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THEMA: Und wieder ein Händler weniger ... .

THEMA: Und wieder ein Händler weniger ... .
Startbeitrag
Allgäubahn - 09.02.22 16:08
Hallo zusammen,

und wieder schließt ein alteingesessenes Modellbahngeschäft:

Modellbahn & Modellbau Böckle in Götzis (Vorarlberg) - https://webshop.modellbau-boeckle.com


Aus der Mail des Inhabers:

"Sehr geehrte Damen und Herren

Wir wollten Sie darüber informieren, das wir auf Grund der Covid 19 Pandemie,
unser Geschäft per 31.03.2022 schließen.

Wir haben bereits mit dem Abverkauf in unserem Ladengeschäft begonnen.

Auf allen lagernden Lokomotiven und Gleismaterial haben wir zurzeit 20% Rabatt, auf Bausätze bis zu 30%."

Ich kenn das Geschäft allerdings nicht persönlich. Heute ist er zu weit weg und früher gab es in Vorarlberg viele andere (näher gelegene) Alternativen zum Modellbahnshopping.

Grüße von der KBS974

Michael


Moin,

Michael ich wäre vorsichtig solche einseitigen durchaus politisch motivieren Statesment 1:1 weiter zu posten. Schau dir mal die Kundenbewertungen auf Google an. Da war war wohl Corona das kleinste Problem, aber vielleicht ein bequem mal fix mal vorgeschobenes. 😉


Gruß, Matthias
Hi

Der Laden scheint eh nicht viel gehabt zu haben.
So kann man sicherlich nicht lange mithalten, vielleicht kein "Böckle" mehr


LG ChristiaN

Ja die Google-Bewertungen sagen doch eigentlich alles, warum der Laden dicht macht. Ich sehe da auch keinen Zusammenhang mit Corona nach den Bewertungen zumindest der letzten 2-3 Jahre: https://www.google.de/search?q=modellbau-boeck...01153bb3f3988dc,1,,,

Grüße Andreas
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Michael ich wäre vorsichtig solche einseitigen durchaus politisch motivieren Statesment 1:1 weiter zu posten.



Was bitte ist daran einseitig politisch, wenn ein Geschäft wegen der Pandemie aufhören muss?
Sorry, aber das Einzige, was hier einseitig Politisch ist, ist dein Kommentar. Das ein Geschäft schließt, weil es durch Kundenrückgang aufgrund der Pandemie über einen langen Zeitraum, nicht mehr weiter machen kann und aufhören muss, ist absolut nicht politisch, sondern eine einfache und sehr bedauerliche Tatsache.
Du scheinst hier eher der politisch motivierte zu sein, wenn man in jede Aussage, die mit Covid zu tun hat, etwas politisch motiviertes hineininterpretiert.

Gruß
ChristiaN
Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name:

Ich kenn das Geschäft allerdings nicht persönlich.


Na siehst du. Wenn niemand dort Kunde ist, dann... muss man eben schliessen.

Felix
Guten Morgen,

Wofür die arme Pandemie alles herhalten muss.....
Gerade solche Hobbies haben doch einen Aufwind dadurch erfahren und es ist ja nun nicht so, dass alle Geschäfte 2 Jahre lang geschlossen waren.
Anstatt sich sein möglicherweise eigenes Unvermögen - möglicherweise, weil ich den Laden nicht kenne- ein Geschäft zu führen einzugestehen, ist es natürlich viel einfacher der Pandemie die Schuld in die Schuhe zu schieben.

VG Nico
@ 3 und 6 Hallo Andreas, hallo Nico,

natürlich haben all die Coronaregelungen zu einem Ladensterben geführt, und viele weitere werden noch sterben.

Und dieses mal eben so in Abrede zu stellen, finde ich schon richtig asozial von euch! !

Viele Gewerbetreibende kämpfen um ihre Existenzen, aber für Beamte, Rentner etc. ist das nicht nachvollziehbar und hier fehlt dann auch völlig das Verständnis für die Not anderer.

Ohne Gruß, denn den habt ihr Egoisten nicht verdient,
Markus

@7 Hallo Markus,

du unterstellst anderen Mitgliedern ein asoziales Verhalten, weil sie pauschal Corona für etwas nicht verantwortlich machen. Aber selber pauschalierst du, das bestimmte Personenkreise wie Beamte und Rentner das nicht nachvollziehen können. Vielleicht ist gerade dieser Personenkreis eher ein Unterstützer für die lokalen Händler, weil (Ironie an) die einen eine Menge Geld fürs Nichtstun bekommen bzw. die andern es nicht gebacken bekommen im Internet zu bestellen. (Ironie aus).

Mit freundlichem Gruß (auch an alle Egoisten)

FraNk

(Pensionär mit Verständniss für vieles)
Hallo zusammen,

wenn man hier schon ausschließlich auf Basis von Google-Bewertungen über jemanden richtet, den man weder persönlich kennt, noch bis zu diesem Post von dessen Existenz wusste, und gleichzeitig dem TO oder dem Geschäftsinhaber politisch motivierte Absichten unterstellt, sollte man sich die Bewertungen mal genauer anschauen:

15 der 16 Ein-Sterne-Bewertungen erfolgten "vor einem Jahr" oder weniger. Alles was "vor 2 Jahren" und früher an Bewertungen abgegeben wurde, hatte einen Schnitt von 4,3. Alles, was seitdem an Bewertungen abgegeben wurde, einen Schnitt von 1,8.

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen kann man mit nur ein klein wenig Wohlwollen ablesen, dass da wohl doch etwas in diesem Zeitraum passiert sein muss. Und damit halte ich den vom Inhaber dargestellten Zusammenhang mit Corona für nicht unplausibel. Ob das nun mit gesunkenen Umsatzzahlen oder persönlicher Betroffenheit, wie z.B. Long Covid und den damit potentiell verbundenen Einschränken (körperlicher wie emotionaler Art) zu tun hat, wissen wir nicht. Und es geht uns auch nichts an.

