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THEMA: Probleme beim Löten

THEMA: Probleme beim Löten
Startbeitrag
mixdorff - 04.12.22 22:27
Hallo miteinander,
Nachdem ich meine alte Lötstation in den Müll geschmissen hatte, habe ich mir bei Pollin die daytools LS-937 gekauft, komme damit aber überhaupt nicht klar. Wenn ich es richtig sehe, waren die alten Lötspitzen aus Kupfer, die musste man am Start verzinnen etc. Bei der neuen Station klappt das überhaupt nicht. Ich habe mir auf Anraten der Firma sogar das Lötzinn 0,5mm (Stannol TC , SN99, 3CUo,7) von Pollin besorgt und neue Lötspitzen, aber leider funktioniert das Ganze immer noch nicht. Die Lötspitze verrußt (wird dunkel) und hält kein Lot, obwohl ich verschiedentlich auf einem Messingschwamm reinige, bzw. in meiner Verzweifelung die Spitze abgeschliffen habe. Dann funktioniert es ansatzweise (ein winziger Tropfen Lot bleibt an der Spitze) und bei der nächsten Lötstelle geht es schon nicht mehr. Die Station verkündet froh 400°, aber an der Spitze will das Lot manchmal kaum schmelzen. Wenn es schmilzt, bleibt es nicht an der Spitze haften. Das ist so kein Arbeiten. Habt ihr einen Rat? Ist die Station vielleicht kaputt, dass der Kolben einfach nicht heiß genug wird? Ach so, ich verwende das Lötöl von Sommerfeldt.
Beste Grüße,
Hansjörg

Hallo Hansjörg,
der Name der Lötstation ist ja interessant, klingt wie ein Trittbrettfahrer der Hakko Lötstation 937 und so könnte es sein, dass deren Spitzen auch passen.
Ich habe eine Lötstation, die vielleicht ähnlichen Ursprungs sein dürfte und die "onlinemäßig erstandenen" Spitzen dafür waren höchst unterschiedlicher Qualität. (Dein Angebot verlinkt allerdings zu Spitzen größeren Durchmessers. Hast Du mal Maße? AD 6,3mmm ID 4,1mm oder größer? )
Wie wärs mit anderem Lot? SnCu0,7 ist nicht erste Wal. Wenn bleifrei, dann besser  mit Silber, z.B. Sn Ag4Cu. Oder wieder 60/40. Sollte aber alles benetzen.
Das Flussmittel kann nicht viel mit dem Benetzen der Spitze zu tun haben, da sollte erstmal "jedes" taugen. Aber Sommerfeldt ist jetzt nicht der Flussmittelexperte, oder?
Ich nehme ca. 350°C, 400° sollte dick reichen, aber so eine Anzeige muss ja nicht richtig sein.
Immerhin kannst Du ja den Kolben mit Heizelement auch tauschen, wäre doch auch ein Versuch?
Naja, das war mal das, was mir einfällt. Warten wir mal, was die echten Experten sagen. Denn ich bin noch am Anfang der Lernkurve.
Grüße
Klaus
Hallo Klaus,
Das war mal eine Empfehlung hier im Forum. Ich habe den Lieferanten von meinen Problemen erzählt und den Batzen Lötzinn bekommen. Den werde ich wohl dreißig Jahre verbrauchen können. Mich wundert, dass das Verzinnen der Spitzen nicht funktioniert. AD wird 7mm, ID 5,5mm. Ich habe aber festgestellt, dass sich diese Lötkügelchen am besten verarbeiten lassen. Da hat man immer eine definierte Menge.
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo Hansjörg,

vielleicht mit der Lötstation am falschen Ende gespart. Ist mir auch schon so gegangen.
Meine ERSA RDS 80 macht vom ersten Moment an was sie soll, und solange ich noch bleihaltige Lot habe auch damit.

Bleifrei Lote mit 3% bis 4% Silberanteil sollen sich besser löten lassen als ohne.

Was die Spitze angeht, versuche die mal mit einem Lötspitzenreiniger wieder zu refreshen.
Ich habe dafür ein kleines Döschen Ersa Lötspitzenreiniger im Hause
z.B.
https://www.ersa-shop.de/de/product_info.php?in...pitzenreiniger-.html
Gibt da verschieden Bezugsquellen.

