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THEMA: Luxus-Dilemma LED-Beleuchtung bei meinem Hochbahnhof

THEMA: Luxus-Dilemma LED-Beleuchtung bei meinem Hochbahnhof
Startbeitrag
Neuber* - 22.07.19 20:37
Hallo Leute,

guckt Euch doch bitte mal meinen fast fertigen Hochbahnhof an. Zeitraum ist Epoche 2, ca. 30er Jahre, Ähnlichkeiten mit "Berliner Namen" sind natürlich rein zufällig...

Der obere Teil ist so gut wie fertig. Eine bißchen "wheatering" noch, und gut!

Ich habe heute angefangen, die Einrichtungen für die Läden zu basteln. Es geht um den Blumenladen, rechts neben den Gleiszugängen. Und da ist mir dann doch gleich ein echtes, großes Dilemma aufgefallen. Ich habe mir extra die gelben LEDs von Viessmann gekauft, weil ich der Meinung bin, daß trifft das Licht der 30er Jahre am besten. Schön funzelig. Jetzt sieht man aber fast gar nix mehr von der aufwändigen Innen-Bastelei. Ich habe dann probeweise mal eine warm-weiße LED eingesetzt. Jetzt kann man das Innenleben schon viel besser sehen, aber ich finde das passt so gar nicht. Am übelsten wird es, wenn man das Licht im direkten Vergleich zur Strassenunterführung und dem Bahnsteigzugangstunnel sieht.
Fazit: ich nehm` die gelben LEDs, oder?! Wie habt Ihr das für Euch ausgemacht?

Viele Grüße, Mark

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Hallo Mark,

ich würde die LEDs erst mal dunkler machen und zwar so, dass es im Dunklen von der Helligkeit her passt (und es soll ja funzelig sein :) ) - bei Tag sieht man dann nicht mehr viel, aber das ist ja auch im Vorbild so.
Wenn es nicht mehr so hell ist, solltest du auch automatisch die Inneneinrichtung besser sehen können. Dann würde ich noch einmal entscheiden.

VIele Grüße,
Moritz
Hallo Mark,

da baust Du ja einen richtig schönen Hochbahnhof.

ich habe zwar in der Epoche 2 noch nicht gelebt, aber mein Wissenstand über Beleuchtung der damaligen Zeit ist eher der, dass damals noch alles sehr funzelig war. Für meinen Eindruck ist selbst das Licht für den Bahnsteigszugangstunnel zu hell. Die Straßenunterführung dürfte treffender sein. Nun zu Deinem Blumenladen. Ja, das Gelb ist besser. Kann es sein, dass Deine Kamera nur vor der Tür zum Blumenladen fokussiert und nicht dahinter? Sieht der Innenraum des Blumenladens ohne Kamera genauso unscharf aus?

Viele Grüße
Peter
Hallo,

der Vorwiderstand der LED bestimmt ja ihre Helligkeit... was passiert, wenn Du dir beim Conrad einen Beutel Trimmpotentiometer bestellst und die in die Zuleitungen einlötest? Dann kannst Du jede LED einzeln heller oder dunkler machen und so auch nach dem Zusammenbau noch korrigieren.

Grüße,
Rico
Moin Mark,

ich stimme da Moritz vollkommen zu. Ich kann allerdings auch gut verstehen, wenn du deine Mühen erkennbar machen willst. Mir wäre allerdings der Gesamteindruck wichtiger, daher würd ich sie auch schön dunkel machen und dann häufiger mal die Sonne ausschalten.

Helligkeit auf Bildern zu beurteilen ist übrigens sehr schwer. Dennoch scheint es mir, dass die Straßenbeleuchtung ebenfalls viel zu hell ist.

Gruß Moritz
Hallo Mark,

ich würde auch die LED oberhalb der Glasfront anbringen und so ausrichten, daß die Inneneinrichtung "angestrahlt" wird.

