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THEMA: Erfahrungen zu Lichtleiter mit 3D-Drucker drucken?

THEMA: Erfahrungen zu Lichtleiter mit 3D-Drucker drucken?
Startbeitrag
MoBaTom - 09.12.22 19:12
Hallo Mobas,

für die Nachrüstung von Beleuchtung in Lokomotiven möchte ich gerne mit Lichtleitern arbeiten. Diese möchte ich mir selber drucken und plane mit Freecad zu arbeiten.

Habt Ihr da schon Erfahrungen gemacht?
Gibt es Beispiele (Fotos)?
Welches Filament ist geeignet?

Ich freue mich auf Eure Antworten.

Beste Grüße

der Tom

Hallo Tom,

Zu Zeiten der neu herausgebrachten Arnold Ludmilla mit ihren leicht zerbrechenden Lichtleitern habe ich damals mit openscad einen Ersatz konstruiert. Gedruckt dann mittels SLA mit clear Resin.

Das Ergebnis war okay, vielleicht etwas weniger leitend.

Mit FDM denke ich wird es nicht gehen, da du kein durchgängiges Volumen bekommst, sondern durch die Würstchenbahnen sehr viele Reflexionsflächen, womit die Lichtleitung sehr schnell zum Erliegen kommt.

Vg wassi

Ps: die ersten beiden zeigen das Orginal, die zwei danach zeigen es mit dem SLA Ersatzteil

Ich hatte noch versucht es zu „verchromen“ (Silber-Edding), leider war das kontraproduktive

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Hallo Tom,

ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass man einen Lichtleiter drucken könnte...
Könnte es nicht besser sein, die gewünschte Form aus "normalen" Lichtleiter vorsichtig zu biegen?
Ich vermute mal, dass Du Dir trennbare elektrische Verbindungen zu Micro-LEDs ersparen willst, richtig geraten? Denn solche LEDs wären meine erste Wahl, wenn möglich und sinnvoll. Erst wenn das nicht "gut" geht, dann würde ich es mit Lichtleitern (0,5mm bis 2mm Durchmesser) versuchen. Manchmal kann man auch die durchsichtigen "Hosenklammern" aus der Bekleidungsbranche zurechbiegen und -feilen. Allerdings muss man danach alles sehr gut polieren -- ziemlich mühsam.

Viele Grüße
Michael

PS: Wassi hat offenbar schon bessere Erfahrungen mit Resin gemacht. Hätte ich nicht gedacht, dass das geht!
Danke für die schnellen Antworten!

Ich habe zu Hause leider nur den klassischen FDM Drucker mit Kunststoffrolle.
Mit Resin habe ich schon durchsichtige Drucke gesehen, kann ich aber derzeit nicht selbst herstellen.
Für das Fräsen von Plexiglas sind meine Werkzeuge zu grob.

Das Ergebnis bei der Ludmilla sieht doch sehr gut aus. Statt Chrom wollte ich silberne Revell Farbe nehmen.

der Tom
Hallo Tom,

auf einem FDM-Drucker habe ich es mit PETG probiert, aber bislang kein wirklich brauchbares Ergebnis erzielt. Wie schon weiter oben geschrieben, die übereinander liegenden "Würstchen" verhindern eine gute Lichtleitung. Das große Problem ist, dass man sich mit PETG bei einer Drucktemperatur von 250°C im oberen Grenzbereich der gängigen FDM-Drucker bewegt. Werde demnächst meinen Drucker auf ein Hochtemperatur-Hotend umrüsten und nochmals Tests mit PETG machen.

Mit Resin habe ich es auch probiert, hat eigentlich funktioniert, allerdings ist das Ergebnis immer etwas milchig und nicht so gut lichtleitend wie ein Spritzgussteil. Allerdings je nach Einsatzzweck durchaus brauchbar. Der milchige Effekt kann durchaus von Vorteil sein.


Viele Grüße
BWB  
Hallo,
Was muss man für so einem 3D Drucker ausgeben damit die Zufriedenheit einigermaßen passt für z.B. Modelleisenbahn?


Gruß Thaddäus
Liebe Mobas,

Danke für Eure Antworten.
@Michael Du hast es auf den Punkt gebracht, genau dieses LED-Gefummel wollte ich vermeiden mit dem Druck der Lichtleiter.
@Wassi Du hast mir Mut gemacht es bei Gelegenheit mal mit Resin zu probieren, wenn ich Zugriff auf ein passendes Gerät bekomme.
@BWB 250 Grad schaffe ich nicht ohne Umbau.
Ich werde es also erstmal mit in Heißluft gebogenen Lichtleiterstäben probieren, die ich dann verklebe.
@Thaddäus das ist eine schwierige Frage und hängt sehr davon ab, was und mit welchem Material Du drucken willst. Wichtig ist, dass Du Dich mit dem Gerät sehr gut anfreundest, dann kannst Du mit viel Zeit gut Ergebnisse erzielen. Ich glaube, Du kannst da einen eigenen Faden aufmachen.

Beste Grüße

der Tom
Zitat - Antwort-Nr.: 5 | Name: igel99 schrieb am 09.12.22 22:39

Hallo,
Was muss man für so einem 3D Drucker ausgeben damit die Zufriedenheit einigermaßen passt für z.B. Modelleisenbahn?


