THEMA: Gedeckte DR-Wagen "Reisegepäck Expressgut" (Flm 826214 neu)

Moin Karl

Die fuhren ab Mitte der 70er bis zum Ende der DR quasi in fast allen Personenzügen als eine Art Packwagen mit.

Gruß Ralph

Moin Karl,

diese Wagen fuhren oft in Reisezügen der DR und hauütsächlich entsprechenden Güterexpresszügen, sogenannten Gex. Da liefen Sie zusammen mit Postwagen, Gepäckwagen, Postcontainerwagen, oder zu überführenden Reisezugwagen, welche auch gern in die Gex eingestellt waren. Mit der Einstellung der Gex um 1993 hatte sich das Thema aber erledigt und die dafür vorgehaltenden Wagen wurden ausgesondert. Auch war der Einsatz manchmal recht wirr, mal wurde den Zügen ein alter Gepäckwagen mit gegeben dann wieder ein einfacher Gbs wie besagtes Modell.


https://www.fotocommunity.de/photo/noch-mal-per...-ralf-goehl/25527087
https://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv...19780000-000048.html
https://imageshack.com/i/eyT7s9VMj
https://imageshack.com/i/eyKc8Igxj
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/...a%2C_August_1991.jpg
https://www.fotocommunity.de/photo/ditfurt-und-der-gex-andreasrossel/39870697


Gruß, Matthias

Edit: Links ergänzt

Hallo Matthias,
Das letzte Foto ist ja mal richtig MoBa tauglich. Gefällt mir am besten
MfG Torsten

Guten Morgen,

vielen Dank für die schnellen und interessanten Hinweise und Links!

Das Logo "Reisegepäck  Expressgut" scheint nach den gefundenen Bildern aber meist links auf den Wagenseiten gesessen zu haben, und nur seltener in der Mitte, so wie Fleischmann es nachgemodelt hat. Oder gibt es Gegenbeweise?

Es grüßt
Karl

Hallo,

liefen die Expressgut-Wagen nur im DR-Binnenverkehr oder kamen die auch in den Westen? Waren die Wagen auch in regulären Güterverkehr im Einsatz?

Grüße
Markus

Hallo Karl,

Ich bin nicht sicher, ob es derselbe Wagentyp ist, hier ist es mittig auf der Tür:

https://www.fotocommunity.de/photo/nun-noch-der-nachschuss-ralf-goehl/37634901

Beste Grüße
Karsten

Hallo


#6 Karsten

Ja das ist der selbe Wagen, womöglich diente jenes Foto zu der Modellauswahl...


Jedoch hat die Modellumsetzung einen Detailfehler, das Fahrwerk wurde durch "Versteifungen" für 120km/h ertüchtigt, diese typischen Streben fehlen bei dem Flm Modell und somit nur bedingt in Reisezügen einsetzbar.

Das Bremserbühnengeländer ist etwas "Dick", das schmälert etwas den Gesamteindruck.
Jedoch nach den Bildern zu Urteilen ist der Gbs eine sehr schöne Neukonstruktion.
Bleibt nur zu warten wie die Fahr und Kuppeleigenschaften sind, besonders in Bezug auf Normeinhaltung und mit der Hammerschmied Kurzkupplung wäre dann der Wagen noch einen Ticken schöner....


Grüße Jens

Hallo Markus,
Hallo Zusammen

Irgendwo hat das hier auch schon mal jemand geschrieben: Grundsätzlich kamen sie nicht in den Westen!

Zur Erklärung und dem Sinn dieser Wagen.
Wie lange Zeit bei der DB auch, gab es bei der DR eine Gütertransportpflicht für Endverbraucher. Eine Abtrennung zum regulären Güterverkehr in großen Mengen war also dringend geboten: Expressgut musste schnell geliefert werden!

Es handelte sich in der Praxis aber nicht nur um eilige Koffer - und Fahrradtransporte, sondern wegen der entstandenen Rohstoff - und Ölknappheit Anfang der 80iger Jahre, zunehmend auch um dringend (!) benötigte Kleinlieferungen zwischen den Betriebsteilen im verpackten Versand, wie Lampen, Schaltgeräte (Endschalter/Relais/Schützen usw.), Armaturen (Schieber, Klappen, Flansche usw.), Dichtungen, Kugellager, Werkzeuge aller Art, Düngemittel……
Ich selbst habe als Lehrling mal eine Packung Kugellager im Bahnhof abgeholt. Der Absendebeleg war zeitgleich abgesendet und nach einer Woche mit der Briefpost eingetroffen. Dafür bekam ich tags darauf das Päckchen nicht, weil es noch nicht da war. Ich musste also noch mal dahin und wir haben statt der geplanten Arbeit unsere Gartengrills fertiggestellt.

Insofern diese Artikel nicht als „Baustoffverschleppung“ den Verantwortlichkeiten der Räte der Bezirke unterlagen und somit nicht über Bezirksgrenzen versendet werden durften, wurde zunehmend gewerblich versendet und die Abholung erfolgte in den Bahnhöfen wo die Kofferausgaben zunehmend überquollen sodass bisweilen  die Güterabfertigung wieder hergerichtet werden musste.  Umschlagknoten entstanden etwa alle 70km längs und quer zur Bahn. War der Abstand von Bahn zu Bahn größer als 70 km wurde eine Annäherung pro Strecke auf ca. 35km angestrebt. In den 80igern wurden dann sogar flächendeckend Nachtschichten geschoben - so hoch und wichtig war der Expressgut - Bahnversand und weil dieser mit planmäßigen Zügen erfolgte, war der Umschlag durch Konzentration auf wenige Umschlagstellen dann zunehmend auch beherrschbar.  So hat das insoweit auch ganz gut funktioniert, wenn man die aus heutiger Sicht seltsamen Zu- und Umstände mal vernachlässigt.

Eilpäckchen und Eilbriefe, wurden jedoch nicht mit diesen Wagen transportiert, denn deren Endsortierung fand ja im Zuge und nicht im Bahnhof/Güterumschlag statt!

Gruß Sven

Vielen Dank, liebe Leute,

für die vielen interessanten Hinweise und Infos!

Die Fahreigenschaften der neuen Wagen sind leicht und gut, mit Profi-Köpfen (Flm 9545) kuppeln die Wagen sauber und fahren beinahe Puffer an Puffer.
Die Stärke der Bühnengeländer ist z. B. bei neuen Arnold-Wagen feiner, aber sie sind für mich an den neuen Fleischmann-Wagen akzeptabel.

Es grüßt
Karl

Hallo Sven,

danke für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir bei der Zugbildung.

Grüße
Markus