1zu160 - Forum



Anzeige:


THEMA: Roco 44 mit Arnold-Tender - ein Umbaubericht

THEMA: Roco 44 mit Arnold-Tender - ein Umbaubericht
Startbeitrag
RF - 12.04.21 18:50
Hallo,

zu einer Zeit, als Glockenankermotoren noch teuer waren hatte ich meine Roco 44 schon mal auf einen Mashima-Motor umgebaut, siehe den Bericht aus 2017: https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=979233 Leider befriedigten mich die Laufeigenschaften der Lok - und vor allem die Stromabnahme - schon nach kurzer Zeit nicht mehr so richtig. Der Sounddecoder wanderte dann in meine 01 042, als ich bei dieser den damals schon alternativ eingebauten Mashima durch einen GAM von Carsten ersetzte. Die 44 lag seitdem in der Schachtel und seit Fleischmann seine 44 ankündigte (und dann auch auslieferte) hatte ich noch weniger Lust mich um das leidige Problem zu kümmern.

Neulich fiel mir allerdings der Tender aus dem Umbauprojekt der 01 042 wieder in die Hände und da ich die Stromabnahme der Arnold 01er als recht zuverlässig in Erinnerung hatte beschloss ich, den Tender der Roco 44 durch den Tender der Arnold 01 zu ersetzen. Ein Kontrollblick in Bände 1 und 2 des Dampflokarchives bestätigten dann nochmal meine Annahme der gleichen Tenderbauart.

Der Arnold-Tender verliert zunächst fast sein komplettes Innenleben, insbesondere die Plastikhalterungen für die Motorsicherungen werden ein Opfer des Seitenschneiders. Die Platine wird dann für die Digitalisierung vorbereitet und mit dem Fahrwerk verklebt. Anschließend eine Lage Blei aufgeklebt und darauf den Motor. Das ist hier im Bild ein 0816-2 von Carsten mit zugehörigen Wellenadaptern. Auf einer Seite habe ich die Welle gekürzt, auf der anderen Seite eine Schwungmasse aufgezogen, die hier noch in der Schublade lag. Ich habe keine Ahnung, wo die her ist, vermute aber die E95 von Brawa die ich mal angefangen hatte, umzubauen. Das wird also irgendwann noch ein Problem aufwerfen, aber im Moment ignoriere ich das weg. An der Seite zur Lok hin muss am Tender auch minimal der Rahmen gekürzt werden, das erledigt auch der Seitenschneider.

Dieses Bild
ist nur für eingeloggte User sichtbar: Login
  

Die Stromabnahme beim Arnold-Tender geschieht über Federn, die auf die Achsen drücken. Die Feder der 1. Achse wird dabei von der Deichsel geführt, die Lok und Tender verbindet. Da muss hier natürlich Ersatz her, der aus 0,3er Messingblech entsteht. Die Feder der 1. Achse wird ungefähr bei 1/3 geteilt, der kurze Teil oberhalb, der andere Teil unterhalb der Deichsel aufgelötet.

Dieses Bild
ist nur für eingeloggte User sichtbar: Login
  
Dieses Bild
ist nur für eingeloggte User sichtbar: Login
  

Die Länge der Deichsel bestimmt dabei den Abstand zwischen Lok und Tender. Wer enge Radien fährt, muss die Deichsel länger machen, ich habe sie relativ kurz gemacht. Dementsprechend eng geht es auch zwischen Lok und Tender zu, den Steg zwischen den beiden Tenderleitern habe ich danach noch entfernt, sodass das Tendergehäuse jetzt durch Alleskleber gehalten wird.

Dieses Bild
ist nur für eingeloggte User sichtbar: Login
  

Links und rechts des Motors findet noch je ein Pack Pufferkondensatoren seinen Platz (auch die von 1001-digital), der Decoder sitzt dann über dem Motor. Und weil ich an dem Tender schon mal großzügig rumgefräst hab hält der Kohleaufsatz nicht mehr richtig, deshalb hab ich dann da einfach ein Messingblech eingeklebt und mit Echtkohle aufgekohlt.

Die Radreifen und der Rahmen vom Tender bekamen dann noch eine Schicht ziegelrote Farbe und dann musste die Lok nach Steinbach zum Phototermin.