Gruß Detlef
Hallo Detlef,
Wahrscheinlich nicht lang genug recherchiert...
Also ich habe jetzt eher Probleme mit dem Verdrecken der Lötspitze wie es scheint. Wie oft musst du denn da immer reinigen? Reicht nicht Alkohol oder so?
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo Hansjörg,

reinigen mit dem Reiniger ist eigentlich nur nötig wenn die Spitze Anhaftungen hat und das Lötzinn nicht mehr sauber annimmt. Ich habe mir die Dose mal vorsorglich besorgt und ausprobiert, war aber eigentlich noch nicht nötig, hat aber auch nicht geschadet. Kommt auch darauf an wie oft mal lötet und mit der Spitze umgeht.
Und das ganze auch nicht mit nassem Schwamm sondern mit der Metallwolle zu abstreifen.

Mit Alkohol wirst du da kein brauchbares Ergebnis bekommen, der Reiniger besteht aus einer Zinn-Kupferlegierung, kann man auf dem Produktlink nachlesen, ebenso die Anwendung.

Gruß Detlef
Moin,
klärt mich mal bitte auf, seit meiner Ausbildung in den 70er Jahren habe ich nie was von Lötspitzen Reiniger gehört oder etwas anderes als den Schwamm von Weller benutzt, allerdings habe ich auch nie mit was Anderem als einer Weller Lötstation gearbeitet, früher wurde die Lötspitze mittgetauscht wenn der Heizkörper getauscht werden musste, Heute ist noch nicht mal dies notwendig. Ich kann definitiv nicht sagen wann bei mir mal ne Spitze unbrauchbar war, ich tausche nur wegen der Größen hin und her.
Gruß
Christoph
Hallo miteinander,
Woran kann es denn liegen, wenn das Lot nicht an der Spitze haftet? Nutzt man den Schwamm oder das Messingkraut? Sind 400° zu viel? Wie gesagt hatte ich mit meiner alten Station DAS Problem nicht.
Liegt es vielleicht an dem Lötöl? Ich habe damit problemlos all meine Tragwerke aus Messingdraht gefertigt.
Beste Grüße,
Hansjörg

Meine Standart Löttemperatur liegt bei 280 bis 300 Grad, bei 400 Grad verdampft doch alles relativ schnell!

Gruß, Micha - ich hab die Pollin sein ein paar Jahren auch, nachdem die alte (aus den 1980er Jahren) mit ihrem 220 Volt Trafo verstorben ist.
Hallo Hansjörg,
Ich habe mir diese Lötstation vor einem Jahr gekauft und bin super zufrieden.
Einige Loks digitalisiert und repariert. Ich arbeite oft mit etwa 380 Grad und Lötpaste benutze ich auch oft.
Aber etwas Fingerspitzengefühl gehört beim Löten immer dazu gerade was die Temperatur betrifft und Dauer von Lötkolben halten an den Bauteil was du lötest damit die Micro Teile nicht beschädigt werden..
Die dünen Kabeln vezine ich vorher immer ganz leicht dann ist die Stelle wo angelötet wird schnell gebunden ohne zu überhitzen.

https://www.amazon.de/dp/B08K3928G1?pd_rd_i=B08...a1-b929-d164c94cc8ed


Gruß Thaddäus
Hallo Hansjörg,
ich löte mit 410° bleifreies silberhaltiges Lot und reinige die Spitze in Stahlwolle für die Küche oder in Messingwolle. Mit der Weller WSD81 löte ich seit ca. 20 Jahren. Davon viele Jahre die Bausätze für den Flüsterantrieb und manche SMD-Schaltung.
Meine Meinung: empfindliche Bauteile schont man durch schnelles Löten, nicht durch Niedertemperaturbrutzeln .
Grüße, Kurt
Moin,

Was Lötöl ist, bzw was das beinhaltet weiss ich nicht ...

Als Flussmittel benutze ich seit Jahr und Tag Kolophonium (Fest und Flüssig)
Dabei ist es egal ob es für Apothekenpreise erworben wurde oder ganz einfach irgendwo im Stück erworben wurde.