Gruß Thaddäus



Moin,

Der Preis hat überhaupt nichts damit zu tun, ob du irgendwann mit dem Drucker zufrieden bist ..

Primär ist es eine enorme Fleissaufgabe sich mit dem Drucker zu beschäftigen und nach und nach die Zusammenhänge zwischen Filament, Düsen Temperatur, Bett Temperatur, BettLeveling, Druckgeschwindigkeit, Füllung, Stabilität des Gedruckten usw zu ergründen.
Egal wie teuer das Gerät ist, du musst dich mit diesen Dingen auseinandersetzen.

Nach insgesamt mehr als 5 Jahren Filamentdruck, etwas weniger auch Resin, klappt es ganz gut bei mir.

Ich habe den Filamentdrucker (Anycubic) vor knapp 2 Jahren nochmals mit Aufwand umgebaut. Seit dem ist der Drucker unschlagbar leise.
Man hat mit den Druckern permanent Arbeit. Mal Düse verstopft, mal Filament gerissen usw.

Man muss sich damit beschäftigen.


Viele Grüße, Franzi
Hallo Wassi,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:


Ich hatte noch versucht es zu „verchromen“ (Silber-Edding), leider war das kontraproduktive



In anderen Bereichen hat sich statt silberner Farbe für Lichtverteilung und Reflektion weiße Farbe als besser erwiesen, vielleicht wäre es auch hier ein Versuch wert.

Grüße
Enrico
Hallo Tom,

Für einen Resindrucker musst Du rechnen mit:
Drucker: ca. 350,-- Euro
UV-Härtestation: ca. 110,-- bis 210,-- Euro
US-Bad (Edelstahl!!! lässt sich leichter reinigen) oder Waschstation: 250,-- Euro
Druck-Folien: Stück ca. 5,-- Euro
Isopropanol: 1 Liter ca. 13,-- Euro -> mindestens 4 Stück kaufen
Schutzmaske A2P3: ab 80,-- Euro + Ersatzfilter
Schutzhandschuhe: Pack 10,-- Euro
Papiertücher und Klopapier (ohne  Bedruckung !) -> Sehr viel kaufen
Lagerbehälter für Altchemikalien
Jedes neue Resintyp erfordert zuerst Tesdrucke. Auch bei Markenresin im Abstand von mehreren Monaten gekauft sind immer Testdrucke nötig, da es doch eine Streuung gibt. Manchmal merkt man schon beim Öffnen, dass da wieder etwas verändert wurde.  

Bei mir hat es etwa 5 Monate gedauert bis es so wie gewünscht funktioniert hat.


Einen FDM-Drucker habe ich auch. Aus dem Karton war dieses Gerät nicht für Eisenbahnmodellbau geeignet. Es waren diverse Umbauten  und auch 5 Monate experimentieren nötig, bis die Ergebnisse meinen Erwartungen entsprochen haben. Auch hier gilt, bei jedem neuen Filament zunächst Testdrucke zur Ermittlung der optimalen Parameter. Das, was auf der Packung oder der Rolle steht, passt nicht immer für Modellbauteile.

Grüße
BWB
Hi,

Zitat - Antwort-Nr.: 9 | Name: BoggieWoggieBoy

UV-Härtestation: ca. 110,-- bis 210,-- Euro



muss nicht sein. Formlabs hatte, bevor sie selbst eine Waschmaschine und einen UV-Härter anbieten konnten, einen Vorschlag auf ihrer Webseite: einfach eine Bodum-artige Kaffeekanne mit einem UV-Led-Stripe umwickeln, zur Not noch oben und unter eine Spiegelfliese vom ikea. Durch die Wärme der UV-LEDs und den Spiegelfliesen als Gefäß-"Verschluss" kommt man dem von von Formlabs empfohlenen Temperaturprofile beim Aushärten sehr nahe.

z.bsp. https://www.alexwhittemore.com/diy-uv-curing-station-for-sla-printing/

das Ultraschallbad ist bei mir ein billiges aus dem Baumarkt (auch Edelstahl)

VG wassi

PS: die FDM verwende ich eher nur für "grob"-mechanische Teile, siehe https://www.thingiverse.com/wassi/designs

....oder einfach bei einem der Makerspace machen. Einfach mal Makerspace, FabLab etc googeln, da findet man welche. Und die habe alle nötigen Sachen (3D-Drucker, UV-Härter, Waschanlagen etc) vor Ort zuur Benutzung.

Gruß
Christof
Hallo Christof,

das mit dem Makerspace ist ein super Tipp!
Danke Dir!

der Tom
wg. Silberfarbe etc:

Lichtleiter funktionieren aufgrund der (Total-)Reflexion an der Grenzfläche zur Luft. Dabei dehnt sich die Lichtwelle etwas über die Grenzschicht hinaus aus (evanescent field). Wenn man in diesen Bereich undurchsichtige Farbe einbringt, dämpft man die Reflexion daher erheblich.
Wenn man also keinen sauberen Spiegel an der Fläche hinbekommt, lieber frei lassen. Das gilt übrigens auch für fettige Fingerabdrücke
Viel zweckmäßiger ist es, die Fläche zu polieren.

In manchen Fällen hilft Klarlack, das ist aber sehr vom Brechungsindex des Lacks und des Lichtleiters abhängig.

Hoffe, das hilft,
Harald


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