Dieses Bild
ist nur für eingeloggte User sichtbar: Login
  

Die Fahreigenschaften sind nach dem Umbau grandios, die Lok fährt butterweich an, lässt sich feinfühlig regeln und zeigt auch keine strombedingten Aussetzer mehr. Bisher hatte ich mich geärgert, dass Fleischmann die neue 44 noch nicht in Epoche III angekündigt hat, aber seit dem Umbau der Rocolok sehe ich das viel entspannter - es macht mir jetzt wieder Spaß, mit der alten 44 zu fahren und zu rangieren. Auch im direkten Vergleich mit der Fleischmann 44 sieht die Roco-Lok nicht zu grob aus.

Dieses Bild
ist nur für eingeloggte User sichtbar: Login
  

Tatsächlich fehlt mir jetzt nur noch Sound in der Lok - da ich nicht wusste, wie das Ergebnis wird, hatte ich den Umbau ohne Sound geplant. Mal sehen, ob ich das irgendwann noch ergänze. Platz für den Decoder ist, und ein Platz für den Lautsprecher findet sich immer.

Grüße,
Rico

Die von RF zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login


Hallo Rico,

Toller Umbau.
Ich baue aktuell eine Arnold 01 auf Sound + Dampf um. Dafür brauchte ich Platz im Tender.
Deshalb habe ich einen sehr ähnlichen Umbau des Tenders gerade diese Wochenende gemacht!
Mein Tender sieht fast gleich aus.
Ich ersetze nur noch diese Plastik-Antriebsstange, die bei meinen Arnold Loks immer irgendwann so eine Unwucht beim Antrieb erzeugt, durch Messingteile. Habe da endlich einen Hersteller für sehr kleine Kardangelenke gefunden.

Dieses Bild
ist nur für eingeloggte User sichtbar: Login
  
Gruß Roland



Die von DeutscheReichsbahn zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Habe da endlich einen Hersteller für sehr kleine Kardangelenke gefunden.



Und da läßt Du uns dumm sterben?

Grüße Michael Peters
Nöö,

hatte jetzt nur nicht direkt was mit Ricos Beitrag zu tun.
Kann ich aber gerne nennen;
Die gibt es hier:
https://www.premium-modellbau.de/micro-kardan-g...-modelle-kreuzgelenk


Vielleicht nicht ganz billig, aber dafür eiert auch nichts mehr

Dieses Bild
ist nur für eingeloggte User sichtbar: Login
  

Gruß Roland

Die von DeutscheReichsbahn zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Hallo Roland,

mich störts nicht, wenn Antworten nur indirekt was mit meinem Beitrag zu tun haben. Wird ja keiner dümmer von, es ist ja nicht nur spannend zu sehen, welche Möglichkeiten es sonst noch so gibt sondern Leser, die in ein paar Monaten nach den Beiträgen suchen, finden gleich ganz viele Infos.

Ich hab z.B. hier noch so eine 44 rumliegen, bei der aber der Kardan nicht mehr intakt ist. Und für die Arnold 01 hatte ich inzwischen die Kardanwellen von Rocos V200 genutzt, weil sonst der Tender zu sehr wackelt. Da kommen mir diese Kardangelenke gerade recht

Grüße,
Rico

P.S.: Ich kanns dir ja sowieso nicht verbieten und beleidigt zu sein hilft ja auch nicht weiter.

Hallo,

das mit dem Kardan ist keine schlechte Idee. Geht aber auch günstiger wenn man einmal Silikonschlauch zum reparieren von Arnold- oder Brawa-Loks da hat. Einfach ein Stück Draht und dann auf beide Seiten den Schlauch drauf. Hält bei meiner Roco 44 schon ewig.
OK, ob sie damit R2 schafft kann ich nicht sagen, Radius 300mm macht sie bei mir aber regelmäßig.

Grüße Torsten
Moin,
wie ist das mit der Stromaufnahme? Ich finde Arnolds Idee mit der Spiralfeder auf der Achse genial aber bei meiner 01 waren die Feder nicht stark genug - sie erhitzten sich und schmolzen sich ins Kunststoff rein. Rausgepult, die entstandene "Gewinde" im Plastik weggebohrt, glattgeschliffen und stärkere Feder eingebaut. Irgendwann das Gleiche. Was habt ihr für Feder?

cheers,
Norman.
Hallo Norman,

das Phänomen habe ich noch nicht erlebt - ich habe daher auch keine Federn gewechselt. Das sind die originalen Federn von Arnold. Die Stromaufnahme ist aber auch nicht groß, das geht da kaum über 50mA heraus.