Für Lötstellen bzw um zB Drähte zu verzinnen, nutze ich es flüssig, in Alkohol (zB Isopropanol gelöst und in eine Pipettenflasche gefüllt. (kann zB in einer Flasche Nasentropfen Platz finden)

Die Bezeichnung der Stationen 937 usw -> das sind keine "Trittbrettfahrer" da ist innen fast überall das Gleiche verbaut ..
Mir persönlich sind 48W zu wenig. ich nutze zur Zeit einen 60W Lötkolben, besser wäre noch 80W.

Dabei geht es nicht um Temperatur, sondern wie gut die Temperatur gehalten wird, bzw wie schnell nachgeheizt wird.

Mit niedrigen Temperaturen und am Besten bleifreiem Lot erreicht man nixx weiter, als dass die Lötstelle / die Bauteile regelrecht gebraten werden!
Höhere Temperatur, so weit, dass die Spitze nicht ständig verzundert, bzw das Flussmittel schon verbrennt.

Zum Problem: Sitzt die Lötspitze richtig fest?
Mal auseineinderbauen und auch nachsehen, ob die Spitze recht stramm auf der Heizpatrone sitzt. Wenn dies nicht der Fall ist, kommt die Wärme gar nicht oder ungenügend in der Spitze an.

Die Lötspitze muss ordentlich verzinnt sein.
Bei Premiumherstellern, wird die Spitze meist ordentlich verzinnt ausgeliefert.

Lötspitze neu verzinnen:
Mit feinem Schleifpapier solange alles abschleifen, bis glänzedes Metall rundum sichtbar wird.
Jetzt benötigt man Flussmittel und Lot:
Lötkolben einschalten und die Spitze direkt mit dem Flussmittel dick benetzen, dass die Spitze beim erwärmen nicht oxidieren kann,
Während des Erwärmens direkt das Lot an die Spitze reiben. Es muss sich direkt dann ein Film Lötzinn auf der Spitze ergeben. In Zeiten meiner Ausbildung hatten wir Kupferspitzen, die mussten zu jedem Arbeitsbeginn wieder in Ordnung gebracht werden.

Wenn dies nicht gleich klappt, mehrfach probieren, erst wenn die Spitze ordentlich verzinnt ist, kann die Spitze gereinigt werden.

Ich weiss, es ist nicht mehr opportun: Ich nutze nach wie vor bleihaltiges Lot, mit Kolophonium Ader.
Damit kann die Temperatur beim Löten erheblich reduziert werden (ca um 50 Grad)

Löten ist nixx geheimnisvolles, man muss es aber üben.

Viele Grüße, Franzi
Hallo Hansjörg,

vielleicht liegt es an einem von Beginn an defekten Lötkolben? Weil »neu«, hat das bislang niemand als Möglichkeit in Betracht gezogen. Angesichts der Schilderung Thaddäus scheint die Station ja problemlos zu arbeiten.

Schöne Grüße, Carsten
Hallo Hansjörg,

die LS-937 von Pollin (Daytools) nutze ich auch schon seit Jahren, allerdings habe ich noch sehr viel Bleilot im Vorrat. Gekauft hatte ich mir das Teil als Zweitgerät für 450° (mit Blick auf das bleifreie Lot), mittlerweile hat es meine über 30 Jahre alte Voltcraft von Conrad ersetzt; denn dafür hatte ich nur eine Spitze. Jetzt habe ich ein ganzes Set an verschiedenen Spitzen, die sich auch gut wechseln lassen. Mit denen hatte ich auch noch nie die von Dir geschilderten Probleme.
Mein Flußmittel ist seit einigen Jahren in Spiritus gelöstes Kolophonium (selbst angerührt), früher hatte ich was anderes, das recht aggressiv war. Ein Salmiakstein liegt auch noch irgendwo rum, aber den habe ich schon ewig nicht mehr benutzt. Zum Reinigen kommt momentan haupsächlich der nasse Schwamm zum Einsatz, mit der "Metallwolle" klappt´s nicht immer wie gewünscht. Und ganz selten ein feuchtes Papiertuch (vielfach gefaltet, damit man sich nicht verbrennt), das putzt die Spitze immer recht sauber.
Die Station ist bei mir immer auf 400° eingestellt (war auch bei der Voltcraft schon so), damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.
Und ganz wichtig: Beim Löten heiß, kurz und schnell arbeiten -- dann verschmurgelt auch nichts. Vorverzinnen ist auch immer recht hilfreich.

