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THEMA: Indusi am Schlepptenderloks Ep. III

THEMA: Indusi am Schlepptenderloks Ep. III
Startbeitrag
klaus3915 - 16.08.23 20:03
Liebe N-Freunde,
hin und wieder finde ich im Gleisbett auf meiner Anlage abgefallene Indusi von Dampfloks mit Schlepptendern. Dann geht die Suche nach der Lok los von der das Indusi abgefallen sein könnte.
Verursacher waren bislang ausschliesslich Loks von Minitrix und Arnold, bei denen das Indusi nur gesteckt ist. .

Dabei fiel auf, dass bei den meisten Schlepptenderloks das Indusi rechts am Nachlaufgestell angebracht ist, doch scheint es Ausnahmen zu geben.
Die Arnold 01 150 (Art. 2520) und o1 090 (Art. HN 2015) haben Indusi auf beiden Seiten, hingegen hat die Arnold Baureihe 10 nur Indusi rechts, obwohl sie von der 01 das für sie falsche Fahrgetell geerbt hat..
Auch scheinen einige Loks in der Ausführung der frühen Epoche III auch beim Vorbild noch ohne Indusi gelaufen zu sein.

Was ist denn nun richtig ? Ich dachte bislang, daß - wenn Indusi eingebaut wurde - dies immer nur einseitig rechts erfolgt ist. Meine Suche im Internet dazu war bisher erfolglos..

Gruß
Klaus


Moin,

also die Indusi ist in der EBO (Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung) erst ab 100km/h vorgeschrieben.
Macht also bei Schnellzugloks auch nur in die Fahrrichtung Sinn, wo diese aufgefahren werden konnten. Wenn es Tender voran aber nur mit Vmax. 50 km/h vor... ähm.. rückwerts ging, machte die Indusi also keinen Sinn.😉

Das man dies heute bei Museumsloks anders macht, liegt an den heutigen Netzzugangsbedingungen von DB Netz, welche eine Indusi im Streckendienst vorschreibt.


Gruß, Matthias
Hallo Klaus,

die Indusi kam ja erst während der Epoche III auf - daher verfügen nicht alle Modell-Loks dieser Epoche über eine solche.

Auch Schlepptender-Lokomotiven werden (wenngleich unbeliebt sowie dann idR mit geringerer Vmax) in Ausnahmefällen rückwärts eingesetzt - daher sollte die Indusi grundsätzlich (einst geschwindigkeitsabhängig) auf BEIDEN Lokomotiv-Seiten vorhanden sein.

Beste Grüße, Norrskenet
Moin,

die Indusi kam bereits in den 1930er Jahren in der Epoche II auf, nachdem es vorher verschiede Versuche mit Zugsicherungssystemen gab, so gab es neben der Indusi z.B. noch die Opsi.😉
Im II. Weltkrieg hat man die Wartung und Unterhaltung leider ausgesetzt und damit die Grundlage für das schwerste Deutsche Zugunglück in Genthin im Dezember 1939 geschaffen.

Wie gehabt war die Indusi erst ab über Vmax 100km/h und schneller vorgeschrieben, so dass erstmal nur Schnellzugloks und Schnelltriebwagen damit ausgerüstet waren. Entsprechend waren auch nur Strecken mit höheren Geschwindigkeiten ausgerüstet. Die endgütlige Ausrüstung zog sich nur etliche Jahrzehnte hin, so dass das Zugunglück in Hordorf 2011 das bisher letzte war, was durch fehlende Indusi in Kauf genommen wurde.


Gruß, Matthias
Hallo,

Matthias war um 2min schneller. Norrskenet, such mal in https://eisenbahnstiftung.de/bildergalerie nach "Indusi-Erprobung" und du findest die Beweisfotos.

Viele Grüße
Frank
Hallo Zusammen,
Norrskenet, ich möchte an das Eisenbahnunglück von Genthin erinnern (fast Jeder weiß das noch)..... als die nicht mit aktiver Indusi laufende, ich glaube 01 158, also die heutige 01 531 bei Inversionswetterlage, ....trotz angeblich ausgelegter Warnkapseln, ....auf den D ... ,was weiß ich ....voller Fronturlauber auffuhr. Das war Epoche IIb!