Grüße Michael Peters
Tach schön noch einmal,
da habt Ihr ja schon gute Ideen und Anregungen gebracht. Danke schön.
Ich habe das Innenleben tatsächlich aufwändig gebastelt. Fußboden, Wände, Decke und Einrichtung farblich bearbeitet. Preiserfiguren sind auch anwesend. Es ist also hinter der Scheibe scharf. :) Das macht tatsächlich die Kamera.
Das mit den Trimmpotis werde ich ausprobieren!
Ich denke, die anderen Läden im Bahnhof werde ich nicht mehr so detailliert bauen. Die stimmigere Beleuchtung ist mir da wichtiger.

Das sieht bestimmt bei den Trix-Stadthäusern bestimmt anders aus. Da sind die Glasflächen im Erdgeschoss ja viel größer. Ideell zum Ausgestalten! :)

Schönen Abend weiterhin.
Hallo Mark,

ich finde die funzelige Beleuchtung paßt vom Ambiente her gut. Vielleicht läßt sich das schaltbar anlegen? In Grundstellung die funzelige Beleuchtung für den Gesamteindruck und auf Wunsch die Klinikbeleuchtung für's Studieren der Details, wenn einem danach ist?

Ich bin jetzt natürlich neugierig, wie das innendrin aussieht und wie das Innenleben entstanden ist.

Viele Grüße


Johannes
Moin Mark,

für EP II solltest Du grundsätzlich die Beleuchtung wesentlich dunkler machen.
Überlege mal welche Beleuchtung es zu der Zeit gab.
LEDs kannst Du halt über die entsprechenden Widerstände bis zur benötigten Helligkeit bändigen.... oder den Trimpoti welchen Rico @3 empfiehlt benutzen.
Auf jeden Fall ist dunkler besser.

Gruß Kai
Passend zum Thema: für die Beleuchtung der Bahnsteige unter den Dächern habe ich einen LED-Streifen geklebt. Dieser ist leider viel zu hell, selbst wenn ich den Trafo runter regle. Ich bin leider Elekroniknoob. Was kann ich tun, um eine deutlich schwächere Beleuchtung hinzubekommen?

LG
Marcel
Hallo,

da wir kaum Zeitzeugen haben, müssen wir uns anschauen, was es damals gab:
- Glühlampen
- Leuchtstofflampen. Die waren allerdings noch nicht kommerzialisiert, deshalb leuchtschwach und sie wurden hauptsächlich schreiend bunt für Werbung eingesetzt.
- Gasbeleuchtung (Noch heute gibt es in Berlin ca. 30000 Gasleuchten!)
- Quecksilberdampflampen. Die dürften wegen der Verbreitung des Gaslichts im Berlin der 1930er im öffentlichen Raum eher selten gewesen sein.

Gelbe Lichtquellen (z,B. Natriumlicht) gab es eher nicht. Auch dürfen wir davon ausgehen, dass unsere Großeltern eher weißes Licht mochten. Wenn schwach beleuchtet wurde, dann mit Glühlampen mit niedriger Leistung, aber auch die leuchteten weiß.

Meines Erachtens sollte die Beleuchtung warmweiß sein. Ruhig "funzelig", also leuchtschwach. Aber nicht gelb.
Im Außenbereich wurde in Berlin mit Gas beleuchtet. Auch hier ist warmweiß der richtige Farbton.

Grüße
Zwengelmann
Hallo Mark,

auch ich würde von "zu gelb" abraten. Versuche es mal mit einer LED in der Lichtfarbe (je nach Hersteller) "sunny white" oder auch "golden white".
Bzgl. der Potilösung zur Helligkeitseinstellung solltest Du vor das Poti (empfehlenswert 22kOhm) noch einen Festwiderstand von 1 kOhm in Serie schalten. Er verhindert das Durchbrennen der LED, wenn Du versehentlich beim Einstellen das Poti auf null drehst. (Rate mal, woher ich das weiß... )

Grüße, Jürgen
Hallo zusammen,

auch wenn ich kein echter Zeitzeuge bin, so war doch in Berlin um 1950 noch vieles so wie in den 30ern. Außerdem hat mein Vater einen Industriebetrieb mit seinen technischen Problemen durch den Krieg gebracht und mir viel gezeigt und erzählt.