Ich hoffe mal, dass Du herausfindest, was mit Deiner Station (besser: mit den Spitzen) nicht passt und Du zu einer Lösung kommst.

Viele Grüße
Michael

Hallo zusammen,
wenn ich eure Lõttemperaturen höre wird mir richtig schwindelig. Für Lötungen an elektr. Bauteilen gibt's nicht mehr als 180 Grad. Wohin soll den die extrem hohe Wärme abfließen? Auch die Leiterbahnen werden es euch danken.Die sind nur aufgeklebt. Bei den hohen Temperaturen verbrennt der Klebstoff und die Leiterbahn ist locker.
Kupferne Lõtspitze und Lõtzinn mit Blei. So verarbeite ich die kleinsten LEDs wie auch empfindliche Decoder. Zugegeben,es kann sich nicht jeder eine neue Lötspitze aus Kupfer drehen,aber vielleicht ist die Beschichtung an deiner neuen Spitze schuld. Als meine Lötstation neu war,wollte selbst das Bleilot nicht haften.Erst das Abschleifen und verzinnen mit Colophonium hat geholfen. Richtig zufrieden war ich aber erst wieder mit der neu angefertigten Kupferspitze.
Grüße an alle, Toni
Hallo Toni #14

habe gehört, dass Kupfer-Lötspitzen schnell dahin oxidieren. Wie ist das bei dir?

VG
Andreas
Zitat - Antwort-Nr.: 14 | Name: n-toni

Für Lötungen an elektr. Bauteilen gibt's nicht mehr als 180 Grad. Wohin soll den die extrem hohe Wärme abfließen? Auch die Leiterbahnen werden es euch danken.Die sind nur aufgeklebt. Bei den hohen Temperaturen verbrennt der Klebstoff und die Leiterbahn ist locker.



Hallo Toni,

das ist sehr weit daneben, denn mit den niedrigen Temperaturen musst Du ewig auf Deiner Lötstelle "rumbraten". Gerade dann werden die Bauteile innerlich viel zu heiß, weil dann die Anschlüsse die Wärme in aller Ruhe auf das Substrat übertragen können.

Die 350° bis 400°C sind da wesentlich zielführender, wenn Du die eigentliche Lötstelle nur so kurz wie nötig erhitzt. Bis da viel Wärme am Substrat ankommen kann, bis Du schon längst wieder mit dem Lötkolben weg von der Lötstelle.

Karsten Berger von 1001-digital aka msfrog hat dazu mal eine klasse HowTo ins Netz gestellt: https://www.1001-digital.de/pages/basteln-baue...weise-zum-loeten.php . Dem kann ich mich als gelernter Elektroniker nur anschliessen.

Grüssle aus dem Schwabenländle

Bernhard
Ach ja, noch als Nachsatz: unbeschichtete Kupferlötspitzen sind nicht mehr sinnvoll, da sie viel zu schnell verschleissen. Heutzutage sind die galvanisch beschichtet und halten Unmengen von Lötstellen aus. Es ist aber sinnvoll, nicht die billigsten aus der Bucht des Grauens zu fischen, da diese auch sehr schnell kaputt sind. Wer billig kauft, kauft zweimal! (alte schwäbische Lebensweisheit!)

Ich habe noch einige Lötspitzen aus der Lehrzeit, die zwar wenig benutzt, aber nie geschont wurden, die noch absolut in Ordnung sind. Und bei meiner neuen Weller WE 1010 Lötstation werden die Spitzen auch nur der Größe halber getauscht. Die werden mich und meine Bsteleien sichr überleben....

Grüssle aus dem Schwabenländle

Bernhard

Hallo,
meine Zustimmung zu folgenden Punkten.

Löten heiß und kurz .
Keine kalten Lötstellen und kaum abgerauchte  Bauteile.

