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THEMA: Gleisbelegtmelder - Denkfehler

THEMA: Gleisbelegtmelder - Denkfehler
Startbeitrag
torfkop - 06.04.20 08:51
Moin zusammen,

ich muss mal wieder eine dumme Frage stellen.
Wenn ich Gleisbelegtmelder setze, trenne ich ja einseitig das Gleis und führe entsprechend über den Belegtmelder einen Draht ans Gleis.

Bis vor kurzem bin ich davon ausgegangen, dass ich pro Block einen Belegtmelder setze. Jetzt ist mir aufgefallen, dass ich pro Melder natürlich nur ein Signal setzen kann, beispielsweise "enter" oder "in".

Ist also richtig, dass ich typischerweise 2 Belegtmelder pro Block setze oder?

Hallo Steffen!

Das kommt auf die Software an, mit der Du fährst. Ich fahre mit TrainController, da brauche ich nur einen Belegtmelder pro Block und kann trotzdem an jedem Blockende ein Signal haben.

Aber vielleicht denkst Du auch an eine ganz andere Konfiguration.

Herzliche Grüße
Elmar
Moin Elmar,

ich nutze aktuell Rocrail.
Ein Beispiel:
Im Bahnhofsbereich soll beim Eintreten in den Block die Geschwindigkeit reduziert und ab Blockende der Zug entsprechend gestoppt werden können.

Viele Grüße und vielen Dank für die schnelle Antwort
Bei vorbildnaher Software braucht es nur einen Freimeldeabschnitt im Selbstblock, bei Bahnhöfen je nach betrieblichen Wünschen, also optimiert nach Kosten oder hoher Auflösegeschwindigkeit und damit höherer Leistung des Bahnhofs. Diese eigenartigen Lösungen so mancher Modellbahnsoftware sind mir schleierhaft!

Gruß
Klaus
Das bedeutet nun rekursiv gedacht. Rocrail ist hier nicht ideal für die Anforderung.
Noch ist ide Arbeit, die ich in Rocrail investiert habe relativ gering (max 20 Stunden).

Scheinbar sollte ich doch überlegen, die Software zu wechseln
Hi Steffen,

ich gehe mal davon aus, dass Du mit RocRail steuern möchtest. Das was Du mit "enter" oder "in" bezeichnest, ist kein Signal, sondern ein Ereignis. Das hat mit einem Bahnsignal mal gar nichts zu tun.

Die Trennung in RocRail ist notwendig, damit die Software in der Lage ist, den Zug möglichst punktgenau zum Halten zu bringen vor einem Signal. Keine Ahnung, wie man das in einer anderen Softwae schafft, wo nur 1 Belegtmelde-Abschnitt pro Block eingerichtet werden muss, aber es scheint dafür eine Lösung zu geben.

RocRail kennt das Ergeignis "enter2in" (sprich: enter to in); das ist sozusagen die Zusammenfassung von "enter" und "in", dabei wird die Lok mit dem Erreichen des Abschnitts gemäß der in der Lok eingestellten Bremsverzögerung zum Stehen gebracht. Und das bedeutet aber, dass dann jeder Zug an einer anderen Position stehen bleiben wird.

Wenn man es so macht, wie es von RocRail empfiehlt, dann lässt Du beim Erreichen des "enter"-Ereignisses die Lok auf eine geringe Geschwindigkeit abbremsen und die Lok fährt dann mit dieser Geschwindigkeit bis zum Abschnitt, welches das "in"-Ereignis auslöst. Dort wird die Lok dann gestoppt, wodurch sie nur mehr wenige Milimeter (je nach eingestellter Geschwindigkeit) weiter fährt. In RocRail werden dann diese beiden Belegtmelde-Abschnitte zu einem logischen Block zusammen gefasst.

Übrigens: Wenn der Block von beiden Seiten aus befahren werden sollen, brauchst Du noch einen dritten Belegtmelde-Abschnitt, weil ja beidseitig je ein "enter"- und ein "in"-Ereignis ausgelöst werden müssen.

Herby
Hi,

wenn Du noch im Aufbau bist, würde ich Dir - zumindest verkabelungsseitig - empfehlen, hier drei Melder pro Block vorzusehen. Wenn Du die dann doch nicht brauchst, kannst Du die Kabel unter der Platte einfach zusammenhängen.

Die Softwarelösungen arbeiten nach dem Prinzip, dass sie die Geschwindigkeiten und die Längen kennen und daher die restlichen Ecken berechnen. Das bedeutet aber zum Einen, dass die das sehr genau kennen müssen und Du auch jeden Block genau ausmessen musst.

Ich zumindest habe da nicht so ganz das vertrauen, dass das wirklich funktioniert. Mit den 3 Abschnitten bist Du auf der sicheren Seite auch für einfachere Software.

Bei mir schaue ich, dass ich die Blöcke alle in etwa gleich lang lasse (1,70 für die Nebenbahn, 2,70 für die Hauptstrecke. Die Abschnitte vorne und hinten sind dann jeweils 25cm und der Mittlere dann den Rest (1,20/2,20). Weichen etc. schaue ich dass die nur zwischen den Blöcken sind.