Dass der Inhaber dennoch professioneller hätte agieren können, damit es nicht zu solchen Bewertungen kommt, ist sicher nicht verkehrt und ich will den Inhaber auch nicht von möglichen Fehlern reinwaschen. Jedoch:  Im Internet/öffentlich über Unbekannte in Unkenntnis der Hintergründe zu richten ziemt sich einfach nicht.

Im Übrigen kann es in manchen Situationen durchaus hilfreich sein, sich an Dieter Nuhr zu halten: Wenn man die Zusammenhänge nicht kennt, kann Schweigen die bessere Option sein. Ja, ich weiß, der Nuhr hat das anders formuliert...

Viele Grüße

Lutz
Hallo zusammen

Ich sehe den Startbeitrag als sinnvolle Information für alle welche im Forum mitlesen.
Warum gehen einige gleich in Opposition und antworten mit der Keule und stellen waghalsige Fakten! in den Raum obwohl sie es nicht besser wissen??
Das Oberlehrertum zieht immer grössere Kreise und hat negativen Einfluss auf neue Leser hier im Forum.

Gruß  Udo

P.S. Und das Google-Bewertungen kein Massstab für die Realität sind kenne ich aus eigener Erfahrung.
Markus, mach bitte mal halblang mit deiner Unterstellung asozialen Verhaltens! Sicher hat Corona vielen Läden das Leben schwer gemacht, das streite ich nicht ab. Wer aber, mit Webshop! UND in einer durch die Krise angestiegenen Nachfrage nach solchen Hobbysachen dann Corona als Grund für eine Geschäftaufgabe angibt, macht sich es schon etwas einfach.
Nicht selten sind das Geschäfte, die vorher sicher schon nicht so berauschend liefen. Das Ladensterben in den Innenstädten war schon immer großes Thema - schon weit vor Corona.
Wie gesagt, ich kann dies für diesen speziellen Laden nicht einschätzen, aber die Bewertungen sind schonmal ein Indiz dafür.
Man hört Corona als Ursache für so viele Unzulänglichkeiten, die aber schon weit vorher bestanden haben - und das bricht mich massiv an. Aber dazu muss man eben mal nachdenken und darf nicht jedwede Jammerei nur nachplappern....



Hallo

Wie immer ist es fast unmöglich kontroverse Themen sachlich zu kommentieren.

Ich habe mir auch mal die Bewertungen angesehen. Viele negativ Bewertungen beziehen sich wohl eher auf den Bereich Modellbau.

Aber nichts desto trotz, es ist die Entscheidung des Eigentümers. Und wie er es begründet ist seine Sache. Ob wir nun die Begründung für berechtigt halten oder ob in China ein Sack Reis umfällt.......

Ganz allgemein sollte man aber nicht vergessen, es besteht für jeden Händler, gleich welche Branche, ein Unterschied ob er sein Ladengeschäft im eigenen Haus hat oder ob er jeden Monat eine nicht unbetraechtliche Miete zahlen muß.

Ich finde es steht uns generell nicht zu, über solche Situationen und Reaktionen zu richten.

Das sind die 5 cents eines Rentners.

Vg und bleibt gesund, aber auch fair

Richard
Hallo Zusammen,

es haben auch vor Corona sehr viele Händler mit unserem schönen Hobby ihre Läden aus verschiedenen Gründen zugemacht. Allein in München weiss ich gar nicht mehr wieviele reine Modellbahnläden und Spielzeugläden es in den letzten 15 Jahren waren. Auch Obletter am Stachus wird demnächst seine Pforten nach zig Jahren schliessen. Die haben eine große Modellbahnabteilung, auch viel in N. Grund ist der Mutterkonzern Müller. Nur um mal ein Beispiel zu nennen.

Der hier erwähnte Laden ist wohl nur den Allerwenigsten hier persönlich bekannt, dürfte auch wenn ich es so richtig gesehen haben kein reiner Eisenbahnladen sein und hat wahrschinlich so gut wie gar nichts in N und trotzdem wird hier schon wieder losgepoltert, unterstellt und teilweise beleidigt.

Leute kommt mal runter!

VG Olli
Richard, richten absolut nicht, aber mit den gegebenen Fakten eine Meinung wird man äußern dürfen, ohne hier als asozial diffamiert zu werden.
Hallo,
Fachgeschäfte verschwinden nicht nur in der Modellbahnbrache ,sondern ganz allgemein sind die Verkaufsflächen gerade im Wandel. Darüber haben wir hier ja schon oft diskutiert.
Der klassische (Spielwaren)-Händler "vor Ort" verschwindet fast überall.
Internet ist da nur eine von vielen Ursachen. Die Kunden vergleichen heute viel mehr als früher was Preis, Auswahl Qualität, unkompliziertes Einkaufen und Beratung angeht als früher.
Damals bis du halt zum nächstgelegen Laden und hast dort zum verlangten Preis gekauft was es dort gab. Beim Spielwarenhändler gab es noch -3% auf die UVP der Hersteller und für besonders gute Kunden einen Café und mal was kleineres als zusätzlicher Bonus und den neuesten Gerüchte aus dem Dorf gab es gleich noch dazu.
Kundenfreundlichkeit, Angebot, Preis, moderne Einrichtung (Einkaufserlebnis), Fachwissen, Kundendienst,....
spielten oft gar keine große Rolle.
Heute kann man damit einfach nicht mehr dauerhaft überleben und manche Händler können (Geld, Wissen) oder wollen einfach nicht mehr sich und Ihr Geschäft an die neuen Zeiten Anpassen. Angesicht der Konkurrenz und den neuen Markt- Gegebenheiten ist so ein Ende von vielen Geschäften fast zwangsläufig.
Corona ist da nur noch der letzte Baustein zum Ende. In den meisten Fällen ist Corona wohl nur der Beschleuniger vom Ende und nicht wirklich der eigentliche Grund.
-Wer nicht mit der Zeit geht
-Geht mit der Zeit.
Ganz nebenbei gibt es wohl kaum Ladenbesitzer die zugeben werden irgendwas falsch gemacht zu haben oder eben einfach an den veränderten Marktgegebenheiten gescheitert zu sein.
Da ist eben Corona, Zulieferer ,Kunden am Ende schuld. Das Scheitern, egal ob selbst verschuldet oder eben den Gegebenheiten geschuldet ist eben schwer für den jeweiligen Besitzer zu verdauen.

