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THEMA: Was drückt die Ordnungsnummer aus?

THEMA: Was drückt die Ordnungsnummer aus?
Startbeitrag
gosswald - 15.06.19 21:22
Hallo,
vielleicht eine dumme Frage?

ich habe trotz Wiki keine Hilfe bekommen, was die Ordnungsnummer ausdrückt!

z.B.: 120 426-8:

die letzte Ziffer = Prüfziffer
die drei Ziffern davor = Ordnungnummer; Bedeutung?
die ersten drei Ziffern = Baureihe

LG
Günter

Mal ganz einfach: die wievielste Lok einer Baureihe es ist.
Jede Lok hat ihre eigene Nummer. Mehr ist nicht dazu.
Hallo,
Das war mir zu einfach
damit hatte ich nicht gerechnet!
Aber herzlichen Dank für die Hilfe
LG
Günter
ps nachgehakt: wozu benötigt man die Prüfziffer, wenn es so einfach ist?
Noch nie irgendwo "123" statt 132" geschrieben? Für solche Fehler ist die Prüfziffer ;)
Hallo,

man sollte wohl noch erwähnen, dass manchmal die Unterbaureihe nach bestimmten Ordnungsnummerbereichen sortiert wird, z.B. 185 (Ordnungsnummer 001 und folgende) =TRAXX, 185² ( Ordnungsnummer ab 201) = TRAXX 2.  

Gruß Engelbert
Hallo,
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

man sollte wohl noch erwähnen, dass manchmal die Unterbaureihe nach bestimmten Ordnungsnummerbereichen sortiert wird, z.B. 185 (Ordnungsnummer 001 und folgende) =TRAXX, 185² ( Ordnungsnummer ab 201) = TRAXX 2.


also doch nicht einfach die Produktionsreihenfolge hochgezählt?
LG
Günter
Hallo,

Doch, innerhalb der Unterbaureihe dann schon.

Gruß Engelbert
z.B. wurde die ÖBB 1044.01 ( erste Lok dieser Baureihe ) später zur Schnellfahrlok 1044.501 umgebaut/umgenummert. Sie ist also nicht die 501. Lok dieser Baureihe.... aber in der Regel stimmt das mit der fortlaufenden Stückzahl.
Die Ordnungsnummer spezifiziert eben auch eine bestimmte Sonderform einer Bauart. Was z.B. auch bei der BR 52 ersichtlich ist, wo dann schon mal 1000er Nummern vergeben wurden (div. Versuchsbauformen).
So gibt es auch die Version der Ursprungsbauart mit der 0 (1245.0 = Ordnungsnr. unter 100), eine weiterentwickelte Bauart mit der hunderter Stelle ( 1245.1xx ) usw.

Gruß kkStB


Hallo,
eine Betriebsnummer ist folgendermaßen aufgebaut:
Beispiel 120 101-1:
1= Typ des Fahrzeugs:
   0 Dampflok
   1 Elektrolok
   2 Diesellok
   3 Kleinlok (normalerweise Rangierloks)
   4 Elektrotriebwagen
   5 Akkutriebwagen
   6 Dieseltriebwagen
   7 Bahndienstfahrzeuge und Schienenbusse
   8 Bei- und Steuerwagen zu Elektrotriebwagen
   9 Bei- und Steuerwagen zu Verbrennungstriebwagen
20=eigentliche Baureihenbezeichnung
   Teilweise noch aufgeteilt in Typen, z.b. niedrige Nummern Schnelkzugloks, mittlere Personenzug, hohe Güter. Ist aber nicht immer fix, ausser bei Dampfloks
101=Fortlaufende Nummer des Triebfahrzeug es innerhalb der Baureihe. Wobei die erste Stelle auch zur Differenzierung von Unterbaureihe sein kann. Z.b. bei der BR 120: 120.0 hat Nummern von 001 an, BR 120.1 beginnt ab 101.
-1=Prüfziffer

Gruss
Christian
Hallo,
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Noch nie irgendwo "123" statt 132" geschrieben? Für solche Fehler ist die Prüfziffer ;)


Zur Übergprüfung müsste es dann aber ein System geben, welches diese Nummern einliest und überwacht! bzw. die Prüfziffer kontrolliert.
wo geschieht das?
LG
Günter
Hallo,
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Doch, innerhalb der Unterbaureihe dann schon.


dann muss man aber wissen, dass es Unterbaureihen gibt?
LG
Günter
#9
das passiert dann bei der Eingabe am Computer....
der meckert, wenn die Prüfziffer nicht passt.

