist fast schon egal, hauptsache diese sind vorbildgerecht niedrig. Dafür gibt es heute feinste Rahmen- und komplizierte Vielfarbbedruckung, statt maximal einen Druckgang pro Wagenkasten in einer Farbe und Negativdruck für Schilder.
Dies könnte man jetzt noch beliebig lang fortsetzen.

Das einzige was ist, die Kundschaft hat sich auch weiterentwickelt. Ist preissensibler und anspruchsvoller geworden und teils richtig maulig und überschätzt sich gern auch mal selbst, so dass eines sich nicht geändert hat, das gesellschaftliche Bild vom etwas kauzigen Modelleisenbahner.🙈🙉🙊
Wurde früher auch beim örtlichen Fachhändler gekauft der einem noch beim Namen kannte, ist mittlerweile Geiz-ist-Geil-Mentalität oft Standard, so dass online bei billigsten Onlinehändler geordert wird und sich beklagt, dass es immer weniger Händler in der Fläche gibt.


Was sich massiv geändert hat ist auch die Produktionspolitik der Hersteller. Komplette Verlagerung nach Osteuropa, aber vor allem Fernost aufgrund niedriger Personalkosten, aber auch entsprechend lascherer Umwelt- und Gesundheitsstandards. Grad im Bereich Lackierung und Bedruckung deutlich spürbar, wenn man die Unterschiede kennt. Obendrein werden auch nicht mal mehrere Tausend Stück unter einer Artikelnummer produziert und aufs Lager gelegt, sondern statt 2000 mal den gleichen Wagen, je acht mal je 250 Stück in unterschiedlichen Lackierungs- und Bedruckungsvarianten. Und wenn die ausverkauft sind war es das, weil oftmals auch die billigeren Formwerkzeuge verschlissen sind, oder bei der Pleite der fernöstlichen Auftragsfertiger auf einmal verschwunden.

Mal so ein typisches heutiges Phänomen:
Zitat - Antwort-Nr.: 3 | Name: S.Bahn

Ein Beispiel: https://www.dm-toys.de/de/produktdetails/Jaegerndorfer_JC74310.html
Dieser Triebzug wurde von so vielen Modellbahnern gewünscht - und wenn ich mich an die damaligen Diskussionen im 1.Quartal 2021 erinnere, war die Begeisterung kaum zu bändigen, da das Modell recht gut dem Vorbildern entspricht. Dennoch: Das Zeug lag wohl wegen dem Peis von fast 530 Euro wie Blei in den Regalen.

Ein kleiner Importeur spielt Hersteller und ist gezwungen entsprechend große Mengen beim Auftragsfertiger abzunehmen, damit sich auch die Kosten rechnerisch amortisieren und legt dann kurzzeitig alle Varianten auf einmal auf, so dass jeder der ein Modell wollte, gleich seine Wunschvariante kaufen kann.
Danach bricht die komplette Nachfrage auf Jahre erstmal ein, so dass der Hersteller auf seinen zu viel zeitgleich hergestellten Modellen einfach liegen bleibt und selbst Preissenkungen meist nichts mehr bringen, weil es hat grad jeder das Modell schon davon was er wollte. Und ob 500, 400, oder 300 € es ist halt kein klassischer Mitnahmeartikel der an der Kasse liegt und geschwind mal mitgeht wie ein Aktionsgüterwagen um 25-3o€, so dass er sich nur noch sehr sehr schleppend abverkauft. Und sowas passiert immer wieder, weil sich Importeure verkalkulieren, wobei die Gesamtrechnung für ihn unterm Strich meist aufgeht, auch wenn manche selbsternannte Experten der Kundschaft dann gleich unken, dass der Artikel ja vermeintlich nicht ginge und per se wie Blei in den Regalen gelegen wäre bzw. liegt, ohne die tatsächlichen Zahlen der Unternehmen zu kennen. Das z.B. vielleicht doch 80% regulär abverkauft wurde mit ordentlicher Handelsspanne und die letzten 20% halt dann anschließend zum Aktionspreis mit kleiner Handelsspanne. Aber wenn das Zeug beim Händler liegt ist es auch sein Problem und nicht mehr jenes des Herstellers.


Gruß, Matthias
Was mir aber ehrlich gesagt ganz recht ist @Matthias 😅

Mir geht das eh oft zu schnell, neues Modell da - nach einem halben Jahr schon zum halben Preis und dann nicht mehr verfügbar...

Jetzt kann ich noch nicht mal über mein monatliches Budget klagen, und trotzdem ist das bei der heutigen Auswahl dann doch wieder limitiert. Da nervt dieses Jahrweise verfügbar sein schon.... auf der anderen Seite freut sich der nächste Hersteller, der das Modell aufgreift über meinen noch bestehenden Bedarf 😅

Sprich, ich würd auch mehr für ein Modell ausgeben - warte aber meist auf den Abverkauf, da er 1. sehr früh kommt und 2. mein Budget begrenzt ist. Warten und höheren Preis zahlen geht ja nicht, weils dann das Modell nicht mehr gibt.... Und Gebrauchtpreise sind momentan nah am Abverkaufspreis und daher auch nicht wirklich "sexy'.

Aber das sind "Luxusprobleme" - und das Basteln vieler Kollegen um Modelle vorbildgerecht aufzupeppen ist inspirierend - möchte ich auch nicht missen! Ist ja doch ein erheblicher Teil des Hobbies (Recherche, Details, Basteln). Da wäre es ja schon fast ein Fluch, wenn die Hersteller Perfektion liefern würden 😉

LG
Toni


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