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THEMA: Von Euch empfohlene, maximale Standzeit einer Lok

THEMA: Von Euch empfohlene, maximale Standzeit einer Lok
Startbeitrag
BE44 - 25.03.19 22:02
Guten Abend zusammen,

ich war gestern Abend etwas geschockt:
Ich habe die meisten meiner Loks zwischen 15 Monaten und 30 Monaten nicht mehr in Betrieb gehabt. Das Ergebnis: Keine dieser Loks lief noch annähernd zufriedenstellend, sie ruckeln alle, auch nach 20 oder 40 Metern Fahren laufen sie nicht annähernd zufriedenstellend.

Was nun zu tun ist, ist mir bewusst (es sind viele FLM Loks dabei...), ich werde die Loks rundum pflegen (inklusive Ultraschall Bad) und kein FLM Öl verwenden.
Doch für danach:

Was ist aus Eurer Sicht die maximal empfohlene Standzeit einer Lok
- damit sie sofort rund läuft,
- damit sie nach 5 oder Metern wieder perfekt rund läuft?

Auf Eure Erfahrungswerte bin ich gespannt,
viele Grüße,
Boris.

Hi Boris !

Auch ich wie wahrscheinlich jeder hier kennt dieses Problem, gerade bei Digitalbetrieb.

Ich mache eigentlich nichts als die Lokomotiven wieder einzufahren, die dann meistens wieder so funktionieren wie gewohnt.
Wenn eine mal digital überhaupt nicht will, wird der analoge Testkreis aufgebaut, kurios ist das die meisten analog dann fahren und danach auch wieder digital.

Gruß Thomas
Hallo Thomas,

der Effekt des Einfahrens liegt wahrscheinlich meist im "Polieren" aller Schleifkontakte, denke ich. Den Kohlen dürfte es wohl auch helfen?!

@ Analog fahren: Das durchdringe ich auch nicht, warum das so viel besser klappt.

Schönen Abend, Boris.

P.S.: Und was würdest Du sagen, wann sollte spätestens eine Bewegungsfahrt anstehen?
Ich habe mal wieder meine "alte" Spur Z Märklin MiniClub Sammlung ausgepackt. Ein ICE, der seit Ende der 80er nicht mehr gelaufen ist, aufs Gleis gestellt und lief sofort sauber, besser als manche neue Spur N Lok heute, genauso wie eine 111 und die 194. Dagegen läuft der TEE VT 11.5 aus der Mitte der 90er gar nicht, die Drehgestelle sind total verharzt und lassen sich schon kaum hin- und herschwenken.

Bei meinen Spur N Loks habe ich bisher eigentlich keinen Unterschied zu den Laufeigenschaften gemerkt, teilweise sind da auch weit über 20 Jahre alte "Schätzchen" dabei. Alle Loks laufen gleich gut/schlecht unabhängig der Stand-/Lagerzeit.

Deshalb kann man meiner Meinung nach die Frage der max. empfohlenen Standzeit nicht pauschal beantworten.

Grüße Andreas
Hallo,

sehe ich genau so wie Andreas, mir ist bislang diesbezüglich außer der Brawa 216, 1 von ca. 100  kein Triebfahrzeug analog negativ aufgefallen. Allerdings gab es keine Standzeiten über ein Jahr....

Gruß
Gabriel
Bevor man die Lok komplett zerlegt und ultraschallt würde ich empfehlen es mit einer vorsichtigen Einfahrzeit zu versuchen. Also im mittleren Geschwindigkeitsbereich rollern lassen und mal 10 Minuten wegen der nervigen Stotterei nicht hingucken. Denn neben den Kontaktschleifstellen werden auch die Radlaufflächen (und die Schienenköpfe) angelaufen sein.

Ich bemühe mich jede Lok mindestens 1x im Quartal ein paar wenige Runden laufen zu lassen. 30 Monate erscheinen mir etwas zu viel Dornröschenschlaf. Wenn Du die Anlage dafür nicht extra aufrüsten willst (falls auch sie lange Zeit ohne Betrieb ist), dann lege dir einen Rollenprüfstand zu.

