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THEMA: Innovation à la Scheuer - Automatische Kupplung

THEMA: Innovation à la Scheuer - Automatische Kupplung
Startbeitrag
Mitropa - 13.08.20 10:06
Hallo,

ich musste bei erspähen folgenden verlinkten Artikels herzhaft lachen weil versucht wird etwas uraltes als neu zu verkaufen, nur weil auf einmal Digital im Namen voran gestellt steht.
https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/techn...-newtab-global-de-DE

Zur Erinnerung die Einführerung einer Mittelpufferkupplung in Europa ist in den 1960ern schon einmal gescheitert, trotz großer Vorarbeiten, weil in einem derart großen Verbundsystem mit vielen kleinen Einstellern alle sauber zusammen arbeiten und vorallem investieren müssten. Die DR/DB AG hatte in den 1990ern bereits einen kompletten Testzug mit Easwagen mit Intermat Kupplung zu Erprobungszwecken und selbst die Bundesbahn davor hat diese Kupplung nur bei den schweren Erzwagen selber eingesetzt, den Sie aber nicht weiter verfolgte. Auch beim Cargosprinter in den 1990ern hatte man wieder mit einer anderen Mittelpufferkupplung rumexperimentiert.

Vergleichbare Mittelpufferkupllungen mit Datenübertragung gibt es bereits seit Jahrzehnten am Markt an jedem moderneren VT und ET und ein jeder Betreibseisenbahner der jenes Vergnügen hatte, damit zu tun zu haben, weis dass Eis- und Schnee wie auch schon die minimalste Lage zweier Fahrzeuge im noch so leichten Bogen machen dass damit vermeintlich leichte Kuppeln zur Strapaze. Die VT-Reihe 611 hab ich da noch bestens in Erinnerung bei der vorallem das elektrische Kuppeln oft nicht auf Anhieb beim bilden der Einheiten klappte, so das man kurz wieder trennen und neu ranfahren musste. Und ob das übertagene elektrische Signal nun analog oder digital kommt, ist der Kupplung sowas von egal. Aber Hauptsache es wird was neues durch den Zusatz "Digital" vorgegaukelt, 13.000.000 € rausgeworfen mit die man besser in die Infrastruktur in der Fläche stecken könnte rausgeworfen und das ganze von einem Journalisten bejubelt der beim Abtippen der Meldung als vermeintliche Nachricht, aber auch bewiesen hat vorher zu dem Thema nicht mal nur im Ansatz recherchiert zu haben.


Gruß, Matthias

Hallo,

Ich hatte irgendwo gelesen, das diene als Vorbereitung für einen pan-europäischen Standard. Und wenn dann z.B. Telemetriedaten und eine Zugvollständigkeitskontrolle dabei sind, wäre ja auch nicht schlecht. Kann natürlich sein, daß das auch nur alles heiße Luft ist.

Klaus
Hallo zusammen,

das ist doch die Lieblingsbeschäftigung von unserem Bundesautoindustrieminister: heiße Luft ausblasen, viel Geld ausgeben und auf der Nase landen, insbesondere bei Bahnprojekten. Auf dass die Autoindustrie sich wieder goldene Nasen verdienen kann.

Kopfschüttelnde Grüsse aus dem Schwabenländle

Bernhard
Hi Matthias!

Das Du mit Worten in schriftlicher Form sehr gut umgehen kannst ist uns bewusst.
Aber Dein Fazit aus dem Bericht ist doch sehr eigenlasstig.
Der Verfasser des Artikels hat doch eigentlich alles erwähnt was für Ottonormalverbraucher 🤔🤓😎 ausreicht.
Woher soll er denn über betriebsinterne Probleme, die die Du schilderst Bescheid wissen?

Gruß Thomas
Hallo Thomas,

das ist in etwar so, als würde jemand Geld in die Forschung stecken um vermeintlich das Rad neu erfinden zu wollen. Wir reden hier jetzt nicht mehr um Grundlagenforschung, sondern die grundlegende Arbeit ist schon seit Jahrzehnten abgeschlossen und verschiedene mechanische wie elektro-mechanische Systeme bei rausgekommen sind, mit denen man schon seit Jahrzehnten Erfahrungen gesammelt hat und welche die Unternehmen bei tatsächlicher Überlegenheit im Alltag sich bei verschienenden Unternehmen schon durchgesetzt hätten. Wenn nicht im Einzelwagenverkehr, dann wenigstens im Reisezug oder Ganzzugverkehr, aber hier stoßen diese Systeme schon schnell an Ihre Grenzen im betrieblichen Alltag.