Gruß
Thomas
Stimme dir zu 100% zu, Thomas.
Hallo zusammen,

was Iomegale und Thomas schreiben, bringt es auf den Punkt.

Ja, Händler, die nicht rechtzeitig Ware abverkaufen mit ggf. 20% Nachlass, sind erdrückt von Ware der letzten Jahrzehnte. Habe mehrere solche Geschäfte gesehen und war schockiert, wie Wagen zum UVP angeboten wurden, die bereits durch zwei Generationen Produktpflege völlig überholt waren.
Die geraten gerade dadurch in Schieflage.

Ja, es ist nicht ok, von der Bande auf Leute einzudreschen und eigentlich abzuverlangen, dass sie vor den Kunden für ihre wirtschaftlichen Fehlentscheidungen den Kotau machen und sich fleddern lassen.

Zu dem oben genannten Händler kann man aus den Webkommentaren nämlich gut herauslesen, dass er vielen Problemen hilflos gegenüber stand und bewusst und ehrlich abblockte, dann später doch noch versuchte, eine Lösung zu bieten und es dennoch nicht recht machen konnte.
Das wurde dem Händler negativ ausgelegt.

Ich denke schon, dass Händler einem deutlicheren (Erwartungs-)Druck ausgesetzt sind, dem manche nicht mehr psychisch standhalten. Das daraus entstehende Verhalten wird dann negativ oder abwertend quittiert und sorgt für noch mehr Druck. Jugendliche kennen heute die direkte Mobber-Aufforderung "Geh Sterben", die eigentlich mehr oder weniger verdeckt bei Erwachsenen durch die Reaktion im Internet genauso rüber kommt.

Mich erinnert das auch die Situationen, die hier bei anderen Fällen mit Händlern von Neu- oder Gebrauchtware in den letzten Wochen diskutiert wurde.

Ich schlage hier auch vor, einen Haken dran zu machen. Nichts und wirklich nichts in unserem Hobby rechtfertigt das Leid anderer Menschen, erst recht nicht, wenn es um keinen (real) finanziellen Schaden geht.

Meine Meinung
Firefox
Hallo alle,

Die Wanderung der Einzelhandelsumsätze Richtung Internet erlebte während mehr als 20 Jahren mehrere Evolutionsstufen, so wanderten Richtung Internet:

1. die günstigeren VK-Preise
2. das größere Warensortiment
3. die schnellere Verfügbarkeit (abgesehen von lokaler Lagerware)
4. je nach lokalem Geschäftskonzept auch die bessere Kauf-Beratung, da Online-Bewertungen in der Regel dienlicher sind als flüchtig ausgebildete Kaufhausmitarbeiter. Lediglich der echte - soweit überlebt habende - Fachhandel kann hier (noch) mithalten.
5. in Folge strenger E-Commerce-Gesetze die besseren Gewährleistungs- und Rückgabebedingungen (zumindest bei den großen Internetkonzernen)
6. Durch Foren wie dieses, zahllose HowToDo-Videos und zahlreiche informative Webseiten von Herstellern, Händlern und Privaten hat der Fachhandel den wichtigen Knowhow-Pluspunkt nicht mehr exklusiv für sich.
7. realistisch betrachtet, sind die Versandkosten bei Onlinekauf oft deutlich niederer als die KFZ/Öffikosten beim lokalen Einkauf.
8. Das Risiko ohne Ware oder auf defekter Ware sitzen zu bleiben, ohne sein Geld zurückzuerhalten, ist bei Online-Käufen minimal geworden dank zahlreicher EInkaufsplattformen und Bezahlformen mit entsprechender Versicherung.
9. beim Angebot an gebrauchten Artikeln ist der Online-Markt seit jeher unantastbar.
10. Je nach Geschäftskonzept umgehen Hersteller auch den Online-Großhandel und verkaufen B2C.
11. Durch die Lockdowns aber auch die geschürten Ängste vor Begegnungen flossen gleichsam wie von staatlicher Hand verordnet riesige Umsätze vom lokalen Handel zum Online-Handel.
12.  Ist das keine einmalige Geschichte, sondern sind durch 11. viele noch verbliebene ehemalige Hemmschwellen gegenüber dem Onlinehandel bei wesentlichen Käuferschichten dauerhaft überwunden worden.

Bleiben zu Gunsten des Fachhandels noch der soziale Aspekt, der gemütliche Plausch, die Shoppingatmosphäre, das Anfassen-können und das Sofort-haben-können für die ganz eiligen sowie jene Kunden, die aus Überzeugung den lokalen Handel weiter unterstützen wollen und jene Kunden, die (sorry...) zu d.... sind um 1. bis 10. zu nutzen und den lokalen Support deshalb unbedingt benötigen. Ob dieser Support für den Händler dann noch rentabel ist, ist eine andere Frage.

Einem lokalen Händler, der trotz 1. bis 12. seinen Fachhandel erfolgreich weiterführt, darf man durchaus Respekt zollen.

Ohne über konkretes Hintergrundwissen zu verfügen, sind Spekulationen und Weissagungen über den Grund / die Gründe für die Geschäftsschließung eines konkreten Händlers Kaffeesatzleserei.

VG Andreas

Hallo zusammen.

Gibt es den Kaufmann in Dornbirn auch nicht mehr?
Beim "Hähnchen" steht dauerhaft geschlossen und ein Bild mit Papier verhängten Schaufenstern.

Dafür aber eine Bewertung von vor einer Woche.

Grüßle aus dem sonnigen Süden
Manu
Hallo zusammen.

Modellbahn Kaufmann gibt es noch.

Ist nur in ein anderes Geschäftslokal umgezogen (cirka 160 m vom alten Geschäft entfernt).

Hallo!

