Güterwagen G10 (Roco) umgebaut zu einem Decoderwagen

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Vorwort

Da ich zwei N-Lokomotiven (Hoechst AG von Arnold und die kleine Dampflok von Minitrix) besitze, die keinen ausreichenden Platz für den Decoder besitzen und ich für Fräsarbeiten keine Lust hatte, kam mir schon vor einiger Zeit die Idee, einen Güter- bzw. Kesselwagen als Decoderwagen umzubauen.

Man sollte sich aber vorher schon einige Gedanken darüber machen um nicht im Nachhinein feststellen zu müssen, dass die Räder ja aus Kunststoff sind und keinen Strom leiten. Das letztere ist nämlich mir passiert. Daraufhin musste ich nach passende Rädern für den Roco Güterwagen G10 suchen - zum Glück bin ich bei Conrad fündig geworden. Und damit konnte ich endlich über die Weihnachtstage beginnen, den Wagen umzubauen.

Das erste Bild zeigt den Güterwagen im noch zusammengebauten Zustand. Durch lösen der Schraube am Wagengestell kann der Aufbau abgenommen und der Wagen zerlegt werden - viel zu zerlegen gibt es dabei aber nicht.

g10 als decoderwagen

Das nächste Bild zeigt den G10 mit den beiden gebohrten Löchern für den Anschluss der beiden Kabel vom Motor der Lok zum Decoder im Güterwagen.

g10 als decoderwagen

Der Boden und die Beschwerungsplatte wurden durchgebohrt. Damit die Beschwerungsplatte und die Schraube für den Schleifer keinen Kurzschluss verursachen, wurden die Löcher in der Platte etwas größer gebohrt (2,5 mm-Bohrer) und die Schrauben werden mit Schrumpfschlauch isoliert. Die gesamte Platte wurde zudem auf der Oberseite mit Papier isoliert. Die Schrauben sind M2-Schrauben mit kleinen Köpfen - M1,4 würde natürlich besser aussehen. Ein optionales Zusatzgewicht würde der Stromabnahme des kleinen Güterwagens zugute kommen.

g10 als decoderwagen

g10 als decoderwagen

Aus dünnem Messingblech habe ich zwei Schleifer für die Stromaufnahme von den Achsen angefertigt und mit einem 2-mm-Loch versehen (linkes Bild). Die Stecker sind von Conrad. Diese Stecker sind auch ideal als Decoderschnittstelle, in der dann der Decoder eingesteckt werden kann. Die Buchse (links im rechten Bild) wird später in das Gehäuse eingeklebt. Der Stecker führt zum Motoranschluss in der Lok .

g10 als decoderwagen

Der Strom wird über die beiden Schleifer und den Schrauben in das Wageninnere geleitet. Die beiden Achsen müssen um 180° versetzt eingebaut werden, damit von beiden Schienenseiten der Strom abgenommen wird (einseitig isolierte Achsen).

g10 als decoderwagen

Die Kabel zum Decoder sind an Unterlegscheiben angelötet und werden mit M2-Muttern befestigt. Die Farben der Kabel entsprechen bei mir nicht der Norm, deshalb Vorsicht beim Nachbau!
Die Papierisolierung habe ich nochmals mit 1 und 2 beschriftet.
1 = Strom Rad/Schiene (R), 2 = Strom Rad/Schiene (L)


g10 als decoderwagen

Die Buchse ist am Gehäuse angeklebt - später wird von außen der Stecker mit den Motorkabeln angesteckt.


g10 als decoderwagen

Der Motor der Lok wird durch die beiden Kabeln vom Decoderwagen versorgt. Die Original-Stromaufnahme der Lok wird nicht mehr verwendet. Daher muss die bestehende elektrische Verbindung zwischen den Schienen-Stromabnehmern und dem Motor zuvor aufgetrennt sein, so dass der Motor potentialfrei ist.

So sieht der Decodewagen mit "angesteckter" Lok aus:

g10 als decoderwagen

g10 als decoderwagen

g10 als decoderwagen


Danke an Selcuk Aru für die Zusendung.

