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THEMA: ? Wo gibt es Fahrleitungsunterbrechungen?

THEMA: ? Wo gibt es Fahrleitungsunterbrechungen?
Startbeitrag
Mr.Rail - 10.04.18 17:08
Hallo zusammen,

die EL-Signale kennzeichnen laut Signalbuch auch "Fahrleitungs-Unterbrechnungen".

Jetzt ist mir auf Anhieb keine Stelle eingefallen, wo es wirklich eine solche Stelle gibt. Also keine Schutzstrecke, wo der Fahrdraht mechanisch durchgeführt wird, sondern eine echte Unterbrechung (könnte z.B. eine enge Brücke sein). Wer kennt solche Stellen?

Viele Grüße,

Simon

Hallo Simon
In Containerterminals gibt es zB solche Unterbrechungen.
Lg Peter
Hallo Simon,

beim Beladen von Autoreisezügen wird der Fahrdraht auf ganzer Länge
abgeschaltet.

Gruß  Lutz
Hallo,

früher gab es eine Fahrleitungsunterbrechung im Bereich unterhalb niedriger Brücken, wenn diese aus Eisen/Stahl gebaut waren. Bedingt durch den sehr geringen Abstand zwischen Fahrdraht und Brücke bestand die Gefahr eines Spannungsüberschlag. Dieser Bereich musste dann mit Schwung durchfahren werden.

Nachtrag: Soweit mir bekannt ist, wurde diese Brücken bis Ende der 1980er Jahre alle ersetzt oder höher gelegt.  Passt also von Ende Epoche 1 bis Epoche IV.


Grüße
BWB


Hallo Simon,
in Berlin gibt es noch Brücken, die mit gesenktem Bügel durchfahren werden müssen und wo es mal vorkommt, dass sich ein Experte den Henkel abfährt.

Auf der Strecke Dresden - Prag wurde zumindest früher bei der Knödelpresse beim Übergang ins andere Stromsystem der Bügel gesenkt ebenso bei der BR 181 von Deutschland nach Frankreich. Zu sehen in den Baureihen-Videos von Rio-Grande und dem EK-Verlag. Ob das heute auch noch notwendig ist, weiss ich allerdings nicht.

Beste Grüße
Frank
Hallo,

es gibt Schutzstrecken https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzstrecke , Systemtrennstellen https://de.wikipedia.org/wiki/Systemtrennstelle und Trennstellen https://de.wikipedia.org/wiki/Trennstelle_(Fah...n-_und_Obussystemen) . Die Unterschiede sind in Wikipedia gut erklärt.

Johannes
Hallo Frank und alle anderen,

beim Wechsel des Stromsystems gilt auch heute noch: Bügel ab und mit Schwung durch.

Beweisfotos gibt es ausreichend im weltweiten Netz, z.B. auf der Strecke Trier - Luxemburg auf der Brücke über der Sauer (unmittelbar vor der Einmündung in die Mosel):

Schnittstelle zwischen den Netzen der CFL (25 kV)/DB (15kV):
http://www.bahnbilder.de/bilder/hier-zu-sehen-uebergang-lux-129211.jpg
http://www.bahnbilder.de/bild/Deutschland~Bahnt...t-der-uebergang.html

KISS, CFL-Baureihe 2300:
http://www.bahnbilder.de/1200/abgebuegelter-cfl...serbillig-913381.jpg
http://www.bahnbilder.de/bild/Luxemburg~Unterne...on-wasserbillig.html

Traxx, CFL-Baureihe 4000:
http://www.bahnbilder.de/bild/Luxemburg~E-Loks~...-die-4008-rollt.html
http://rail.lu/im/g/IMG_3881.jpg
http://rail.lu/im/g/IMG_3881g.jpg

DB-Baureihe 181:
http://www.bahnbilder.de/1024/-goldener-oktober-abgebuegelt-549650.jpg
http://www.bahnbilder.de/bild/deutschland~e-lok...gebuegelt-zieht.html

Wikipedia zur "Schwungeinfahrt", z.B. noch in diesem Jahrtausend in Berlin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwungeinfahrt

Beste Grüße

Sven

(Edit: Nachtrag zur Schwungeinfahrt)

Hi Simon !

Hier sogar als Video Beweis allerdings ist dieser Betriebszustand nach der kompletten Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn 1998 Geschichte.

Ab 56:44 min https://www.youtube.com/watch?v=dkbpsStEqSY&t=7s

Gruß Thomas

Guten morgen Leute
Vorsicht! Ihr müsst zwischen einer definitiven Unterbrechung ( Terminal/ zu wenig Lichtraumprofil) und Trennstellen unterscheiden! Bei einem Übergang in ein anderes Stromsystem / Trennstellen ist in der Regel der Fahrdraht nicht unterbrochen, es gibt halt nur ein Stromloses, geerdetes Stück. Auch bei einer Autoverladung ist der Fahrdraht nicht unterbrochen, er ist nur abgeschaltet. Sollte er nicht bis zum Gleisende reichen endet er halt nur früher, dann ist es aber auch keine Unterbrechung.
Lg Peter
Hallo,

sollte das Lichtraumprofil einer Brücke für den Bügeldurchlauf nicht ausreichen, wird die Fahrdrahthöhe abgesenkt und das Stück unter der Brücke neutral gelegt. Bei der Durchfahrt braucht der Bügel nicht gesenkt werden, sondern es wird der Hauptschalter der Lok ausgeschaltet. Dieses ist Signalisiert. Streckentrennung, Schutzstrecke und Systemtrennstellen sind in den Links  in #6 ausreichend erklärt.  

