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THEMA: Technischer Fehler oder Sabotage - Schranken schließen

THEMA: Technischer Fehler oder Sabotage - Schranken schließen
Startbeitrag
Holgero - 08.05.19 21:56
Hallo zusammen, ich fahre fast täglich mit dem Auto zwischen Zöblitz und Marienberg hin und her.
Das ist die "berühmte" Strecke mit den 5+1 (?) Bahnübergängen.
Hier gibt es keinen regulären Zugverkehr. Am Wochenende mal ein Sonderzug und ab und zu ein Militärtransport. Heute habe ich es zum dritten mal in kurzer Zeit erlebt, das eine Schranke zu ging, und kein Zug kam (immer ein anderer Bahnübergang!). Die anderen Bahnübergänge blieben offen.
Nach Erzählungen muss das wohl sehr viel öfters passieren.
Beim ersten Mal stand ich günstig .. wollte den Militärzug filmen. Was ich nach ganz kurzer Zeit gefilmt habe, waren jedoch die Verkehrssünder, welche massenweise die geschlossenen Halbschranken passierten (rechts von mir die Polizeiwache Marienberg :))  ).
Dieses "kleine Verkehrsdelikt" muss wohl 700Eu+ 3Punkte + 1 Monate Fahrverbot kosten (?).

Schranken werden doch vom Lokführer mit einer Funkfernbedienung geschaltet. Richtig??
Dürfte ja nicht all zu schwierig sein, an solch eine "Einheitsfernbedinung" zu gelangen, und damit die Menschheit zu terrorisieren.

Alles nur Vermutungen...
Kennt ihr auch solche Fenomene? Oder habt ihr vielleicht eine andere Erklärung?




    

Hallo,

normalerweise werden die Schranken eines BÜ vom Stellwerk gesteuert wenn da eine Zug- oder Rangierfahrstrasse eingetastet wird.
Ansonsten kenne ich nur Lokalbedienung von Zugpersonal aus.

Grüße, Peter W
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ansonsten kenne ich nur Lokalbedienung von Zugpersonal aus.


Was bedeutet das? (bestimmt nicht: Aussteigen - Schlüsselschalter betätigen - Einsteigen - losfahren)

Ich glaube die Triebwagenführer der Erzgebirgsbahn haben so ein gelbes Kästchen bei sich. Das hatte ich für eine Fernbedienung gehalten.
Hallo Holger,

wenn ein EVU tag der offenen Tür hat, kommt sowas sehr oft vor. Macht Spaß, wenn die kleinen per Mausklick die Schranken schließen und man in der BÜ-Kamera (wenn installiert) sieht, wie sich die Autofahrer in ihren Blechkisten aufführen.
Kenn ich aus eigener Erfahrung vom FDL-Raum aus.

Gruß Frank U
Autsch Frank!!!

Da verstehe ich aber keinen Spaß. Und der Lokführer der so einen genervten Autofahrer (hat vielleicht auch noch 2 Kinder im Auto) platt gemacht hat bestimmt auch nicht.

;/  
Holger,

was meinst Du, warum man bei solchen angekündigten Veranstaltungen einen BÜ mit Kamera auswählt? Der BÜ ist auch nicht ewig geschlossen. Hab's ja selbst in der Schweiz erlebt. Die haben dort auch eine ganz andere Mentalität.

Was auf Deiner Strecke ist, da kann ich Dir keinen Rat geben. Macht sich einer einen Spaß, welche Sicherungstechnik ist verbaut, lässt sich die maipulieren (wie eine Magnetschleife an Ampeln)? Weiß ich nicht, bin da auch kein Fachmann.

Kannst Dich trösten, in Lindau gibt es am Aeschacher Dreieck noch einen BÜ, der mehr geschlossen, als geöffnet ist. Ist lustig, wenn bei Super-Sonnen-Sommerwetter die Radler (gefühlte 90?) motzen, weil die Schranke bis 15min (Rekordzeit) wegen fünf Zügen (2x S-Bahn Vorarlberg, 2x Allgäubahn + 1x Bodenseegürtelbahn und wenns passt 6. Zug EC Zh-Mü) geschlossen bleibt. Leider wird der gegen eine Unterführung wegsaniert, dort kann man wirklich total entspannt Zügegucken, wenn man einen "Logenplatz" hat. Ein Radler meinte, er müsse den Schrankenposten Krankenhausreif prügeln. Der BÜ war den Rest des Tages geschlossen und der Radler stand letztlich vorm Richter. Mit dem Radler habe ich kein Mitleid, auch nicht mit Blechkübelfahrern, die geschlossene Schranken umfahren. Mit dem Tf schon.

Entspann Dich einfach, es gibt nichts schlimmeres als genervte Autofahrer, die einem überall den Vorrang streitig machen. Das sag ich Dir jetzt mal als Busfahrer, der dauernd (mittlerweile besonders in Kreisverkehren (Egoismus?, sportliche Ambitionen?)) abgedrängt wird.

Gruß Frank U

Danke Stephan, für den Hinweis.