Kann man nicht einmal (Einmal möchte ich es erleben!) hier eine Meldung einstellen, ohne dass eine Diskussion entsteht, die zu nichts führt? Außer dem Eröffnungsbeitrag gibt es keine Information. Rezensionen auf google u.a. sind sowas von subjektiv und gefärbt, da halte ich mich eigentlich lieber an Meldungen im Forum. Wenn diese aber jetzt auf Rezensionen auf google beruhen, danke nein.

Ein Laden sperrt zu, liefert dafür eine Begründung. Keiner der Schreiber hier hat eine persönliche Erfahrung, also könnte man eigentlich mal die Hände stillhalten oder sich mit dem Hobby beschäftigen.

Zu den Argumenten: ja, Corona könnte das Hobby brummen lassen, gäbe es nicht Probleme in den Lieferketten. Was sollen Händler über Webshop oder im Laden verkaufen, wenn die Hersteller nicht liefern können? Grad wenn viel Elektronik verarbeitet wird, ein nicht zu unterschätzendes Problem.

Dann habe ich mir die Rezensionen auf google angesehen: da beschweren sich Kunden, die ein Produkt im Internet gekauft haben, damit nicht zurechtkommen, dass der Händler ihnen nicht hilft. Unglaublich! Ich verstehe den Händler vollkommen! Das ist dieselbe Geiz-ist-geil-Mentalität wie die Forderung, dass alle Soundprojekte gratis sein müssen, und, und und... Übrigens: ich kenne Händler, die beraten Kunden auch nicht, wenn diese Waren im Internet gekauft haben, selbst wenn sie die Ware bei diesem Händler gekauft haben. Weil die Ware im Webshop billiger als im Laden war. Beratung, Hilfe, fachliche Unterstützung hat ihren Preis und jede/r kann und muss, selbst entscheiden, ob ihm diese etwas wert ist oder nicht.

Mit kopfschüttelnden Grüßen

Boris

Hallo Boris # 22

Du hast meine 100% Unterstützung. Auch mich ärgert es wenn manche (Wichtigtuer? ) endlose Romane schreiben.
Meistens dann noch völlig am eigentlichen Thema vorbei weil es abdriftet z.b in wirtschaftliche Aspekte .


  Schönen Sonntag
  Frank
Hallo Zusammen,
auch in Bamberg macht Modellbahn Dörfler seine Filiale zu, weil angeblich kein Fachpersonal für den Verkaufsjob zu finden ist. Schade. Ich muss ich zwangsläufig noch mehr zu den Online-Händlern wechseln.
Ist halt der Gang der Zeit.
VG
Dirk
zu Beitrag # 22 von Boris hier meine eigene kleine Geschichte  (hat nichts mit Modellbahn zu tun)

ich hatte lange Jahre ein Foto-Fachgeschäft in einer mittelgrossen Stadt in BW.

Kam eines Tags ein "Kunde" mit einer nagelneuen Minolta Kamera plus Sigma Objektiv. Gesamtpreis ca. 700,-- DM.
Er meinte, er kann das Objektiv nicht an die Kamera montieren und ich solle ihm doch erklären, wie das geht. Es war klar, dass dazu ein Adapter benötigt wird, Preis damals ca. 20,-- DM.

Erkennbar waren aber auch die METRO-Aufkleber an den Schachteln von Kamera und Objektiv. Er hatte Kamera und Objektiv  am Vortag beim 40 km entfernten METRO--Grosshandel gekauft. Darum habe ich gerne auf den Umsatz ich beim Verkauf des entsprechenden Adapters gemaccht hätte, verzichtet und ihn gebeten, sich doch bitte bei seinem Verkäufer beraten zu lassen. Natürlich gab es bei METRO kein fachkundiges Personal, nur Regalbefüller.

Soviel zum Thema "Geiz ist geil".  Gab es auch schon zu Vor- Internet Zeiten.

Rudi








Hallo

Letzten November war ich in einem Modellbahnladen in St. Gallen da ich geschäftlich in der Stadt zu tun hatte. Idee: Haftreifen für eine Lok meines Vaters zu kaufen. Die gab es in diesem Geschäft gerade nicht. Der Verkäufer erklärte mir die Probleme der Lieferketten aus China, statt bei seinem Lieferant abzuklären, ob lieferbar. Ich machte dann zu Hause eine Anfrage online an einen anderen Händler. 30 Minuten später kam die Offerte mehrere Packungen ab externer Lieferant in 2 bis 3 Tage lieferbar. Der selbe Fachverkäufer in St.Gallen sagte zu einem anderen Kunde, welcher eine Frage bezüglich einer Zentrale hatte, er käme da nicht draus, das mache der Chef. Dieser sei aber heute nicht da. Kommt dazu, dass die Preise trotz Aktionsschild etwa 5 bis 10 Prozent höher sind im Online-Handel.
Hier weiss ich, dass ich sicher nicht extra hinfahren muss, um etwas zu kaufen.

Bezüglich Beratung. Welcher Fachhändler rät dem Kunden etwas nicht zu kaufen, weil nicht zusammenpassend (Wagenhöhe etc) oder ab Werk mangelhaft? Schliesslich ist er da, die gelieferte Ware an den Mann oder die Frau zu bringen. Bei Reklamationen muss ich mehrere Male ins Fachgeschäft fahren. Das rentiert für mich selbst nicht.

Grüsse
Robert
Moin zusammen,

man kann immer wieder Endlosbeiträge daraus machen. Am Ende wissen es alle besser. In #25 hat es Rudi gut zusammengefasst.

Es ist auch müssig über den zeitliche Ablauf zu diskutieren. Als ich mit der Modellbahn begann, gab es in Wiesbaden viele Spielwarengeschäfte, die auch große Modellbahnabteilungen hatten, auch wenige reine Modellbahnfachgeschäfte. Selbst die großen Kaufhäuser hatten Modellbahnabteilungen. Man konnte also getrost losziehen und bekam irgendwo immer das was man suchte. Und danach hat sich alles langsam in die heutige Richtung bewegt.