Gaslicht im privaten Bereich war in einer meiner Wohnungen noch um 1910 installiert worden, die Rohre lagen noch, aber spätestens ab den 20ern wurden die Räume elektrisch beleuchtet (Übrigens gab es im Haus noch einen zentralen Staubsauger mit ‚Vakuum‘-Leitungen in jede Etage).

Die oben genannte Firma wurde 1925 gebaut uns alles (Fertigungshallen und Verwaltungsgebäude) wurde elektrisch beleuchtet. Da aber die Leuchtgas-Infrastruktur vorhanden war, wurde in Berlin noch lange mit Gas gekocht - alle meine Wohnungen hatten Gasherde. Bis in die 30er gab es sogar Gas-Kühlschränke.

Nun zur Lichtfarbe. Bei Glühlampen ist die Farbe je gelber, desto länger die Lebensdauer sein soll. Im Blumenladen kommt es auf Farbtreue an, sonst kauft der Kunde nicht. Hier boten sich Quecksilberdampflampen an, die ein breites Linienspektrum emittieren und bei passabler Farbwidergabe kaltweiß (mit blau-grün-Stich) wirken. Eine solche Birne (mit E27) habe ich als Kind noch betrieben, ich denke 500W. Sie waren teuer, aber im Energieverbrauch nicht schlecht. Im Sitzungsaal des Verwaltungsgebäudes gab es noch eine 1000W- Kohlefadenlampe - sehr hell und gar nicht ‚warm‘.

Gasflammen brennen fast farblos. Gaslampen haben deshalb ‚Glühstrümpfe‘, kleine Gitter-Hütchen aus Leim und Oxiden von seltenen Erden, die in der Flamme zusammensintern und beim Erhitzen neutralweiß leuchten (Auer-Licht). So eine Lampe hatten wir zur Zeit der Berlin-Blockade in der Küche. Straßenlaternen mit Gas kann man in Berlin und Düsseldorf noch bewundern. Das ‚warme‘ Gaslicht ist eine Legende aus der Guten Alten Zeit.

LEDs sind zwar nicht monochrom, haben aber schmale Spektren. Bei einer gelben LED leuchten nur gelbe Flächen, alles andere wirkt grau. Weiße LED sind blaue LEDs mit einem orangefarbenen Fluoreszenz-Überzug, der also wesentlich blau-orange leuchtet und vom Auge als weiß empfunden wird. Daher ist die Farbwidergabe auch nicht perfekt. Durch gelbe Filter kann man das nach warm trimmen, allerdings mit geringerer Effizienz.

Leuchtstoffröhren für Beleuchtung wurden in USA erst ab 1938 produziert. Sie gab es in Deutschland erst nach 1945.

Ein guter Blumenladen in den 30ern wird also mit Quecksilberdampflampen gearbeitet haben, zumal das Grün damit auch besonders geleuchtet hat.

Viele Grüße
Nimmersatt
Hallo Leute,

da habt Ihr Euch ja echt super eingebracht und mir wertvolle Denkanstöße geliefert.

Vielen Dank schon mal!

Die Frage, die ich mir spontan stelle: kann man das alles auch beim Bau einer größeren (Segment-)Anlage berücksichtigen, damit ein harmonischen Gesamtbild entsteht, falls der Bahnhof mal nicht nur noch ein Betriebsdiorama sein soll?!

Und wenn ich mich doch wieder mal dazu entscheide, wie bei meinen anderen Selbstbauten auch, den Hochbahnhof zu verkaufen, treibt das eher den Kaufpreis in die Höhe?!

Aber egal, erstmal so bauen, als wenn es nur für mich ist!!! Ich werde die Anregungen aufnehmen und einiges ausprobieren!

Nochmals vielen Dank fürs Mitmachen.

