1zu160 - Forum



Anzeige:
Menzels Lokschuppen: Ihr N-Spezialist am Rhein

THEMA: Zugverkehr über Vogelfluglinie wird eingestellt

THEMA: Zugverkehr über Vogelfluglinie wird eingestellt
Startbeitrag
Elmar W. - 02.02.19 19:41
Hallo!

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Eisenbahn Revue International lese ich, kurz vor Weihnachten hätten DB AG und DSB vereinbart, zum nächsten Fahrplanwechsel am 15. Dezember die EC-Züge zwischen Hamburg und Kopenhagen auf der Vogelfluglinie einzustellen. Stattdessen sollen Züge über Flensburg und die Brücke über den Großen Belt verkehren. Vorgesehen sei eine Fahrzeit von 4 Stunden und 40 Minuten - eine Viertelstunde schneller als jetzt. Ob das realistisch ist?

In den den vergangenen vier Jahrzehnten habe ich immer wieder die Vogelfluglinie benutzt. Ich finde, mit der Einstellung des Eisenbahn-Trajektverkehrs geht eins der Highlights des Reisens verloren.

Wer das noch einmal erleben möchte, sollte sich beeilen.

Herzliche Grüße
Elmar

Hallo Elmar,

wenn es über den Großen Belt schneller geht und hier auch elektrisch gefahren werden kann, warum soll man dann noch wie bisher mit den Dieseltriebwagen die Fähre der Vogelfluglinie benutzen? Mich wundert es eigentlich hier mehr, dass man so lange noch mit der Umstellung gewartet hat. Ganz nebenbei, die DB will ihre Diesel-ICE los werden, wie hier die Dänen mit ihren Gumminasen ticken? Die Skandinavier machen in Sachen E-Mobilität ja große Schritte nach vorne. Bei den PKW will man in Skandinavien vom Verbrennungsmotor komplett weg kommen; bei der Bahn will man das im Prinzip doch auch.
Die Grüne/Schwarze Landesregierung von Baden-Württemberg will im Ländle auch viele bisherige Dieselstrecken in den nächsten Jahren elektrifizieren. Aber auch hier gibt es je Menge Leute die eine 218 mit drei n-Wagen mit zu öffnenden Fenstern als "Highlights des Reisens" betrachten.

Grüße
Markus  
Hallo Markus!

Ironie des ganzen: Es wird weiterhin mit den Diesel-IC3 gefahren, obwohl die ganze Strecke elektrifiziert ist - zumindest bis 2022.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,

Diesel-ICE bei kompletter Strecke unter Fahrdraht??? Die Bahn wirbst ja mit dem Co2-neutralen Reisen... Was passiert dann 2022?

So weit muss man aber gar nicht suchen, auch hierzulande wird das von der DB AG so praktiziert, z.B. zwischen Stuttgart und Ulm fahren Doppelstockzüge und IC unter Fahrdraht. Die Strecke wurde ja auch erst 1933 elektrifiziert. Immerhin wird die Südbahn Ulm - Friedrichshafen (- Lindau) gerade elektrifiziert. Dann hört der Spuk auch hier hoffentlich bald auf.

Grüße
Markus

Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Diesel-ICE



Diesel-ICE nicht. DIe werden demnächst verschrottet.

Wer noch einen Will, muss sich also beeilen: https://www.db-gebrauchtzug.de/cdb8b-gbzp/f?p=...cO7SX4T_SyuMm7gQ5JVA

DSB IC3 könnte natürlich sein. Wohl eine Frage der Alternativen?

Gruß,

Simon



Die DSB hat erst in den 1980ern mit der Elektrifizierung begonnen, weshalb noch immer weite Teile des Netzes reine Diesel-Strecken sind - und entsprechend sind auch nur wenige elektrische Fahrzeuge vorhanden. 2021 sollen Vectron-Loks und auch dazu passende Wagen kommen, die zwar erstmal die gerade einmal fünf (!) derzeit eingesetzten Elloks ersetzen werden, danach aber eben den Bestand drastisch vergrößern.

Gruß Kai
Ein Diesel-ICE kommt gerade in Rödby von der Fähre. Allerdings war das schon 2014.




Die von Holgero zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Moinsen,

die feste Querung des Fehmarnbelt sollte eigentlich längst im Bau sein, aber wer blockiert wieder mal? Natürlich Deutschland, obwohl Dänemark 80-90% der Gesamtkosten trägt, kommen wir wieder nicht aus dem Quark.

https://www.ndr.de/nachrichten/dossiers/fehmarn...,fehmarnbelt100.html

Gruß
Marco
Hallo,

#1
218, gerne auch in Mehrfachtraktion bei größerer Belastung als mit 3 n-Wägele finde ich geräuschmäßig viel interessanter/aufregender als jegliche Geräuschkulisse/gesurre von irgendwelchen E-Loks...