Grundsätzlich nahm das Interesse an der Modellbahn der jüngeren Generationen ab. Und so schrumpfte auch das Angebot in den Geschäften kontinuierlich. Einige gaben das Modellbahnsortiment schon damals auf. Und mit zunehmender Digitalisierung wuchs der Onlinehandel. Dabei ist nicht eindeutig zu klären, ob wir nun deshalb in die Hände der Online-Händler getrieben wurden oder ob wir es waren, die die lokalen Händler immer weniger aufsuchen wollten. Da muss ich jeder mal selbst fragen. Es ist einfach ein Strukturwandel. Und die Spielwarengeschäfte mussten ja auch mit dem gleichen Effekt im Spielwarengeschäft leben.

Die wirklich cleveren Händler hatten den Trend erkannt und haben den Wechsel vollzogen. Das sind unsere bekannten großen Händler. Dort kann man online bestellen und einige haben auch noch große Ladengeschäfte. Einige sind dazu gekommen.

In Wiesbaden gibt es nur noch ein paar Geschäfte mit Modellbahnen. Und dann kam Corona. Ich habe noch zwei Gutscheine der vergangenen beiden Geburtstage. Ich bin bisher coronabedingt nicht dazugekommen, diese einzulösen. Und wenn solche Geschäfte kein ausgeprägtes Onlinegeschäft haben, gehen sie kaputt. Und dann kommen noch die dazu, die sich die Sachen günstiger online besorgt haben und dann nur eine Beratung haben wollen oder Ersatzteile für Centbeträge erwarten. Hinzukommt, dass sie eventuell keine Corona-Hilfen bekamen. Ich weiß jetzt nicht, wie es in Österreich und der Schweiz ist, in Deutschland wurde zumindest der Unternehmerlohn von Geschäftsinhabern nicht erstattet.

Also sind wir an der Entwicklung maßgeblich beteiligt und dürfen uns dann nicht über Schließungen beklagen.

Das ist wie mit dem ÖPNV, Streckenstilllegungen wurden vollzogen, weil keine Nachfrage da war. Und an den letzten Betriebstagen wimmelte es dann von Leuten, die das bedauerten.

Gruß zum Sonntag
Jürgen

Hallo.
In Suhl hat nun auch das letzte Modellbahngeschäft (Modellwelt Pietsch) aus Altersgründen geschlossen Außer einem Geschäft in Sonneberg war er der letzte Modellbahnhändler mit Laden in Südthüringen.
Gruß,
Harald
Servus,
als Region Bodensee Bewohner, kenne ich beide Geschäfte. Habe immer wieder eingekauft (sogar letzte Woche) und mit den Betreibern immer wieder gesprochen.

Modellbahn Kaufmann
Leider ist das Geschäft nicht einfach nur umgezogen, sondern hat einen tragischen Hintergrund. Herr Kaufmann hatte zu beginn seiner Pension einen tödlichen Unfall. Frau Kaufmann hat das Geschäft weiter geführt und letztes Jahr an einen neuen Betreiber übergeben. Ob dieser selbst auch Kaufmann heiß, oder nur den bekannten Geschäftsnamen mit übernommen hat ist mir nicht bekannt. Der "neue Kaufmann" ist in ein anderes Geschäftslokal übersiedelt und hat fast alles an Lager-Ware, Inventar und Mobiliar mit übernommen.

Modellbau/Bahn Böckle
Entstammt eigentlich aus Spielwaren Böckle, wobei sich die Sparten Spielwaren und Modellbahn/Modellbau/RC vor zig Jahren getrennt haben. Modellbahn Böckle war recht gut sortiert in Modellbau, RC und anfänglich auch gut sortriert mit Modellbahn. In den letzten Jahren hatte ich den persönlichen Eindruck das der Focus vermehrt auf RC lag.

Tja, liebe Hobbykollegen, ich weiß man kann alles im Netz bestellen, aber schnell mal nur ein 1,50€ Farbdöschen oder ein Beutel Streumaterial oder ......... , ein fehlendes Gleisstückchen,...........

Ich persönlich habe mich immer gewundert, wenn in Modellbahngeschäfte (nicht nur diese beiden) Menschen kamen, mit Teilen die sie im Netz gekauft haben und dann soll der Händler das Teil zum laufen bringen, oder erklären wie das funktioniert oder einschulen...
....... oder Ersatzteile bestellen, das Teil reparieren oder an den Hersteller zur Reperatur/Reklamation retour senden.

Was die meisten dabei übersehen, das der Händler Geschäftsmiete, Betriebskosten, ect., Steuern, ect. bezahlen muß und eventuell selbst auch noch davon leben will. Geschweige wenn er noch Personal bezahlen muß.


Ich persönlich fand/finde es immer toll, wenn neben dem Einkauf auch noch ein Plausch mit anderen im Geschäft anwesenden Hobby-Kollegen zustande kommt.
Weiters will ich die Ware sehen und dann entscheide ich ob ich kaufe oder nicht. Bestellen auf gerade Wohl um dann retour zu senden, weil nicht nach Geschmack, dazu bin ich nicht der Typ.

Habe persönlich in Modellbahngeschäften so manches Modell probegefahren und dann entschieden das best laufende Modell zu nehmen.
Bestellen, zu Hause Probefahren und dann .............
....... das Theater dem Händler bei zu bringen das dieses Modell eiert und ich ein anderes Modell diese Serie, haben will .....
...... rücksenden, ect. ...
Na, ja es gibt Menschen die so was mögen.