Zum Fazit werter Thomas, dies kann ein jeder für sich selber schließen, wenn er auch dazu die Fakten auch weiss. Defakto blendet der Artikel Fakten aus und stellt das Projekt als vermeintliche Innovation da. Dass dies noch mit einem entsprechend großzügigen Budget von Steuergeldern finanziert wird, grenzt schon an Frevel. Das BMVI bzw. der Bund verfügt ja als 100% Eigentümer des DB AG Konzern mit all seiner Töchter und der DB Systemtechnik bereits auch über dieses Wissen. Es nutzt es scheinbar nicht und stellt etwas uraltes als neu da.

Für den von dir angesprochenen Ottonormalverbraucher, oder sagen wir mal schlichtweg auch einfach Steuerzahler, dürfte es doch von weiterem Interesse sein, wie die durch Ihn erwirtschafteten Steuermittel verwendet werden. Ich werde mich nicht erdreisten hinzustellen und zu sagen, das Faktenwissen braucht Durchschnittbürger und dass nicht. Lass doch jedem sich seine eigene Meinung bilden wenn er die Fakten hat, oder drauf verwiesen wird, wo er bei der Recherche dazu ansätzten kann.


Gruß, Matthias

PS: Den unterstellen Eigennutz durch Eigenlast verbitte ich mir. Ich spreche weder für ein Unternehmen, eine Partei, eine bestimmte Lobby, oder ähnliches.
Hallo,

ich empfehle bei einer solchen Diskussion immer Primärquellen: https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/E/st...lungssystem-dak.html mit https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/E/sch...blob=publicationFile

Das Scheitern der bisherigen Versuche war u.a. dadurch begründet, dass die Umrüstkosten den Nutzen überschritten. Mit dem geplanten neuen Bahnbetrieb kommt, ja - klingt abgedroschen - der Punkt "digital" hinzu, nämlich eine ganze Reihe von Nutzszenarien, die (zumindest laut Studie), das ganze ökonomisch machen. Beispiel: GoA4 wird den Kupplungszugriff erfordern, den die DAK, nicht aber die SK bieten kann.

Viele Grüße
Frank

Die Studie bietet übrigens eine Reihe von interessanten Zahlen (Anzahl Güterwagen, Anzahl Loks im europäischen und deutschen Rahmen).

Hallo zusammen,

nun, ob SK oder DAK (erweiterte SK?), das Problem liegt doch ganz wo anders.

Wo sollen die Einzelwagen denn hin?

Wo gibt es noch vernünftige Abstellmöglichkeiten für die einzelnen Kunden? Wo gibt es noch kundennahe Entladestellen? Wie viele Anschließer sind noch aktiv?

Das sind die Fragen, die ich mir stelle.

Gruß Thomas
Es gibt in Deutschland offenbar fast so viele Verkehrsminister wie (Fußball-)Bundestrainer
@Urmel64

Tja, das könnte stimmen.

Aber ich glaube, in diesem Falle sind die vielen privaten Verkehrsminister alle besser als das gekorene Original

Wenn ich mur an die Millionen für Autobahn-Oberleitungs-LKW denke....

Grüße
Wilfried
Na ja, ich wollte den Job nicht machen, zumal Minister ja innerhalb der Ressorts austauschbar (siehe Familien-Flinten-EU-Uschi) und quasi von der Arbeit ihrer Mitarbeiter abhängig sind.
Wenn dich da einer auflaufen lässt (Möllemann) musst du Fallschirm springen gehen, baden oder einen Spaziergang an einer ICE-Strecke machen (alles keine Fakten sondern naheliegende Theorien, aber unbewiesen!).