Ich hab das Problem mal bei kundendialog@bahn.de geschildert. Mal sehen...

Übrigens Frank: Ich fahre sehr gerne Bahn und ich fahre sehr gerne Auto und ich habe einiges Verständnis für die alltäglichen Hindernisse. Aber Saboteuren muss schon das Handwerk gelegt werden (falls wirklich welche am Werke sind).

Gruß
Holger
Holger,

Sabotage hin oder her, Du wirst es wohl kaum prüfen können.

Auf meiner Strecke ist an der Kreuzung B308, Bräunlings-Flecken auch eine Fußgängerampel, die schaltet auch mal von selbst. Kann ich das ändern? Das Straßenbauamt kommt, wartet eine Stunde und geht wieder, weil da mal eben nichts geschieht. Ist halt so, bin da mittlereile recht abgestumpft, besonders wenn mein Feierabend nicht in Gefahr ist. Habe jeden Tag 24h Zeit und derzeit beim Arbeiten baustellenbedingt Zeit ohne Ende.

Gruß Frank U
Hi !

Naja Freigabe durch den TF mit einer Funkfernbedienung glaube ich eher nicht.

Siehe hier https://www.youtube.com/watch?v=_yMXdP3gU_k

Alles nach alter Marnie, schön mit Schlüssel und sportlicher Betätigung und das an einer Hauptstrecke.

Gruß Thomas
[quote nr= name= Schranken werden doch vom Lokführer mit einer Funkfernbedienung geschaltet. Richtig??[/quote]

Hallo zusammen,

es gibt 2 verschiedene Arten von Bahnübergang-Steuerungen:

- die vom Zug gesteuerte Bahnübergangs-Sicherung.
Einfach gesagt, überfährt hier der Zug einen Einschalt-Kontakt im Gleis, mit dem die Bahnübergang-Sicherung aktiviert wird. Dieses Kontakt ist gleichzeitig ein Achszähler.
Der Standort dieses Kontakts wird als "Beginn der Einschaltstrecke" bezeichnet und ist mit dem Signal Bü 2  ("Rautentafel") gekennzeichnet. Auf dieses folgt  am Bahnübergang das Bahnübergang-Überwachungssignal (Bü 0 bzw. Bü 1).  Bü1 = weisses Blinklicht oder weisses Dauerlicht, je nach Bauart.
Nach dem Bahnübergang befindet sich wieder ein Kontakt im Gleis, und zwar als Achszähler. Stimmen die an beiden Kontakten gezählte Achszahl überein, öffnet sich die Schranke.  

- die vom Fahrdienstleiter gesteuerte Bahnübergangs-Sicherung (gekoppelt mit davor liegendem Hauptsignal). Auch hier gibt es die eben beschriebenen Ein- und Ausschaltkontakte, aber keine Signale Bü 0 bzw. Bü 1. Der "Beginn der Einschaltstrecke" ist bei dieser Bahnübergangs-Sicherungs-Art mit dem Signal Bü 3 ("Merktafel") gekennzeichnet.

So mal ganz grob die Bahnübergang-Sicherung in D.
Also mit Fernbedienung vom Führerstand aus: Is nix.
Dazu wären die Bremswege einfach zu lang.

Viele Grüße,
Andreas

Zitat

Also mit Fernbedienung vom Führerstand aus: Is nix.




Nur weil Du das nicht kennst, heißt es nicht, daß es das nicht gibt.

Auch hier in NRW gibt es Strecken, die mit "Pistolenzielscheiben" ausgestattet sind. Der Tf hat einen Infrarot-Sender und bedient damit den BÜ.

Hersteller ist u.a.: http://www.bahntelematik.de/produkte/bew%C3%A4...e/infrarotsteuerung/

Und schau zum Beispiel mal hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zugleitbetrieb

Da gibt es unter "technischer Sicherung" auch die Beschreibung der "Pistole" zur Steuerung von BÜ und anderen Einrichtungen.


Deine Aufzählung von BÜ-Sicherungen ist ohnehin völlig unvollständig.
An Hauptbahnen sind die meisten BÜ ohne deckendes Haupt- oder Blocksignal. Dort gibt es auch kein Blinklichtüberwachungssignal. Und der Anstoß der Sicherung erfolgt auch nicht per Fahrstraßenanstoß sondern über Gleiskontakt. Die Störungsmeldungen laufen beim Fahrdienstleiter auf. Daher heißen die Dinger dann auch BÜ-FÜ.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahn%C3%BCbergang_(Deutschland)#F%C3%BC-Anlagen

Viele weitere Bau- Anstoß- und Überwachungsarten befinden sich im obigen Artikel verlinkt.

Das Du nach Deiner Beschreibung Lokführer bist, erschreckt mich in dem Zusammenhang!

Gruß
Klaus


Hallo zusammen,

vielleicht hilft es sich einfach mal die Strecke konkret anzuschauen statt über verschiedene Techniken zu spekulieren.

