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THEMA: Arnold Banane 3201 (kein Neufahrzeug!)

THEMA: Arnold Banane 3201 (kein Neufahrzeug!)
Startbeitrag
Trainworld - 06.04.22 16:27
Hi in die Runde,

mehr durch Zufall, der Wagen lag eigentlich seit Jahren geschützt in Verpackung und dunklem Karton, fiel mir eine Verformung des Wagenkastens auf. "Eingelagert" war er alleine deshalb, weil er eigentlich nicht ins Sammelgebiet passt. War aber mal "Beifang" und fungierte gelegentlich als Testobjekt für lange Wagen beim Gleisbau. Da sich auf Nebenbahnen der Epoche 3(a) im Original eher kürzeres Wagenmaterial findet, ist es manchmal ganz nützlich, sowas als "Lichtraumtester" zu nutzen...
Als ich ihn gestern zur Hand nahm, fiel mir auf, daß sich der Wagenkasten oben an der Kante des Daches "vorbeischmuggelte", nach außen stand. Ich zerlegte den Wagen Stück um Stück und als ich das Oberteil, befreit von allen Anbauteilen, in der Hand hielt, war er plötzlich wieder fast gerade! Die leichte Wölbung ließ sich durch ein wenig Drücken wieder geraderichten. Wobei mir da schon auffiel, wie "weich" der Kasten inzwischen ist! Ohne Widerstand oder Neigung, in die vorherige Form zurückzukehren, ließen sich die Seiten völlig geraderichten, ein Test mit aufgesetztem Dach bestätigte es.
Als ich die Fenstereinsätze wieder einsetzen wollte, bemerkte ich, wie sich die Längsseiten just wieder in alle Richtungen wölbten! Es ist nicht möglich, die Fenstereinsätze reinzumachen, ohne wieder eine Banane zu bekommen! Mit Inneneinrichtung wird es zwar wieder etwas besser, sie stabilisiert ein wenig. Aber völlig gerade werden die Seiten nicht...
Da es ja jetzt kein "rares Supermodell" ist, möchte ich die Fensterstege trennen und einzeln oder in kleinen Gruppen einsetzen, ich dachte, das könnte "entspannen", um wahrsten Sinne des Wortes. Und sollte so vielleicht wieder einen einigermaßen geraden Wagen bekommen *g*...

Aber mich interessiert, ob das ein Einzelfall ist, der sich da aus unerfindlichen Einflußgründen eingestellt hat. Oder ob auch andere schon diese Erfahrung mit den Altmodellen machen durften? Ich weiß natürlich nicht, was der Vorbesitzer damit gemacht hatte, bei mir war er nie der Sonne ausgesetzt oder so. Und auch Tageslicht hat er im Verhältnis zum Alter relativ wenig abbekommen.
Ich kann jetzt auch nicht am Vergleichsmodell testen, ob da die Fenster "gewachsen" oder der Wagenkörper geschrumpft ist, ich hab' nur den einen. Aber meine Vermutung geht dahin, daß irgendwelche Einflüsse im Kunststoff dies verursacht haben könnten. Flüchtiger Weichmacher kann es ja eher nicht sein, der Kasten ist eher zu flexibel, zu gummiartig, denn zu spröde...

Ein paar Pics habe ich mal auf die Schnelle gemacht und mit rangehangen

Grüße Roland

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Die Ursache ist doch klar:  es liegt an der Farbe. 😁😁😁

Gelb = Banane 🍌

Wirklich schade, dass Du kein Vergleichsmodell in anderer Farbe hast. Dann wäre es wohl eher aufgefallen.

Gruß aus Nordertown
Hallo Roland,

ich habe so ein ähnliches Problem mit einem Arnold Eurofima-Wagen (Baujahr so um 1980, das kommt bei Deinem ja auch hin). Da sind die Fensterstreifen etwas anders gebaut (abwechelnd nur am oberen und unteren Rand verbunden), was dazu führt, dass die Fenster abwechselnd nach rechts und links geneigt sind. Es sieht aus als wären die Fensterstreifen etwas länger. Da die eher hart sind würde ich vermuten, dass der Wagenkasten geschrumpft ist.
Interessanterweise nur bei dem, die ganz alten Dinger von 1970 sind bei gleicher Lagerung unverändert.