Da rund um Westdeutschland alle Bahngesellschaften falsch herumfahren (ðŸĪŠ) dürften transitfähige 01er genau 2 Indusi gehabt haben. Für transitfähige DR 01 reichte eine Indusi, wenn sie zur DB wollten. Im Binnenverkehr der DR reichte keine Indusi vollkommen, aus.

Gruß Sven
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Genthin
http://www.fw-chronik.de/PDF-Rundbrief/FC-2015-02.pdf

Hallo zusammen,
fast alle meine 2C1 Schnellzugloks (01, 01.10, 03, 03.10,) haben als Modell Indusi rechts, das war auch ausreichend da sie rückwarts nicht schneller als 50 km/h liefen. Das scheint korrekt zu sein.
Ausnahme sind die beiden Arnolds mit Indusi beidseitig (werde ich also linksseitig abbauen) sowie die Arnold Hornby 05 und eine Minitrix 03 aus dem Rheingold Set der Ep. IIIa ohne Indusi.
Auch die MTX 41-er sowohl miit Alt- als auch mit Neubaukessel, Kohle oder Öl, haben alle im Modell Indusi rechts, das scheint mir schlüssig.
Meine beiden MTX 44-er sowohl Kohle als auch Öl haben Indusi beidseitig, obwohl sie rückwarts nicht schneller als 50 km/h liefen.
Interressant ist die BR 23 von Fleischmann mit Indusi beidseitig, eventuell weil sie rückwarts 90 km/h laufen konnte ?
Die 50-er von Fleischmann gibt es sowowhl mit 2 Indusi als auch ohne. Konnten sie rückwarts schneller als 50 km/h laufen ?
Wohlgemerkt, es geht hier nicht um Museumslokomotiven sondern um die Nachbildung von Fahrzeugen der Epoche IIIa/b von ca. 1950 bis 1967.
Gruß
Klaus
Hallo ins Rundhaus,

zum Verständnis: Weitflächig und als grundsätzliche Einrichtung wurde die Indusi erst ab Epoche III installiert.

Während es sich vor dem Zweiten Weltkrieg lediglich und erst um ausgewählte Strecken handelte - in ihrer Verbreitung in etwa vergleichbar mit den heute bereits mit ETCS ausgerüsteten.

Der Hintergrund meiner Aussage bezog sich auf die Ausgangsfrage und den Punkt, dass die Strecken- und Lokomotiv-Ausrüstung mit Indusi eben erst in Epoche III durchgreifend erfolgte und sich damit sukzessive zum Sicherheits-Standard entwickelte.

Beste Grüße, Norrskenet
Hallo Klaus,
Nur die 44er mit Hängeeisensteuerung, also etwa die 44 1093 (093), darf nicht schneller als 50 km/h rückwärts fahren.
"Experten" haben auf diesem Wege diese Lok  dann auch "zerlegt*
Ausser mit dem Floridsdorfer durften alle 52er und 50er, die trotz bei den  ÜK verwendetem Norwegerführerstand,  mWn.. damit nie gekuppelt wurden, immer Vor -wie Rückwärts 80 km/h fahren.
Es ist also bei den 44ern etwas anders, als bei den 50igern und man muss nach der Gestängebauart schauen.

Ich bleibe aber bei der Theorie für schnell fahrende DB-Loks, dass sie als Transit- oder auf für Falschfahrten ausgelegten Strecken auch 2 Indusi hatten.

Gruß Sven



Hallo,

Nach meinen Infos gibt es die Indusi nur in Deutschland und Österreich. In anderen Ländern gibt es andere Systeme. Dafür sind dann am Fahrzeug auch andere Empfänger notwendig. Bei DB -Falschfahrten sind die Magnete auch in Fahrtrichtung rechts.

Viele Grüße, Joni
Zitat - Antwort-Nr.: 3 | Name: Mitropa

Wie gehabt war die Indusi erst ab über Vmax 100km/h und schneller vorgeschrieben, so dass erstmal nur Schnellzugloks und Schnelltriebwagen damit ausgerüstet waren. Entsprechend waren auch nur Strecken mit höheren Geschwindigkeiten ausgerüstet.