Und live ist definitiv eine ganz andere Liga als die digitalen Soundloks, gerade auch in den kleinen Spurweiten...

#1
Und wie oft sind die Klimaanlagen defekt oder es riecht einfach "Sch." im Zug...
Do wär I manch a mol scho gärn in oim olda n-Wägele g'sässä und hät oifach mol des Fenster kippt...

Im Rahmen der Elektrifizierung der Südbahn hatte ich mal das Info-Büro im Lindauer Bahnhof mit 2 Fragen besucht:

1. Ob es einen Gleisplan für den neuen zukünftigen neuen Hauptbahnhof Lindau-Reutin gibt?
Der Herr wusd nix, wolld aber per mail was zuschicke. Bis heud nix komma!
Und auch sonst konnte mir bisher noch keiner was sagen, wie das genau aussehen soll/wird...
Vielleicht weiß hier im Forum schon jemand wie das aussehen soll, insbesondere mit der von der Insel zu verlegenden Dieseltankstelle oder wird die aufgrund der Elektrifizierungen auch der Strecke nach München schon gar nicht mehr realisiert? Und ein paar Abstellgleise, z. B. wegen gelegentlichen Arlbergumleitern? Wenn ja, gerne mitsamt Bild/Gleisplan hier im Forum einstellen...

2. Bezüglich Energiemix bekam ich die Antwort ca. 30 % Ökostrom, Rest konventionell bzw. noch Kernenergie... Dann reduziert sich der ökologische Vorteil der Elektrifizierung doch auch extrem, oder wie? An Österreichische oder Schweizer Verhältnisse mit nahezu 100 % Wasserkraftnutzung können wir natürlich nicht rankommen, aber 30% finde ich schon verdammt wenig...
Und denn wolled die in a paar kurze Jährle nach der Kernenergie au glei no Kohle ganz abschaffa?
Vielleicht fahred D'züg vielleicht nur no, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht?
Des isch den umweldfräundlich...

LG Berthold

Ich bin in den frühen 80er Jahren an der Vogelfluglinie aufgewachsen.  Da war der Verkehr noch recht intensiv.  Internationale Schnellzüge mit erheblichen Langläufen, Güterzüge (TEEM) Tag und Nacht. Die weitläufigen Anlagen von Puttgarden und Rödby waren ausgereizt. Und nun wird eine Strecke zu Grunde gerichtet, die als wichtigste Achse Skandinavien europ. Festland galt und eigentlich noch gilt.  Der lange Umweg über Flensburg ist zeitlich und umweltverträglich umstritten.
Wenn der Widerstand gegen die neue Trasse in Ostholstein bleibt, wird es keine Bahnverbindung über Fehmarn geben, was die Verantwortlichen sicher freut.
Hallo Berthold,

schaust Du hier:
https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/knoten-lindau

Gruß Frank U,
der lieber eine 218 mit n-Wägelchen hat, als einen 612
Hallo!

Ich habe in #2 vom IC3 (der DSB) geschrieben. In diesem Zug zu reisen ist sehr angenehm. Der Zug ist breiter als deutsche Züge, man hat spürbar mehr Platz, und die Sessel sind ausgesprochen bequem. Man merkt dem Zug an, daß er in den 80er Jahren entwickelt wurde. Damals war die Maxime, den Reisenden mehr Komfort zu bieten. (Das Gegenstück auf deutscher Seite waren damals die Bvmz-Wagen.) Angenehm leise sind im IC3 auch die Motorengeräusche.

Im ICE-TD brauchte ich zum Glück nur einmal nach Kopenhagen zu fahren. In diesem Zug sitzt man ziemlich beengt. Und die Motorengeräusche sind furchtbar. Beim Stillstand im Bahnhof viebrierte der Zug wie ein Traktor.

Auf jeden Fall geht uns ein Reiseerlebnis besonderer Art verloren: Der Zug fährt auf das Schiff, man geht an Deck und läßt sich den Wind um die Nase wehen, trinkt vielleicht einen Kaffee oder nimmt eine Mahlzeit im Restaurant ein. Das war eine angenehme Unterbrechung der Zugfahrt. Zukünftig gibt es eben nur noch knapp fünf Stunden im Zug.

Ich stelle mal ein paar Fotos ein. Die ersten drei sind noch analog. Das erste zeigt die Einfahrt des EC Alfred Nobel im Jahr 1989. Dieser Schlaf- und Liegewagenzug verkehrte zwischen Hamburg und Stockholm/Oslo und war so schnell, daß er sogar in Kopenhagen durchfuhr.