Damit habe ich auch eine wesentlich einfachere Konfiguration, da jeder Abschnitt exakt einem Block zugeordnet ist und ich nicht mischen muss. Ein 2-Richtungsbetrieb ist ebenfalls leicht möglich.

Grüße Micha
@ Klaus #4

Rein nur aus Neugierde: Kann Du das technisch erklären, wie das (beispielsweise in Train-Controller) funktioniert mit nur einem Belegtmelde-Abschnitt?

Übrigens: Hier in dem nachfolgend verlinkten Video zeigt Wolfgang Wutzmer zusammen mit Frank Buttig, dass es wohl auch im Train-Controller üblich ist, mit 2 bzw 3 Abschnitten pro Block zu arbeiten. Wolfgang Wutzmer redet hier von BA (Blockanfang) und BE (Blockende), Etwa ab der Zeitmarke 15:00 ist davon die Rede, nachdem er dort die Belegtmelder ins Spiel bringt:
https://www.youtube.com/watch?v=oX08pYcqdkc

Herby
Hallo Herby!

Ich antworte an Stelle von Klaus: In TrainController werden alle Triebfahrzeuge eingemessen. Das bedeutet, daß die Software genau weiß, bei welcher Fahrstufe des Fahrzeug welche Geschwindigkeit hat, also auch, welche Strecke es bei einer bestimmten Geschwindigkeit in einer bestimmten Zeit zurücklegt.
Soll ein Zug in einem Block anhalten, wird zunächst dessen Eintritt in den Block durch den Belegtmelder gemeldet. Dann fährt der Zug mit der bisherigen Geschwindigkeit weiter bis zum Bremsmelder. Die Software rechnet mit, wann er dort ankommt. Dann wird die Geschwindigkeit allmählich reduziert bis zum Haltmelder. Da die Software den Abstand der Melder vom Blockbeginn kennt, rechnet sie immer mit, wo der Zug sich gerade befindet - auch geschwindigkeitsabhängig - und bringt den Zug dann am richtigen Punkt zum Stehen.
Ich kann aus Erfahrung sagen: Es funktioniert.

Für die Gegenrichtung müssen natürlich eigene Brems- und Haltmelder eingerichtet werden.

Herzliche Grüße
Elmar
Hi Elmar,

was genau meinst Du mit "eigene Brems- und Haltmelder"? Das sind doch auch 2 Belegtmelde-Abschnitte auf der Anlage, oder?

Herby
Ergänzend:
Es sind keine realen Brems- und Haltmelder, sondern von TC errechnete und frei verschiebbare Punkte für jede Fahrtrichtung getrennt anlegbar.

Es bleibt aber auch in TC unbenommen, 2 oder 3 Meldeabschnitte pro Block real einzurichten.


Jürgen H.
Hallo Herby!

Es ist so, wie Jürgen es geschrieben hat. Ich will das noch präzisieren. Die beschriebenen Melder sind virtuell. Sie existieren also nur in der Software.

Nehmen wir an, ein Block ist 1,20 Meter lang. Dann kann ich festlegen, daß der Bremsmelder 40 cm vom Blockanfang entfernt liegt, der Haltmelder 1,10 Meter. TrainController rechnet dann also nach dem Eintreten des Zuges in den Block mit, wann der Zug 40 cm zurückgelegt hat und verlangsamt ihn dann kontinuierlich auf den folgenden 70 cm, bis der Zug am Haltmelder zum Stehen kommt.

Man kann sogar für verschiedene Züge unterschiedliche Brems- und Haltmelder definieren, so daß z. B. ein Güterzug einen längeren Bremsweg hat und vor dem Signal hält, eine S-Bahn dagegen mit einem kürzeren Bremsweg in Bahnsteigmitte.

Für all das braucht man nur einen Hardware-Belegtmelder im Block.

Herzliche Grüße
Elmar
Danke für die Klarstellungen; ich denke, ich würde das auch in TC mit 2 bzw 3 Meldeabschnitten arbeiten, weil mir wäre der Aufwand des Einmessens schlicht zu aufwändig.

Herby
Zudem lassen sich sehr viele weitere "Ereignisse" zur Steuerung von Fahrzeugen einsetzen. Auch das Verlassen eines Blocks ist ein Ereignis, welches sich zur Positionsermittlung nutzen läßt. Fährt ein Zug in ein Bahnsteiggleis, ist das Verlassen des vorgelegenen Abschnitts ein weiterer Hinweis, daß der Zug bereits vollständig im Bahnhofsgleis eingefahren ist. Über die bekannte Zuglänge ist somit wieder die Geschwindigkeit und die Position der Zugspitze bekannt. Somit läßt sich das Regelverhalten ( Fahrstufe vs. Geschwindigkeit ) jederzeit ermitteln. Selbst auf Gefälle- und Steigungsstrecken kann die unterschiedliche Geschwindigkeit ermittelt werden, falls die Regelung im Dekoder nicht perfekt ist. Für Analogbahnen ist dies ohnehin so realisiert, wenn automatischer Fahrbetrieb stattfinden soll.