mfG. Ralf
Hallo Ralf,
stimmt genau. Frau Kaufmann arbeitet nun mit Berchtold zusammen. Der Laden hat durch den Umzug sehr gewonnen und bietet seine Ware auf größerem und attraktiverem Platz an - auch mit mehr Schaufensterfläche und gut ausgestellter Ware. Ein Besuch lohnt sich. Beratung und Reparaturbetrieb funktionieren bestens. Ich bin sehr froh, vor Ort einen Modellbahnladen zu haben.
Böckle konnte für den Laden keinen geeigneten Nachfolger finden. Der Verkauf an einen Nachfolger scheint nicht geklappt zu haben. Nun muss der Laden schließen, nachdem Böckle in Pension ist. Schade, denn ich habe das Geschäft gerne besucht und wurde gut beraten.
Moin,

die Phänomene des Strukturwandel im Markt wurden ja erläutert.
Ergänzen möchte ich dazu noch eines. Die Handels- und Gewinnmargen im Bereich Modelleisenbahnen sind nicht sehr groß für Einzelhändler, obendrein gibt es es einen harten Wettbewerb online. Onlineshops kosten richtig Geld und müssen entsprechend gepflegt werden und kleine Händler können sich nicht zerteilen und bös gesagt doppelt Miete zahlen, sprich einmal online und einmal für das Ladengeschäft. Dass dann viele kleine für sich sagen, Onlinegeschäft lmaA ich mach jetzt noch meine Jahre bis zur Rente voll und schließ den Laden dann ab und gut. Solche Geschäfte sind dann auch nicht mehr attraktiv zur Übernahme, da die alten stationären Kunden auch langsam wegsterben und die Gesamtumsätze nichtmehr lohnen einen Onlinehandel erst aufzubauen, weil dies dann einem kompletten Neuanfang mit entsprechend sehr großen Investitionen gleich kommt.

Und jetzt mal eine ganz persönliche Frage die sich jeder für sich gern mal stellen kann, hätte man persönlich Bock für eine extrem magere Gewinnspanne den ganzen Tag im Laden zu stehen? Gefühlt dreimal am Tag das von Rudi #25 geschilderte Problem Geiz-ist-Geil und dann noch so manchen Pappenheimer bedienen zu müssen, der ankommt er würde gern den Wagen ausgepackt haben um das Revisionsdatum zu kontrollieren (live schon so im Laden nebenher erlebt) oder dann ganz beratungsresitente Kunden zu haben die immer wieder kommen, wenn Sie mal wieder einen Decoder oder Antrieb zerschossen haben und dann war aber der Hersteller schuld, oder der Händler blos er selber mal wieder nicht? Dazu immer das Gejammer das alles viel zu teuer ist, der Hersteller Scheiße ist, immer nich die jeweiligen gewünschten Modelle macht, die Artikel oh wunder Hersteller & Produktspezifische Eigenschaften haben, die dem Kunden aber nicht gefallen, usw. ... Und jetzt die ganz bittere Pille, der Händler macht seinen Umsatz mit Verkäufen und nicht mit Gesprächstherapie. Ein netter Plausch schön und gut, aber daran verdient keiner, außer er lässt die Uhr mitlaufen wie im Taxi, oder beim Therpeuthen. Ein Händler der mehr zeit zum plaudern hat, hat dann auch weniger Zeit um anderweitig Umsätze zu generieren. Und eine Viertelstunde extra einfach mal plaudern (für vermeintliche Kundenbindung) nur für ein Tütchen Streumaterial und ein kleines Modellauto oder Wägelchen rechnen sich halt nicht.

Also ich sag mal so, den Tag bekommt man im Einzelhandel auch so bequem beim Rewe an der Kasse herum und bei einem Pfund Kaffee, einer Tüte Mehl, einem halben Dutzend Eier und einer Packung Käse gibt es weniger Fragen beim über den Scanner ziehen und nach acht Stunden haut man in den Sack und muss sich nicht Gedanken um die Umsätze machen und sich jedesmal noch über Neuerung in der Digitaltechnik bei den einzelen Herstellern informieren und sich mit x-ten Reklamation wegen Mängel kümmern oder der Ware bei den Herstellern nachrennen. Und der Verdienst an der Kasse bei Rewe ist nicht unbedingt schlechter als bei Angestellten im Modellbahnfachhandel, die eher aus Leidenschaft und eigenem Interesse sich da mehr selbst ausbeuten und das Wort Betriebsrat oder Tariflohn eher nur vom Hörensagen kennen.


Gruß, Matthias
Hallo zusammen

Bei Böckle war ich auch ab und zu Kunde. Dort hatte es eine schöne, aber auch etwas teure Auswahl, vor allem an österreichischem Rollmaterial. In letzter Zeit wurde das Angebot immer kleiner. Ich dachte mir schon beim letzten Besuch Anfang Februar, dass wohl bald Schluss ist. Die RC-Abteilung war praktisch leer und an Eisenbahnmodellen hatte es nur "alte" Sachen.

Bei Frau Kaufmann stand ich im Februar vor einem leeren Ladenlokal an der Bahnhofsstrasse in Dornbirn. Es war kein Hinweis auf einen Nachfolger oder auf ein anderes Ladenlokal angeschlagen. Kennt jemand die neue Adresse? Ich war da immer sehr gerne und fand immer etwas Schönes.