Gruß
Olaf
Moin,

bei mir hat der Tipp meines Händlers sehr geholfen: nach langer Standzeit (mehr als 1 Jahr) eine Stunde lang pausenlos vorwärts fahren lassen, dann eine weitere Stunde rückwärts!

Gruß,
Albrecht.
Hallo,
so extreme Probleme hab ich eigentlich nicht. Wichtig ist, dass man die Loks erstmal auf einen vernünftigen Zustand bringt, dann sind auch längere Standzeiten kein großes Problem. D.h. speziell bei Fleischmann erstmal entölen / entfetten und neu abschmieren, um das Fleischmann-Harzöl loszuwerden. Bei anderen Loks baue ich gern die Stromübertragung um, so dass Schleifer möglichst überflüssig werden. Die meisten meiner Loks übertragen daher mit Litzen den Strom vom Drehgestell zur Platine. Ganz wichtig ist auch, dass die oft vorhandene übermäßige Ölung der Loks beseitigt wird. Speziell bei Brawa triefen die Loks regelrecht vor Öl, aber andere Hersteller sind manchmal auch nicht besser.

Was kann bei längeren Standzeiten passieren?
Eigentlich nicht viel. Größtes Problem ist Korrosion. Bei Kupfer kann man das sehr schön sehen, das Metall wird immer stumpfer und dunkler. Auf so angelaufenen Stellen bekommt man kaum noch vernünftigen Kontakt, selbst löten ist ohne Flussmittel fast unmöglich. Das gleiche passiert auch bei Neusilber, Nickel oder Zinn, alles Metalle, die bei der Modellbahn verwendet werden. Im Betrieb wird die dünne Oxidschicht immer wieder abgerieben, ist sie aber erstmal da, dauert es ne Weile, bis alles wieder freigefahren ist.

Zweites Problem ist Öl. Je nach Lagerung der Loks kriecht das mehr oder minder schnell überall hin, schlimmstenfalls bis in den Motor. Dort saugen sich dann die Kohlen voll, sie werden weich und produzieren mehr Abrieb. Da die Pampe klebrig ist, verkleistert sie den Kollektor, was schlimmstenfalls Motor und / oder Decoder beschädigen kann. Aber das Öl kann auch zwischen Schleifer wandern und sorgt dann dort für Kontaktschwierigkeiten. Da hilft dann nur Reinigung, von allein löst sich das Problem nicht mehr.

Was tun, wenns passiert ist?
Verharztes Öl kann die Räder so festsetzen, dass man sie nur noch mit Gewalt bewegen kann. Man bekommt es aber ziemlich gut mit SR24 (auch als Dampföl bekannt) gelöst. Ich zerlege die Loks immer so weit möglich und lege die Chassis dann in einer Wanne in SR24 ein. Ab und an nehm ich sie raus und bewege die Räder ein bisschen. Nach 1 - 2 Stunden sollte alles wieder freigängig sein.

Verölte Schleifer etc. reinige ich mit einem in Waschbenzin / Feuerzeugbenzin getauchten Stückchen Küchenpapier. Einfach einen Fetzen in die Pinzette nehmen, mit dem Reinigungsmittel benetzen und über die verölten Stellen wischen.

Korrodierte Stellen bekommt man mit einem Glasfaserstift wieder blank. Bei Rädern und Radschleifern mach ichs aber anders, dafür schließe ich zwei Kabel an die Platine an, über die ich das Fahrzeug direkt mit Strom versorgen kann. Dann lasse ich den Motor laufen, was die Radschleifer schon freimacht. Die Räder werden dann mit einer Radreinigungsbürste gesäubert.

Viele Grüße
Carsten
Moin,

ich finde mehr als ein paar Stunden ist unwirtschaftlich

Meine Loks zicken auch häufig rum, wenn ich sie mal länger abgestellt habe oder die HU doch wieder länger gedauert hat.
Dann muss man sie halt zu ihrem Glück zwingen und ein bisschen bewegen. Die Meisten haben 2 Probleme:
- angelaufene Räder
- der Motor hat nen Freischwimmer im Öl gemacht

Eigentlich möchte ich auch meine Loks regelmäßig bewegen, praktisch ist aber nur ein kleiner Teil digital und einsatzbereit.