#10 jep siehe #7
wobei eben die hunderter bzw. tausender Nummer die Variante definiert.
Hallo,
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

#9
das passiert dann bei der Eingabe am Computer....
der meckert, wenn die Prüfziffer nicht passt.


ok, aber wozu ist das wichtig?
Der Zug fährt auch ohne korrekte Prüfziffer!?
LG
Günter
Hallo Günter,


die Prüfziffer wird aus der Betriebsnummer errechnet:

https://de.wikipedia.org/wiki/Baureihenschema_der_DB

Aber hinter der "120 426-8" steckt noch die UIC-Nummer, da kommen noch ein paar Stellen dazu. Z. B. ist da die Baureihe vierstellig und teilweise (z. B. BR 442) wird jetzt bei der DB auch schon komplett angegeben (-> BR 2442).

Und voran kommen bei der UIC-Nummer auch noch Kennungen für die Bahn und den Verwendungsbereich der Lok. Hinten dran kommt dann noch das Land und eine Abkürzung für den Eigner der Lok.
Schau Dir beim nächsten Bahnhofsbesuch einfach mal die Anschriften auf den Seiten der Loks bzw. der Triebwagen an.
Jetzt ist es ja angeschrieben, gültig ist das alles schon seit den 1960er Jahren.


Viele Grüße
Christian Strecker
na ja, bei der modernen computergesteuerten Organisation läuft eben alles über den Computer und da sitzen Menschen die sich schon mal vertippsen....
Um allfällige Irrtümer auszuschließen, falsche Lok, falsche(r) Wagen...
Nicht das früher ein manueller Schreibfehler nicht auch zu Verwechslungen geführt hätte.... aber heute passt da eben Kollege Computer mit auf.

Hallo,
#13:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

die Prüfziffer wird aus der Betriebsnummer errechnet:


das hatte ich alles in wikipedia gefunden, aber trotzdem Danke für den Hinweis.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Jetzt ist es ja angeschrieben, gültig ist das alles schon seit den 1960er Jahren.


in den 1960er Jahren gab es aber eher sehr wenig Computer, die das hätten überprüfen können! Oder hatte die Bahn diese bereits im Einsatz?
LG
Günter
Hallo Günter,

das war natürlich die Frühzeit der Datenverarbeitung, Stichwort Lochkarte. Zentralrechner mit Magnetbändern gab es bestimmt nicht in jedem BW
Aber aller Anfang will gemacht sein und mit der Umzeichnung auf »Computernummern« und deren verbindlicher Nutzung ab 1968, wurde der vollzogen.

Schöne Grüße, Carsten
@1 Victor

"Mal ganz einfach: die wievielste Lok einer Baureihe es ist. Jede Lok hat ihre eigene Nummer. Mehr ist nicht dazu."

Das stimmt generell so, aber mit einer Einschränkung, denn eine 103 019 oder 103 062 hat es zum Beispiel nie gegeben, wohl aber die 103 101 bis 245. Das heisst also nicht, daß es 245 Maschinen dieses Typs gegeben hat. Die Serie begann erst mit der Nummer 101.

Ein anderes Beispiel sind die Dieseltriebwagen der BR 628, wo man auch nicht einfach nur hochzählen kann. Denn es gab

628.0 = 12x
628.1 = 3x
628.2 = 150x
628.4 = 309x

Hier gibt es einen Sprung von 628 350 zum 628 401. Das aber nur als Zusatzinfo, je nachdem wie genau man es wissen will. Beim Regio-Triebzug 425 wird es auch große Sprünge geben, aber da schaue ich jetzt nicht mehr nach.