Spitzen aus reinem Kupfer verzundern  sehr schnell, ist bei Elektronik so und war in meiner Zeit als Dachdecker schon so.
Manuell bearbeiten beim Gaslötkolben für Dachdecker ist möglich, bei der für unser Hobby verwendeten Spitzen ist das nicht förderlich.
Hier sollte nur der feuchte Schwamm oder die Messingwolle zur Reinigung genommen werden.
Eventuell ganz selten mal der Salmiakstein, aber nur im äußersten Fall.
Manuelles reinigen mit Feile und Schleifpapier schadet nur.

Soweit meine Erfahrungen.

Ich löte mit 350 bis 400 Grad, verwende immer noch bleihaltige Lötzinn, reinige die Spitze mit feuchten Schwamm und komme so bestens zurecht.

Die Spitze meiner Lötstation hat bestimmt schon 8 Jahre und viele Lötstellen überlebt und funktioniert immer noch tadellos.

Grüße Dietmar
Dietmar,  ich glaube wir beide löten exakt identisch
Da sind wir uns einig.

Gruß Thaddäus
Hallo, bleifreies Lot funktioniert bei mir gar nicht. Ist zwar schwer zu bekommen, aber ich habe noch bleihaltiges gefunden. Da mache ich alles mit ohne Probleme. Das ganze Gesundheitsgetue der EU ist Schwachsinn. Habe damals Schriftsetzer gelernt und hatte immer schwarze Finger von den Bleibuchstaben. Damit wurde gefrühstückt, mir Bleifingern Butterbrote angefaßt, keiner ist krank geworden.
LG Kalle
Hallo Thaddäus,
dann können wir beide ja nicht ganz falsch liegen denn es funktioniert ja bestens.
Deine Anmerkung mit dem Vorverzinnen ist natürlich goldrichtig.
Findet auch bei mir häufig bis fast immer statt,macht absolut Sinn.

Auf gutes Gelingen und tolle Lötpunkte.

Grüße Dietmar
Zitat - Antwort-Nr.: 20 | Name: Coastercalle

Das ganze Gesundheitsgetue der EU ist Schwachsinn. Habe damals Schriftsetzer gelernt und hatte immer schwarze Finger von den Bleibuchstaben. Damit wurde gefrühstückt, mir Bleifingern Butterbrote angefaßt, keiner ist krank geworden.



....und die Erde ist eine Scheibe!

Kopfschüttelnde Grüssle aus dem Schwabenländle

Bernhard
Gute Lötspitzen sind beschichtet, daher sind gute auch teurer. Die Beschichtung dient genau dem Zweck, dass Lötzinn anhaftet. Wenn man diese Schicht weggeschliffen hat, kann man die Spitze getrost entsorgen! Kupfer alleine oxydiert bei diesen Temperaturen zu schnell, das ist diese schwarze Schicht. Sie isoliert die Wärmeübertragung, daher kann das Lot auch nicht mehr richtig schmelzen. Es ist immer eine Gratwanderung mit der Temperatur: Je höher, desto größer die Gefahr der Oxydation. Aber gegen zu niedrige Temperatur spricht die Gefahr des "verbrutzeln", kurz und heiß ist besser! Oft bildet sich an der Lötspitze eine kleine Kruste, das ist verbranntes Flussmittel. Einfach vorsichtig abstreifen (nasses Schwämmchen). Wenn der Lötkolben eine gute Regelung hat, ist dies auch kein Problem. Bleifreies Löten erfordert leider auch eine ca. 50° höhere Temperatur. Man sollte dafür jedoch auf silberhaltiges Lot achten, das schmilzt schon etwas früher, Kupferanteil macht das Lot aggressiver, also möglichst wenig bis gar kein CU! Ich löte die meisten Bauteile bei ca.360--370° (bleifrei, versteht sich). Irgendwo hier las ich etwas von 180°. Wie soll das gehen, wenn selbst bleihaltiges Lot frühestens ab ca. 240° schmilzt?
Vorher verzinnen ist natürlich auch Pflicht!