Gruß, Mark
Guten Abend,

ich habe mal wieder ein bißchen ´rum experimentiert. Die Vorschläge mit dem Dimmen und den "warm-weissen" LEDs habe ich hier aufgegriffen. Der Eingangsbereich und die Durchfahrtsbeleuchtung sind nun dunkler. Der Laden hat eine "warm-weiße" LED bekommen. Was mir persönlich richtig gut gefällt, ist der Kontrast zwischen dem gelblichen Eingang und der Durchfahrt hin zur "wärmeren" Ladenbeleuchtung! Das werde ich wohl auf alle Fälle so lassen. Die Außenbeleuchtung an dem Bahnhof ist warm-weiß und auch gedimmt. Hier aber nicht fotografisch festgehalten.
Ich denke, man könnte die Inneneinrichtung wesentlich besser erkennen, wenn ich die verwendeten "Glasscheiben" noch einmal austausche und eine dünnere, transparente Folie einsetze. So wie die, die immer bei den bekannten POLA-Stadthäusern beigelegt wurde.
Wie findet Ihr das Ganze? Freue mich über reichlich Kommentare.

Gruß, Mark

Ich habe mal auf Wusch Bilder von der Inneneinrichtung angehängt. Mit gelber LED, w-w LED und ohne Licht.

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Hallo Mark,

der Blumenladen gefällt mir so gut, er ist stimmig. Mß in die Tür eine Scheibenfolie, kann da nicht einfach die Tür offen stehen?
Die Beleuchtung in dem Gang "zu den Zügen" finde ich zu gelblich, hier evtl "kaltweiße LEDs ausprobieren?

Grüße Michael Peters
Hallo Mark,

statt der Kunststoffgläser könnte auch echtes Glas was bringen: nämlich diese dünnen Glasplättchen, die in der Mikroskopie als Abdeckung auf den Glasträgern eingesetzt werden.
Ich verwende gerne das Klarsichtmaterial, das z.B. beim Verkauf von Hemden im Kragen steckt. allerdings nur das, das beim Dagegenschnippen einen bestimmten Ton von sich gibt -- kann ich nicht direkt beschreiben, wie das klingt . Jedenfalls hat dieses (gut durchsichtige) Material einen "Klang", während nicht so gut geeignetes Material  eher "dumpf" klingt und elastischer wirkt.

Wie es Michael Peters schon schrieb, wirkt das Licht im Durchgang zu gelb. Vielleicht bringt´s eine Mischung aus kaltweis und diesem gelb?
Ach ja, der Blumenladen gefällt mir auch!

Viele Grüße
Michael
Danke an Nimmersatt für die wunderbar interessanten  Ausführungen,
Viele Grüße, KarsteN
Moin,

was in der Aufzählung #10 fehlt sind Kohlebogenlampen, die mit einem extrem hellen, elektrischen Lichtbogen zwischen zwei Graphitelektroden arbeiteten. Für den Einsatz in geschlossenen Räumen waren sie vollkommen ungeeignet, da die Elektroden mehrere 1000°C heiß werden, aber zur Beleuchtung großer Plätze, Hauptstraßen und auch Bahnhofshallen wurden sie ab den 1880ern benutzt. In Abständen mussten die abgebrannten Elektroden gewechselt werden.

Das soll Berlin sein; da waren zentrale Plätze schon um 1900 nicht mehr funzelig.

Gruß,
Till
Ahoi!

So, ich habe jetzt mal probehalber die "Fensterscheiben" bei einem Laden ausgetauscht. Und siehe da, man kann jetzt tatsächlich auch die Inneneinrichtung sehen. Genommen wurde eine ca. 1mm starke Kunststofffolie, die in der Druckindustrie verwendet wird. Die ist schön transparent, nicht so empfindlich und sehr stabil. Ich habe mich hier für die "warm-weisse" LED entschieden. Mal sehen, was ich für "Geschäfte" in den Bahnhofsarkaden platzieren werde. Ich möchte eigentlich nicht alle Läden mit "warm-weiss" beleuchten. Ein Kohlenhändler könnte z.B. einziehen. Da wäre eine "gelbe" LED bestimmt passender. Da muß spät abends ja nicht alles hell erleuchtet sein?!

Leider kann meine Kamera die Szene nicht ganz so gut einfangen, aber ich denke man kann schon sehr gut den Unterschied zu den alten Bildern erkennen. Was mir gut gefällt, ist der Unterschied der Helligkeit von Bahnhofseingang zum Laden. Auch die Durchfahrt gefällt mir so schon ganz gut. Da werde ich in jedem Fall die "gelben" LEDs  verwenden.

Gruß aus dem hohen Norden, Mark

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