Gruß
Olaf
Hallo Christian,

Leider funktioniert die Systematik mit der Zuordung von Fahrzeugen so nicht mehr immer, da in der Regel inzwischen eine vierstellige Baureihenbezeichnung gilt. So gibt es z.B. unter der 650 sowohl den Regioshuttle als auch eine dreiachsige Diesellok. Während der RS1 so noch ins Schema passt, ist die Diesellok (Vossloh G6) eben kein Triebwagen:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vossloh_G_6

Liebe Grüße
André
@17 Olaf: Das weiß ich auch alles... wollte es nur etwas einfach darstellen. Zum Anfang
Bezüglich der vierten Baureihen-Stelle: Das wurde erstmal so aufgefüllt, dass die Prüfziffer für beide Versionen aufgeht - moderne Elloks sind daher "92 80 6…". Erst, wenn die Nummern nicht mehr ausreichen (gerade Rangier-Dieselloks gibt's unzählige Baureihen, die eh nie eine kurze Nummer hatten), wird auch die vierte Stelle frei vergeben.

So heißt ein Vectron dann eben auch "82 80 6193", eine E 93 dagegen "87 80 8193" - bisher hält man aber auch hier die kurzen Nummern noch eindeutig.

Bei den "Unterbaureihen" ist die 185 ein bissl schlechtes Beispiel, weil das effektiv fortlaufend ist - besseres Beispiel die eng verwandte 146. Da wurde bei einer neuen Generation der Basislok immer ein neuer 100er-Block angefangen, obwohl die Reihen lange nicht voll waren.

Gruß Kai
Hallo Günter,

ich habe für meine Webseite mal eine Unterseite erstellt, die den Aufbau von Loknummern und der weiteren Beschilderung erklärt:
https://dampflok-bilder.jimdo.com/deutsche-dampflokomotiven/beschilderung/

Die Seite bezieht sich zwar auf Dampfloks, dennoch kann man das meiste mit geringen Modifikationen auch noch heute anwenden.

Carsten hat ja schon geschrieben, dass es die Computer- oder auch EDV-Nummern erst seit 1968 gibt. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn in der DDR gab es sie erst seit 1970

Vorher hatten die E- und Dieselfahrzeuge noch einen Buchstaben zur Kennzeichnung der Traktionsart in ihrer Bezeichnung.
E = elektrische Lokomotive
V = Lokomotive mit Verbrennungsmotor (Diesel oder auch Benzol)
Ergänzt durch ein "T" wurden daraus elektrische Triebwagen bzw. Verbrennungstriebwagen.

Das bundesdeutsche EDV-Nummernschema hat Christian ja in #8 entschlüsselt (hier noch mal zwecks Gegenüberstellung:)

0 = Dampflokomotiven
1 = Elektrische Lokomotiven
2 = Brennkraftlokomotiven (Diesel)
3 = Kleinlokomotiven
4 = Elektrische Triebwagen außer Akkutriebwagen
5 = Akkutriebwagen
6 = Brennkrafttriebwagen (Diesel)
7 = Schienenbusse und Bahndienstwagen
8 = Steuer-, Mittel- und Beiwagen zu elektrischen Triebwagen
9 = Steuer-, Mittel- und Beiwagen zu Brennkrafttriebwagen und Schienenbussen

Mit der Umbezeichnung sind z.T. neue Baureihenbezeichnungen entstanden, um die Loks, die bisher durch einen Index von den übrigens Loks abgegrenzt wurden, weiterhin abgrenzen zu können. Außerdem konnte bei Dampfloks auch die Art der Feuerung differenziert werden.
Beispiele:

Baureihe 01/01.10
BR 001 -> 01 Zweizylinder (keine Unterscheidung zwischen Alt- und Neubaukessel)
BR 011 -> 01.10 Kohle
BR 012 -> 01.10 Öl
BR 220 -> V200.0
BR 221 -> V200.1

Das neue Nummernschema der DR unterschied sich von dem der DB allerdings etwas und sah wie folgt aus:  

0, 3, 4, 5, 6 = Dampflokomotiven
1 = Brennkraftlokomotiven und Brennkrafttriebwagen
2 = Elektrische Lokomotiven und Elektrische Triebwagen  
7 = Trieb-, Steuer-, Bei- oder Mittelwagen aus DDR-Produktion
8 = Trieb- und Mittelwagen aus älterer Produktion
9 = Steuer- und Beiwagen älterer Produktion

Bei den Dampflokomotiven wurden die bisherigen Baureihennummern weitgehend unverändert und damit zweistellig gelassen. Da jedoch als erste Kennziffern "1" für Diesel- und "2" für elektrische Triebfahrzeuge verwendet werden sollten, waren die davon betroffenen Baureihen umzuzeichnen.