Das ein eigener Stop-Abschnitt hilfreich ist, um Züge punktgenau anzuhalten, steht dabei außer Frage, denn gerade bei sehr langsamer Fahrt ist das Regelverhalten immer schwierig.

Gruß
Klaus

Hallo Herby!

Auch wenn Du mit 2 oder 3 Meldeabschnitten pro Block arbeitest, mußt Du die Triebfahrzeuge einmessen. Schließlich soll die Software ja die Geschwindigkeit der Fahrzeuge steuern, orientiert sowohl an der Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs als auch an der Höchstgeschwindigkeit von Blöcken und Weichenstraßen. Gerade das macht ja den Reiz der Software-Steuerung aus.

Herzliche Grüße
Elmar
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

mußt Du die Triebfahrzeuge einmessen


Müssen muss man nicht.
Es gibt die vereinfachte Variante, bei der nur 3 Geschwindigkeiten mittels Schieberegler im Programm grob eingestellt werden. Bei mehreren Meldern pro Block reicht das sogar ohne jede Einstellung aus.
Mit TC Bronze geht auch kein Einmessen.
Richtig "lecker" wird es aber erst ab Silber mit einmessen.
Das völlig freie virtuelle Verschieben von Meldern ist einfach klasse.
Ab Gold gibt es auch noch andere Ereignismelder, wie z.B. Lokpfiff auslösen vor Bahnübergang usw.
und das auch noch individuell auf Loks und Züge verteilbar.

Jürgen H.
@ Elmar

Ich kenne TC nicht, deswegen frug ich ja danach.

In RocRail gibt es nur 1 Variante des Einmessens. Und zwar muss man den Block so konfigurieren, dass die Software beim Erreichen des "enter"-Melders den Zug manuell auf Kriechgeschwindigkeit bringt. Dabei werden in einer definierten Anzahl die Fahrstufen so reduziert, dass der Zug den "in"-Melder punktgenau erreicht, also weder zu früh noch zu spät. Dabei wird die Software in einen Trainingsmodus gesetzt und mit einem "Standard"-Wert begonnen. Der Zug erreicht dann den "enter"-Melder mit Reisegeschwindigkeit und der Zug wird gebremst. Dabei kann es 3 Ergebnisse geben:

(1) Der Zug erreicht punktgenau den "in"-Melder, dann wird mit den letzten Einstellungen gefahren und es braucht keinen weiteren Versuch mehr.

(2) Der Zug erreicht den "in"-Melder, bevor er Kriechgeschwindigkeit erreicht hat.

(3) Der Zug erreicht die Kriechgeschwindigkeit lange bevor er den "in"-Melder erreicht.

In den beiden Fällen werden die Parameter für das manuelle Verlangsamen der Lok entsprechend angepasst (verkürzt oder verlängert) und der Vorgang wird wiederholt. Das geht so lange, bis (1) erreicht wird. Und mit diesen Werten wird dann auf der Anlage gefahren. Und: dieses Einmessen kann auch während des Betriebs vorgenommen werden, sodass allmählich die Genauigkeit des Stoppens erhöht wird.

Aber sowas wie ein Einmessen der Lok zum Zwecke des Eruierens, wie lange eine Lok bei welcher Fahrstufe braucht, um eine vorgegebene Strecke abzufahren, das gibt es da nicht.

Herby
Hallo Herby!

Das funktioniert in TrainController ganz anders:

Man definiert eine Meßstrecke und gibt den Block und die Länge in TC ein. Dann legt man die langsamste Geschwindigkeit der Lok (=Kriechgeschwindigkeit) fest, und zwar am fahrenden Objekt. Die Höchstgeschwindigkeit hat man schon vorher eingegeben.

Und nun läßt TC die Lok vollautomatisch zehnmal hin- und herfahren, zuerst mit der eingestellten Kriechgeschwindigkeit, dann stufenweise immer schneller bis zur Höchstgeschwindigkeit. Die Meßwerte werden in einem Diagramm festgehalten.

Hallo Jürgen!

Für mich besteht der Reiz der Steuerungssoftware gerade darin, daß auf meiner Hauptstrecke automatisch der Schienenbus mit höchstens 90 km/h, die 141 120 km/h, die V 160 140 km/h, der IC 200 km/h und der ICE 250 km/h fahren. Auf der Nebenstrecke hingegen fahren sie ALLE nur 80 km/h, weil sie es dort nicht schneller dürfen. Ebenso kann ich für verschiedene Weichenstraßen in einem Bahnhof unterschiedliche Höchstgeschwindigkeiten eingeben, die dann für alle gelten. Das Verfahren mit drei Fahrstufen mag einfacher sein, aber es erscheint mir, wie Du es ja selbst auch ausdrückst, etwas grob.

Trotzdem ist es gut, daß es verschiedene Möglichkeiten gibt, von denen sich jeder die für ihn passende heraussuchen kann.

Herzliche Grüße
Elmar


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