Die DB hatte schon früh viele langsamere Dampfloks der Baureihen 41, 44, 50, 57, 64, 65 und 86 mit Indusi ausgerüstet. Die Regelung mit den 100km/h galt dann auch für DR-Loks auf dem Netz der DB. Die DR musste daher ab 01.01.1965 einige Dampfer mit Indusi nachrüsten um damit weiterhin von Büchen bis Hamburg fahren zu dürfen. Ab 1970 war die Indusi bei der DB dann auf dem kompletten Netz ab 100km/h Pflicht. Ab 1974 war die Indusi bei der DB bei allen Streckenloks (unabhängig von der Vmax) beidseitig vorgeschrieben. Die 078 246 und alle noch vorhandenen Dampfer  hatte dann bis zum bitteren Ende beidseitig eine Indusi.
  

Zitat - Antwort-Nr.: 3 | Name: Mitropa

Wie gehabt war die Indusi erst ab über Vmax 100km/h und schneller vorgeschrieben, so dass erstmal nur Schnellzugloks und Schnelltriebwagen damit ausgerüstet waren. Entsprechend waren auch nur Strecken mit höheren Geschwindigkeiten ausgerüstet. Die endgütlige Ausrüstung zog sich nur etliche Jahrzehnte hin, so dass das Zugunglück in Hordorf 2011 das bisher letzte war, was durch fehlende Indusi in Kauf genommen wurde.



Der Nachfolder der Indusi ist ja die PZB90. Gemäß § 15 Abs. 4 EBO können die zuständigen Eisenbahnaufsichtsbehörden für weitere Strecken die Ausrüstung mit Zugbeeinflussung (z.B. PZB) oder technische Einrichtungen vorschreiben, wenn die örtlichen Verhältnisse oder eine besondere Gefahrensituation dies erfordern.

Das führt dann zu solchen Kuriositäten wie die GES Lok 16, Sie hat beidseitig PZB90:

https://up.picr.de/41209226rn.jpg

Diese Lok ist immerhin 40 km/h schnell

Die Lok ist innerhalb von Baden-Württemberg abseits der Museumsstrecken der GES allerdings auch auf vielen Haupt- und Nebenbahnen im Einsatz. Aufgrund der fehlenden LZB sind nur Neubaustrecken für die schnelle Lok tabu

Zitat - Antwort-Nr.: 7 | Name: Norrskenet

Während es sich vor dem Zweiten Weltkrieg lediglich und erst um ausgewählte Strecken handelte



1935 waren bereits 165 Triebfahrzeuge und 4500 Kilometer Strecke mit Indusi ausgerüstet. Wegen der Kriegsauswirkungen mussten 1944 die bis dahin installierten Indusi-Geräte auf 870 Fahrzeugen und 6700 Streckenkilometern stillgelegt werden.

Grüße
Markus

Moin,

#7 😂ðŸĪĢ😂ðŸĪĢ😂

Klar waren es ausgewählte Strecken, nämlich Strecken auf denen über 100 km/h gefahren, sprich die ganzen Schnellfahrstrecken seinerzeit, wo z.B. 01, 01.10, 03, 03.10, 05 und SVT auch ausgefahren werden konnten.

Direkt mit ECTS ist es nicht zu vergleichen.  Eher mit den heutigen Schnellfahrstreckennetz (über 160km/h) welches LZB und ECTS-Ausrüstung aufweist und dass sind etliche tausende von Kilometern, wie es entsprechend auch schon etliche tausende mit Indusi vor dem II. Weltkrieg waren. Also nicht die Geschichte sich so verdrehen wollen, wie es einem in den Kram passt.

Parallel lagen ja z.B. in den 1930er Jahren auf einigen Strecken in Bayern die Opsi, bis Mitte der 1930er beschlossen wurde, diese auch auf Indusi umzustellen, nachdem die Indusi einfach das bessere System war.

Einfach ein Blick in die entsprechend gültigen Betriebsvorschriften (EBO) helfen weiter, als irgendwelche Mutmaßungen, wann irgendwas erst sukzessiv vermeintlich nach subjektiver Meinung eingeführt wurde.