Folgende Baureihen wurden umgezeichnet:
      
Baureihe 18 zu Baureihe 02
Baureihe 19 zu Baureihe 04
Baureihe 22 zu Baureihe 39.10
Baureihe 23 zu Baureihe 35.20
Baureihe 23.10 zu Baureihe 35.10
Baureihe 24 zu Baureihe 37.10

18 314, wäre EDV-gerecht 183 14.. Damit sie nicht zu einer Brennkraftlokomotive wird, wurde sie in 02 0314-1 umgezeichnet.
Bei der Umzeichnung war es erforderlich, dass die Loknummer (abgesehen von der Prüfziffer) sechsstellig wird, damit die Formel zur Berechnung der Prüfziffer angewendet werden kann.

Bei Loks mit dreistelligen Ordnungsnummern würde daher eine vierte Zahl vorangestellt. Diese diente auch zur Unterscheidung der verbauten Feuerungsart.

xx.0...: Ölfeuerung
xx.1...: Rostfeuerung
xx.2...: Rostfeuerung, wurde anstelle der 1 benutzt, falls es nach der Umzeichnung zu Verwechslungen mit anderen Loks gekommen wäre (z. B. damit Loks der BR 03 nicht zu solchen der BR 03.10 wurden)
xx.5...: Rostfeuerung, nur Baureihe 38, Kennzeichen der ehem. sächs. Lokomotiven
xx.6...: Lokomotiven von verstaatlichten Privatbahnen
xx.8...: Rostfeuerung, nur Baureihe 93.0-4
xx.9...: Lok mit Kohlenstaubfeuerung


So, warum macht man das jetzt mit den EDV-Nummern?
Es gibt für jedes Fahrzeug sogenannte Umlaufpläne, wo die nächsten Einsätze und auch Werkstattaufenthalte vorgeplant sind.
Wenn eine Lok durch Zahlendreher aus Versehen den falschen Zug bespannt, würde sie eventuell von der Werkstatt wegfahren, in die sie eigentlich nach der Zugleistung fahren sollte.
Auch in der Werkstatt sind für jede Lok gewisse Fristtermine einzuhalten und auch die sollten der richtigen Lok zugeordnet werden.

Gibt man also die komplette Loknummer (also inkl. Prüfziffer) in das EDV-System ein und hat einen Zahlendreher, merkt es das System in fordert eine Korrektur.

Viel Text, aber hoffentlich nicht uninteressant

Beste Grüße
Daniel

WOW!
Danke Daniel, für die sehr ausführliche Erläuterung!

Ich hoffe, morgen kommt niemand und fragt mich ab

Ganz lieben Dank an alle

LG
Günter
Hallo,

die Ordnungsnummern gehen fast immer mit der 001 los. In der Schweiz gibt es es aber auch Loks mit der Ordnungsnummer 000, z. B. die 460 000.

Grüße
Markus
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

ok, aber wozu ist das wichtig?
Der Zug fährt auch ohne korrekte Prüfziffer!?



Natürlich tut er das. Er fährt sogar ganz ohne Bezeichnung
Aber wie bei allem gibt es ja auch bei der Bahn eine Verwaltung. Und dort muss man ja wissen, welche Loks man hat, die man da verwaltet.
Auch die Lokeinsatzplaner müssen wissen, welche Loks sie zur Verfügung haben, um diese zu Verplanen.
Die BWs müssen wissen, welche Loks wann zur Prüfung/Reparatur kommen.
Und nicht zuletzt muss der Lokführer wissen, welche Lok er nehmen soll.
Und noch eine ganze Reihe anderer Dinge, wofür die richtige Bezeichnung benötigt wird.