Fazit: Das wichtigste ist die Lötspitze bzw. deren Beschichtung! Je hochwertiger, desto besser. Beim Lötstationen- Kauf immer darauf achten, ob und welche Lötspitzen dafür als Ersatz lieferbar sind.
Geeignetes Flussmittel ist ebenso wichtig, aber keinesfalls Lötwasser vom Klempner. Das ist säurehaltig und zerstört langfristig die Lötstelle bzw damit gelötete Anschlussdrähte etc. Aufgelöstes Kolophonium ist gut geeignet.
Gruß Holger
Hallo miteinander,
Danke für all die vielen Anregungen! Ich löte zwar seit 40 Jahren, aber meist so Wald-und Wiesenkram. Wie ihr es schafft, feinste Messingbausätze von A bis Z zu löten ist mir ein Rätsel.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich die neuen Spitzen einfach nicht richtig verzinnt habe. Das mit dem Blankschleifen und neu verzinnen werde ich gleich mal probieren. Wie gesagt, mein bisheriger Lötkolben hatte Kupferspitzen. Im Moment baue ich halt an einem Messingbausatz herum, da will einfach überhaupt keine Hitze aufkommen. Die Pollin war ja eine Empfehlung im Forum. Ich finde es interessant, dass niemand das Lötöl Nr. 82 von Sommerfeldt für Oberleitungen benutzt (ist sicher auch nur eine Art Flussmittel). Das hatte immer den Vorteil, dass man nicht lange braten musste, sondern das Lot blitzschnell und fein an die gewünschte Stelle geflossen ist. Jetzt ist meines leider etwas eingedickt. Es könnte natürlich auch an dem Öl liegen, dass es vielleicht bei 400° verbrennt und die Lötspitze versaut.
Beste Grüße,
Hansjörg
So, habe mal die Probe auf's Exempel gemacht. Die Lötspitzen müssen tatsächlich erst verzinnt werden. Nach dem Polieren und Neuverzinnen haftet das Lot wie es soll (was natürlich nicht das Leistungsproblem ändert, aber so kann ich erst einmal arbeiten). Meine alten Spitzen von olle Hornbach waren immer schon gebrauchsfertig. Manchmal  denkt man wirklich, man tickt nicht mehr richtig. Noch einmal vielen Dank!
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo Hansjörg,

besorge Dir doch ein Döschen Tippy, damit bekommst die Lötspitze bestimmt wieder flott. Vielleicht war sie durch längere Lagerzeit oxidiert und ist "passiv" geworden, so nennt man das wenn die Spitze kein Zinn annehmen will. Das kann bei Kontakt mit Flüssigkeiten auch passieren. Anheizen und ins Tippy einstechen, dann raucht und stinkt es, aber die Spitze ist garantiert verzinnt!

Die Überlegungen zur chemischen Zusammensetzung von Lötzinn sind teilweise esoterisch, wissenschaftlich betrachtet hilft bei Bleilot ein Cu Anteil damit sich Kupferspitzen nicht so schnell abnutzen. Man nennt den Vorgang de-legieren, das Lot zieht Cu aus der Spitze. Darum nutzt man auch fast ausschließlich galvanisch beschichtete Spitzen. Wenn man auf der Lötstelle mechanischen Druck ausübt oder herum murgelt wie es beim Auslöten manchmal vorkommt, geht die Beschichtung kaputt und exponiert das blanke Metall darunter, was dann auch noch vom Flußmittel angegriffen wird. Bei unverbleitem Lot hat sich ein Silberanteil bewährt, dadurch werden die Lötstellen besser.

Grüße, Peter W
(Edith hat die Autokorrektur korrigiert)

Hallo Peter,
naja, eine Religion möchte ich nicht draus machen. ich kann nur sagen, dass diese Lot-Kügelchen ein echter Fortschritt sind. Wie gesagt, die Spitzen waren all taufrisch, habe erst vor ein paar Tagen die Station in Betrieb genommen. Was sind Tipps, wenn ich fragen darf?
Beste Grüße,
Hansjörg
Okay, ist bestellt. Vielen Dank!
Hansjörg
Hallo noch einmal,
Die tolle neue Lötstation habe ich nun doch in den Müll befördert, die angezeigten Temperaturen haben nichts mit denen an der Spitze zu tun, und die Spitzen sind nach kurzer Zeit wieder unbrauchbar. Pollin hat nicht mal Ersatzheizelemente für ein Teil, das ich vor einem Monat gekauft habe.
Was ist nun wohl eine amtliche Lötstation, die mehr Saft hat und nicht nur nervt?
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo Hansjörg,

hatte ich in @3 schon erwähnt

Ersa RDS 80 aber als Zubehör die 842er Lötspitzen. Spitzenform nach Geschmack. Und den Trockenreiniger mit Aufnahme (0A08MSET) der paßt da rein wo der Platz für den Schwamm ist.