Gruß, Matthias
@11: Ach Mitropa,

ich verdrehe nichts, sondern nehme Bezug auf den Teil der Eingangsfrage "Auch scheinen einige Loks in der Ausführung der frühen Epoche III auch beim Vorbild noch ohne Indusi gelaufen zu sein."

Vor dem Zweiten Weltkrieg waren gerade mal rund 6.000 km des deutschen Streckennetzes mit Indusi ausgestattet - und wieviele zehntausende km umfasste das seinerzeit noch wesentlich dichtere und feinziseliertere Streckennetz des seinerseit wesentlich flächengrößeren Deutschlands INSGESAMT?

Man muss auch das Relative betrachten und darf nicht nur die Fernverkehrs-Brille aufhaben.

Genau deshalb (und da die Indusi bis gegen Ende des Zweiten Weltkriegs praktisch abgeschafft worden war), gab es eben in Epoche III unzählige Loks OHNE Indusi-Ausstattung. Und darum ging es.

Zum wirklich FLÄCHENDECKENDEN STANDARD wurde die Indusi erst ab Epoche III. Da beißt die Maus - auch in der Küche der Bahnhofsgaststätte - keinen Faden ab.

Gruß Norrskenet
Hallo zusammen,
ich vermute, daß die Ausrüstung der Strecken mit Indusi zunächst nur einseitig und erst ab Beginn der 60-er Jahre zunehmend beidseitig erfolgte. Dies würde auch nachvollziehbar machen, daß die Mehrzahl der Modellloks mit Vorbildern aus den 50-ern nur einseitig Indusi haben (und sich seine eigenen Modellloks "richtig" reden).
Beim Vorbild der Arnold 01 150 handelt es sich wohl um die Museumslok, da sind 2 indusi sicher korrekt, Beim Vorbild der Arnold 01 090 mit den Wagnerblechen habe ich da Zweifel.

Da die Ausrüstung mit Indusi an den vielbefahreren Hauptstrecken begann, dürfte dazu zweifellos auch die Rheinstrecke gehört haben. Deshalb wäre es sicher nicht vorbildwidrig meine 03 aus dem Rheingoldset der Epoche IIIa nachträglich noch mit Indusi auszurüsten (auch die stahlblaue 03.10 von Anfang der 50-er Jahre, die den Rheingold wohl nie gezogen hat, hat im Modell bereits einseitig Indusi).
Gruß
Klaus
Hallo Klaus,

egal auf welchem Gleis die Lok unterwegs ist, es ist immer die in Fahrtrichtung rechte Indusi in Betrieb. Hat eine (Dampf-)Lok auch auf der linken Seite Indusi, dann ist es für die Rückwärtsfahrt und NICHT dafür, wenn die Lok mal auf dem linken Gleis fährt.

Denn die Indusi an der Strecke auf der in Fahrtrichtung linken Seite gehören zu den Signalen der Gegenrichtung. Und diese sind grundsätzlich rot. (Ich meine, wenn ein Zug von Süd nach Nord fährt, dann sind auf diesem (!) Gleis alle Signale von Nord nach Süd auf rot.) Würde die Lok auf die in Fahrtrichtung linken Indusi-Magnete reagieren, würde bei jeder Vorbeifahrt an einem Signal der Gegenrichtung eine Zwagsbremse ausgelöst werden.

Viele Grüße, Joni
@14: Hallo Joni,

exakt so ist es: Während Signale im Ausnahmefall auch mal links stehen dürfen (mit entsprechenden Hinweisen), ist IMMER und ausschließlich die IN FAHRTRICHTUNG RECHTE Indusi-Einrichtung aktiv.

Ein Gleis besitzt im Regelfall nur dann beidseitig (von den in beiden Richtungen unterschiedlichen Signal-Standorten abhängig an verschiedenen Stellen!) Indusi-Magneten, soweit es regelmäßig oder häufiger in beiden Richtungen befahren wird.
Ausnahmen bestätigen die Regel.

Trägt eine Schlepptender-Dampflok auch links eine Indusi-Einrichtung, so ist diese entsprechend und ausschließlich für Rückwärtsfahrten bestimmt, wo - salopp ausgedrückt - aus "linker Lokseite" dann aktive "rechte Lokseite" wird.

Beste Grüße, Norrskenet


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