Ist wie beim PKW: Er fährt auch ohne Nummernschilder, aber wir alle wissen, wofür man die Angaben darauf so alles braucht

Gruß
ChristiaN
Hallo Günter,

kein Thema, aber ich wollte ja eigentlich noch den Link zu der Seite mit der (ergänzenden) Erklärung einfügen. Beim ganzen tippen, habe ich das doch glatt vergessen 😅
Das ist er: https://dampflok-bilder.jimdo.com/deutsche-dampflokomotiven/beschilderung/

Wen müssen wir den anstacheln, damit er dich morgen abfragt 😉

Es gab in Deutschland auch "0-Nummern", aber das glaube ich nur bei Vorführmaschinen.
MaK hat z.B. die V 100 000 gebaut.

Beste Grüße
Daniel
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

ok, aber wozu ist das wichtig?
Der Zug fährt auch ohne korrekte Prüfziffer!?


Natürlich tut er das. Er fährt sogar ganz ohne Bezeichnung
Aber wie bei allem gibt es ja auch bei der Bahn eine Verwaltung. Und dort muss man ja wissen, welche Loks man hat, die man da verwaltet.



Es wird in der Vergangenheit zu viele Missverständnisse in der sprachlichen Übermittlung am Fernsprecher gegeben haben. "Kollege, hast du Lok sechzehn oder Lok sechzig gesagt?" Da sind ganz sicher viele falsche Loks in die Werke gerollt oder vor Züge gekuppelt worden. Die Prüfzifferngeschichte ist ja zu Zeiten entstanden, als der Austausch zwischen den zuständigen Betriebsstellen noch mit Bleistift, Dienstformular und Telefon am Ohr abgewickelt wurde. Die EDV-Prüfziffer hat dann direkt nach dem Eintippen angezeigt, daß ein zu prüfender Fehler vorliegt.

Gruß
Olaf
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Der Zug fährt auch ohne korrekte Prüfziffer!?


Hallo,

das ist nicht der Punkt. Das Fahren ist nur eine Facette des Bahnlebens.

Die DB hatte vor der Einführung der Computernummern diverse unterschiedliche Systeme. Ein Nummernkreis für die Beschaffung, einer für die Wartung, ... So dass ein- und dieselbe Lokomotive in unterschiedlichen Systemen (ich meine hier nicht "Computersysteme") unterschiedlich bezeichnet wurde. Mit entsprechendem Chaos und Wirrungen. Das waren gewachsene Strukturen, teilweise aus der Länderbahnzeit. Die Nummer auf dem Schild war nur eine von vielen Nummern.

Und jetzt kommen wir zu den Computersystemen: Zur Verwaltung wurden in den verschiedenen Systemen zur Automatisierung Computer eingeführt. Innerhalb des jeweiligen Systems waren alles eindeutig, aber sobald man übergreifend arbeiten musste, ging die Sucherei los. Man hatte damals eben noch keine vernetzten, relationalen Datenbanken.

Mit der Einführung der Computernummer gab es dann eine einheitliche Nummer für ALLE Systeme. Für die Planung ist es schon relevant, ob jetzt die Lok mit der laufenden Nummer 123 oder 132 zur Kesselprüfung ansteht. Für die Planung ist es wichtig zu wissen, welche Lok wann nicht zur Verfügung steht, etc.

Mit der Prüfziffer wurde dann die Fehlerquelle "Fehleingabe" deutlich reduziert. Und das war ein enormer Gewinn.

Grüße
Zwengelmann
Grüessech zäme

Also die Betriebsnummer eines Schienenfahrzeugs hat verschiedene Aufgaben. Mit der Liberalisierung des Schienenverkehrs in den Sparten Regional- bzw. Nahverkehr sowie Güterverkehr hat es diverse neue Betreibergesellschaften gegeben. Somit muss der Betreiber (EVU) heute nicht mehr zwingend gleichzeitig der Eigner des Fahrzeugs sein. Wie sich eine Betriebsnummer zusammensetzt, wird hier erläutert: https://de.wikipedia.org/wiki/UIC-Kennzeichnung_der_Triebfahrzeuge und https://de.wikipedia.org/wiki/UIC-Wagennummer#Beispiele

Die Betriebsnummer wird für die Zugzusammenstellungspläne verwendet, in Rangierbahnhöfen bsp. an den Ablaufbergen, für den Unterhalt der einzelnen Fahrzeuge, für das Betriebsbuch/Chronik (wo beheimatet und zu welcher Zeit, vorgenommene Reparaturen, Ausbesserungen usw.), Personaleinsatzplanungen (die Zeiten mit Stammpersonal sind vorbei), Fahrzeugeinsatzplanungen (monatlich bis jährlich) und vieles mehr ...