Gruß Detlef
Hallo Detlef,
Na dann hoffe ich mal, dass es damit endlich vernünftig funktioniert....
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo,
"i-con Nano" ist auch von Ersa und hat (mittlerweile) auch 80W. Ist sehr kompakt.
Hinweis für die Benutzung von Ersa-Lötspitzen: auf KEINEN FALL ab- oder anschleifen!!! Die haben eine spezielle Beschichtung. Wenn die Spitze stark verzundert ist, die Reaktivator-Paste von Ersa nutzen: https://www.ersa-shop.de/de/product_info.php?i...or---15-gr-dose.html

Für ein gutes Ergebnis ist m.E. ein gutes Lot übrigens mindestens (!) genauso wichtig wie der Lötkolben selbst. Gerade das Flussmittel!

Gruß
Andi
Hallo Andi,
Danke für den Hinweis, was ist denn bei all den Typen ein "gutes" Lot? Ich dachte ja, dass im Elektroniklot das Flussmittel schon enthalten ist.
Beste Grüße,
Hansjörg
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich dachte ja, dass im Elektroniklot das Flussmittel schon enthalten ist.

ja, ist es normalerweise. Der Anteil an Flussmittel und die Art kann sich jedoch unterscheiden. Ich kenne selber nicht allzu viel Lote. Ich möchte aber ein Beispiel geben. Ich nutze Felder ISO-Core "Clear":
https://www.conrad.de/de/p/felder-loettechnik-i...-0-5-mm-2226443.html
Damit bin ich sehr zufrieden. Für bleifrei gut benetzend und fließend. Das Flussmittel ist kolophonium-frei aber nicht halogen-frei. Die Flussmittelrückstände muss man nicht entfernen.
Ich habe aus Versehen mal das fast identische "Ultra-Clear" bestellt:
https://www.conrad.de/de/p/felder-loettechnik-i...-0-5-mm-2226471.html
Es hat weniger Flussmittel und ist zusätzlich halogen-frei. Die Verarbeitung ist dadurch einfach nur furchtbar.

Gruß
Andi
Hallo,
ich verwende SN 60 /Pb 40.
Bleihaltig, komme damit super zurecht.
Gibt's von vielen Herstellern.

Habe mal bleifreies Lot versucht und war absolut nicht begeistert, eher verärgert.