Herzliche Grüsse
Rossi
Hallo in die Runde,

da will ich dann doch mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern... - wie der eine oder andere hier sich vielleicht noch erinnert, hatte ich 2003 in Essen (blauäugig, wie sich später herausstellte...) ein Modellbahngeschäft übernommen, die "Drehscheibe" in Altenessen. Vorab, vergleichbar mit einem großen Geschäft mit Neuware ist es natürlich nur bedingt, es handelte sich damals in erster Linie um einen Second-Hand-Laden mit ganz wenig Neuware einiger Klein- und Kleinstserienhersteller.
Aber der Laden war immerhin komplett eingerichtet, die Räumlichkeiten eine ehemalige Bäckerei, der Verkaufsraum und ein Nebenraum komplett mit Regalen und Vitrinen eingerichtet. Mir kam dabei noch zugute, daß ich, für Essener Verhältnisse trotz räumlicher Nähe zum Bahnhof Altenessen, Fußweg 3 Min., nur eine Netto-Miete von damals 200 € für etwa 70 qm zahlte! Selbst damals war das eigentlich schon "spottbillig", der Vermieter war der ehemalige Bäckermeister, der lieber Modellbahn als einen der gerade aus dem Boden schießenden Handy-Läden in seinen ehemaligen Räumlichkeiten sehen wollte! Mit Nebenkosten kam ich gerade mal auf etwa 350 €, da haben andere Ladenbesitzer schon ganz andere Zahlen . Trotzdem kamen natürlich noch laufende Kosten für Telefon, Strom und das ganze Geschäftsgedöns, Stadt Essen Gewerbesteuer, Finanzamt, IHK, und, und, und... dazu.
Und... - nein, ich bin kein Geschäftsmann *g*, ich bin der "Handwerker", schon immer gewesen. Die geschäftliche Seite sollte eigentlich meine damalige Ehefrau, inzwischen "ex-", übernehmen, schließlich war sie ja die "gelernte" Kauffrau, zwar "Industrie-Kauffrau", aber Zahlen sind ja Zahlen... - dachte ich zumindest...
Für die Einrichtung habe ich knapp 6000 € "auf den Tisch gepackt", für das Inventar, also die ganzen gebrauchten und auch wenigen neuen Sachen waren nach ausführlicher Inventur und einigen Verhandlungen rund 50.000 € "fällig". Also alles in allem fast 60.000 €, bevor ich das erste Mal "den eigenen Schlüssel im Schloß rumdrehen" konnte. Wer jetzt denkt, das sei hoch angesetzt, ich habe mal ein paar Sample-Pics angehangen, damit man sich eine Vorstellung vom Ladenbestand machen kann.

Etwa ein Jahr und viele einsame Stunden im Ladenlokal später hab' ich die Notbremse gezogen! Es kamen natürlich auch noch einige andere Sachen hinzu, die das Leben nicht gerade leichter machten. Wenn das Geschäft nicht in der Nähe oder zumindest der gleichen Stadt ist, in der man wohnt... - "scheixxe"! Was alleine das Pendeln fünf mal die Woche zwischen Gelsenkirchen und Essen an Zeit verschlang, zusätzlich zu den Ladenöffnungszeiten. Reparaturen und Umbauten, die ich auch anbot, Internetverkäufe, das alles hab' ich von Zuhause aus organisiert. Also die Sachen mitnehmen nach Hause und gegebenfalls zur Rückgabe wieder nach Essen. Offen hatte ich damals stets Di-Fr von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr (angedacht war, daß die Kunden auch nach der Arbeit noch Zeit finden...) und Sa von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Was per se schon mal 30 h reine Ladenzeit machte. dazu tägliche Pendelzeit etwa 1 h hin und 1 h zurück, dann sind wir schon bei 40 h für den Laden. Wenn ich dann anfange, zu rechnen, wie viele Abende und Nächte ich damit verbracht habe, Angebote fürs Auktionshaus zu erstellen, die HP zu erstellen und zu pflegen, Reparaturen und Umbauten zu machen, Ankäufe zu tätigen, der Laden soll ja nicht leer werden *g*. Und dann morgens, vormittags der Weg zur Post, um Gekauftes auch auf den Weg zum Kunden zu bringen, die Buchhaltung... - ein 12 - 16 h - Tag war Normalität.
Meine Ehe ging, nicht nur, aber beschleunigt dadurch, den Bach runter, mit dem Finanzamt stand Ärger ins Haus, weil mich diese *zensiert* als "Spielwarengeschäft" vorsteuerveranschlagt hatten und plötzlich jede Menge Geld wollten, in einer Höhe, die bei weitem nicht mal dem Gesamtumsatz entsprach. Das Ganze mündete dann auch in einen Rechtsstreit, der sich noch Jahre hinzog, nachdem das Geschäft schon lange Geschichte war. Als Krone des Ganzen zeigte sich dann, daß der Vorbesitzer, von dem ich den Laden übernommen hatte, um es etwas harmloser auszudrücken, eine wohl sehr kreative Buch-/Geschäftsführung an den Tag gelegt hatte. Einiges, was als Eigentum in den Geschäftbüchern geführt worden war, war eigentlich in Kommision genommen worden! Darüber gab es aber keine Unterlagen in den Geschäftsbüchern! Lediglich als die ehemaligen Kunden mit ihren Quittungen über die Übergabe  bei mir im Laden standen und ihre Ware oder ihr Geld einfordern wollten, kamen die "Unregelmäßigkeiten" zutage! Eine Einschaltung der "Staatsgewalt" verlief dabei auch mehr oder weniger im Sande, vom Vorbesitzer war aus diversen Gründen nichts mehr zu holen ...

Letztlich bin ich nach Auflösung des Ladens, Veräußern der Einrichtung und des restlichen Inventars und dem Abschluß des Rechtsstreites mit dem FA mehr oder weniger "mit einem blauen Auge" davongekommen. Und, ja, sicher war es eine große Portion "Unbedarftheit", manche mögen es auch Dummheit nennen *g*, mich ohne große Geschäftskenntnisse in das Abenteuer zu stürzen. Mit dem nötigen Basis-/Hintergrundwissen wäre sicher das eine oder andere besser, anders gelaufen...

Aber trotzdem bleibt als Resümee, der Laden und die darin verbrachte Zeit war in heutigen Zeiten blanke Verschwendung! Ich habe in der gesamten Zeit, glaube ich, nicht eine einzige Lok im Laden selbst verkauft! Und von ein paar Wagen, Zubehör oder Gleisen kann man einen solchen Laden nicht unterhalten. Es gab Tage, da waren über die ganzen fünf Stunden vielleicht ein, zwei Kunden da. Oder eben leider auch solche, die mich bestenfalls noch Geld kosteten . Denn der Ankauf lief bedeutend besser im Laden, als der Verkauf! Etwa 90 bis 95% der Einnahmen in dieser Zeit liefen "rein virtuell" über's Netz. Sowohl Aufträge Umbau, Digitalisierung, als auch Warenverkäufe übers Auktionshaus, zu der Zeit war ich sogar "powerseller" *lol*.

Und ich bewundere nach wie vor jeden, der sich noch immer tapfer hinter'm Ladentisch "schlägt", ja vielleicht sogar in dieser Zeit eine Neueröffnung oder Übernahme wagt! Soll's ja auch noch geben...