Wie man hier sehr gut sehen kann, steht in der Ausfahrt Marienburg ein Bahnübergangsüberwachungssignal. Also sind es Lo-Anlagen, die üblicherweise vom Zug aktiviert werden. In Marienburg selber kann der BÜ am Bahnsteig auch manuell eingeschaltet werden, also durch den Tf manuell aktiviert. Das ist üblich wenn der Halt in der Einschaltstrecke liegt.
Solche BÜ sollen eigentlich nicht von alleine angehen, durch nen Blitzschlag ist sowas durchaus schon passiert - aber das dürfte ja hier nicht der Fall sein.

https://www.youtube.com/watch?v=jA2VRUr-MRU

Manuelles Einschalten solcher BÜ auf der Strecke macht von der Bahn sicher keiner zum Spaß... Wenn das regelmäßig passiert wäre tatsächlich die Frage, ob da irgendeine Störung an einem BÜ vorliegt oder es sich um Bahnfrevel handelt.

Viele Grüße

Dirk
Hallo,
diese im Film vorgestellte Sicherung eines Bü ist ein ganz normales gängiges Verfahren wenn der Bü eine Störung beim Fdl anzeigt. Aufgrund der manuellen Sicherung des Bahnüberganges durch den Tf welcher mit Steuerwagen voraus aus Prien am Chiemsee kommend, ist an diesem Bü eine HET Hilfseinschalttaste vorhanden. Alle Züge welche vor diesem Bü zum Halten gekommen sind, hatten mit Sicherheit dazu einen schriftlichen Befehl. Das erste Fahrzeug muss vor dem Standort der HET halten. Aber irgendwie haben wohl die beiden Railjets aus Richtung Übersee kommend, augenscheinlich den Halteplatz vor der HET nicht so ganz getroffen. Beachtenswert ist auch der Meridian bei dem aus Prien kommend die Führerstandtüre schon auf geht und der wahrscheinliche Tf oder Begleiter noch vor dem Stillstand des Zuges absteigt, und den Bü sichert. Führerstandstüre direkt an der HET.
Als die Strecke Winden nach Bad Bergzabern damals für den Personenverkehr reaktiviert wurde, wurden mehrere Bahnübergänge auch mit der Laserpistole nach Stillstand vor dem Bü aus dem Führerstand heraus durch den Tf eingeschaltet, wird aber meines Wissens nach heute nicht mehr auf dieser Strecke praktiziert.

@AK
Du hättest vielleicht lieber schreiben können/sollen, dass es dieses Verfahren auf Hauptbahnen mit aller Wahrscheinlichkeit, nicht gibt.

Gruß Tf150150


Hallo,

das mit den "Pistolenzielscheiben" klingt ein wenig nach Kirmes/Jahrmarkt. Wenn das nur auf wenigen Nebenstrecken zum Einsatz kommt, muss das sicher nicht jeder Lokführer in Deutschland kennen.

Es gab vor ein paar Jahren noch eine weitere Form der Bahnübergang-Steuerung. Auf der privaten Strohgäubahn gab es ein speziellen Einschaltkontakt der bei den eigenen Fahrzeugen fest verbaut war und bei Gastfahrzeugen am führenden Fahrzeug an der Kupplung hing. Siehe hier bei den Bildern 7, 8, 11 und 17:

https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,1269729

Grüße
Markus
Hallo,

wenn ein Zug zwischen dem Signal Bü oder Bü 3 und dem Bahnübergang gehalten oder langsamer als 20Km/h gefahren ist, ist bei folgenden Fällen keine Sicherung erforderlich.
1. Ein Zug hat bei einer Anlage mit Signal Bü 2 an einem Bahnsteig planmäßig angehalten und zwischen   dem Zug und dem Bahnübergang zeigt ein Überwachungssignal oder Überwachungssignalwiederholer Bü 1.
2. Ein Zug hat bei Anlage mit Signal Bü 2 zwischen Signal Bü 2 und dem Bahnübergang ausschließlich wegen Haltstellung eines Hauptsignals langsamer als 20 Km/h gefahren oder zum Halten gekommen, und bei Weiterfahrt zeigt ein Überwachungssignalwiederholer in unmittelbarer Nähe des Hauptsignals Signal Bü 1.
3.Ein Zug hat bei einer Anlage mit Signal Bü 3 zwischen Signal Bü 3 und dem Bahnübergnag ausschließlich an einem Bahnsteig planmäßig gehalten.
4. Ein Zug hat bei einer Anlage mit Signal Bü 3 zwischen Signal Bü 3 und dem Bahnübergang ausschließlich wegen einem Halt zeigenden Hauptsignal gehalten oder wurde langsamer als 20Km/h und zur Weiterfahrt wird eine Fahrtstellung, Signal Zs1, Zs7 oder Zs8 gezeigt.

Es gibt aber auch Anlagen, bei denen der Tf am Bahnsteig planmßig hält und wenn eine bestimmt Zeit überschritten wird, ein Wecker ertönt, und der Tf die Einschalttaste zum erneuten einschalten des Bahnüberganges bedienen muss, damit sich der Bahnübergang nicht vorzeitig öffnet.

Gruß Tf150150


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