Herzliche Grüße
Elmar  

Die von Elmar W. zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

#8 Hallo Berthold. 
Da ich auch in Lindau Hbf schaffen muss, kann ich Dir mitteilen, dass bisher in Reutin das Empfangsgebäude noch nicht mal geplant ist. Es gibt keinen Investor und seitens der Stadt auch kein großes Interesse. 
1. Es will sowieso jeder auf die Insel. 
2. Die Anlagen im Bereich des ehemaligen BW sind quasi unverkäuflich, da jeder Spatenstich eine Millionen teure Bodenentsorgung nach sich zieht. Nicht mal Prof. Mang möchte seine Klinik dahin erweitern. 
3. Da in Reutin früher schon fast alle Grundstücke an umliegende Gerwerbebetriebe verkauft wurden, müssten die Abstellflächen teuer zurück gekauft werden.
4. Ausser ein paar Österreichern die nur in das naheliegende Einkaufszentrum wollen, hat keiner Interesse in Reutin aus oder umzusteigen. 
5. Das Konzept sieht vor, alle Züge aus dem Allgäu und von Friedrichshafen kommen, erst auf die Insel, dann nach Reutin, und von dort zuerst zurück auf die Insel fahren zu lassen. 
6. Vsl.im September diesen Jahres soll das EStw in Betrieb gehen. Das Netz plant, dass alle Gleisanlagen auf der Insel kapazitätsbedingt erhalten bleiben müssen. Sogar das Stellwerk Ls bleibt. In diesem Zusammenhang wurden schon die Weichen und Gleisanlagen erneut. 
7. Beim Spatenstich A48 in Memmingen stellte die SBB ihr neues Fahrzeug für die Strecke vor, dabei kam raus, dass es der SBB wegen 3 Minuten nichts ausmacht, weiterhin mit ihrem Triebwagen auf die Insel zu fahren. 
8. In Lindau läuft derzeit eine Unterschriftenaktion doch ehr einen Haltepunkt bei der künftigen Therme zu bauen. 
Hallo zusammen.

Das der Ferverkehr eingestellt wird, hängt mit den beginnenden Baunmaßnahmen zusammen. Es gibt einige Links zu anderen Foren buw Veröffentlichungen
http://www.ice-treff.de/index.php?id=544459
https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstei...ngen-id21809272.html

Und es gibt Informationen, dass die DSB den Dänemark Verkehr mit Vectron-Sandwich und Wagenzügen fahren möchte:
http://www.ice-treff.de/index.php?id=542602

Und einen EC Kopenhagen - Padborg- Hamburg gibts ja auch schon (wenn aktuell auch nur im Nachtverkehr)
https://reiseauskunft.bahn.de/bin/traininfo.exe...tation_type=arr&
Hallo allerseits,

ich könnte mir gut vorstellen, dass die Einstellung der Zugverbindung Vogelfluglinie auch als Druckmittel zur Erstellung des Fehmarnbelt-Tunnels dient um den Fährverkehr unrentabel zu machen. Erst im Dezember wurde Klagen u.a. der Reedereien Scandlines und Stena-Lines vor dem EU-Gericht in soweit entsprochen, dass die dänische Finanzierung des Großprojekts nicht rechtens ist und neu geprüft werden muss.
http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutsch...e-den-Bau-verzoegern

Die Kosten für dieses Projekt sind bereits am explodieren, zur Zeit 9 Mrd. Euro, ähnlich Stuttgart.
Und nicht nur für DK, denn die landseitige Anbindung in DE müssen wir natürlich selbst zahlen, was sich auf derzeit geschätzte 3 Mrd. Euro beläuft.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fehmarnbelttunnel#Kosten_und_Finanzierung

Für die Amortisierung des Projekts waren ursprünglich rund 39 Jahre veranschlagt ... bei nur etwa der Hälfte der Kosten, wobei erwiesenermaßen die Daten in Bezug auf das zu erwartende Verkehrsaufkommen viel zu hoch angesetzt wurden. Man dürfte wohl eher mit einem Zeitraum von 100 Jahren rechnen!

Und was überhaupt nicht in den Kalkulationen auftaucht ist die Umweltzerstörung in der Ostsee und auch an Land, sowie die negativen Auswirkungen auf den Tourismus in der Gegend.
http://beltretter.de/

Aus meiner Sicht ist das Projekt eine einzige Katastrophe.
Und eines steht für mich fest ... sollte dieses Monstrum jemals gebaut werden ... ich werde es niemals nutzen.

Grüße, Arndt
Moin, moin,

danke Arndt. Dieser Tunnel ist in der Tat eine ökologische Katastrophe.
Da der Tunnel einzig für den expandierenden Güterverkehr, vorrangig auf Straße, dient, wäre auch eine weitgehende Zerstörung Ostholsteins/Wagrien wohl die Folge.
Mit den jetzt eingesetzten Fähren, die oft nicht voll ausgelastet sind, kann der Verkehr wenigstens einigermaßen gedeckelt werden.
Schade, dass der Fährbahnhof so erschreckend leer steht. Riesige Bahnanlagen ohne Verwendung...

Gruß
Wolfgang


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;