Gruß Moritz
Hallo,

warum das analog besser läuft.....

das liegt an der eigtl. Spannung am analogen Trafo. Angegeben z.B. 12V, gemessen 13,5V der tatsächliche Spitzenwert, also der höchste Punkt der gleichgerichteten Halbwelle beträgt aber das 1,4 fache des gemessenen Wertes, hier also 19V ( an einem Kondensator sind es sogar 21,5V )

Diese Spannungsspitzen durchbrechen die Korrosionsschichten leichter als eine konstante Digitalspannung von 14 oder 16V. Der Analogfahrer kann dies auch gut beobachten, das mit voll aufgedrehtem Regler das stocken schneller weniger wird als bei halber Geschwindigkeit. ( hat nichts mit dem Schwung zu tun ), dies zeigt sich daran, dass die Lok dann auch im unteren Spannungsbereich wieder besser fährt.

Wie gehabt, es geht hierbei nicht um Schmutzschichten sondern um die leichten Oxidschichten, die sich bei längeren Standzeiten bilden.
Ähnliches gilt übrigens auch bei chemischer (!) Brünierung, welche durch oxidieren erzeugt wird ( nicht aber bei schwarz vernickelt! Das ist eine metallische Oberfläche. )

Das "stundenlange" einfahren halte ich nicht für sinnvoll, da helfen Kontaktsprays (Elektronikhandel) oder das bekannte ATF wirkungsvoller. Sie lösen bzw. verhindern solche Schichten.

VG kkStB

P.S. habe auf meiner analogen Anlage seit Verwendung von SR24 und/ bzw. Kontaktspray fast keine (Kontakt- ) Probleme mehr. Lok's, die nach längerer Standzeit ruckeln werden auf einem Testgleis mit Kontaktspray ( ein paar Tropfen genügen) eingefahren. Ein paar Minuten!


Hallo Olaf,

vielen Dank. Die Schienen sind gereinigt.
Ich werde es noch ein wenig mit Einfahren probieren, aber es sind schon echt viele FLM Loks dabei, bei denen soll man ja eigentlich auch mal eine Grundreinigung machen?!

Hallo Carsten,

Danke für die vielen tollen Hinweise!!

VG,
Boris.
Hallo Boris,
keine Ursache. Und ja, bei Fleischmann macht eine Grundreinigung Sinn. Ich hab schon etliche Loks mit mehr oder minder verharztem Getriebe / Fahrwerk in der Hand gehabt, deutlich mehr als bei anderen Herstellern. Deswegen würde ich die immer schon prophylaktisch entölen und neu schmieren, denn unverharzt lässt sich das Zeug noch leichter entfernen, als wenn schon alles festgebacken ist.

Viele Grüße
Carsten
Hallo Carsten,

auch wenn es an x Stellen sicher schon x-fach gesagt wurde, was sind die Fette und Öle deines Vertrauens, für die Neuschmierung?

Schöne Grüße, Carsten
Hallo Carsten,
ich hab mir vor Jahren mal ein Modellbaufett bei Conrad gekauft, das ich dafür nutze. Ich denke, hier wird einfach zu viel Brimborium gemacht, solange das Zeug schmiert und nicht verharzt, sollte es ok sein. Wir haben ja keine großen Belastungen, da brauchts meiner Meinung (und Erfahrung) nach keine Wundermittel.

Viele Grüße
Carsten
Guten Morgen Christian (kkStB),

Danke für Deine Hinweise.
Eine Frage: Wie bringst Du das Kontaktspray auf?