Eine theoretische Erklärung (ich hatte vor fernen Zeiten Makromolekulare Chemie als Nebenfach...): Die meisten Kunststoffe sind unterkühlte Flüssigkeiten. Wenn durch den Spritzguss die Polymerketten leicht gestreckt oder parallel ausgerichtet wurden, haben sie die Tendenz, in den ungeordneten Zustand zurückzukehren - je wärmer desto schneller, Licht alleine spielt keine Rolle. Das geht sehr langsam, aber über ein paar Jahrzehnte kann es sich schon auswirken.  
Im Prinzip passiert genau das sehr viel schneller beim Schrumpfen eines Schrumpfschlauchs.

Viele Grüße
   Andreas
Hallo Andreas,

vielen Dank für den (schlüssigen!) Versuch einer Erklärung. So etwas wäre sogar erklärbar, der Wagen hat die letzten Jahre in keinem Keller oder Dachboden verbracht, sondern stets im Hobbyzimmer, wenn auch verpackt. Da hatte er es meist "kuschelig warm" *lol*. Auch wenn ich kein Freund überhitzter Wohnungen bin und andere schon mal frieren, so 20 - 22° "Standard" hat's da natürlich schon in der kälteren Jahreszeit. Im Sommer, da (wenn auch gut gedämmte) Dachwohnung, wurde schon mal das Nutella und die Schokolade im Schrank flüssig. Im Wohnzimmer gibt's da natürlich den Ventilator und gegebenfalls Kühlung. Aber da ich mein Geld auch nicht selber drucke, wird logischerweise nicht die ganze Wohnung heruntergekühlt...

Grüße
Roland
Hallo,
ich kann zwar jetzt kein Bildmaterial besteuern, aber das Problem habe/ hatte ich auch bei der BR 74 (2285) von Arnold. Das Gehäuse der Lok hob sich über Jahre hinweg am unteren Bereich des Führerhauses nach oben ab. Die Lok hatte ich etwa 1986 gekauft. Damals war eigentlich alles noch in Ordnung. Nach ein paar Jahren war plötzlich ein Spalt zwischen Rahmen und Gehäuse (x>1mm) deutlich zu erkennen. Laut Fachwerkstatt -Mitte der 1990er- ein Mangel im Kunststoff ("Weichmacher" dünsten aus), siehe #2. Ein Ersatzgehäuse habe ich nicht gekauft, zumal die Fahrleistung eh schon "heftig" sind/ waren. Die Formel 1 lässt grüßen ....
VG
Ralf
Hallo Roland,

Kunststoffe sind letztlich so unergründlich wie Frauen. Letztere haben den Vorteil: man kann sie nicht immer verstehen, mag sie aber lieben.

Mit solch absolut unbedingten Tatsachen verhält es sich bei Kunststoffen etwas anders:

Ebenso wie Metalle ein Eigenleben führen (Rost, Bimetall-Effekt, ...), so führen eben auch Kunststoffe ein solches - je nach "Genetik" (sprich Granulat-Zutaten) und "Lebensstil" (sprich Temperaturen, Sonnenlicht-Einfall, ...) ist es halt wie im richtigen Leben.

Da häufig Dächer, Chassis, Fensterbänder (letztere zwangsläufig) und Rahmen aus unterschiedlichen Granulaten gefertigt sind, kann es im Laufe solcher Vielehen schon mal zu Spannungen kommen.

Nicht zuletzt deshalb verbauen zahlreiche Hersteller keine starren, sondern kunstvoll flexibel gestaltete Fensterbänder. Bei Dächern z.B. geht das nicht; manche ROCO-Eurofima-Dächer z.B. schrumpfen daher ggü. den Chassis.

Beste Grüße aus der "Biologie-Stunde" 😉, Norrskenet



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