Ne ne, da bin ich lieber Schaf als Schäferhund
Aber zum eigentlichen Inhalt, der Mittelpufferkupplung:
Generell ein guter Ansatz, der sich nun, bei stark rückläufigem Güterverkehr zu "damals", sicher eher "rechnet".
Warten wir es ab, ich fände es gut, die Rangiermeister (heißen die so?) vermutlich weniger
Hallo,

ja die Frage der Anschließer und vorallem des tatsächlichen Bedarfs sind viel größer für den Einzelwagenverkehr. Solang noch auf der gründen Wiese große Industrie und Gewerbeflächen ohne Gleisnanschluss errichtet werden hat das System eh ein viel größeres Problem. Zwischen DHL, Amazon usw. Großlagern und Verteilpuntken könnten ja genauso Züge im festen Rhytmus rollen statt LKW auf der Autobahn im Stau stehen. Mora C das beste Beispiel z.B. der Schwenk Zement in Heidenheim. Total Bahnaffiner Betreiber, bekommt Kohle noch mit dem Ganzzug zum  Zement brennen, kann aber die Endprodukte trotz Gleisanschluss nebst eigener Werkbahn nicht abfahren, weil die DB die Anschlüsse der Kunden dicht gemacht hat. Und so gehts weiter bis auf einige wenige Chemieparks oder Autoindustriestandorte.

Aber bei dem Plan der neuen Kupplungen kommen noch soziale Folgen dazu. Es spart ja nicht nur reine Kosten sondern auch tatsächliche menschliche Arbeitskraft, wenn es denn praktisch funktionieren würde. Andererseits erahnt der Betriebseisenbahner aus der Praxis schon, dass derartige Kupplungen immer schon ein wenig Störanfällig werden und mit einem ganzen Güterzug kann ich halt nicht hantieren wie mit zwei eigenständigen Triebwagen. Wenn die Elektronik wie Zugbus & Co dazu kommen soll, dann bleibt es nicht nur bei der Kupplung sondern es kommt Elektronik hin und alles mit potentiellem Störfaktor und weiteren Kosten in Anschaffung und Unterhalt. Wenn dann die Bremseprobe darüber gemacht werden soll wirds interessant. Bei festen Garnituren alles kein Problem dass speilt sich sauber ein aber, bei Einzelwagen von x-unterschiedlichen Haltern aus x-unterschiedlichen Ländern da wird jeder seine heimische Technik schon allein aus politischen Gründen verbauen und dass soll dann einwandfrei miteinander kommunizieren? Bleibt abzuwarten und solange auch anzuzweifeln. Die Idee ist bei weitem nicht doof, wenn auch nicht neu, aber die praktische Erfahrungen allein mit derartigen Kupplungen bisher spricht eine andere Sprache.

Der Güterverkehr ist ja nur bei DB Cargo rückläufig. Ein Blick ins Ausland oder auf die privaten Anbieter zeichnet ein anderes Bild. Vorallem werden privtae Anbieter gefühlt langsam dominierender als DB Cargo. Und da sind wir wieder bei einem anderen Problem. Dominanz und Trennung statt zusammenarbeit. Im Grunde sind die Rangierbahnhöfe kein (Miet-)Eigentum von DB Cargo, sondern öffentliche Infrastruktur und jeder potentieller Kunde müsste gleich behandelt werden. Bei der DUSS in den Ubf genau das gleiche, erst die DB AG, dann der Rest wenns es denn sein muss. Und so mach ich mir halt potentiellen Mehrverkehr kaputt in dem ich Koperation im System verweigere.

Und was den Job und das Verhalten eines bestimmten Ministers angeht, der erinnert mich nur an gutes altes bayerisches Brauchtum, egal ob jetzt z.B. FJS oder HS, erstmal etwas Bundesminister spielen und dabei recht viel vergeigen und dann hinter wieder heim und Landeskaiser spielen und auf die Bundesregierung und deren Erlasse an denen man vorher eigenhändig mitgewirkt  schimpfen. Und da König Markus der I. ja eventuell abdankt, nachdem er von Gott zu höheren, sprich zur Nachfolge von Kaiserin Angela berufen wird, könnte ich mir vorstellen das hinterher König Andi der stets gut gegelte, neuer bayerischer Landeskaiser werden könnte. Irgendwie muss man ja die Wahlergebnisse der CSU ja auch weiter in den Sand setzen. Aber nur mal so eine rein Hypothese, denn wie bei Dobrindt, Ramsauer und allem davor war, wissen wir ja, dass ja stehts alles gut wird und hinterher nimmer schlimmer kommen kann


Gruß, Matthias

+++ Breaking News +++

Eine Revolution im Güterverkehr [kommt]
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unterneh...hen-17747011-p2.html

+++ Breaking News +++

Es gibt viele Stolpersteine ... blutige Knie voraus.

Grüße,
Uwe
Hallo Uwe!

Ich finde, das wird höchste Zeit.

Herzliche Grüße
Elmar


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