Viele Grüße,
Rico
Hallo Norman,
das klingt für mich eher nach verpolt eingesetzter Achse...hast du das geprüft?
Viele Grüße,
Pierre
Hallo,
Das Problem mit den Federn wurde mal im N Bahn Magazin besprochen.
Messingschrauben M2 mit Schlitzkopf. Der Schlitz wurde rund aufgefeilt,und die Schraube in die Feder gesteckt. Die Achse läuft im Schlitz der Schraube.
Die Spannungsübertrag läuft jetzt nicht mehr über einen kleinen Teil der Feder und schont diese
MfG Torsten
Hallo Torsten #5

das mit dem Silikonschlauch habe ich auch schon probiert.
Geht erstmal, aber du hast bei jeder Umdrehung eine kleine Kraft, die den Schlauch biegt.
Und das auch beiden Seiten. Dadurch entsteht eine gewisse Unwucht, die gerade den Arnold Tender,
der auf den Federn steht und tatsächlich etwas einfedern kann, bewegt. Je älter und härter der Schlauch wird, desto größer werden die unschönen Bewegungen zwischen Lok und Tender.
Ich bin noch nicht fertig mit dem Umbau, weil ich momentan noch ein Decoderproblem habe, aber erste Versuche zeigen kaum noch eine Wank-Bewegung mit den Kardangelenken.

Gruß Roland

Pierre, nix verpolt, die Lok lief eine Zeit lang ganz normal.
Torsten, die Idee hört sich gut an, da werde ich sehen ob es funktioniert.

Cheers
Norman
Hallo Roland,

das Problem mit dem seitlichen Wanken des Tenders (original Roco) hatte ich auch schon vor dem Umbau auf Silikonschlauch. Der Tender ist einfach zu leicht und außerdem bringt die Rotation der Welle, die den Tender quer zur Längsachse kippt gegenüber der Lok kippt, genau das Problem da rein. Das lässt sich mit keinem Gelenk vermeiden, nur mit Stabilität auf dem Gleis.

Um dies zu erreichen hab ich die Federn nicht von oben auf die Achsen zu drücken sondern von unten. So werden die Achsen ans Gehäuse ran gezogen. Klar, das muss man gut abstimmen und die Stromabnahme wird auch etwas schlechter weil die Achsen dann nicht mehr aufs Gleis gedrückt werden. Dann noch ein wenig Blei neben den Motor (Faulhabe 1219)  und gut.

Der Arnoldtender hat bei meinen 01 das Problem eigentlich nicht. Da ich das Ausglühen der Federn auch schon kannte, hab ich auch dort schon an eine Änderung gedacht. Aber eben nur gedacht weil seit ich eine schnelle Kurzschlusssicherung habe, dieses Problem nicht mehr aufgetreten ist.

Grüße Torsten
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Um dies zu erreichen hab ich die Federn nicht von oben auf die Achsen zu drücken sondern von unten



Hallo,
das ist auch der Auslieferungszustand von Roco!
Wen anders herum, dann hat da schon jemand dran rumgefummelt.

Grüße Michael Peters
Hallo Michael,

ok, dann hab ich das ja richtig gemacht.
Ja, die Lok ging vorher schon durch mindestens vier Hände. Allerdings bin ich bisher nicht drauf gekommen, dass es anders gewesen sein könnte. Bei der alten Minitrix 52 drücke sie ja auch oben drauf, so wie bei beleuchteten Personenwagen.

Grüße Torsten
Hallo,

bei meiner 44 hatten die Achsen auch viel Spiel im Lager. Wenn die Schleifer von oben drückten stand der Tender fast einen Millimeter höher als wenn die Schleifer von unten drückten.

Für mich noch nervig an der Konstruktion war, dass die Muttern für die Drehgestellschrauben im Tender sitzen und für einen vernünftigen Sitz der Schleifer die Drehgestelle ausgebaut werden musste, wenn die Achsen mal aus dem Drehgestell genommen wurden.

Zitat

Geht erstmal, aber du hast bei jeder Umdrehung eine kleine Kraft, die den Schlauch biegt.
Und das auch beiden Seiten. Dadurch entsteht eine gewisse Unwucht, die gerade den Arnold Tender,
der auf den Federn steht und tatsächlich etwas einfedern kann, bewegt. Je älter und härter der Schlauch wird, desto größer werden die unschönen Bewegungen zwischen Lok und Tender.


Meine 01 042 hat ja den Tender der 05, der nur auf den hinteren 3 Achsen ruht, das Drehgestell hängt an der Deichsel. Die Lok stand jetzt fast ein Jahr in der Schachtel, der Kunststoff ist hart geworden und der Tender tanzte förmlich auf dem Gleis. Deshalb der radikale Umbau auf die Kardanwellen von Roco.

Viele Grüße,
Rico


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;