VG,
Boris.
Hallo Carsten,

danke, dann verwende ich einfach weiter das »Wundermittel«, das ich im Schrank habe

Schöne Grüße, Carsten
Hallo
Ihr kennt das Problem mit den stehenden Rädern bei den Flm. Dampfloks? Ich habe sie mühsam im US Bad wieder frei bekommen. Legt oder hält man die Lok auf die Seite, stupst eine Achse von unten nach oben, muß sie von alleine wieder runter fallen. Danach wird nicht mehr geölt, die Achsen laufen bei mir trocken und es kommt nicht mehr zum "stehen bleiben". Getriebe werden mit Fett von Mtx. geschmiert und die Motorlager mit einer Stecknadelspitze Spezialöl (Wässrig dünn) geölt.  
Ja, das ist meine Art die Lok zum vernünftigen laufen zu bringen.
Gruß elber
Hallo,
ich lese hier immer bloß kein Fleischmannoil nehmen! Welches Oil nehmt Ihr denn?
Gruß
Werner
Hallo Werner,

ich verwende auf Empfehlung meines Eisenbahnladens hin weder FLM noch Märklin, sondern Faller Öl.

VG,
Boris.
Hallo Werner,
siehe #13:
https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1102932#aw13

Viele Grüße
Carsten
Hi,

nimmt jemand von euch WD-40 für die Pflege der Loks?

Gruß
Markus
Hallo,

ja, WD 40 geht auch gut, vorallem um verharzte Lager zu reinigen (über Nacht einweichen). Habe allerdings den Eindruck, das WD 40 zur Dauerschmierung weniger geeignet ist, da es als leichtes Öl zu schnell verdunstet.

Zum "harzfreien" schmieren (Schnecken/Lager) eignet sich auch hervorragend einfache Vaseline.

Und, Boris, Kontaktspray in ein kleines Döschen sprühen, so hat man flüssiges Material, welches sich mit Pinsel auftragen lässt. Ähnlich dem oft besprochenen ATF-Öl kann man ein paar Tropfen auch einfach auf die Gleise geben und vom fahren Zug verteilen lassen. Empfehlenswerterweise nie vor Steigungen! Das Zeug rutscht extrem ( verdunstet aber auch nach einiger Zeit ).

VG kkStB

@ elber #16
das "stehenbleiben" der Räder von FLM Dampflok's kann auch von zu strammen Schleifern kommen. Sind die zu straff eingestellt, blockieren die ganz gerne, besonders in Kurven. Hier gilt es das richtige Maß zwischen gutem Kontakt und Leichtgängigkeit zu finden.


Vielen Dank, kkStB!
#19
Hallo Carsten,
für sämtliche Zahnräder, Getriebe, Antrieb usw. nehme ich das B 52 Fett. Aber für diverse Sachen braucht man mal ein Tröpfchen Oil, Motorwellen, Achsen usw.!
Gruß
Werner
Hallo Werner,
Motorlager sind normalerweise geschmiert, zusätzliches Öl schadet da eher. Achsen müssen auch nicht unbedingt geschmiert werden. Bei Schlepptender-Loks mit nicht angetriebenen Treibrädern kann Öl oder Fett z.B. auch dazu führen, dass der Widerstand eher größer wird und die Räder stehenbleiben. Dann lieber trocken laufen lassen, wie gesagt, sind unsere Fahrzeuge keinen so riesigen Belastungen ausgesetzt.

Viele Grüße
Carsten
Hallo Werner,

ich gehöre auch zu der Fraktion der Motorlager und Achsenöler an.

Hierfür verwende ich von Faller das Teflonöl, hat Trockenlaufeigenschaften und ist elektrisch nicht leitend. ATF für die Achsen geht auch.  

@ Carsten
Quietschende Motorlager sollte man schon ölen, oder tauschst du dann den Motor aus?

Es ist doch immer eine Frage welches Öl / Schmiermittel mal wofür verwendet.

Gruß Detlef

Hallo,
das sehe ich aber auch so wie Detlev, wenn ein Motorlager quitscht muß ein Tröpfchen Oil dran, genauso wenn ich einen Motor komplett gereinigt habe.
Gruß
Werner
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Zum "harzfreien" schmieren (Schnecken/Lager) eignet sich auch hervorragend einfache Vaseline.


Es gibt keine Wundermittel.
Es gibt nichts besseres
Bestens geeignet für Künststoff und Metalllegierungen
Kosten, lachhaft
1KG in der Apo 9,00€
reicht ein Modellbahnerleben.

LG Kalle


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