Grüße Dietmar
Hallo Hansjörg,
jede Lötaufgabe hat sein geeignetes Flussmittel. Ich nehme an, dass Dir das meiste schon klar ist:
Elektroniklot wird wohl für Elektronik gut sein. Es gibt Lötdraht ohne und mit unterschiedlichen x % Flussmittel.
Am Besten fährst Du, wenn Du auf die Seele nicht so achtest, sondern das beste Flussmittel für Deine Aufgabe gesonderst nimmst, und dosiert so viel Lot, wie benötigt.
Ich nehme abweichend davon gern Lötpaste, da ist das Metall in Flussmittel angerührt, es kann aber sein, dass das zu viel Flussmittel ist für manche Aufgaben. Ist gut für kleine Aufgaben und relativ teuer. Man ist aber immer von dem Flussmittel abhängig, das da drin ist. Nicht immer optimal.
Bei flächigen Lötungen, wie man sie bei Ätzmodellen gerne hat, braucht man eine dicke flache Spitze für viel Hitze. Die Oberfläche muss immer TipTop sauber sein: frisch gefeilt, glatt poliert oder gekratzt. Das Flussmittel dünn aufgetragen und dann beide Flächen dünn verzinnen. Dann mit wieder Flussmittel und etwas Lot verbinden (aufschwitzen).
Ich nehme da gern pastöses Flussmittel (Noclean), z.B. MGChemicals 835 Rosin Flux, es geht aber auch anderes  Kolophonium-haltiges, auch die chinesischen Sachen von PPD oder Mechanic (auch RMA-223)
Zinkhaltiges Lötwasser oder Phosphorsäure ist nur für die ganz harten Fälle. (Zink macht spröde!) Und danach muss man wegen der Korrosion penibel putzen mit Wasser, ATA und Zahnbürste, sonst kommt hinterher der Grünspan unter dem Lack hervor (hab ich mir sagen lassen). Auch das "Noclean" will mit Lösemittel (IPA o.ä.) entfernt werden, sonst bleibt der Bapp unter dem Lack. Unschön..
Stahl braucht auch sein eigenes Flussmittel.
Für die richtige Menge gibt es Draht, Kügelchen, Paste, Folie...
Die Legierung:
Cu (wie oben schon gesagt) ist gegen Korrosion der Spitze (die sind heute aber beschichtet) und für Feinkorn bzw. Härte der Verbindung und um Whisker zu verhindern (Reinzinn macht "Barthaare")
Ag ist für bessere Benetzung und ebenso gegen Whisker. Da gibt es eine wahre Wissenschaft um die Gewürze, damit bleifrei so gut funktioniert, wie weiland Sn60Pb40. (Wenn Du mit Blei lötest, musst Du das jedem Sagen, dem Du Dein Modell weitergeben willst.)
Wenn Du mit niedriger Temperatur löten willst: Wismuthaltige Legierungen haben einen niedrigen Schmelzpkt, sind aber spröde. (Kolbentemperatur ca 150°C, Für Gußteile aus Weissmetall. Mit Abfall vorher viel Üben ).
Ich habe mal versucht, die unterschiedlichen Schmelzpunkte der Lote zu nutzen, erst die höher schmelzenden und dann immer niedriger, damit das Modell nicht mehr auseinanderfällt. Hat aber nicht so gut funktioniert. Mit Aluklammern Wärmesenken einzusetzen, klappt besser.
Die meisten Anleitungen zum Löten sind für Elektronik. Das hilft nicht so, wenn Du bei einem Messingrohr AD 10mm als Kessel einen Dom oder einen Handlauf anlöten willst. (Mir hat die Videoserie bei der 2mm Association geholfen: http://www.2mm.org.uk/articles/jubilee/index.html  Ich bin jetzt beim Löten zwar immer noch ein Pfuscher, aber ein deutlich besserer)
Gute Spitzen sind teuer. Und man muss sie bekommen. Das ist für Markengeräte einfacher. Man braucht ein paar verschiedene Formen, am wichtigsten finde ich: dicker Meissel. Spitzen für bleihaltiges 69/40 u.ä. und bleifrei wie SnAg4 sollte man auseinanderhalten.  Die Mischung gibt schlechte Lötstellen.. Für exotische Anwendungen habe ich deshalb auch ein paar total billige. Manche sind sogar gut.
Ach, und dann gibt es ja noch die Lötflamme und elektrische Widerstandslötgeräte. Damit  hab ich noch keine Aktien, macht aber für Modelle Sinn.
So. Jetzt schaun wir mal, wem da noch mehr dazu einfällt. Da gibt es immer was zum Dazulernen. Vielleicht ist nicht alles gut verständlich. Einfach fragen. (Verständlich schreiben ist anstrengend)
Grüße
Klaus

Wow, Klaus, das ist mal ein Kompendium! Ich denke, ein Fehler von mir war der Gedanke, dass ich zum Löten in Ecken 90°-Winkel einen spitzen Kolben benutzt habe. Da kommt nicht genug Hitze dran. Aber wie du schon sagtest: Ich habe immer eines für alle Anwendungen (Ätzbausätze, Elektronik) benutzt, was gerade da war. Da muss ich mich doch umorientieren. Für die ERSA habe ich mir jetzt unterschiedliche Spitzen bestellt. Die für die Pollin kosteten 2-3€...
Beste Grüße,
Hansjörg


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