Johannes
Hallo liebe Spezialisten,

ich habe hier viel über Fahrleitungsunterbrechungen gelernt.
Dazu eine Frage, die mir bei Unfällen oder durch Bäume etc. heruntergerissenen Fahrleitungen in den Sinn gekommen ist:

Das Leitungsnetz wird doch auch in mehrere Abschnitte unterteilt sein, die einzeln eingespeist werden und demnach auch einzeln abgeschaltet werden können, oder?

Ulf

Hallo Ulf
Kurz und bündig, Ja!
Lg Peter
Hallo Ulf,

teilweise gibt es in Bahnhöfen Gleise mit abschaltbarer Oberleitung.

Bei Systemwechselbahnhöfen gibt es sogar umschaltbare Oberleitungen.

Das Fahrleitungsnetz der Bahn ist in mehre Abschnitte unterteilt. Vergleichbar mit dem Sicherungskasten in deinem Haus. Da gibt es auch mehr wie eine Sicherung, für jeden Bereich eine eigene.

Grüße
Markus

Hallo Peter und Markus, danke für die schnelle Auskunft, ich habe mir sowas schon gedacht. Ein Gedanke ist mir zum Beispiel beim Unfall in Bad Aibling gekommen:

wenn auffällt, das auf einem Gleis vorschriftswidrig zwei Elektroloks gegenläufig unterwegs sind, und keine Funk-oder andere -verbindung besteht, um die LOkführer zu erreichen, könnte ja die Oberleitung für diesen Bereich abgeschaltet werden. Aber werden dann automatisch die Bremsbacken angelegt ohne Strom? Beim Abreissen der Bremsleitungen bei Güterwagen ist es wohl so.

Nicht schimpfen, wenn ich sehr verquer denke!!!

Gruß Ulf
Hallo zusammen,

das wird ja interessanter als ich dachte!

Mir geht es tatsächlich primär um wirklich physikalische Fahrdrahtunterbrechungen, #6 sind mir gut bekannt, da Stand ich oft genug mit dem TVT drunter...

Das Bild in 2 ist ein Volltreffer! Es sieht aber so aus (auch kein El6), dass der Fahrdraht durchgezogen ist, aber abgebügelt durchfahren wird (kontrovers zu #10). Markus, weißt du wo das ist?

Klasse ist auch der Hinweis und Video aus Berlin, das ist ja betrieblich anspruchsvoller als einfach nur durchzurollen.

Peter, danke, an die Containerterminals hatte ich gar nicht gedacht. Nochmal eine Spur anspruchsvoller, mit einem Güterzug zu bremsen... Das ist m.W. bei der KTL in Ludwigshafen so, wer kennt noch Beispiele (wo hinten wirklich wieder Fahrdraht anfängt und nicht nur Stumpf eingefahren wird).?  

Die Landes- und Stromsystemgrenzen sind der Klassiker, schöne Bilder

In Leipzig ist es immer spannend, wenn man mit dem ICE ohen Hauptschalter (abgebügelt?) durch eine Unterführung in den Hauptbahnhof einfährt und sich fragt, ob man es wieder hoch schafft.

@ Ulf: nein, wenn die Fahrspannung weg bleibt, erfolgt keine Zwangsbremsung. In aller Regel hat es andere Ursachen, als dass einem einer den Saft wegen eines drohenden Unfalls abgedreht hat.  

Viele Grüße,

Simon




Hallo,

am Flughafen Großenhain (?) gab es auch eine Fahrdrahtlücke, um Flugzeugen das Starten ohne Fangseil zu ermöglichen. Der Bahnverkehr wurde im Bedarfsfall mittels Signalen gestoppt.

Das Wiederanfahren stelle ich mir hier besonders tricky vor. Im kurzen bestromten Streckenabschnitt musste genügend Schwung aufgebaut werden, um danach die Lücke im Netz abgebügelt zu passieren.

Hier findet sich etwas Info dazu:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,5662533

Gruß Gregor
Hallo Simon,
danke für die Aufklärung!

Auch wenn manche Themen hier im Forum manchmal aus dem Ruder laufen, so bekommt man doch immer gute Antworten von Spezialisten!!!


Guß Ulf
Hallo Simon
Was mich jetzt ein bissl irritiert an den vielen Antworten hier, was meinst Du mit Fahrleitungsunterbrechung? Eine Unterbrechung der Stromzufuhr oder eine definitives Ende des Fahrdrahtes? Ich hätte Deine Frage so verstanden das der Fahrdraht definitiv endet und nach dem Grund des Endes wieder weitergeführt wird! ( eben zB in Terminals)
Lg Peter
Hallo Peter,

ja, ich meine ein definitives Ende und idealerweise Wiederanfang des Fahrdrahtes. Deshalb hatte ich ja geschrieben "Fahrleitungsunterbrechung" und "keine Schutzstrecke".