Warum wurde ab 1968 auf die EDV-Nummer umgestellt? In den 50er und 60er Jahren wurden viele neue Fahrzeuge - vor allem Güterwagen für den internationalen Verkehr - in Betrieb genommen. Verzwickte Situation am Ablaufberg wenn in einem zu verteilenden Güterzug dummerweise Güterwagen mit gerade zwei- oder gar dreimal der gleichen Wagennummer darunter waren bsp. DB 123 456, SNCF 123 456 und vielleicht noch ÖBB 123 465. Wie unterscheiden und dazu noch effizient?

Es darf nicht vergessen dass eine Betriebsnummer das Land, den Eigner (Halter), die Gattung, die Austauschbarkeit (Wagen UIC und RIV, bei Loks = UIC-Raster), die Wagenklasse, die fortlaufende Seriennummer sowie eine mathematisch errechenbare Kontrollziffer (-...) widergibt.

So das war's ...

Schönen Sonntag noch
Stefan
Hallo Zusammen,
Besser zu viele Nummern als zu wenige.
In den USA gab es nur die Verwaltungsbuchstaben der Bahngesellschaft und 4 Ziffern. So ist es passiert, das die Nummer UP 4014 2x vergeben wurde. Einmal als Dampflok der 4000er Reihe ( Big Boy ) und später als Folgenummer einer Diesellok ( SD70M).

Gruß Werner

PS: Nur bei Selbstfahrer, Güterwagen und Transportwagen, Personenwagen und Sonderwagen zählten gesondert.



@25

Hallo Daniel,

das mit der V100 000 ist korrekt. Die Bezeichnung wählte damals aber die Firma MAK. Die DB zeichnte die Lok dann rund ein Jahr nach der Übernahme in V100 1007 und 1968 dann in 211 007 um.

Andere Nullnunmern sind mir im Deutschland im Lokomotivbau nicht bekannt.

Grüße
Markus
Moin,

Nullnummernergänzung: die Urversion des Fliegenden Hamburgers lief bei der DB unter VT 04 000.

Gruß, Carsten
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Nullnummernergänzung: die Urversion des Fliegenden Hamburgers lief bei der DB unter VT 04 000.



Nein, das kann man nicht vergleichen. MarkusR hat in #30 schon recht. Die Geschichte mit dem VT 04 000 stammt aus einer Zeit (1947!), als das für die Nummernvergabe zuständige Zentralamt in München den neuen Nummernplan für Dieseltriebwagen aufstellte. Offenbar wurde damals kurz die Meinung vertreten, dass die erste Nummer in einem Nummernblock mit einer "0" beginnen sollte, nicht mit einer "1", so wie es auch bei Wagen durchgeführt wird und z.B. in der Schweiz Usus ist. Weitere Beispiele sind auch VT 32 000, VT 32 500, VT 36 500, VT 38 000, VT 39 000, VT 46 500, VT 50 000 und 100 und 200 und so weiter und so fort.
Spätestens mit der Gründung der DB 1949 legte man sich aber fest, dass das erste Fahrzeug auch immer mit einer "1" am Ende bezeichnet wird. Dennoch gab es später hier und da immer wieder Ausnahmen, vermehrt seit dem Einführen der 12-stelligen NVR-Nummern im Jahre 2007.

Das hatte aber nichts mit der "Nullnummer" wie bei der V 100 000 zu tun. Diese Nummer wählte MaK damals für die auf eigene Rechnung beschaffte Vorführlok bewusst, weil man sich klar war, dass die erste an die DB ausgelieferte Lok selbstverständlich die V 100 001 sein musste.
zu #21
Hallo, im oben genannten Beitrag stimmt etwas nicht.
Das neue Nummernschema der DR unterschied sich von dem der DB allerdings etwas und sah wie folgt aus:

0, 3, 4, 5, 6 = Dampflokomotiven
1 = Brennkraftlokomotiven und Brennkrafttriebwagen
2 = Elektrische Lokomotiven und Elektrische Triebwagen
7 = Trieb-, Steuer-, Bei- oder Mittelwagen aus DDR-Produktion
8 = Trieb- und Mittelwagen aus älterer Produktion
9 = Steuer- und Beiwagen älterer Produktion


Dampflokomotiven hatten auch weiterhin die Baureihenbezeichnungen mit 7, 8 und 9 beginnend.
Die oben genannten Ziffern 7, 8, 9 beziehen sich innerhalb der Dieseltriebfahrzeuge auf die Triebwagen,
Steuer- sowie Beiwagen als zweite Ziffer!
Beispiele wären:
VT 2.06.208 wurde zu 172 108-3
VT 137 033 wurde zu 185 253-2
VS 145 503 wurde zu 197 847-7 umgezeichnet.

Was die Prüfziffer (richtig Selbstkontrollziffer) betrifft, so sollte die elektronische Datenverarbeitung falsch eingegebene Tfz-Nummern zurückweisen, allerdings
konnten damit auch nicht alle Fehler entdeckt werden.
Wäre aus der 110 221-9 die 110 212 durch einen Zahlendreher geworden,
so wäre die Selbstkontrollziffer -8. Aus der 110 221 könnte ja irrtümlich auch die
110 122 geworden sein und schön wäre ebenfalls -9 richtig.
Unter der Fahrzeugnummer müssen von rechts beginnend die Gewichte abwechselnd jeweils mit 2 und 1 geschrieben werden, mit den oben genannten Ziffern einzeln multipliziert werden und das Ergebnis dann bis zur nächsten Zehnerstelle als Selbstkontrollziffer errechnet werden
z.B.
1 1 0 2 2 1
1 2 1 2 1 2
_________________

1 + 2 + 0 + 4 + 2 + 2 = 11 bis zur nächsten Zehnerstelle (20) fehlen 9 Zahlen, also -9.
Sollten allerdings Zwischenergebnisse im zweistelligen Bereich anfallen, so werden auch sie als einzelne
Zahlen addiert z.B. 12 = 1 + 2.
Und nun viel Spaß beim nachrechnen der angeschriebenen Fahrzeugnummern an euren Modellen. Die Fehlerquote der Hersteller ist größer als ihr denkt.
Gruß Manni
Hallo,

bei der Deutschen Bundesbahn gab es bei den Wagen mit der Einführung der Computernummern dann vereinzelt "Nullnunmern" . So gab es mindestens einen vierachsigen Umbauwagen mit der Wagennummer 000. Der Wagen lief so bis mindestens 1985. Ein Link zu diesem Wagen kann ich am Wochenende bei Interesse noch nachliefern.

Grüße
Markus
Hallo Markus,
bei den 000 Wagen handelte es sich um Prototypen oder Versuchswagen. So hatte damals bei der DR
der erste umgebaute Bghw-Wagen( soviel mir bekannt ist) auch eine 000-Endnummer erhalten. Zum Serienumbau ist es jedoch nie gekommen. Wagennummern, die nur die Zahl 0 erhielten waren reine Versuchswagen und hatten in normalen Zügen nichts zu suchen. Ob solche Wagenabbildungen nicht
mittels Bildnachbearbeitung entstanden sind, möchte ich nicht ausschließen.
Gruß Manni
Hallo Manni,

ich meinte einen Umbauwagen der DB der über 30 Jahre lang im Plandienst lief . Aber es kann gut sein dass der Wagen auch ein Prototyp war.

Grüße
Markus
Zitat - Antwort-Nr.: 36 | Name: Markus

  einen Umbauwagen der DB der über 30 Jahre lang im Plandienst lief  


Hallo !

Die Byg 515 (ehem. B4yg-58 ) beginnen mit der Nummernreihe : 29-12 000 bis 663

Quelle : Taschenbuch Reisezugwagen von Horst J. Obermayer / J. Deppmeyer

Gruß : Werner S.
Hallo Werner,

das Buch kenne ich. Den Link mit dem Beweisfoto liefere ich am Wochenende nach.

Grüße
Markus
Hallo,

hier ist der Link zum 50 80 29-12 000-5 Byg 515.

https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,6943037

Grüße
Markus



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