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Das sagen User zu diesem Thema (6 Beiträge):


Am: 08.03.2009 17:07

Hallo,
zu der Suche nach passenden Radsätzen kann ich die von www.luck-Feinmechanik.de sehr empfehlen. Ich hab einen großen Teil gegen RP-25-Radsätze getauscht, läuft auf Fleischmann und PECO einwandfrei (besser als Fleischmann selbst...)
Viele Grüße
A. Müller

Von: Selcuk
Am: 18.01.2008 16:17

Hallo Günter,
ich mag Basteln und Testen. Mir kommt es nicht darauf an, ob ich vorbildlich rangieren kann oder nicht. Hauptsache Spaß haben. Aber für die anderen kann es von großer Bedeutung sein.
Grüße
Selcuk

Am: 16.01.2008 12:17

Hallo Selcuk,
du hast keine Lust auf Fräsarbeiten, schreibst du. Das kann ich gut verstehen. Andererseits betreibst du einen vergleichsweise riesigen Aufwand mit dem Wagenumbau. Einen Aufwand, der m. E. in keinem Verhältnis zur eingesparten Fräserei steht.
Aus meiner Sicht hat der Dekoderwagen nur einen Vorteil: Er kann für mehrere Loks verwendet werden. Ansonsten sehe ich nur Nachteile:
Die Stromabnahme ist sehr unsicher (das kann natürlich verbessert werden. Stichworte: Dreipunktlagerung, zusätzliche Schleifer)
Die Lok kann nie mehr alleine fahren. Auch nicht in den Lokschuppen, zur Restaurierung, aufs Wartegleis...
Lok und Wagen müssen zum An-, bzw. Abkuppeln immer in die Hand genommen werden.
Lok mit Dekoderwagen können nur noch zum Runden drehen verwendet werden.
Mehr fällt mir gerade nicht ein. Es sind jedoch die Punkte die meiner Moba-Philosophie am meisten widersprechen. Nun will ich dir hier auf keinen Fall etwas aufdrücken! Mich interessiert lediglich, wie jemand (hier Du)) auf solche Betriebs-(Spiel) einschränkenden Ideen kommt.
Mit neugierigen Grüßen
Günter

Von: Harald
Am: 15.01.2008 13:00

Hallo Selcuk,
von Krois (http://krois-modell.at/) gibt es mittlerweile Strom-Kupplungen für N und den NEM Schacht entweder 2polig (paar 9,90 €) oder 3polig (paar 10,90 €).
dann würdest Du nur mehr eine Verbindung zwischen Lok und Decoderwagen benötigen ..
Harald

Von: Selcuk
Am: 11.01.2008 12:13

Hallo Frank,
die Stromabnahme über den Waggon funktioniert relativ gut. Ich habe mich für den Waggon entschieden, weil 4 Kabel zu steif werden und auch der Stecker wird dann groß. Der Waggon soll nämlich vielseitig einsetzbar sein. Bei der Ablängung der Kabel sollte man darauf achten, dass die Kabel nicht zu lang sind, weil der Wagen sonst vorne leicht angehoben wird, so das keine Stromabnahme mehr möglich ist. Ein Zusatzgewicht kommt zu gute. Wenn die N-Gemeinde Verbesserungsvorschläge hat, setze ich das gerne um. Ihr könnt mir auch gerne direkt schreiben.
Grüße
Selcuk

Von: weso
Am: 11.01.2008 11:15

Hallo,
so eine Idee der Decoder-Wagens habe ich auch schon länger im Kopf.
Im Gegensatz zu Dir bin ich aber noch nicht zur Umsetzung gekommen, deswegen sind meine folgenden Anmerkungen auch nur theoretischer Natur.
Vielleicht kannst Du als Mann der Praxis etwas dazu sagen.
Die Fahreigenschaften des Zuges bei nur einem Stromabnahmepunkt pro Schiene dürften relativ bescheiden sein.
Wäre es viel aufwendiger gewesen, die Stromabnahme der Lokomotive mit zu nutzen, d.h. eine vierpolige Verbindung zwischen Lok und Wagen einzurichten?
Oder wäre dafür die Kabelverbindung zu steif?
Als Mehraufwand müßte man dann bei der Lokomitive eben noch für die Isolierung des Motors sorgen, könnte dann aber evtl. auf die Stromabnahme beim Wagen verzichten.
Kann ich davon ausgehen, dass auch bei Dir der Hintergrund für diese Bastelei darin bestand, für Deine Kinder so einfach und kostengünstig wie möglich einen eigenen digitalen Zug zur Verfügung zu stellen?
Viele Grüße
Frank



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