Aber wie es eben so ist mit den Antworten Trotzdem waren einige interessante zusätzliche Aspekte dabei.

Habe noch einen Hinweis bekommen, in den Niederlanden gäbe es wohl Klappbrücken auf denen der Fahrdraht nicht durchgeführt ist, konnte aber noch kein Bild finden.

Viele Grüße,

Simon
Servus.

Es gibt in den Niederlande eine ganze Menge tatsächlige definitive Unterbrechungen der Oberleitung wegen Brücke. https://www.google.nl/maps/place/Meppel/@52.72....6921234!4d6.1937187 Hier zum Beispiel wo N371 kreutzt  mit Eisenbahnlinie und Kanal.
Nehm das gelbe Figurchen rechts unten mit  zur genannte Kreuzungen und sehe dort herum.

Die bekannste Trennung ist die Trennung südlich van Bahnhof Roosendaal , gleich nach Bahnhofsausfahrt, in der Richtung Belgien. You Tube: Cabinerit Roosendaal-Antwerpen 03:15.

Die Trennstelle ist hier (schwer) zu sehen: https://www.google.nl/maps/@51.5150936,4.44729...g!2e0!7i13312!8i6656

Freundliche Grüße,
Robert G

Hallo Robert,

der erste Link ist absolut super, das gelbe Männchen kann die gesamte unterbrochene Strecke einsehen!

Youtube: dachte einen Moment, wo liegt den die Stadt Cabinerit. Bis ich dann eine Analogie zum (nicht genutzten) deutschen Wort "Kabinenritt" erkannte  

Viele Grüße,

Simon
@15

Mahlzeit,

das Foto ist in Wanne-Eickel entstanden, dass gehört zur Wanner-Herner-Eisenbahn (WHE), dort unterquert deren Strecke die DB-Strecke von Herne-Rottbruch/Herne Bf - Gelsenkirchen-Bismarck.

@7

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

beim Wechsel des Stromsystems gilt auch heute noch: Bügel ab und mit Schwung durch.



Das stimmt so nicht. Der Systemwechsel von 15 KV auf 25 KV zwischen Emmerich und der niederländischen Grenze z. B. wird mit gehobenem Stromabnehmer durchfahren, dass ist natürlich auch so signalisiert mit El1v, El1 und El2. Allerdings muss bei unseren DB 189 der Bügel gesenkt werden, kurz nach 1,5 KV Gleichstrom gewechselt werden und dann erst nach 25 KV, dass liegt aber an der Software auf der Lok, die lässt keinen direkten Wechsel von 15 KV DB auf 25 KV NS zu. Das wird sich mit dem Aufspielen anderer Software über kurz oder lang aber ändern.
So lange man von DC auf DC oder von AC auf AC wechselt, ist es möglich, dies mit gehobenem Stromabnehmer zu tun, Voraussetzung ist natürlich das ein und derselbe Stromabnehmer auch für beide Systeme zugelassen ist und das das so auch an der Strecke signalisiert ist.

Gruß
Marco
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Das Bild in 2 ist ein Volltreffer! Es sieht aber so aus (auch kein El6), dass der Fahrdraht durchgezogen ist, aber abgebügelt durchfahren wird



Hallo Simon,

vor der Brücke steht ein Turmmast mit Abspannung. Der Fahrdraht endet meiner Meinung nach vor der Brücke. Hinter der Brücke steht wieder ein Abspannmast und hier beginnt die Oberleitung dann wieder. Also genau das was du gesucht hattest

Wo das ist müsste ich aber erst noch mal "ergoogeln".

Grüße
Markus
Hallo Markus,

Marco hat die Location gefunden #22!

Den Abspannmast hatte ich auch gesehen und mich gewundert. Du hast recht: wenn man zoomt und genau schaut, direkt Links vom El 4 abbügeln ist noch eine Raute im Hintergrund vor der Brücke zu erkennen, ich meine darauf sogar El6 Strukturen zu erkennen...

Perfekter geht nicht

Viele Grüße,

Simon

#20 - Die Unterbrechung bei der N371 ist schon eine beachtliche, so habe ich das auch noch nicht gesehen obwohl ich auch Niederländer bin
https://www.google.nl/maps/@52.7223628,6.197772...w!2e0!7i13312!8i6656
Hallo,

In en Niederlande gibt/gab es verschiedene Fahrleitungsunterbrechungen. Auf diesem Webseite findet man verschieden Beispielen: http://www.nicospilt.com/index_bovenleiding-bijzonder.htm
Die Stromabnehmer der Niederländische Triebfahrzeuge und Lokomotive sind so entworfen dass die auch ohne Fahrleitung stehen bleiben (also nicht ganz nach oben ausdehnen) damit man bei Fahrleitungsunterbrechungen die Pantografe nicht senken lassen muss.
Das bedeutet auch das beim Ende und Anfang der Oberleitung die Drähte nach oben biegen.

Viele Grüße,
Maurice


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