Ich jedenfalls bin damals vor knapp 20 Jahren in ein ganz tiefes Loch gefallen, aus dem ich mich nur mühsam wieder herausgekämpft hatte! Und hab' mich letztlich daraufhin wieder in die "Arme" inzwischen diverser Arbeitgeber geflüchtet. Wo ich weiß, wann Feierabend ist, was am Monatsende auf dem Lohnzettel steht...

meint grüßend
Roland

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Servus,

Rossi #32, das neue Geschäft "Modellbahn Kaufmann" mit dem neuen Betreiber ist 6850 Dornbirn, Bahnhofstraße 12. Das neue Geschäft befindet sich in der gleichen Straße (Bahnhofstraße) nur 100m weiter Richtung Stadt Mitte auf der linken Seite.

Wenn man öfters in Modellbahn Geschäften einkauft und die Betreiber kennt, dann hat man die Chance auch mal in den Schubladen nach zu schauen, wo sich oft so manches vergessene Schätzchen verbirgt.

In den 80er Jahren fand ich durch stöbern in einem Modellbahngeschäft in Bregenz etliches PECO Code 80 Spur N Gleismaterial und konnte es recht günstig erwerben, denn der Geschäftsbetreiber war froh alles lagernde PECO Code 80 Spur N Gleismaterial auf einmal los zu werden.

(In den 80er Jahren gab es alleine nur in Bregenz 3 Modellbahngeschäfte.)

mfG. Ralf
Hallo zusammen

Dir, Roland, vielen Dank für deinen schonungslos ehrlichen Bericht mit deinen Erfahrungen. Ich habe auch mal mit einem Laden geliebäugelt, aber diesen zum Glück nie übernommen. So müssen sich heute wohl auch etliche Kleider-Boutiqen-besitzer fühlen, die sich gegen die grossen Geschäfte behaupten müssen und selbst die gegen den Kleider-Grosshandel...

Dir, Ralf, vielen Dank für den Hinweis auf das neue Geschäft von Frau Kaufmann. Da werde ich doch hoffentlich mal vorbei schauen und etwas kaufen können. In Bregenz gab's ja eine Kleinbahnfiliale und unweit des Bahnhofs in einer Seitenstrasse ein Modellbahngeschäft. Da war ich auch des öfteren.

Was mich wundert, ist, dass offenbar die Modellbahnfirmen wie Märklin und Roco es immer noch schaffen, den Händlern gewisse nicht gefragte Modelle aufzuzwingen im Paket mit den Bestsellern und auch die Ladenöffnungszeiten zu diktieren. Für mich persönlich müsste ein Modellbahnladen nur am Samstag geöffnet haben, damit der Besitzer unter der Woche noch einem anderen Job nach gehen und den Samstag quasi als sein Hobby betreiben könnte. Da wären dann konzentriert auch mehr Kunden anwesend und der Tag verliefe dementsprechend kurzweilig. Der Besitzer sollte dann allerdings nicht stundenlang mit ein und demselben Kunden fachsimpeln, der am Schluss dann doch nur ein Ersatzteil kauft und die anderen Kunden vergrämen. Alles schon gesehen.

In Beitrag #26 wurde übrigens ein Geschäft in St. Gallen bemängelt. Es handelt sich dabei um die Firma Zuba-Tech. Der Eigentümer ist ein fleissiger Geschäftsmann, welcher noch andere Betriebe hat und deshalb nicht nur vom Modellbahngeschäft abhängig ist. Sein Mix aus grossem Angebot im Laden (Neuware wie auch viele Occassionen ) und Verkäufe über die grossen Auktionshäuser scheint aufzugehen. Bei letzteren werden mit grossem Erfolg Modelle verkauft, meist zu sehr humanen Preisen, die trotzdem eine hohe Marge abwerfen, da die Artikel aus Nachlässen meist billig erworben wurden. Hervorzuheben ist, dass er neben einigen ausgelernten Mitarbeitern immer auch ca. 3-4 Auszubildende beschäftigt, die halt noch nicht die grosse Erfahrung mit der Modellbahn haben, aber sehr freundlich, hilfsbereit und geduldig mit den manchmal echt komischen Modellbahnern (Robert, vielleicht bist Du genau so einer ) umgehen. Wenn man Stammkunde ist, liegt auch mal ein Preisnachlass drin. Man muss halt reden mit den Leuten!
Ich geh auf jeden Fall immer gerne dort stöbern.

Herzliche Grüsse

Rossi
Hallo zusammen,

ich kann mich noch gut an die Zeit vor Ebay und online-shopping erinnern,

Was ein Stress, wenn mein Haus und Hof, vor-Ort Händler die Bestellungen nicht im vollen Umfang vom Hersteller bekommen hat. Genauso schwierig Produkte von wenig bekannten oder neuen Herstellern zu bekommen. Aus Verbundenheit und auch um Zugang zu einer Werkstatt für Reparaturen zu haben, hatte bis zum Schließen meines Händlers fast alles vor Ort gekauft.

Bei aller Wehmut zur alten Zeit, ich kauf einfach gern online. Ist einfach bequemer. Reparaturen leider schwieriger.

Gruß Tom
Hi
Wehmut? Ja, definitiv.
Aber unsere Welt verändert sich ständig, gut oder schlecht, auch Platten, Walkman, VHS, Schreibmaschinen, Quelle, Golf I und Dampfloks gehören der Vergangenheit. Schlussendlich werden nur wenige Onlinehändler überleben.

LG ChristiaN
Hallo Zusammen,
Ich komme aus einer Welt wo es sogenannte "Endverbraucherpreise" gab. Würde jeder den UVP per Gesetz übernehmen müssen  wäre dann dem Einzelhändler geholfen? Nein!
Dann würde sich die Produktion nicht mehr lohnen.
Man könnte endlich wieder verteilen, was nicht mehr produziert wird.
Es ist eine Krux: Was dem einen sin Uhl is dem Andern sin Nachtigal 😉

Gruß Sven


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